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Ein guter Arzt in den Bergen: Super Arztroman Doppelband
Ein guter Arzt in den Bergen: Super Arztroman Doppelband
Ein guter Arzt in den Bergen: Super Arztroman Doppelband
eBook200 Seiten2 Stunden

Ein guter Arzt in den Bergen: Super Arztroman Doppelband

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Über dieses E-Book

Dieser Band enthält folgende Romane

von Anna Martach:



Der lange Weg zu deinem Herzen

Heiße Liebe - kalte Herzen













Wintersport-Weltcup in Hindelfingen! Und Daniel Ingold betreut die Sportler. Schon bald stellt er aber fest, dass er durch seine neue Position zwangsläufig in Intrigen hineingezogen wird! Wie kann er es schaffen, sich aus diesem Sumpf zu befreien? Gleichzeitig fliegen unter den Wettkampfteilnehmern auch noch Amors Pfeile.
SpracheDeutsch
HerausgeberAlfredbooks
Erscheinungsdatum21. Okt. 2022
ISBN9783745224672
Ein guter Arzt in den Bergen: Super Arztroman Doppelband

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    Buchvorschau

    Ein guter Arzt in den Bergen - Anna Martach

    Anna Martach

    Ein guter Arzt in den Bergen: Super Arztroman Doppelband

    UUID: 2770df06-4bb9-4feb-aabf-5beb8f687050

    Dieses eBook wurde mit StreetLib Write (https://writeapp.io) erstellt.

    Inhaltsverzeichnis

    Ein guter Arzt in den Bergen: Super Arztroman Doppelband

    Copyright

    Der lange Weg zu deinem Herzen

    Heiße Liebe – kalte Herzen

    Ein guter Arzt in den Bergen: Super Arztroman Doppelband

    Anna Martach

    Dieser Band enthält folgende Romane

    von Anna Martach:

    Der lange Weg zu deinem Herzen

    Heiße Liebe - kalte Herzen

    Wintersport-Weltcup in Hindelfingen! Und Daniel Ingold betreut die Sportler. Schon bald stellt er aber fest, dass er durch seine neue Position zwangsläufig in Intrigen hineingezogen wird! Wie kann er es schaffen, sich aus diesem Sumpf zu befreien? Gleichzeitig fliegen unter den Wettkampfteilnehmern auch noch Amors Pfeile.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author

    COVER A.PANADERO

    © dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

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    Alles rund um Belletristik!

    Der lange Weg zu deinem Herzen

    Alpendoktor Daniel Ingold – Band 8

    von Anna Martach

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 101 Taschenbuchseiten.

    Wird aus Hagen Kneiffel und der patenten Astrid Krämer ein Paar? Alles scheint dafür – und zugleich alles dagegen zu sprechen, denn im beschaulichen Hindelfingen schlagen die Wogen hoch: Ein Bauvorhaben entzweit die Einwohner. Und wie können sich zwei Herzen vereinigen, wenn die Liebenden auf gegnerischen Seiten stehen? Daniel Ingold versucht sich als Vermittler.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

    © by Author

    © dieser Ausgabe 2015 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    1

    „Das muss viel schneller gehen. Wie lang täten die denn noch brauchen?", presste Doktor Daniel Ingold zwischen den Zähnen hervor. Vor ihm auf der Straße lag ein junger Bursche, der dringend ins Hospital musste. Nach einem Unfall mit dem Motorrad hatte er sich schwer verletzt, und es war ein reiner Zufall gewesen, dass der Arzt grad hier vorbeigefahren war und rasch erste fachliche Hilfe leisten konnte.

    Welch ein Leichtsinn, um diese Jahreszeit mit dem Motorrad so schnell zu fahren. Überall gab’s Tonnen von Laub, was sich auf den Straßen sammelte, und nach jedem Regenschauer bildete sich ein tückischer Schmierfilm, der selbst Autos zum Rutschen brachte. Um wieviel mehr waren Zweiräder gefährdet?

