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Wahrheit im Schatten 3, spannend und humorvoll, mit Herz, Kriminalroman, Serie: Die Tote auf dem Sofa
Wahrheit im Schatten 3, spannend und humorvoll, mit Herz, Kriminalroman, Serie: Die Tote auf dem Sofa
Wahrheit im Schatten 3, spannend und humorvoll, mit Herz, Kriminalroman, Serie: Die Tote auf dem Sofa
eBook221 Seiten2 Stunden

Wahrheit im Schatten 3, spannend und humorvoll, mit Herz, Kriminalroman, Serie: Die Tote auf dem Sofa

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Über dieses E-Book

Es sind zehn Jahre vergangen, seit Jeanne und Valentin an den Stadtrand in der Nähe des Waldes gezogen sind und eine Familie gegründet haben. Eigentlich fühlt Jeanne sich sehr wohl damit, dass sie damals ihren Job als Assistentin von Inspektor Valentin Sacchi bis auf Weiteres mit ihrer Rolle als Mutter und Hausfrau getauscht hat. Sie liebt es, mit ihren Kindern zusammen zu sein und freut sich am naturnahen Leben in der Nähe des Waldes.
Als jedoch in ihrer Straße in einem verlassenen Haus ein Mord geschieht, wird Jeannes detektivischer Ehrgeiz geweckt. Sie würde nichts lieber tun, als bei den Ermittlungen zu helfen, um dem Täter auf die Spur zu kommen. Und wie das Leben so spielt, kann sie die Ferienvertretung von Carsten, dem Assistenten ihres Mannes, übernehmen.
Valentin Sacchi, der die Ermittlungen im Mordfall leitet, und seine Assistentin Jeanne sind noch immer ein eingespieltes Team.
Valentins ist ein nüchterner, methodischer Typ, der sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen lässt. Er ist sachlich, zielstrebig und unbeirrt, aber auch einfühlsam.
Jeannes dagegen hat einen lebhaften, ideenreichen Geist und ein berührbares, gemütvolles Wesen.
Ihre recht unterschiedlichen Qualitäten ergänzen sich prächtig und machen die spannenden Ermittlungen zu weitaus mehr als bloßer Polizeiarbeit.
Und klar, sie werden die Wahrheit ans Licht bringen!
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum14. Apr. 2023
ISBN9783347922150
Wahrheit im Schatten 3, spannend und humorvoll, mit Herz, Kriminalroman, Serie: Die Tote auf dem Sofa
Autor

Dagmar Stimpfig

Schon als junge Erwachsene zog es mich (*1964 in Nürnberg) in ferne Länder, bald lebte ich dann auch im Ausland. Was mich antreibt ist, das Lebens zu studieren und das Dasein des Menschen zu begreifen. Meine Liebe zu Geschichten, Gedichten und zum Wort im Allgemeinen brachte mich irgendwann auf die Idee, mich selbst am Schreiben zu probieren und meine Gedanken in Geschichten zu verpacken. Da ich gerne experimentiere, sind denn auch im Laufe der Zeit ganz verschiedene Bücher entstanden. Neben dieser Geschichte über eine Frau, die einen inneren Wandel erfährt, habe ich eine Reihe Kriminalromane und zwei Jugendbücher geschrieben, in deren geheimnisvollen und spannenden Geschichten es letztendlich um die eigentlichen Themen der Menschen geht, um inneren Wachstum und die Art, wie man das Leben begreift. Ich lebe mit meiner Familie in Costa Rica.

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    Buchvorschau

    Wahrheit im Schatten 3, spannend und humorvoll, mit Herz, Kriminalroman, Serie - Dagmar Stimpfig

    Kein schöner Tod

    Der starke Wind hatte in der letzten Nacht reichlich Blätter von den Bäumen geweht und es war heute noch einmal angenehm warm geworden. Jeanne hatte sich vorgenommen, am Nachmittag die Beete frei von Laub zu machen und die Wege zu kehren. Außerdem lagen jetzt ohne Ende Esskastanien auf dem Boden und Jeanne fragte sich, ob sie heute noch die Zeit finden würde, um sie zu verarbeiten. Wenn die Kinder bald genug zurückkämen, könnten sie ihr helfen, das würde die Sache jedenfalls erleichtern.

