Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Wahrheit im Schatten 4, spannend und humorvoll, mit Herz, Kriminalroman, Serie: Die Tote im Pool
Wahrheit im Schatten 4, spannend und humorvoll, mit Herz, Kriminalroman, Serie: Die Tote im Pool
Wahrheit im Schatten 4, spannend und humorvoll, mit Herz, Kriminalroman, Serie: Die Tote im Pool
eBook205 Seiten2 Stunden

Wahrheit im Schatten 4, spannend und humorvoll, mit Herz, Kriminalroman, Serie: Die Tote im Pool

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Es sind mehr als sechs Jahre vergangen, seit Jeanne wieder ins Berufsleben zurückgekehrt ist und als Assistentin ihres Mannes bei der Mordkommission arbeitet. Inspektor Valentin Sacchi und seine Frau sind seit langem ein gut eingespieltes Team, wobei sich ihre recht unterschiedlichen Persönlichkeiten bestens ergänzen.
Jeanne liebt diese Arbeit an der Seite ihres Mannes, aber sie liebt auch ihr Leben als Mutter, den Wald und das Leben nahe der Natur, weshalb die Nachmittage für ihr Privatleben reserviert sind.
Eigentlich war Jeanne nur zu dem Gartenfest mitgegangen, weil Hermines Mann Zafar partout keine Lust hatte und Hermine nicht alleine hingehen wollte.
Es war ein zwangloses Miteinander der Einwohner der Birkenstraße angekündigt, bei dem die Unstimmigkeiten der letzten Monate beiseite gelegt werden sollten. Immerhin ist Versöhnungsbereitschaft eine wichtige Voraussetzung für den Erhalt des Friedens unter Nachbarn.
Indessen halten einige der Eingeladenen an ihren aufgestauten Emotionen fest, was einer Aussöhnung natürlich im Wege steht. Doch obwohl die Spannungen sich im Laufe des Nachmittags aufzulösen scheinen, endet das Fest mit dem Fund der Leiche eines jungen Mädchens.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum16. Apr. 2023
ISBN9783347923201
Wahrheit im Schatten 4, spannend und humorvoll, mit Herz, Kriminalroman, Serie: Die Tote im Pool
Autor

Dagmar Stimpfig

Schon als junge Erwachsene zog es mich (*1964 in Nürnberg) in ferne Länder, bald lebte ich dann auch im Ausland. Was mich antreibt ist, das Lebens zu studieren und das Dasein des Menschen zu begreifen. Meine Liebe zu Geschichten, Gedichten und zum Wort im Allgemeinen brachte mich irgendwann auf die Idee, mich selbst am Schreiben zu probieren und meine Gedanken in Geschichten zu verpacken. Da ich gerne experimentiere, sind denn auch im Laufe der Zeit ganz verschiedene Bücher entstanden. Neben dieser Geschichte über eine Frau, die einen inneren Wandel erfährt, habe ich eine Reihe Kriminalromane und zwei Jugendbücher geschrieben, in deren geheimnisvollen und spannenden Geschichten es letztendlich um die eigentlichen Themen der Menschen geht, um inneren Wachstum und die Art, wie man das Leben begreift. Ich lebe mit meiner Familie in Costa Rica.

Mehr von Dagmar Stimpfig lesen

Ähnlich wie Wahrheit im Schatten 4, spannend und humorvoll, mit Herz, Kriminalroman, Serie

Titel in dieser Serie (4)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Mystery für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Wahrheit im Schatten 4, spannend und humorvoll, mit Herz, Kriminalroman, Serie

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Wahrheit im Schatten 4, spannend und humorvoll, mit Herz, Kriminalroman, Serie - Dagmar Stimpfig

    Das Versöhnungsfest

    Hermine öffnete die Türe. Sie hatte ein Handtuch um den Kopf gewickelt und hielt allerlei Haarschmuck in der linken Hand.

    „Du bist ja noch gar nicht fertig?, fragte Jeanne erstaunt. „Ja… nein - Kamila macht mich gerade wahnsinnig! Kommst Du noch kurz rein?, bat Hermine ihre Freundin. Jeanne betrat den Hausflur.

    „Hattest Du nicht gesagt, Du willst um drei dort sein?", fragte Jeanne amüsiert.

