Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

In Zebra-Schuhen: Jasmin P. Meranius
In Zebra-Schuhen: Jasmin P. Meranius
In Zebra-Schuhen: Jasmin P. Meranius
eBook402 Seiten5 Stunden

In Zebra-Schuhen: Jasmin P. Meranius

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Dreizehn Jahre hat Susanna in dem festen Glauben gelebt, dass Johannes sie liebt. Ihre Baumwollunterwäsche. Netflix und Pizza am Abend. Auf dem Sofa kuscheln. Doch plötzlich steht die Welt Kopf: Johannes ist weg!
Und nun? Wie startet man am besten in ein neues Leben? Indem man sich ein neues Selbst anschafft. Aus Susanna wird kurzerhand Anna, die sich komplett neu erfindet. Und die genau zwölf Wochen Zeit hat, Johannes zurückzuerobern ...

"Die wundervolle Hauptfigur schließt man in ihrem Chaos sofort ins Herz. Sehr lustig und unterhaltsam!"
Wolfram Koch, "Tatort"-Kommissar in Frankfurt
SpracheDeutsch
HerausgeberKick-Verlag
Erscheinungsdatum8. Dez. 2022
ISBN9783946312666
In Zebra-Schuhen: Jasmin P. Meranius

Ähnlich wie In Zebra-Schuhen

Ähnliche E-Books

Fiktion für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für In Zebra-Schuhen

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    In Zebra-Schuhen - Jasmin P. Meranius

    Textbeginn

    Es war einmal eine junge Frau, die hasste Türgriffe. Sie hatte Angst, sich an ihnen anzustecken. So würde meine Geschichte wohl anfangen. Glaube ich zumindest. In einem Märchen hätte ich die alte Drehtür ins Gebäude demnach nur mithilfe einer guten Fee überwinden können. Und vielleicht hätte ich es ohne ihre Zauberkraft nicht einmal überlebt. Das wäre dann das frühe Ende meiner Geschichte.

    Ist es aber nicht!, denke ich und atme mit neuem Mut, meinen altbekannten Bammel übertünchend, tief aus. Meine Geschichte, Johannes nach der Trennung zurückzugewinnen, fängt gerade erst an. Genau hier, in dieser großen und fremden Stadt: Frankfurt am Main. Denn ich habe die Drehtür bereits im Rücken und streiche meinen durchnässten Wintermantel im Foyer eines von Gründerzeit und Äppelwoi geprägten Gebäudes glatt. Das Abenteuer Imagewechsel-für-die-Liebe hat begonnen, Susi, sage ich zu mir selbst, während ich mich mit weit aufgerissenen Augen umschaue. Ich spüre, wie Adre­nalin meine Adern durchflutet und mich von Sekunde zu Sekunde berauschter fühlen lässt. Ich schätze, ein Pulsmessgerät würde es mir bestätigen: Ich war noch nie lebendiger in einer Zeit schwermütigen Liebeskummers.

    »Geht es dir gut?«, ertönt eine Stimme. Sie gehört zu einem Kerl, kaum älter als ich selbst, der mich offenbar bei meinem emotionalen Moment beobachtet hat und ungläubig hinter seinem Empfang hervortritt. Er überragt mich um einen ganzen Kopf. Meine Augen wandern über den Großstädter mit dunklem, dichtem Haar und einem Schnitt, der aussieht, als wäre er keiner, und bleiben an einem gewissen Punkt stehen. Besser gesagt: bei seinem weißen Hemd. Es lugt knitterig unter dem schwarzen Jackett hervor, auf eine Weise, dass ich mich frage, ob es gewollt ist oder ein Versehen. Beinahe vergesse ich, auf seine Frage zu antworten.

    »Klar geht es mir gut.« Ich neige schnell den Blick. Ja, Knitterhemd hin oder her, der Kerl sieht zweifelsfrei gut aus. Bedeutend attraktiver, als mir gerade lieb ist.