    Während sie dabei war die Kastanien einzusammeln, fragte sie sich, zum wievielten Male es nun schon Herbst geworden war, seit Valentin und sie in diesem Haus wohnten. Es mussten bald zehn Jahre sein, denn sie waren damals am Anfang des Jahres eingezogen. Sie war in jener Zeit mit Laura schwanger gewesen.

    „Zehn Jahre!", sinnierte Jeanne.

    Es war viel geschehen in diesen Jahren, von Herbst zu Herbst. Vielleicht wollten die sich stetig im Kreise wiederholenden Jahreszeiten darauf hinweisen, dass es in jenem unendlichen Wandel und Werden wichtige Konstanten gibt. Es schien, als würden diese Konstanten den dauernden Veränderungen im Leben einen gewissen Rahmen geben.

    Jeanne war ganz ins Sammeln und Sinnieren versunken, da hörte sie aus der Ferne das aufgeregte Rufen von Moritz, was sie aufhorchen ließ. Sie versuchte, das Rufen genauer einzuordnen. Es war nicht nur aufgeregt, es klang fast hysterisch. Wenn er sich bloß nicht schlimm verletzt hatte! Schnell rannte Jeanne von hinter dem Haus Richtung Gartentür. In dem Moment, als sie den vorderen Garten erreichte, kamen ihr auch schon Laura und Moritz entgegen.

    „Mama, Mama!", rief Laura lauthals und drückte sich ängstlich weinend an Jeanne.

    „Mama, ich glaube, die Frau ist richtig tot!", kreischte Moritz aufgeregt.

    „Um Gottes Willen, Kinder, was ist denn passiert?", rief Jeanne erschrocken.

    Die beiden Kinder waren so aufgewühlt, dass sie kaum ganze Sätze sprachen, durcheinander redeten, immer wieder den Kopf schüttelten oder beim Reden plötzlich innehielten. Ihre Emotionen vermittelten deutliche Botschaften, aber der Inhalt ihrer Worte war kaum zu verstehen. Ganz offensichtlich hatten sie etwas sehr Beängstigendes gesehen und konnten es selbst noch gar nicht fassen.

    „Wir gehen da sonst nie rein!, beschwor Laura. „Nur, weil da heute die Türe nicht zu war…

    „…und sie hat so arg geglotzt!, plärrte Moritz. „Das war so wie ein…

    „Stefanie hat erst noch den Kleiderbügel genommen…", sagte Laura verstört und unterbrach sich.

    „Und der Lars hat geschrien, dass da bestimmt Einbrecher sind!", rief Moritz.

    „Hier seid Ihr zu Hause und alles ist gut, tröstete Jeanne ihre Kinder und zog sie zu sich. „Versucht jetzt erst mal ruhiger zu werden. Ich will das alles wissen, aber Ihr müsst ganz langsam machen, sagte Jeanne besänftigend und streichelte sie dabei. „Kommt, wir setzten uns hier auf die Treppen und dann fängt Laura an und erzählt eines nach dem anderen. Ist das in Ordnung?"

    Die Kinder nickten.

    Die drei setzten sich zusammen auf die Treppen vor dem Hauseingang, Laura rechts neben die Mutter und Moritz links. Langsam beruhigten sich die beiden Kinder und Laura begann zu berichten.

    Nach dem Mittagessen waren die Geschwister zu zwei Nachbarskindern gegangen. Stefanie und Lars waren zehn und neun Jahre alt und wohnten nur ein paar Häuser entfernt in derselben Straße. Die vier spielten eine Weile im Haus, aber bald hatten sie mehr Lust darauf, zum Grundstück vom alten Schröder zu gehen.

    Das Grundstück vom alten Schröder hatten die Kinder im Sommer zufällig für sich entdeckt. Seither waren sie fasziniert von diesem Ort und gingen öfters zum Spielen dorthin. Sie benutzten eine lose Latte vom Holzzaun als Eingang und betraten dann eine scheinbar völlig andere Welt.