    Und Menschen besaßen nun mal keine Knautschzone, die vor schweren Verletzungen schützen konnte. Da tat auch der Helm net viel helfen, wenn die übrige Kleidung nicht aus stabilem Material bestand, was wenigstens große Fleischwunden verhinderte. So auch dieser junge Bursche hier. Er hatte ganz normale Jeans getragen und eine Jacke, die in Fetzen vom Körper gehangen hatte, als der Arzt den Burschen aufgefunden hatte.

    Wäre net ausgerechnet der Daniel hier, hätte der junge Mann vermutlich so viel Blut verloren, dass nix und niemand ihn noch hätte retten können. Doch hier auf der Straße waren die Mittel des Arztes auch eng begrenzt, und sein Blick glitt immer wieder die Straße entlang, ob denn nicht endlich der Rettungswagen auftauchte und den Verletzten rasch in Sicherheit brachte.

    Aber die Straßen hinaus aus Hindelfingen waren kurvig, eng und teilweise in einem beklagenswerten Zustand, da dauerte es halt seine Zeit, bis der Wagen durchkommen konnte. Zuviel Zeit vielleicht?

    Es war ja schon lang immer wieder im Gespräch, dass eine neue breite, gut ausgebaute Straße am Fuß des Grimsteigs verwirklicht werden sollte. Bisher war das Vorhaben jedoch an den immensen Kosten gescheitert, die allein für die Trasse ausgegeben werden mussten. In diesem Augenblick wünschte sich der Daniel allerdings, dass jemand das Geld schon mal dafür ausgegeben hätte, dann müßte er sich jetzt keine Sorgen darum machen, ob der Bursche hier vor ihm überhaupt so lang leben würde, dass er noch das Zimmer im Hospital zu sehen bekam.

    Noch einmal horchte er mit dem Stethoskop die Lunge ab, überprüfte die Verbände und versuchte, eine weitere Blutung zu stillen, während sich ein Stöhnen den blutigen Lippen des Burschen entrang.

    In der Ferne klang das Jaulen eines Martinshorns auf. Endlich kamen die Kollegen! Der Daniel atmete auf. Dringend genug hatte er die ganze Sache bei seinem Anruf ja schon gemacht. Aber wahrscheinlich war der Wagen nicht schneller durchgekommen.

    „Jetzt tät’s nimmer lang dauern", murmelte der Arzt und strich dem Verletzten über die schweißige kalte Stirn. Ob der Bursche ihn durch die tiefe Bewusstlosigkeit überhaupt hören konnte, wusste er nicht. Aber ein tröstendes Wort konnte auch nicht schaden.

    „Da drüben ist kaum ein Durchkommen, erklärte der Fahrer des Rettungswagens wenig später. „Ein Auto hat eine Panne, und bis der Abschleppwagen kommt, muss man streckenweise einspurig daran entlang. Tut wirklich mal Zeit werden, dass eine ordentliche Straße gebaut wird.

    „Hat alles Vor- und Nachteile", meinte der Daniel und schaute zu, wie der Verletzte gleich an den Tropfen mit Ringerlösung und Natriumlösung angeschlossen wurde. Nun würde man schon mal den Kreislauf stabil halten können. Und im Hospital gab’s die Kollegen, die sich um die diversen Wunden kümmern konnten. Er jedenfalls hatte sein Bestes getan, und er hoffte, es würde ausreichen. Sehr nachdenklich fuhr er heim.

    Ja, wirklich, alles hatte Vor- und Nachteile. Für manche Leut’ wär’s ganz sicher ein Segen, tät’s endlich eine neue Straße geben. Und doch, die meisten Menschen in Hindelfingen unterm Grimsteig, wie es in der Werbebroschüre für die Touristik hieß, wollten keine bessere Anbindung an die große weite Welt. Unruhe würde es bringen, viele fremde Leut’, und die Beschaulichkeit wäre ein für allemal dahin.

