Schlüsselblut: Krimi
Von Claudia Tülp
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Über dieses E-Book
Ein Regionalkrimi mit Kriminalkommissarin Anke Fleur in ihrem 2. Fall in Bremen.
Claudia Tülp
Happy wife happy life - sagt mein Mann immer und auf welches Paar trifft das nicht zu. Ich bin Claudia Tülp, verheiratet und 1969 in Bremen geboren, als drittes Kind einer Schifffahrtsfamilie. Jeder Autor sagt über sich, geschrieben habe ich schon immer und das trifft nun auch auf mich zu. Meine Jugend wurde begleitet von Prosa und Kurzgeschichten. Später als Mutter und berufstätige Frau fehlte mir dann leider die Ruhe für meine Kreativität. Bis wir vor vier Jahren eine Entscheidung getroffen haben. Wir haben uns zwei Standorte gesucht und sind dabei in Namibia gelandet. Diese freie Zeit habe ich genutzt und mein erstes Buch geschrieben Biltong zum Frühstück. Der Titel ist in Namibia ein Begriff, aber in Deutschland eher nicht. Das erste Buch war eine Erfahrung für mich und das zweite Buch Einfach nur vergessen ein Abenteuer. Das Schreiben lässt mich nicht wieder los und ich wagte mich an einen Krimi. Klingt einfach, ist es aber nicht. Ich habe mich darauf eingelassen und so entstand Hotelblut und auch Schlüsselblut. Egal in welchem Genre wir uns begegnen, mich wird man halt nicht wieder los.
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Biltong zum Frühstück: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHotelblut: Ein neuer Krimi mit Kriminalkomissarin Anke Fleur Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
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Buchvorschau
Schlüsselblut - Claudia Tülp
Der Schlüssel
Es ist still auf dem Parkplatz und die Lichter vom Supermarkt strahlen grell über den Hof. Frank Reichert muss noch einmal zurück in dem Getränkemarkt, indem er arbeitet. Er hat in der Leergut-Annahme seinen Haustürschlüssel liegen gelassen. Wie jeden Tag betritt er den Markt durch den Seiteneingang in der Anlieferungszone. Er schließt die Tür auf und steht im hinteren Teil des Marktes. Es riecht nach abgestandenen Flascheninhalten, aber das nimmt er selbst gar nicht mehr wahr. Zu viele Jahre arbeitet er hier schon in der Annahme. Bei der Arbeit trägt er Handschuhe, damit die Finger nicht vom Leergut verklebt sind. Mal sind es nur zwei Flaschen, mitunter zwei Körbe das die Kunden bei ihm abgeben. Am liebsten ist ihm die ältere Kundschaft. Sie bringen ihre gut sortierten Leergutkisten zurück, ohne dass nur eine einzige Flasche fehlt. Er kann die Kisten direkt aufeinanderstellen und es ist nicht erforderlich, jede Flasche einzeln über den Scanner zu ziehen, wie die Kunden mit ihren prall gefüllten Plastiksäcken. Frank läuft über den kalten Betonfußboden durch den Markt bis hin zur Leergut-Annahme im Eingangsbereich. Dort schiebt er sich durch den Annahmetresen und den Kisten vorbei und betritt den Raum mit dem Leergut. Er überlegt, wo er seinen Schlüssel hingelegt hat, als er erstarrt. Ein roter Blutteppich breitet sich langsam um seine Schuhe aus. Er ahnt sofort, dass es sich hierbei nicht um einige Flaschen Tomatensaft handelt. Er sieht auf seine schwarzen Sneakers und sein Blick folgt der Blutlache in Richtung Getränkekisten. Eiskalter