    „Wenn Du wüsstest!, sagte Hermine. „Kamila will nur mitkommen, wenn sie mit ihren Haaren zufrieden ist - und das ist sie eigentlich sowieso nicht, weil die Friseurin ihr gestern angeblich die Seiten zu kurz geschnitten hat. Sag mal, warst Du auch so starrköpfig mit fünfzehn? Sie stöhnte. „Ich kann mich gar nicht erinnern…"

    „Ich glaube, wir haben es alle nicht ganz leicht in der Pubertät, erwiderte Jeanne schmunzelnd und setzte sich auf das kleine Sofa, das in der Küche stand. „Was meinst Du, wie lange Ihr noch braucht, soll ich mir derweil einen Tee kochen?

    „Wir beeilen uns, okay?, sagte Hermine. „Ich sage ihr, dass Du schon da bist und dass wir gleich gehen wollen. „Zafar ist schon weg?" fragte Jeanne.

    „Der holt gerade Tarek ab, danach geht´s schon zum Männernachmittag mit Valentin und Fußballschauen bei einem Bier - oder bei zwei", erwiderte Hermine augenzwinkernd.

    Und geht Tarek mit Zafar oder kommt er dann nach? Ich glaube er kommt nach. Er ist ja ein bisschen mit einem von den Jungen aus der Birkenstraße befreundet, antwortete Hermine. Gib uns drei Minuten, ja?

    Ja, ja, wegen mir braucht Ihr Euch nicht zu überschlagen, erwiderte Jeanne.

    Sie schnappte sich die Illustrierte, die auf dem kleinen Tischchen neben dem Sofa lag, und blätterte ein bisschen darin. Obwohl ihr eigentlich gar nicht nach einer Illustrierten war. Sie legte die Illustrierte wieder weg. Jeanne hatte Hermine nur zugesagt, sie zu dem Gartenfest zu begleiten, da Zafar partout keine Lust hatte und Hermine nicht alleine hingehen wollte. Zwar würde Kamila mitkommen, aber jemand in Hermines Alter war schon eher das, was Hermine mit `Verstärkung´ gemeint hatte. Jeanne konnte natürlich verstehen, dass Hermine nicht allein hingehen wollte, denn die Nachbarschaft aus der Birkenstraße war ein Fall für sich.

    Laut Hermine hatten die ehemals eigentlich befreundeten Anwohner dieser Straße sich in den letzten Jahren immer stärker voneinander abgegrenzt. Es wimmelte vor Problemen, aber es wurde nicht offen oder gar lösungsorientiert darüber gesprochen, dafür gab es umso mehr Gerede. In letzter Zeit hatten die Spannungen dann zugenommen und es war zu einer Anzeige bei der Polizei gekommen.

    Schon seltsam, jede Straße ist wie eine ganz eigene kleine Welt…, sinnierte Jeanne.

    Im Sandweg zum Beispiel, der Straße in der Hermine und ihre Familie wohnten, herrschte gleich ein völlig anderes Klima. Die Nachbarn waren im Allgemeinen entspannt miteinander und im Fall eines Konfliktes wurde kommuniziert, es wurden Lösungen gesucht und auch gefunden. Hermine sagte, dass die Anwohner ihrer Straße generell sehr unkompliziert waren.

    Der Sandweg war eine kleine Seitenstraße von der Birkenstraße und Hermines Haus das erste, sodass ihr Garten ein wenig an die Birkenstraße grenzte - vielleicht der Grund, warum auch Zafar und Hermine zum Gartenfest eingeladen waren, vielleicht aber auch deshalb, weil neutrale Elemente in einem Konflikt immer von Vorteil sind.

    Heute also war bei den Dietzens in der Birkenstraße ein zwangloses Miteinander der Anwohner angekündigt, bei dem die Unstimmigkeiten der letzten Monate beiseite gelegt werden sollten. Immerhin war diese Einladung schon mal ein Schritt in die richtige Richtung, dachte Jeanne. Versöhnungsbereitschaft ist bekanntlich eine wichtige Voraussetzung für den Erhalt beziehungsweise das Wiedererlangen des Friedens unter Nachbarn.

    Mutter und Tochter kamen kichernd die Treppe herunter. Beide trugen hübsche Sommerkleider und Sandalen. Hermines Haar war offen und Kamila hatte ihre Haare an den Seiten mit Haarklammern befestigt und geschmückt, sodass die Länge der Haare nicht sichtbar war.

    Sind wir jetzt schick?, fragte Hermine und zeigte erst auf ihre Tochter und dann auf sich. Hermine bezog sich natürlich in erster Linie auf Kamilas Haare.

    "Toll seht Ihr aus - wie immer!