    Dabei hatte niemand etwas gegen Gäste, schließlich gab’s ja auch das Feriendorf, in dem das ganze Jahr über Betrieb herrschte, und in dem Feriengäste stets willkommen waren. Doch dabei handelte es sich meist um solche, die bereit waren, sich in das Leben am Ort einzugliedern. Irgendwie war die Welt noch in Ordnung in Hindelfingen, und die neue Straße würde diese Ordnung zerstören – mochte sie auch für einige wenige ein Segen sein.

    Das alles ging dem Arzt durch den Kopf, während er jetzt sein Haus erreichte, wo die Sprechstunde eigentlich schon längst begonnen hatte. In der Praxis beruhigten seine beiden guten Geister, Hermine Walther und Maria Schwetzinger, grad die Patienten, die ein bisserl ungeduldig wurden. Aber schließlich ging so ein Notfall vor, und er hatte sich ja von unterwegs gemeldet, damit die Leut’ halt eben Bescheid wussten. Bis zu einem gewissen Grad hatte auch ein jeder Verständnis dafür.

    Die Maria strahlte den Doktor an, wie sie es fast immer tat, wenn sie ihn sah. Seit dem ersten Tag hier in der Praxis schwärmte sie insgeheim für den Doktor, was er selbst noch gar nicht bemerkt hatte und die Hermine gutmütig ignorierte. Die ältere Frau, von den meisten nur liebevoll Minchen genannt, drückte dem Daniel die Karteikarte des ersten Patienten in die Hand und half ihm in seinen weißen Kittel. Dabei berichtete sie die Neuigkeiten, die ihn vielleicht interessieren konnten.

    „Haben S’ schon gehört? Es heißt, die neue Straße soll jetzt doch gebaut werden", erzählte sie, und der Daniel hielt verdutzt inne, hatte er das Thema nicht grad in Gedanken noch gewälzt?

    Der Arzt seufzte dann schließlich. „Na ja, wie ich grad wieder gesehen hab, wär’s net verkehrt, damit man die Kreisstadt mit dem Hospital schneller erreichen könnt. Aber wer hat das nun schon wieder erzählt? Unsere Vreni vielleicht? Dann tät’ ich’s mit Vorsicht betrachten."

    Minchen lachte auf. Jedermann kannte die Kollmannberger Vreni, die Klatschbase von Hindelfingen. Und in der Tat musste man vorsichtig sein mit dem, was sie an Gerüchten unter die Leute brachte.

    „Nein, es war net die Vreni. Im Rathaus haben’s ein Schreiben bekommen, und dann gleich einen Aushang im Kasten mit den Veröffentlichungen gemacht. Heut’ Abend schon ist eine Versammlung des Bürgerbegehrens dagegen."

    „Da verliert auch niemand Zeit, was? Der Protest liegt aber doch eh schon bei der Kreisverwaltung. Was soll denn dann noch diese Versammlung?" Der Arzt wunderte sich nicht wenig, aber die Hermine war ja noch nicht fertig mit ihren Neuigkeiten.

    „Na, die planen doch schon eine Demonstration. Schließlich wird doch in dieser Woche noch mal das Gelände vermessen, und gleich am Montag sollen die Arbeiten beginnen. Die wollen uns hier vor vollendete Tatsachen stellen."

    „Na, da legst dich nieder. Warum pressiert's denn so plötzlich?", entfuhr es dem Daniel.

    „Ach, ich glaub’, die hatten grad ein bisserl Geld übrig, meinte Minchen trocken. „Und bevor die das an die Landesregierung zurückgeben, wird's eher verbaut, ob’s nun nötig ist oder net.