Schweiß bildet sich auf seiner Stirn und er nimmt die Gänsehaut auf seinem ganzen Körper wahr. Kleine rote Tropfen platschen leise auf die grauen Fliesen vor den roten Coca-Cola-Kisten. Sein Blick führt weiter nach oben, aber etwas stoppt ihn. Irgendetwas hält ihn zurück weiterzugehen. Seine Hände fangen an zu zittern und er beschließt umzudrehen und zu gehen. Er setzt einen Schritt zurück und sein Fußabdruck bleibt noch einen Moment bestehen, bevor der rote Teppich sich diesen Teil des Bodens wieder zurückholt. Er fängt schwer an zu atmen und ihm wird schwindelig. Seine Panikattacke holt ihn nach Jahren wieder ein. Vergessen hatte er das Gefühl in den letzten 6 Jahren. Er setzt langsam und zitternd weitere drei Schritte zurück. Er versucht, sich zu beruhigen, aber es klappt nicht. Wie war das noch? Was sollte er tun, wenn er eine Attacke bekommt? Er überlegt fieberhaft, was sein Therapeut ihm geraten hat. Den Gedanken ablenken und ruhig atmen, fiel es ihm wieder ein. Er merkt, wie sein Atmen einen Moment leichter wird. Ohne zu zögern, dreht er sich um und marschiert zielstrebig zum Telefon hinter dem Kassenbereich. Er zwingt sich dabei, nicht auf den Boden zu sehen, sondern starrt geradewegs auf das Telefon. Zittrig nimmt er den Hörer ab und wählt die 110.
Das Blut
Die Kriminalkommissarin Anke Fleur schnappt sich gerade ihre Jacke, als Jan Wiemer in der Bürotür steht. „Anke, ich glaube, mit deinem Feierabend wird es nichts, und grinst sie an. „Ach Jan! Erzähle mir keinen Mist. Der ganze Tag war schon langweilig genug, und jetzt will ich nur noch nach Hause, um eine Runde zu joggen.
Dabei zieht sie sich ihre Jacke an. Jan bleibt weiterhin in der Tür stehen. „Du musst wahrscheinlich noch zum Supermarkt in Hastedt. Wir haben einen Anruf von dort erhalten. Der Angestellte vom Getränkemarkt stand in einer Blutlache, erklärt er ihr. „Aha und deshalb muss ich da jetzt hin? Ist ihm vielleicht eine Flasche Tomatensaft heruntergefallen?
Anke verdreht die Augen. Den ganzen Tag war sie hier in ihrem Büro und hat den Papierkram erledigt und jetzt, wo sie endlich nach Hause kann, kommt der Anruf. „Die Kollegen sind erst einmal hingefahren und sehen sich das an. Vielleicht wäre es nicht so sinnvoll, sich in die Straßenbahn nach Hause zu setzen, wenn du sowieso dahinfahren musst. Damit dreht sich Jan um und geht zurück zum Tresen in den Eingangsbereich der Polizeiwache. „Besserwisser
, rutscht es aus Anke heraus. Sie zieht ihre Jacke wieder aus und hängt sie an den Haken zurück. Sie sieht aus dem Fenster. Es ist schon dunkel draußen. Der Herbst nimmt seinen Einzug und die ersten roten Blätter fallen von den Bäumen. Seit Tagen ist das Wetter grau in grau so wie das Büro hier. Seitdem sie hier lebt, gab es bisher mehr Regentage als in ihrer Heimatstadt Köln. So sehr, wie sie die kleine Stadt hier lieben gelernt hat, an das Wetter wird sie sich keineswegs gewöhnen. Sie wird aus ihren Gedanken gerissen, als ihr Smartphone klingelt. „Fleur Mordkommission, meldet sie sich. „Herber Spurensicherung. Frau Fleur, wir sind auf dem Weg zum Supermarkt in der Hastedter Heerstraße. Die Kollegen haben dort eine Leiche gefunden, direkt im Getränkemarkt. Könnten Sie sich das ansehen?