    Du Kamila, weißt Du übrigens, dass ich zu gerne Deine Haare hätte?" sagte Jeanne. Sie meinte es sogar ernst, denn tatsächlich hatte Kamila wunderschöne, lockige, dicke schwarze Haare.

    Ich hätte lieber Deine, entgegnete Kamila ungetröstet. Genug mit dem Haare-Thema für heute, unterbrach Hermine. Ich finde, wir sollten jetzt an die Party in der Birkenstraße denken. Dieser Einsatz erfordert Souveränität, meine verehrten Damen!

    Die drei machten sich auf den Weg. Da sie zu Fuß gingen, blieb noch ein wenig Zeit sich darauf einzustimmen, was nun also vor ihnen lag.

    Du musst mich jetzt mal kurz briefen, sagte Jeanne zu Hermine. Was genau ist der Anlass, warum will Zafar keinesfalls hin und warum Du doch und wie lange geht das und gibt es sonst noch etwas, das ich wissen sollte? "Na ja, der Anlass ist das Bemühen, diese ganzen Streitereien beizulegen. So weit ich weiß, haben einige der Nachbarn mit den Dietzens vor allem wegen ihrer jüngeren Tochter ein Problem, bei ihnen findet auch das Fest statt.

    Zafar sagt, er kennt die ganzen Leute kaum und hat auch kein Interesse an ihnen und will auch mit ihren Streitereien nichts zu tun haben.

    Und ich will hin, weil sie uns eingeladen haben - eine Mischung aus Höflichkeit und weil ich denke, dass sie es vielleicht brauchen können, wenn ein Unbeteiligter dabei ist. Aber alleine, das möchte ich halt auch nicht. Ich befürchte, sonst meint der eine oder andere von denen, er müsste mich voll quatschen.

    Wie lange es gehen soll, kann ich Dir allerdings nicht sagen - lass uns einfach gehen, wenn wir genug haben, ja? „Einverstanden, sagte Jeanne. Und wie ist es bei Dir, Kamila, hast Du dort Freunde?

    Eigentlich weniger, erwiderte Kamila. Ich kenne mehr aus dem Sandweg.

    Vor dem Grundstück der Dietzens war nur ein Auto geparkt, vielleicht hatte derjenige später noch etwas vor und wollte gleich weiterfahren können. Die anderen Gäste waren anscheinend auch zu Fuß gekommen. Allmählich konnte man Stimmen hören, die aus dem Garten drangen. Kurz danach waren auch die Lampions zu erkennen, mit denen das Spalier entlang des Wegs zum Haus geschmückt war.

    Eine Frau in einem schicken, langen Sommerkleid und mit Kurzhaarfrisur kam ihnen entgegen und begrüßte sie. Hallo, schön dass Sie kommen konnten, Frau Zamani - spreche ich Ihren Namen hoffentlich richtig aus?, sagte sie. Es klang etwas gestelzt. Hallo Kamila, grüße Dich! Schau doch mal, was die anderen Kinder machen! Dann wand sie sich zu Jeanne hin und sagte mit Blick zu Hermine: …und Sie haben eine Freundin mitgebracht? Hermine stellte Frau Dietz und Jeanne einander vor, dann gingen sie zusammen zur großen Terrasse, die sich auf der Rückseite des Hauses befand. Dort saßen und standen allerlei Gäste, vermutlich waren so ziemlich alle Nachbarn der Birkenstraße versammelt. Das kleine Fest hatte den Charakter eines vornehmen, etwas größeren Kaffeekränzchens.

    Jeanne fragte sich, woher Frau Dietz wohl so viel Geschirr hatte, immerhin waren um die vierzig Kuchenteller, Kaffeetassen, Kaffeelöffel und Kuchengabeln aufgedeckt. Auf jedem der Tische standen Platten mit Kuchen, Schüsseln mit Sahne und gefüllte Kannen mit Tee und Kaffee.

    Hermine, Jeanne und Kamila stellten sich erst mal an den Rand der Terrasse, um einen Überblick zu gewinnen.

    Frau Dietz war bereits weitergezogen.

    Ganz schön anstrengend, die Frau, stöhnte Kamila.

    „Und ich bin kein Kind mehr!"

    Das kann man wohl sagen, stimmte Hermine ihrer Tochter zu. Jeanne grinste.

    Als Nächstes schlug Hermine vor: Vielleicht sollten wir uns an den Tisch dort setzen, die kenne ich ein bisschen. Die wohnen auch im Sandweg, gegenüber von uns.