    Auf dem Grundstück befanden sich außer einem Haus mehrere kleine Stallungen, ein halb-zerfallenes Gewächshaus, ein Geräteschuppen, eine Werkstatt und ein externer Lagerraum. Die meisten Bauten waren schon etwas von Efeu und Holundersträuchern eingewachsen und wirkten wie aus einer verlorengegangenen Zeit. Mit seinen unendlich vielen Verstecken, Nischen und abgeschlossenen Türen war dieser Ort eine Fundgrube für die Fantasie der Kinder, um geheimnisvolle Ausflüge zu unternehmen und Abenteuer zu suchen.

    Heute Nachmittag blieben Laura, Moritz, Stefanie und Lars zuerst eine Zeitlang bei den Obstbäumen, deren Äpfel und Birnen gerade reif waren. Auf einmal rief Lars, sie sollten unbedingt zum Hauseingang kommen. Die anderen hatten bis dahin gar nicht bemerkt, dass Lars sich entfernt hatte. Sein Rufen machte sie neugierig und sie liefen gleich zu ihm.

    Ungewöhnlicherweise war heute, anders als sonst, die Haustüre nicht verschlossen. Natürlich war die Entdeckerfreude der Kinder geweckt und sie gingen vorsichtig ins Haus. Laura betonte, dass sie das Haus zuvor noch nie betreten hatten, und heute auch nur, weil die Türe nicht verschlossen gewesen war.

    Das kleine Haus stand schon seit Jahren verlassen. Seine Lage am äußersten Ortsrand und der verwilderte Garten verliehen ihm eine etwas geheimnisvolle und fast unheimliche Atmosphäre, die zu mancherlei Gerüchten verleitete, aber eigentlich wusste keiner so genau warum niemand mehr eingezogen war, warum das Häuschen und sein Garten verwahrlosten oder auch, ob sich darin vielleicht ab und zu jemand aufhielt.

    Nach und nach erforschten die Kinder die Diele, dann das Schlafzimmer, die Küche und gelangten schließlich ins Wohnzimmer.

    Dort saß eine Frau auf dem Sofa und starrte sie an, aber sie sagte kein Wort. Sie kannten die Frau nicht. Als die Frau auf gar nichts und in keiner Weise reagierte, bekamen die Kinder Angst.

    Stefanie, die schon zehn war, fasste irgendwann Mut und nahm einen Kleiderbügel, den sie aus dem Schrank im Schlafzimmer holte, um die Frau anzustupsen. Die Frau regte sich weiterhin kein bisschen. Allmählich wurde den Vieren klar, dass die Frau tot war. Sie waren völlig überfordert und erstarrten vor Schreck. Plötzlich jammerte Lars, dass die Mörder und Einbrecher noch im Haus sein könnten und in ihrer Angst flohen die Kinder Hals über Kopf.

    Auch Stefanie und Lars rannten zu sich nach Hause.

    Jeanne umarmte Laura und Moritz innig, als wollte sie ihre Kinder vor den schlimmen Bildern, die sie gesehen hatten, schützen. Sie versuchte sich darüber klarzuwerden, was jetzt Schritt für Schritt zu tun war.

    Freilich wühlte diese Situation auch sie sehr auf, aber sie musste jetzt möglichst nüchtern handeln.

    Sie sagte zu den Kindern, sie sollten mit ins Haus kommen und rief als Nächstes ihren Mann an.

    „Valentin?, sagte sie, gleich nachdem Inspektor Sacchi abgehoben hatte. „Du musst gleich kommen, die Kinder haben im Haus vom alten Schröder eine Tote gefunden!

    Valentin war natürlich genauso entsetzt über die schockierende Nachricht und sagte, dass er so schnell als möglich käme.

    Er selbst war im Büro, aber sein Assistent Carsten war unterwegs, um einen Bericht zum Staatsanwalt zu bringen. „Ich sage Carsten noch Bescheid und werde gleich noch die Spurensicherung ordern. Dann bin ich schon unterwegs, ich hole Dich ab, sagte er zu seiner Frau. „Bis gleich.

    2

    Als Valentin eintraf, war es bereits halb fünf.