Anke schnappt sich während des Telefonats ihre Jacke. „Ja klar. Bin in knapp 10 Minuten da. Sie läuft aus dem Büro an Jan Wiemer vorbei, der an dem Eingangstresen sitzt und Formulare ausfüllt. Dieser grinst sie wieder frech an. „Ja, ja, du hast recht
, und dabei verdreht sie erneut die Augen. Sie steigt in ihren schwarzen Opel, der ihr als Dienstfahrzeug zur Verfügung steht und wählt über die Freisprecheinrichtung die Telefonnummer von ihrem Kollegen Hans Eckhard. „Anke, was gibt´s?, meldet er sich sofort nach dem zweiten Klingeln. „Sie haben eine Leiche gefunden, im Supermarkt in Hastedt
, erklärt sie ihm. „Na, wie gut, dass ich heute schon so zeitig zu Hause war, um etwas Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Ich benötige ungefähr eine halbe Stunde von Weyhe aus. Der Verkehr wird um diese Zeit nicht mehr so schlimm sein. Ich fahre sofort los. Bis gleich." Damit legt Hans auf. Der dreifache Familienvater hat die volle Unterstützung von seiner Ehefrau Wenke. Die ganze Familie seiner Frau ist im Polizeidienst tätig und sie ist damit aufgewachsen, dass ihr Vater oder ihr Opa zu den ungünstigsten Zeiten wieder zu den Einsätzen fuhren. Für ihn ist diese Frau ein Glücksgriff in einer bemerkenswerten Ehe auf Augenhöhe. Dagegen ist bei Anke niemand, der zu Hause auf sie wartet.
Als Anke auf den Parkplatz des Supermarktes fährt, sieht sie schon den Chef der Spurensicherung Klaus Herber in der Tür vom Getränkemarkt stehen. Grell leuchtet die Supermarktreklame über ihm. „Hallo Frau Fleur, ruft er, als Anke aus dem Wagen steigt. „Wir sind noch nicht ganz fertig, aber vorab, dort drüben sitzt der junge Mann, der bei uns angerufen hat
, dabei zeigt er auf einen jungen Mann, der zitternd am Boden hockt und sich dabei an der Wand anlehnt. „Aber Sie können gerne schon einmal hineingehen, aber nichts anfassen! Ich würde lieber etwas über die Schuhe ziehen, kommentiert er, mit einem Blick auf Ankes helle Turnschuhe. „Wie immer die nette Art von dem Leiter der Spusi
, reflektiert Anke und sieht dabei auf ihre Sportschuhe. „Natürlich wird nichts angefasst. Hans ist auch auf dem Weg und wird gleich hier sein, informiert sie den Kollegen, da sie weiß, dass Hans Eckhard und Klaus Herber privat befreundet sind. Anke geht erst einmal auf den blassen jungen Mann zu. Dieser lehnt mit seiner Jeans und einer dicken grünen Bomberjacke zusammengekauert an der Wand. „Guten Tag, mein Name ist Anke Fleur von der Mordkommission
, stellt sie sich vor. „Frank Reichert, ertönt seine zittrige Stimme. Anke hockt sich neben ihn und lehnt sich auch gegen die Wand. „Ist alles okay mit Ihnen oder benötigen Sie Hilfe?
Dabei sieht sie ihn direkt an. „Nein, nein, alles soweit gut. Ich muss nur meine Panikattacke in den Griff bekommen. Sie sieht, wie seine Hände zittern. „Ich warte noch auf meinen Kollegen und wenn er hier ist, reden wir gemeinsam darüber, was Sie gesehen haben. Ich gehe jetzt nur kurz in den Markt und mache mir ein Bild von dem Tatort.
Sie steht wieder auf und holt sich aus dem Kofferraum ihres Autos die Schuhüberzieher. Sie streift diese über und betritt den Getränkemarkt. Beim Hineingehen nimmt sie schon einen leicht metallischen Geruch wahr. Sie sieht die Kollegen der Spurensicherung im hinteren Teil der Getränkeannahme. Sie geht an der Leergut-Annahme vorbei und betrachtet den großflächigen Blutteppich auf dem Fußboden. Es sieht so aus, als wenn hier jemand regelrecht ausgeblutet ist. Ihre Schuhüberzieher verfärben sich in kürzester Zeit rot und bei jedem Schritt hört sie das schmatzende Geräusch vom Boden. „Hallo Anke, kommt es von hinten. Sie dreht sich um und sieht ihren Kollegen Hans Eckhart hinter sich stehen. „Hey Hans, das ging ja nun doch recht zügig.
