Die Toten aus dem Moor: Mordseegeschichten 9
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Neue Freundschaften und ein sehr netter Wirt machen es Nelly leichter als gedacht, in Dornbeck heimisch zu werden. Aber da wartet schon der nächste Fall darauf, von Nelly und ihren Kollegen gelöst zu werden.
Die Gummistiefel von Lutz Möllhoff machen bei jedem seiner Schritte schmatzende Sauggeräusche, als er durch das Dornbecker Moor schritt. Er achtete peinlich genau darauf, den ausgetretenen Pfad nicht zu verlassen denn auch wenn das Moor in diesem Licht wunderschön und friedlich wirkte, wusste er doch, dass es zu einer gefährlichen Falle werden konnte, wenn man einsank. Ihn schauderte und er hatte die mahnenden Worte seiner Pensionswirtin Rosa noch im Ohr. "Bleiben Sie bloß auf dem Weg. Gerade zu dieser kühlen Jahreszeit sind nicht viele Wanderer da unterwegs. Da findet sie so schnell kein Mensch. Besonders nicht zu dieser frühen Uhrzeit" hatte die freundliche und seiner Meinung auch sehr attraktive Wirtin der Pension Möwennest ihm zusammen mit einem ordentlichen Proviantpaket mit auf den Weg gegeben. Lutz Möllhoff, der renommierte Landschaftsfotograf stapfte also unverdrossen weiter und suchte dabei nach Motiven für seinen nächstes Projekt, einem Kalender mit Bildern von Moorlandschaften. Einige Meter vor ihm standen einige Heidebüsche. Trotz der herbstlichen Jahreszeit standen sie noch in einer üppigen Blüte. Die Morgensonne, die sich den Weg durch den Frühnebel brach, ließ das zarte Lila kräftig erstrahlen und die Tautropfen versetzen dem Motiv etwas Zauberhaftes. Lutz zückte seine Kamera, hob das schwere Teleskop ans Auge und zoomte das Motiv heran. Er wollte gerade abdrücken und sein Finger zuckte bereits, als er stutzte und innehielt. Ein Messer mit einer langen und blutbefleckten Klinge, das in dem Heidebusch lag, war genau vor seiner Linse. Entsetzt ließ er die Kamera sinken und trat einen Schritt näher heran, um das Messer tatsächlich aus der Nähe zu sehen. Das Blut wirkte noch frisch und glänzte schaurig-schön in der Morgensonne. Mit zitternden Fingern fischte er sein Handy aus seiner Jackentasche rief er die Polizei. Eine Weile später, standen die Kollegen Mats, Jörn und Nelly im Dornbecker Moor und betrachteten das rege Treiben der Hundertschaft, die sich mit ihren langen Stöcken systematisch durch das Gelände arbeitete. "Auch wenn es sicher menschliches Blut ist, was auf der Messerklinge klebt, heißt das ja noch lange nicht, dass es hier im Moor auch einen dazugehörigen Toten gibt," grummelte Mats etwas ungehalten. "Vielleicht hat sich jemand nur verletzt.
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Mordseegeschichten
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Buchvorschau
Die Toten aus dem Moor - Susanne Schwertfeger
Mordseegeschichten
– 9 –
Die Toten aus dem Moor
Kommissarin Nelly Peters ermittelt
Susanne Schwertfeger
Die Gummistiefel von Lutz Möllhoff machen bei jedem seiner Schritte schmatzende Sauggeräusche, als er durch das Dornbecker Moor schritt. Er achtete peinlich genau darauf, den ausgetretenen Pfad nicht zu verlassen denn auch wenn das Moor in diesem Licht wunderschön und friedlich wirkte, wusste er doch, dass es zu einer gefährlichen Falle werden konnte, wenn man einsank. Ihn schauderte und er hatte die mahnenden Worte seiner Pensionswirtin Rosa noch im Ohr.
„Bleiben Sie bloß auf dem Weg. Gerade zu dieser kühlen Jahreszeit sind nicht viele Wanderer da unterwegs. Da findet sie so schnell kein Mensch. Besonders nicht zu dieser frühen Uhrzeit" hatte die freundliche und seiner Meinung auch sehr attraktive Wirtin der Pension Möwennest ihm zusammen mit einem ordentlichen Proviantpaket mit auf den Weg gegeben.
Lutz Möllhoff, der renommierte Landschaftsfotograf stapfte also unverdrossen weiter und suchte dabei nach Motiven für seinen nächstes Projekt, einem Kalender mit Bildern von Moorlandschaften. Einige Meter vor ihm standen einige Heidebüsche. Trotz der herbstlichen Jahreszeit standen sie noch in einer üppigen Blüte. Die Morgensonne, die sich den Weg durch den Frühnebel brach, ließ das zarte Lila kräftig erstrahlen und die Tautropfen versetzen dem Motiv etwas Zauberhaftes. Lutz zückte seine Kamera, hob das schwere Teleskop ans Auge und zoomte das Motiv heran. Er wollte gerade abdrücken und sein Finger zuckte bereits, als er stutzte und innehielt. Ein Messer mit einer langen und blutbefleckten Klinge, das in dem Heidebusch lag, war genau vor seiner Linse. Entsetzt ließ er die Kamera sinken und trat einen Schritt näher heran, um das Messer tatsächlich aus der Nähe zu sehen. Das Blut wirkte noch frisch und glänzte schaurig-schön in der Morgensonne.