    Jeannes Mutter Anne war auch gekommen, um bei ihren Enkeln zu bleiben während Jeanne Valentin begleitete.

    Der Inspektor ging gar nicht erst ins Haus, Jeanne kam direkt zum Auto. Sie fuhren das kleine Stück von etwa zweihundert Metern zu Schröders Haus und parkten.

    Jeanne berichtete ihrem Mann noch, was sie von den Kindern wusste.

    Im Bewusstsein, dass eine Tote auf einem Sofa auf sie wartete, war es jetzt umso unheimlicher die Türschwelle zu übertreten.

    Inspektor Sacchi ging voran, und langsam und bedächtig, mit hellwachen Sinnen, liefen sie durch die Diele ins Wohnzimmer. Und da saß sie, die Tote, mit starrendem Blick.

    Jeanne stockte. Obwohl sie doch gewusst hatte, was sie hier vorfinden würden, war es reichlich erschreckend, fast gruselig.

    „Na die ist zweifelsfrei tot", sagte Valentin nüchtern und besah die Tote von der Nähe.

    „Sie hat eine seltsame Farbe, bemerkte Jeanne, „so rötlich.

    „Sie riecht auch nach Bittermandel, meinte Valentin. „Es deutet alles auf eine Vergiftung mit Zyankali hin.

    „Das war bestimmt kein schöner Tod", sagte Jeanne betroffen.

    „Nein, dass war ganz sicher kein schöner Tod", bekräftigte Valentin. „Ich denke, dass jemand abgewartet hat, bis sie gestorben ist und sie danach wieder so hingesetzt hat – was auch immer sich derjenige dabei gedacht hat.

    Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass man bei den höllischen Schmerzen, die diese Art Sterben bereitet, einfach so auf dem Sofa sitzen bleibt."

    Wer ist diese Frau?

    Niemand kannte die Tote. Sie trug keinen Ausweis bei sich, sie war in keiner Datenbank der Polizei zu finden und niemand hatte sie bisher als vermisst gemeldet.

    „Schon seltsam, oder?, sagte Jeanne nachdenklich. „Stell Dir mal vor Du stirbst und keiner vermisst Dich.

    „Gott sei Dank wird das bei uns nicht der Fall sein, erwiderte Valentin humorvoll am anderen Ende der Leitung. „Aber der Tag ist ja noch nicht alt, ich gehe davon aus, dass sich ihre Identität im Laufe des Tages aufklärt. Übrigens, ich komme gleich mit Carsten raus, wir werden zunächst die Nachbarschaft befragen. Und vielleicht kannst Du später mal mit Sabine sprechen.

    „Kommt Ihr auch zu uns, vielleicht für einen Kaffee? Wir sind ja auch die Nachbarschaft", erkundigte sich Jeanne.

    „Wir kommen sogar zuerst zu Dir, dann besprechen wir zusammen alles Weitere, antwortete Valentin. „Wir sind in einer halben Stunde da.

    „Das klingt gut, meinte Jeanne. „Also bis gleich!

    Während Jeanne ein paar Hörnchen aufbuk und Kaffee kochte, bereitete sie sich auf das Gespräch mit Valentin und Carsten vor. Wie in „alten Zeiten" begann ihr Gehirn, die bisherigen Fakten zu sortieren.

    Im Labor war man noch dabei, detaillierte Untersuchungen anzustellen, aber eine Vergiftung mit Zyankali – genau genommen mit Kaliumzyanid – war inzwischen als Todesursache bestätigt und der ungefähre Todeszeitpunkt auf gestern Mittag zwischen zwei und vier Uhr eingegrenzt worden.

    Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn die Kinder ins Haus geplatzt wären, als… Schnell berechnete Jeanne die Uhrzeit, zu der die Kinder im Schröder Haus gewesen sein mussten. Tatsächlich schienen sie den Täter beziehungsweise die Täterin knapp „verpasst" zu haben! Wenn der Täter ihnen noch begegnet wäre, was wäre dann wohl geschehen? Doch im nächsten Moment war Jeanne klar, es nützte jetzt kein hätte-wäre-wenn… Sie fasste sich wieder und sann nach: was gab es noch? Das Opfer war etwa dreißig Jahre alt, schlank, gutaussehend, modisch gekleidet und wirkte gepflegt. Sie war brünett, frisch frisiert und trug hochhackige Schuhe. Ob die Frau zum Teetrinken verabredet gewesen war? Immerhin war Teegeschirr auf dem Wohnzimmertisch gestanden. Aber wer trifft sich heimlich in einem verlassenen Haus zum Tee?

    Komische Vorstellung.

    Obendrein erschloss sich aus diesen Fragen die nächste Überlegung: Aus welchem Grund hatte die Frau oder ihre Verabredung davon gewusst, dass eben dieses Haus unbewohnt und unbenutzt stand? Das war ein sehr wichtiger Aspekt – doch freilich gab es etliche Möglichkeiten, warum jemand davon wissen konnte.

    2

    Jeanne, Valentin und Carsten saßen bei Kaffee und Hörnchen am Küchentisch und erörterten die Vorgehensweise für den heutigen Tag.

    „Die Kinder, die wir befragen wollen, sind am Vormittag in der Schule. Daher sprechen wir zunächst mit den fünf Anwohnern, die keine schulpflichtigen Kinder haben, sagte Valentin gerade. „Dann essen wir Mittag bei uns und am Nachmittag gehen wir zu den verbleibenden drei Nachbarn.

    „Ob da einer was gesehen hat?", zweifelte Carsten.

    „Es ist nicht so, dass wir uns viel davon versprechen können, räumte Valentin ein. „Das Haus scheint ja wohl ein heimlicher Treffpunkt gewesen zu sein, und wenn die ihre Sache gut gemacht haben, dann hat halt auch nie jemand etwas davon mitbekommen. Aber man will ja nichts unversucht lassen.

    „Klar. Und ich gehe derweil zu Sabine?", fragte Jeanne.

    „Es wäre interessant, ob ihr etwas dazu einfällt. Auch wenn sie keine direkte Nachbarin ist - Du weißt schon, sie weiß doch alles von den Leuten von hier und überhaupt", antwortete Valentin mit einem Augenzwinkern.

    „Ich habe Dein Grinsen gesehen! Aber sie ist trotzdem keine Tratsche", verteidigte Jeanne ihre Freundin.

    „Ich mag sie ja auch", beschwichtigte Valentin seine Frau.

    „Es ist einfach nur erstaunlich, wie sie das macht."

    Jeanne wusste natürlich, dass Valentin recht hatte. Sabine war nun mal so ein Typ Mensch, der eine gewisse Ausstrahlung hat, dank der man gerne von sich erzählt.

    Dabei war sie verständnisvoll und wirklich interessiert.

    Allerdings konnte sie ein Geheimnis für sich behalten und war ausgesprochen loyal.

    Valentin unterbrach Jeannes inneren Dialog.

    „Ach ja, noch etwas, der Gerichtsmediziner hat mich heute Morgen aufgeklärt, dass die Frau keineswegs aufgesetzt worden sein muss, nachdem sie gestorben ist, berichtete er. „Wenn die Dosis hoch genug ist und direkt im Mund aufplatzt, wie zum Beispiel eine mit Blausäure gefüllte Phiole – davon waren im zweiten Weltkrieg nicht wenige im Umlauf – tritt der Tod in der Regel durch schlagartiges Aussetzen der lebenswichtigen Funktionen innerhalb von fünfzehn Sekunden ein. Tod `mit der Symptomatik einer Apoplexie´ nennt man das dann. Den Rest kann man sich vorstellen.

    „Wow, das ist schon krass. Ein rasant schneller, aber trotzdem bestimmt ein extrem schmerzhafter Tod. Die Sekunden sind wahrscheinlich so furchtbar, dass sie für denjenigen unendlich lang sind", erwiderte Jeanne.

    „Oh ja, ich glaube, Zyankali ist immer ein grausames Sterben", stimmte Carsten zu. Er nahm noch ein Hörnchen.

    Valentin sah ins Nichts und klopfte mit seinem Stift

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