„Ja, es war nichts mehr los auf den Straßen. Hast du mit dem jungen Mann da draußen schon gesprochen? „Nee, nicht richtig. Der steht völlig neben sich. Ich wollte mir erst einmal ein Bild von hier drinnen machen.
Hans nickt. „Hast du Schuhüberzieher an? „Ja, so wie es aussieht, ist es besser.
Er sieht dabei auf den Fußboden. „Was haben wir hier?, fragt er die Kollegen der Spusi in dem hinteren Bereich. „Sie können näherkommen, dann haben Sie eine bessere Sicht auf das Opfer
, erklingt die Stimme einer jungen Frau von der Spusi. Anke und Hans laufen ein Stück weiter und bleiben unter einer Öffnung in der Decke stehen. Beide sehen nach oben. „Oh Mann, so etwas habe ich ja noch nie gesehen, bricht es aus Anke heraus. Hans muss erst einmal schlucken und tritt wieder einen Schritt zurück. „Ist der Körper komplett ausgeblutet?
, fragt er die junge Kollegin. „So gut wie, antwortet sie. „Das erklärt das viele Blut hier auf dem Fußboden
, bemerkt Hans. „Wir lassen Sie erst einmal in Ruhe Ihre Arbeit durchführen, wirft Anke ein und beide Kriminalkommissare verlassen gemeinsam den Markt. „Hat euch gefallen, was ihr vorgefunden habt?
, fragt Klaus Herber, als sie wieder herauskommen. „Dass im Islam Tiere so ausgeblutet werden, ist ja bekannt, aber bei einem Menschen! Hans muss schlucken. „Wir sind gleich fertig und im Anschluss könnt ihr euch das aus der Nähe ansehen. Der Kerl hängt mit den Füßen nach oben an einer Kette
, dabei verzieht er leicht das Gesicht.
Anke sieht aus dem Augenwinkel eine altertümliche lederne Arzttasche und weiß sofort, dass Dr. Udo Kleist eingetroffen ist.
Der Rechtsmediziner arbeitet schon lange mit ihnen zusammen und für einen Kaffee bei ihm in der forensischen Pathologie, sind Anke und Hans immer zu haben. „Hallo Udo, strahlt sie ihn an. „Hallo zusammen. Was haben wir heute?
, kommt sofort die Frage von dem Rechtsmediziner. Der Workaholic hat keine Zeit für Floskeln. „Denke, du gehst einfach mal in den Markt und siehst dir das an", meint Klaus Herber zu ihm. Udo zuckt nur mit den Schultern und läuft geradewegs in den Getränkemarkt. Anke sieht, dass er wie selbstverständlich Schuhüberzieher trägt.
Kurz darauf kommt die junge Frau in einem weißen Overall aus dem Markt heraus, mit der sie drinnen gesprochen haben. „Chef, wir sind fertig. Wir haben selten mit so einer grausamen Tat zu tun. Dabei sieht sie auf Anke und Hans. „Sie können sich nun umsehen
, und läuft zum weißen Transporter der Spurensicherung. „Hast du jemand Neues eingestellt? Hans blickt fragend auf Klaus. „Ja, die Julia hier. Sie ist gerade fertig mit ihrer Ausbildung und ein Glücksgriff. Ich bin angetan von ihrer Auffassungsgabe. Da fällt mir ein, wo ist denn euer Jüngling?
„Unser Student Gunnar Schleif hat ein paar Tage Urlaub, meint Anke. „Und Anke ist darüber sehr glücklich
, ergänzt Hans und grinst. Anke verdreht die Augen und betritt den Getränkemarkt ein weiteres Mal. Hans folgt ihr und sie sehen sich jetzt den Toten aus der Nähe an. „Oh Mann, der hängt da ja nur an einem Bein von der Decke herunter, bekundet sie. „Ja und zusätzlich ist ihm die Halsschlagader durchtrennt worden
, vernehmen sie aus dem oberen Teil von Dr. Udo Kleist. „Zum Glück wird man schnell ohnmächtig, weil das Gehirn keinen Sauerstoff mehr bekommt, führt er fort. „Das heißt, er ist relativ schnell gestorben?