    Der Daniel schüttelte den Kopf und ging ins Sprechzimmer. Er sah schon jetzt eine Menge Schwierigkeiten voraus, denn es gab nur wenige Menschen hier in Hindelfingen, die sich mit dem Gedanken an diese neue Straße anfreunden konnten. Die meisten waren nicht der Meinung, dass es sich als Segen erweisen würde. Deshalb hatten sie sich in einem Bürgerbegehren gegen den Bau zusammengeschlossen und bereits mehrere Protestnoten bei der Kreis- und Landesregierung eingereicht, bisher allerdings ohne Erfolg – ja, sogar ohne eine Antwort.

    Aber das würde sicher nicht alles bleiben, wenn aus den Plänen jetzt Tatsachen werden sollten. Einige Leute hatten im Vorfeld bereits gedroht, dass sie nicht tatenlos zuschauen würden, wenn die Bauarbeiten beginnen sollten.

    Der Daniel nahm sich vor, heut’ abend die Versammlung ebenfalls zu besuchen. Vielleicht konnte er beruhigend auf die Leute einwirken. Und sicher wäre es auch gut, wenn der alte Huber, sein Vorgänger hier in der Praxis, dabei war. Sein Wort hatte eine Menge Gewicht.

    Seufzend machte sich der Doktor daran, sich erst einmal auf die großen und kleinen Wehwehchen seiner Patienten zu konzentrieren.

    2

    „Aber meine verehrten Damen und Herren, so kommen wir doch nicht weiter. Sie sollten gute Argumente anführen können, um den Bau der Straße jetzt noch zu verweigern. Es reicht bei weitem nicht aus, nur zu erklären, dass Fremde in den Ort kommen, oder die Landschaft darunter leidet." Der Beauftragte der Kreisverwaltung war ein hochgewachsener schlanker Mann mit einer viel zu großen Brille für das schmale Gesicht. Sein Anzug aus feinem Stoff und mit einem perfekten Schnitt wirkte in dieser Umgebung irgendwie fehl am Platze – so wie der ganze Mann selbst.

    Herbert Bockmann, so lautete sein Name, fühlte sich etwas hilflos. Man hatte ihn ziemlich überraschend, und leider auch völlig unvorbereitet, nach Hindelfingen geschickt. Nun hatte er das Gefühl, gegen eine undurchdringliche Mauer zu kämpfen, denn niemand hier am Ort sprach in der gleichen Weise wie er – wie ein Bürokrat eben. Er ging auch nicht darauf ein, dass sich noch niemand bei den Bürgern hier gemeldet hatte, obwohl ja eine Petition vorlag, die den Bau verhindern sollte.

    Unglücklich schaute er in die Runde, auf der verzweifelten Suche nach jemandem, der ihn unterstützen würde. Doch überall sah er nur ablehnende, ja sogar wütende Gesichter. Eines davon gehörte der Astrid Krämer, einem bildhübschen, feschen Madl, das allerdings so eine Art Anführer der Rebellen zu sein schien. Wenn die Astrid die Stimme erhob, wurde es still im großen Saal vom Kreuzkrug, und die Leut’ hörten zu.

    Jetzt stand sie auf und wandte sich an den Bockmann. Ihre Augen blitzten ihn an, doch ihre Stimme war fest, nicht aufgeregt oder hysterisch, sondern sachlich und beherrscht.

    „Ich weiß net recht, welche Art von Beeinträchtigung Ihnen sonst noch genehm ist, begann sie mit leichtem Spott. „Hindelfingen ist ein Ort mit wenigen Ansiedlungen von Gewerbebetrieben, aber mit einem Feriendorf, welches vielen unserer Bürger Lohn und Brot gibt. Die Gäste, die hierher kommen, schätzen die Ruhe und Abgeschiedenheit. Wir alle haben ein recht freundschaftliches Verhältnis zueinander, und die Leut’ täten erwarten, dass hier alles ein bisserl beschaulicher ist. Eine Straße, wie S’ die bauen wollen, bringt Durchreiseverkehr, Unfälle und fremde Leut’, die hier nix verloren haben. Dazu kommt, dass die Landschaft verschandelt wird. Der Grimsteig ist das Markenzeichen von Hindelfingen. Und genau da am Fuß wollen S’ jetzt die Straße bauen und damit das einheitliche Bild zerstören?