    »Na dann.« Er schmunzelt. Zwei Grübchen neben dem Mund, der eindeutig ein spöttisches Lachen unterdrückt, kommen zum Vorschein. »Und ich habe schon gedacht, heute früh hätte nicht nur mein Wecker kläglich versagt.«

    Augenblicklich werden meine Wangen heiß und erröten. Spielt er etwa auf meine Haare an?, frage ich mich verlegen und ein wenig empört zugleich. Gespielt gleichgültig klemme ich mir die wirren Locken hinters Ohr. Dabei funktioniert mein Wecker nebenbei bemerkt einwandfrei, und selbst wenn er es nicht täte: Der hilft nicht bei Haarproblemen, sondern ein Glätteisen. So wie übrigens Bügeleisen. Genau das sollte ich ihm sagen. »Mit meinem Wecker ist alles bestens«, stammele ich, sobald ich dazu imstande bin, deute ein Lächeln an und drehe mein Gesicht zur Seite. Ich gebe zu, dass die kleinen, gekräuselten Locken auf meinem Kopf ebenso gut an einer anderen Körperstelle wachsen könnten. Und gerade das fanden alle irgendwann einmal niedlich.

    Wieso hat das bloß aufgehört?

    Da spüre ich, wie der Blick aus den großen dunkelbraunen Augen meines Gegenübers belustigt an mir nach oben wandert, wie meiner an ihm kurz zuvor, bis zu meinem Haar, als hätte er die Katastrophe erst jetzt bemerkt. Dann wandert besagter Blick sogleich wieder nach unten, zu meinen Füßen.

    Sekunde mal – Füßen?

    Ein Blitz durchfährt mich – heißkalt –, als ich meine Zehen bewege.

    Verdammt!

    Ich habe doch nicht etwa …? Ich halte die Luft an, was die Rötung in meinem Gesicht noch erhöht, und folge unauffällig seinen ­Blicken. Doch ich weiß es längst. Ich habe tatsächlich meine Zebrahaus­schuhe an – das erste Geschenk, das Johannes mir damals gemacht hat – und vor lauter Nervosität vergessen, sie vor dem Aussteigen gegen die neuen Pumps zu tauschen. Wie konnte mir das nur passieren? Okay, ich wollte Blasen an den Fersen vermeiden. Jeder weiß, wie furchtbar neue Schuhe sind. Außerdem …

    Das muss ein Alptraum sein, unterbreche ich meine eigenen Gedanken.

    Das ist ein Alptraum!

    Der junge Mann zieht vergnügt die dunklen Augenbrauen hoch, als könnte er meine Gedanken lesen, und lacht ungeniert laut auf. »Und du bist wirklich sicher, dass alles bestens ist? Es scheint mir eher, als …«

    »Du hast recht! Das ist eine Katastrophe!«, platzt es aus mir he­raus, mehr an mich selbst gerichtet. Langsam die Contenance verlierend, schaue ich mich hektisch um, in der Hoffnung, den Seat Ibiza meiner Mutter zu sehen, aus dem ich kurz zuvor ausgestiegen bin. Und in dem sich meine verdammten Pumps-Dingsbums befinden.

    »Halb so wild. Ich bin mir sicher, dazu gibt es eine gute Geschichte.«

    »Schön wär’s«, stoße ich aufgeregt aus, fummele mein Smartphone aus meiner Tasche und tippe eine Nachricht an meine Mutter.

    »Klar. Es gibt fast immer eine.«

    »Vielleicht, ja. Wahrscheinlich. Sie ist aber nicht interessant genug.« So wie alles an mir. Ich blicke hastig mit dem Smartphone in der Hand über die Schulter zurück in Richtung Ausgang. »Wo ist meine Mutter, verflixt?«

    »Eigentlich mag ich Geschichten, die einen erst auf den zweiten Blick ansprechen.«

    Ich beschließe, darauf besser nicht weiter einzugehen, und setze stattdessen eine zweite SOS-WhatsApp ab.