, fragt Anke. „Ja, das war sein Glück. Anke sieht sich den toten Körper genau an. „Siehst du noch mehr Schnittstellen, Udo?
„Keine offenkundigen. Mehr kann ich erst nach einer Obduktion sagen. Ich lasse den Körper erst einmal in die Forensische bringen und setze mich da heute Nacht noch ran. Ihr könnt aber selber mal die Leiter hier hoch krabbeln, und zeigt auf die Leiter an der Wand. Anke steigt so gleich die Leiter hoch. „Dann kommen wir morgen frühzeitig bei dir auf einen Kaffee herein. Koche mal etwas mehr als sonst
, wirft sie ihm auf halbem Weg entgegen. „Wenn du weiterhin so nervst, gibt es nur heißes Wasser, und er grinst, als sie oben ankommt. „Seid ihr mit eurem Kaffeekränzchen fertig? Ich möchte heute noch wieder zu meiner Familie zurück.
„Du hast Familie und wir halt nicht. Kommt doch erst einmal hier herauf und hinterher kannst du ja fahren, ruft Anke von oben. Auch Hans klettert jetzt die kleine Leiter hoch und sieht sich den umgedrehten Körper näher an. „Ich würde gerne mal in seine Taschen greifen, aber ich komme da nicht ran
, und dabei versucht Anke den Körper zu sich herzuziehen. „Anke bitte! Dass ihr Frauen nicht warten könnt! Der Trupp steht doch schon in der Tür und holt den Leichnam herunter. Du kannst alles, was wir finden, morgen früh bei mir abholen. Udo schüttelt verständnislos mit dem Kopf. Hans klettert die Leiter wieder herunter und als er seinen Fuß auf den Boden setzt, rutscht er aus und fällt seitlich direkt in die Blutlache. Dabei reißt er einen Stapel leere Getränkekisten mit um. „Hans, alles gut?
, ruft Anke von oben. „Ja, ja, nichts gebrochen, schnauft er. „Jetzt wisst ihr, warum ihr erst zum Tatort zugelassen werdet, wenn wir alle fertig sind.
Udo schüttelt den Kopf. Hans steht unbeholfen auf. Sein Jackett, Jeanshose und sein blauer Schlips weisen einige größere Blutflecken auf. „So kannst du aber nicht in dein Auto einsteigen. Das geht nie wieder aus den Autositzen heraus." Anke kann es sich nicht verkneifen, ihn zu necken, als sie die Leiter heruntersteigt.
Anke verlässt den Markt und sieht, dass Frank Reichert noch immer an der Wand hockt.
Hans steht am Waschbecken in der Toilette und versucht, das Blut oberflächig aus seiner Kleidung zu wischen, was ihm aber nicht gelingt. Er legt seinen Schlips ab und knöpft sein dunkles Jackett etwas zu und begibt sich auf den Parkplatz zurück. Durch die Dunkelheit sah man nicht gleich das Blut an seiner Kleidung. Er trägt schon seit Jahren Jeans und Jackett. Das hat sich irgendwann einmal im Alter so eingespielt. Er geht zu Anke herüber, die schon neben einem blassen jungen Mann kniet. „Das hier ist mein Kollege Hans Eckhardt, stellt sie ihn vor. „Herr Reichert, können Sie uns beschreiben, warum Sie wieder zurück zum Getränkemarkt gekommen sind?
, fragt Anke den zittrigen jungen Mann. „Ich… ich… habe meinen Haustürschlüssel vergessen und bin wieder zurückgekommen."
„Das heißt, den Marktschlüssel halten Sie getrennt vom Haustürschlüssel?"
„Ja, das