    „Das ist aber doch nur Landschaftskosmetik, denn immerhin wird der Grimsteig, der ja als unberechenbar gilt, vor Lawinen und Erdrutschen geschützt, wandte der Bockmann etwas unsicher ein. „Die Straße wird im Laufe der Zeit an den bestehenden Verhältnissen ...

    „Landschaftskosmetik?" Die Astrid glaubte ihren Ohren nicht trauen zu dürfen, und unter den anderen Anwesenden erhob sich ein aufgeregtes Gemurmel.

    „Was täten S’ denn wohl sagen, wenn da ein Wildfremder herkäme und bestimmen würd’, dass durch Ihre gute Stube eine Eisenbahn gebaut werden muss, weil’s irgendeinem Bürokraten so passen tät’, und es ja zum Segen für alle wäre? Die Schienenführung müsst halt eben so sein, aber immerhin wär’s ja eine Verschönerung des Zimmers, Landschaftskosmetik halt. Da würden S’ auch net unwidersprochen danebenstehen, net einmal dann, wenn man Ihnen versprechen tät’, dass die Böschung nach Wunsch bepflanzt wird. Und genauso fühlen wir uns hier. Der Grimsteig gehört, so wie er ist, zu unserem Leben. Den können S’ net einfach mit einer Straße verstümmeln und behaupten, es wäre zum wohl der Allgemeinheit. Und bisher haben wir’s auch immer geschafft, uns vor den Lawinen und Erdrutschen selbst zu schützen. Da braucht’s kein Landestraßenbauamt, was keine Ahnung hat, was wirklich Not tut. Die Allgemeinheit sind wir nämlich, und wir wollen diese Straße net."

    In einer so klaren und deutlichen Sprache hatte wohl noch niemand mit dem Bockmann gesprochen. Und er hatte auch noch nie mit derart erbittertem Widerstand zu tun gehabt. Meist machten die Leut’ einen Aufstand, weil net genug Mittel für den Straßenbau vorhanden waren. Der umgekehrte Fall war ein absolutes Novum.

    Die Astrid war der Meinung, alles gesagt zu haben, was im Augenblick zu sagen war. Unter dem Beifall der Bürger setzte sie sich wieder auf ihren Platz.

    Nun aber stand der alte Alois Huber auf. Er hatte mehr als vierzig Jahre hier am Ort als Arzt gearbeitet, kannte die Anwesenden alle persönlich und wusste demnach auch, was er von ihnen zu halten hatte. Einige besaßen gar keine eigene Meinung, sie waren Mitläufer, weil halt eben die meisten Leut’ dagegen waren. Interessant und wichtig waren Menschen wie die Astrid, oder auch der Friedrich Vorderegger, die beide sehr konkret sagen konnten, was an der neuen Straße störte.

    „Hört’s mir mal alle zu, begann der alte Doktor. „Die Astrid hat sehr klar gesagt, was viele von euch denken. Und ich kann mir vorstellen, dass dem Herrn Bockmann nix davon passen tät’. Aber hat schon mal einer von euch über die Vorteile nachgedacht, die durch die neue Straße entstehen könnten?

    „Wo hast die denn gefunden, Alois?"

    „In der Waldbrunnschlucht, die sind da abgestürzt."

    „In der Theine, die hat ein Strudel verschluckt."

    Einige Mannsbilder überboten sich förmlich darin, witzige Bemerkungen über die Feststellung vom Huber zu finden.

    „Wenn ich mich so narrisch benehmen tät’ wie ihr, würd’ ich im Hospital anfragen, ob in der geschlossenen Abteilung noch ein Platzerl frei ist",

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