    »Du schreibst wohl lieber, als zu sprechen, was?«

    »Ich bin ja auch Texterin, damit ich verdiene ich mein Geld«, sage ich, ohne aufzublicken. Ich kann mir nun mal nicht vorstellen, dass sich die Leute für mich interessieren.

    »Klug von dir.«

    Ich schweige peinlich berührt, weil ich nicht weiß, ob es als Kompliment oder Beleidigung gedacht war. Da schiebt er hinterher: »Und wie geht’s jetzt weiter?«

    Seine Frage ist berechtigt. Verdammt berechtigt sogar. Wieder blicke ich hektisch zurück zur Drehtür. Als ich meine Mutter noch immer nicht entdecken kann, passiert es: Vor meinem inneren Auge spult sich ein Katastrophenfilm ab. Er zeigt, wie ich in meinen ausgelatschten Zebraschuhen die neue Stelle in dieser fremden Stadt antreten muss und in Rekordgeschwindigkeit Aufsehen erregen werde, indem ich mich zur Lachnummer der ganzen Werbeagentur mache. Was sage ich da: der ganzen Mainmetropole. Doch Aufgeben ist keine Option! Verzweifelt drehe ich mich wieder zu dem Knitterhemd vor mir um und ringe mir ein tapferes Lächeln ab, das sagt: Hey, das mit den Zebras ist doch ulkig, gar nicht peinlich. Es gibt keinen Grund, mich zu schämen. Vergebens suche ich nach der passenden Stimme dazu und frage mich ernsthaft, ob der Moment überhaupt noch peinlicher werden kann. Da höre ich die flötende Stimme meiner Mutter hinter mir.

    Also ja, er kann.

    »Spätzchen, Susi, jetzt hast du schon wieder etwas verschusselt. Und diesmal meine ich nicht den Friseurtermin.«

    Eine Mischung aus Erleichterung und Scham überkommt mich. Ich beschließe, sie elegant wegzulachen. »Danke, Hanne«, presse ich hervor, nehme die Schuhe entgegen und schiebe meine Mutter durch die Drehtür wieder nach draußen. Ja, ich nenne meine Mutter beim Vornamen, besser gesagt: bei ihrem Spitznamen. Hanne­lore mache sie alt, sagt sie immer, und streng genommen ist sie das ja auch. Während ich versuche, meinen Puls in den Griff zu kriegen, zwänge ich mich mit hochrotem Kopf und – was die Sache nicht gerade einfacher macht – mit zwei Paar Handschuhen an den Fingern in die Absatzschuhe hinein. Dabei bewege ich mich auf einem Bein hüpfend im Zickzack durch das Foyer, weg von dem Gebläse, um den Keimen, die da rausgeblasen werden, manöverartig auszuweichen.

    »Sieht ganz so aus, als würdest du so einiges über dich nicht erzählen wollen«, bemerkt mein Gegenüber mit einem gespielt sorgenvollen Blick und stützt mich am Unterarm, weil ich einbeinig fast das Gleichgewicht verliere.

    »Hast du mir nicht zugehört? Über mich gibt es nichts Interessantes zu erzählen.« Ob es genauso düster und depressiv rübergekommen ist, wie es sich anfühlt? Ich räuspere mich und versuche es noch einmal. »Zumindest nichts, das dich etwas angehen würde, verstanden?« Ruppiger als gewollt reiße ich mich los, sobald ich endlich zwei Schuhe an den Füßen trage, die nicht zu hundert Prozent aus Teddy­plüsch bestehen.