    Sie deutete auf einen der vier Tische, an dem ein Paar und ihre beiden Kinder saßen. Jeanne war gerne einverstanden und sie nahmen bei Hermines Nachbarn Platz. Es dauerte auch nicht lange, bis sie sich mit den Eltern ein bisschen über dieses und jenes unterhielten. Kamila sah sich indes nach Gleichaltrigen um.

    Jeanne fragte sich, wie sich Frau Dietz eine Aussöhnung mit den Nachbarn vorstellte. Ob sie nach dem Kaffeetrinken zu einem offenen Gespräch in einer Runde anregen würde? Oder hoffte sie, dass sich durch die Einladung und das Zusammensein der Anwohner der Birkenstraße einfach von selbst eine Art Versöhnung einstellen würde?

    Der Kuchen jedenfalls war schmackhaft und auch der Kaffee konnte sich sehen lassen.

    Hallo Frau Zamani, sagte die Stimme einer Frau von hinter Jeanne zu Hermine.

    Ah, hallo Frau Brandt!, grüßte Hermine zurück.

    Herr und Frau Brandt wohnten nur zwei Häuser entfernt von den Dietzens. Maria und Heinz Brandt waren die Inhaber der nächstgelegenen Apotheke, weshalb Hermine die Brandts auch kannte.

    Ist noch Platz? fragte Frau Brandt und setzte sich bereits, ohne tatsächlich eine Antwort abzuwarten, dabei zog sie ihren Mann hinter sich her an den Tisch.

    Eine selbstbewusste Frau, dachte Jeanne ironisch. Wer das wohl war? Ob sie eine der Konfliktparteien darstellte? Ihre kampflustige Ausstrahlung war jedenfalls nicht zu übersehen.

    Zu schade, dass sie jetzt nicht vertraut mit Hermine reden konnte, andererseits war es auch interessant, unwissend und außenstehend inmitten eines Geschehens zu sein, in dem sie sich fremd und eigentlich völlig fehl am Platz fühlte. So konnte sie den Schauplatz unbeteiligt wie ein Zuschauer erleben und „Sozialstudien" betreiben..

    Wo haben Sie denn Ihren Mann und ihre Kinder gelassen?, fragte Frau Brandt spitz. Hatten die denn keine Lust zu kommen?

    Ich bin mit meiner Freundin da, mein Mann hatte heute schon andere Pläne, erwiderte Hermine diplomatisch, doch fügte dann hinzu: „Aber meine Tochter ist dabei und mein Sohn", sie blickte auf ihre Armbanduhr,

    …sollte auch bald eintreffen.

    Jeanne schmunzelte innerlich. Was waren das aber auch nur für seltsame Leute!

    Zwei Sätze später war Frau Brandt bereits dabei, Politik zu machen und Hermine in ihre Probleme mit den Dietzens einzuweihen. Besser gesagt versuchte sie, Hermine davon zu überzeugen, dass die Lösung jener Probleme nur zu erreichen wäre, wenn die Gastgeberfamilie fortzöge.

    Oh Du schöne Aussöhnung!, dachte Jeanne.

    Sie sah zu Hermine, die sich sichtlich unwohl in dem Gespräch mit Frau Brandt fühlte. Was war inzwischen mit den Grubers geschehen?

    Jeanne sah in die andere Richtung. Während Frau Gruber Frau Brandt anscheinend aufmerksam zuhörte, war Herr Gruber mit einem anderen Nachbarn im Gespräch, der sich neben ihn an den Tisch gesellt hatte. Ihre Kinder waren im Garten unterwegs.

    Jeanne und Hermine saßen mit Blick auf den Garten und dem Rücken zum Haus. Neben ihnen führte eine Tür ins Wohnzimmer, daneben stand ein weiterer langer Tisch. An jedem der Tische waren mindestens zehn Sitzplätze. Vor beiden Tischen gab es jeweils noch einen Tisch und etwa nach einem weiteren Meter endete die Terrasse, der Rasen übernahm und erstreckte sich wohl fünfzehn oder zwanzig Meter bis zum Zaun. Es war ein wirklich großer Garten. Darin befanden sich ein paar Stehlaternen, ein Springbrunnen und zwei Hollywood-Schaukeln, und mehr oder weniger im Hintergrund hatten sich ein paar Jugendliche eingefunden. Kamila war auch dabei. Jeanne zählte, es waren fünf Mädchen und vier Jungs. Die jüngeren Kinder waren entweder bei ihren Eltern am Tisch oder liefen einfach spielend im Garten umher.