Mit zitternden Fingern fischte er sein Handy aus seiner Jackentasche rief er die Polizei.
Eine Weile später, standen die Kollegen Mats, Jörn und Nelly im Dornbecker Moor und betrachteten das rege Treiben der Hundertschaft, die sich mit ihren langen Stöcken systematisch durch das Gelände arbeitete.
„Auch wenn es sicher menschliches Blut ist, was auf der Messerklinge klebt, heißt das ja noch lange nicht, dass es hier im Moor auch einen dazugehörigen Toten gibt, grummelte Mats etwas ungehalten. „Vielleicht hat sich jemand nur verletzt.
„Nein, aber das müssen wir prüfen," gab Nelly zurück.
Mats warf ihr einen entnervten Blick zu.
Heute hätte er eigentlich frei gehabt und er hatte geplant, mit seiner Frau Rosa einen Ausflug machen. Aber daraus war nun nichts geworden. Denn die Schellanalyse des Blutes auf der Klinge hatte keinen Zweifel über die Herkunft des Blutes offengelassen und so hatten sie eine Hundertschaft aus Hamburg angefordert, um das Moor nach einem möglichen Toten abzusuchen.
„Langsam nervt es mich, dass hier ständig Leichen auftauchen," ereiferte Mats sich weiter.
„Früher, bevor…," setzte er an.
Nelly sah ihren Chef finster an.
„Chef, zum hundertsten Mal: Ich kann auch nichts dafür, dass sich die Todesfälle häufen seitdem ich hier bin," erklärte sie entschieden.
„Hört auf, ihr zwei," ging Jörn entscheiden dazwischen.
„Das bringt doch nichts! Und wir haben gerade etwas anderes zu tun, als uns zu streiten!"
In diesem Moment hallte ein lauter Ruf durch das Moor.
„Alle hierher! Hier vorne liegt etwas!" ließ sich die laute Stimme eines Kollegen vernehmen.
Die drei Dornbecker Polizisten sahen sich an und machten sich auf den Weg.
„Da links, unter dem alten und knorrigen Busch. Der Hund hat angeschlagen und da habe ich es gefunden. Vermutlich war es an dem Busch vergraben und weil die Wurzeln des Busches nun schwach geworden sind und der Busch umgekippt ist, kam es wieder zum Vorschein, " überlegte der Polizist. Während dieser Überlegungen kraulte er den Kopf des Hundes, der den Fund gemacht hatte und nun auf ein Lob wartete.
Mit „Es" meinte der Kollege die Überreste eines Menschen. Der Leichnam musste schon viel Jahre im Moor gelegen haben. Durch das Moor waren der Tote und seine Kleidung mumifiziert. Man konnte noch erkennen, dass der Tote wohl ein Mann gewesen sein musste. An seinem Schädel hingen ein paar kurze Haarbüschel. Er hatte ein kariertes Hemd getragen und die Fetzen um seine Beine sahen wie die Überreste einer Jeans aus. Er trug keine Schuhe. Mats, Nelly und Jörn starten auf die Leiche herab.
Genau in der Mittel seines Schädels klaffte ein Loch.
„Ein sauberer Schuss," kommentierte Mats trocken.
„Aber der Kerl hier, der ist mindestens zwanzig, dreißig Jahre tot. Von dem kann das Blut an der Klinge wohl kaum stammen."
„Hier ist auch was! Hier liegt noch einer," ertönte in diesem Moment erneut der Ruf eines anderen Kollegen.
„Ja, verflixt noch mal. Jetzt reicht es aber langsam wirklich," meinte Mats. Nun war er wirklich verblüfft.
Erneut machten sie sich auf den Weg und stapften zum nächsten Fundort ein paar Meter weiter.
„Na, dass eines Tages kein gutes Ende mit dem Kerl nehmen würde, war ja klar," sagte Mats nüchtern, als sie den zweiten Toten für heute, der circa dreihundert Meter von der Fundstelle des Messers gelegen hatte, aus seinem notdürftig errichteten Versteck aus Zweigen vorsichtig freigelegt hatten.
Das Gesicht des Toten hatte einen überraschten Eindruck, so als würde er gar nicht verstehen, was mit ihm geschah.
In seiner Brust klaffte ein großes Loch und das Blut hatte sein Hemd durchtränkt. Das Loch stammte mit ziemlicher Sicherheit von einer Stichverletzung durch ein großes Messer.
„Na, jetzt wissen wir wenigsten, von wem das Blut stammt. Der ist sicher erst ein paar Stunden tot," stellte Mats sachlich fest.
„Chef, du kennst den Mann? Wer ist das?" fragte Nelly.
„Ja, in der Tat. Das ist Birger Anderson. Ein echter Problemfall. Gebürtig aus Lübeck, glaube ich. Aber der hat seit Ewigkeiten hier gelebt. Kein netter Zeitgenosse. Hat immer eine große Klappe gehabt und war immer