    »Na schön, ich wollte dich nur aufziehen. Verrätst du mir wenigstens deinen Namen?«

    »Meinen Namen?« Verdattert runzele ich über die Hartnäckigkeit dieses merkwürdigen Mannes die Stirn. Täusche ich mich, oder versucht er gerade trotz der peinlichen Nummer, nett zu mir zu sein? Welch eine Ironie, aber er ist nicht mein Typ. Er ist schließlich nicht Johannes. Dumpfer Herzschmerz keimt auf. »Nein, besser nicht«, sage ich, bemüht, nicht in meinem Elend zu ersaufen.

    »Und wie soll ich dich dann nennen, wenn ich dich oben ankündige – Spätzchen oder Susi?«

    Der Groschen ist gefallen.

    Ich erröte, verärgert darüber, dass dieser Kerl mir wahrhaftig noch immer gegenübersteht und das ganz plötzlich wie ein Schaulustiger an einem Unfallort, die Arme auf dem Rücken verschränkt, und mir dabei zusieht, wie mein Hallux valgus schon jetzt mit den engen Schuhen kämpft. Und für eine Sekunde habe ich ganz vielleicht angenommen, er würde mit mir flirten. »Für dich immer noch Susi«, brumme ich. »Nein, ich meine Susanna! Anna! Man nennt mich von nun an Anna. Bitte nicht Susi. Auf keinen Fall Susi, hörst du?« Mit zusammengekniffenen Augen versuche ich, seinen Namen auf dem Schild am Jackett zu lesen. »Verstanden, Adrian?«

    »Okay. Aber ich heiße Arian. Und man nennt mich Arian.«

    »Arian. Fein. Das macht auch keinen großen Unterschied.«

    »Doch. Macht es.«

    Ja, ich weiß, denkt die Texterin in mir augenrollend. Ziemlich genau einen Buchstaben. Ich strecke den Rücken durch und sage mit beinahe fester Stimme zu Arian, der anscheinend so etwas wie ein Concierge ist: »Also schön, Arian, ich beginne gleich meinen ersten Tag in der Wortfabrik, was schon schlimm genug ist für jemanden wie mich, wie du unschwer festgestellt hast. Und wenn ich da jetzt nicht sofort raufgehe, beginne ich ihn auch noch verspätet.«

    »Dann bist du die neue Senior Texterin? Wäre ich gar nicht drauf gekommen. Deine Vorgänger waren alle deutlich … Na ja, redegewandter als du.«

    »Ich bin ja auch Junior-Texterin. Ich meine, das war ich mal, bis ich gekündigt habe. Jetzt bin ich erst mal wieder … Praktikantin, oder so ähnlich.«

    »Du hast deinen Job gekündigt, um wieder Praktikantin zu werden? Warum?«

    »Ich hatte meine Gründe.«

    Ich ernte einen mitleidigen Gesichtsausdruck von Arian. »Verstehe. Alles noch mal auf Null setzen, was? Zweiter Stock, Anna-und-nicht-Susi.«

    Ich ziehe ertappt die Augenbrauen hoch. Kurz darauf ziehe ich sie ärgerlich wieder zusammen. »Tust du mir einen Gefallen? Kündige mich einfach dort oben an, und zwar als Anna! Bitte einfach Anna, okay?«

    »Klar, Anna, wenn es sonst nichts ist? Aber irgendetwas sagt mir, dass es nicht bei diesem einen Gefallen bleiben wird.«

    Ohne einen weiteren Kommentar steuere ich den Lift an. Ein wenig umständlich betätige ich mit dem Ellbogen den Knopf, auf dem sicherlich tausende Keime nur darauf warten, mich zu erwischen und den ich beim besten Willen trotz meiner Handschuhe nicht berühren will. Dabei bin ich so konzentriert auf das, was mich da oben erwartet, dass ich eine Weile brauche, ehe ich kapiere, dass jemand hier unten etwas durchs Foyer ruft. Dabei höre ich es deutlich. Nur gilt es irgendwie nicht mir – zumindest fühle ich mich nicht angesprochen. Oder doch?