    …und wenn man bedenkt, dass das jetzt schon seit mindestens zwei Jahren so extrem zugeht, dann kann ja wohl keiner glauben, dass sich demnächst etwas ändert, hörte Jeanne Frau Brandt gerade sagen.

    Hermine braucht eine Pause!, fand sie und entschied sich spontan, Hermine mal soeben aus den Klauen dieser Apothekerin zu befreien.

    Du, Hermine, sagte sie, ich bräuchte Dich mal kurz, könntest Du bitte mal mitkommen?

    Hermine wäre nicht Hermine gewesen, wenn sie nicht sofort verstanden hätte.

    Klar, kein Problem, sagte sie scheinbar unbedarft und nickte, sich ein wenig entschuldigend, zu Frau Brandt. Danke!, flüsterte sie Jeanne ins Ohr, als sie sich ein paar Meter entfernt hatten. Jetzt weißt Du endgültig, warum ich nicht alleine herkommen wollte!

    Oh ja!, bestätigte Jeanne. So in etwa konnte ich es mir ja schon denken, aber so hautnah…

    Hermines Handy klingelte. Es war Tarek, der Bescheid gab, dass es bei ihm noch eine halbe Stunde dauern würde, da er erst noch duschen wollte.

    Ich bin mir eh nicht so sicher, ob er sich hier wohlfühlen wird, sagte Hermine. „Kamila hat schon recht, die meisten Kinder hier sind einigermaßen arrogant. Dieser Michael ist zwar mit Tarek im Handball und ganz nett, aber wer weiß wie er sich ihm gegenüber verhält, wenn er mit den anderen von hier zusammen ist."

    Jeanne und Hermine setzten sich auf eine der HollywoodSchaukeln.

    Lass uns hier eine kleine Pause machen, bevor wir uns wieder unter die Meute mischen, sagte Jeanne.

    Ganz schön geladen, diese Frau Brandt!, sagte Hermine und stöhnte.

    Ich habe auch nicht schlecht gestaunt!, erwiderte Jeanne. Man sollte doch meinen, bei einem Versöhnungsfest versuchen die Leute, ein bisschen aufeinander zuzugehen!

    Zuerst habe ich noch gedacht, es ist ein gutes Zeichen, dass so viele gekommen sind, sagte Hermine. Aber wenn man denen dann zusieht, hat man fast den Eindruck, als ob sie sich gegenseitig in ihrer Feindseligkeit bestärken! Von ihrer Schaukel aus hatten sie den ultimativen Blick auf das Geschehen des Festes, sie konnten den gesamten Garten sowie die Terrasse sehen, ohne dass irgendjemand aus der Distanz ausmachen könnte, wen genau sie gerade beobachteten.

    Sieh nur den Tisch, an dem Herr Dietz sitzt!, sagte Hermine. Die zwei anderen Männer an diesem Tisch haben eine Körperhaltung, als würden sie ihn am liebsten gleich angreifen!

    Und das Ganze geht nur um die eine Tochter der Dietzens?, fragte Jeanne ungläubig.

    Ich weiß auch nichts Genaueres, erwiderte Hermine. Ein Punkt ist auf jeden Fall, dass die jüngere Tochter, die mit dem Down-Syndrom, oft sehr laut macht.

    Inwiefern macht sie laut?, wollte Jeanne wissen.

    Die Brandts sagten, sie stellt die Musik fast immer extrem laut, ihr ist anscheinend dabei egal, wie spät es ist. Und angeblich schreit sie ständig laut und ordinär herum - einfach so, antwortete Hermine. „Also, nicht nur wenn sie bei sich daheim ist, sondern sie plärrt die Leute angeblich generell oft respektlos an - allerdings habe ich selbst das bisher noch nicht mitbekommen."

    Aber es muss doch noch andere Probleme geben - so viele, wie da aufgebracht mitdiskutieren!, sagte Jeanne. Ja, eigentlich ist es kaum zu glauben, dass es die starke Spannung nur deswegen geben soll, erwiderte Hermine. „Aber ich weiß nicht mal, ob die Leute nur mit Familie Dietz Probleme haben oder ob es auch Konflikte unter den übrigen Nachbarn gibt."

    Schau nur hin!, sagte Jeanne. Auch an dem anderen Tisch wird hitzig diskutiert!

    Krass!, erwiderte Hermine. Das ist Frau Neumann, die ist Studienrätin auf dem Gymnasium. Ganz schön unbeherrscht für eine Studienrätin.

    "Ist das ansteckend oder ist heute

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1