    »Anna, ich sagte links!«

    Sekunde mal, ich bin doch Anna – verflixt, zumindest wollte ich das im Rahmen meines Imagewechsels sein. Mein Kopf fährt herum. Arian deutet mit ausgestrecktem Arm nach links. »Wenn du nicht in die Gynäkologie willst, musst du den linken Lift nehmen. Nicht den rechten.«

    Tatsächlich. Es gibt zwei Firmennamen und zwei Aufzüge, die in unterschiedliche Gebäudeteile führen. Ich setze mein reizendstes Lächeln auf. »Klar doch. Danke.«

    »Kein Ding! Viel Glück da oben in der Höhle der Löwen. Also, für deine Zebras, meine ich. Ich glaube, sie werden es brauchen.«

    Ehe ich mir über Arians Worte ernsthaft Gedanken machen kann, öffnet sich zum Glück die Lifttür. Als sie hinter mir wieder schließt, trete ich mit klopfendem Herzen an den Spiegel heran.

    Zähnecheck? Jap. Ein Fauxpas pro Tag genügt.

    Winterbedingte Lederhandschuhe ausziehen? Check.

    Nervös schnaubend öffne ich den Reißverschluss meines Wintermantels, um mir Abkühlung zu verschaffen. Mit zunehmender Aufregung beäuge ich meinen engen Bleistiftrock, dann den laut meiner Mutter dazu passenden Blazer, bevor ich anschließend ein wenig an meinem verkrumpelten weißen T-Shirt zupfe, denn es sieht auf einmal so aus, als gehörte es nicht dorthin. Dabei habe ich es in der Früh in meinen Rock gestopft, so, wie die Verkäuferin es mir erklärt hat.

    Normalerweise trage ich Jeans und leger sitzende Shirts in allen erdenklichen Erdfarben, dazu eine hellgraue Strickjacke und bequeme Sneaker, mein Haar zu einem Messie-Dutt gebunden. Zumindest würde ich das so angeben, wenn ich meine eigene Vermisstenanzeige herausgeben müsste. Was ich natürlich nicht muss – vorausgesetzt, dieser Fahrstuhl wird regelmäßig gewartet.

    Das wird er doch, oder etwa nicht?

    Bevor mich der nächste innere Katastrophenfilm übermannen kann, öffnet sich die Lifttür. Mit meinem Wintermantel unter dem Arm betrete ich kleinschrittig mit an den Körper gepressten Ober­armen mein neues Leben, und das auf zehn Zentimeter hohen Pumps – die nebenbei bemerkt ganz klar meine ersten und letzten sein werden. Mehr verloren als enthusiastisch stehe ich da und warte geduldig ab. Als ich nach ein paar Minuten zu der Erkenntnis ­komme, dass mich dieser Arian offensichtlich nicht angemeldet hat und demnach keiner mehr kommen wird, um mich in Empfang zu nehmen und aus meiner unbehaglichen Situation zu retten, betrete ich mit stärker werdendem Herzklopfen auf eigene Faust die Agentur. Es ist nicht irgendeine Agentur. Es ist die Frankfurter Werbeagentur, für die ich kurzentschlossen alles riskiert habe und die mir dafür mein Leben zurück­geben soll, das Johannes heißt! Er war es, der mich vor ein paar Jahren überreden wollte, mich zu bewerben, und zwar genau hier! Was ich natürlich nicht getan habe. Heute weiß ich: Das war ein großer Fehler! Doch ich bügele ihn aus. Für Johannes. Dieses Großraumbüro im loftigen Fabrikhallenstil und seine Schreib­tische, die nur durch halbhohe Glaswände mit bunten Post-its getrennt sind, ist meine letzte Chance, meinem Liebsten zu beweisen, dass ich mich ändern kann. Bei all der offenen, kommunikativen Atmosphäre versuche ich auszublenden, dass blickdichte Trennwände und Plätzchen, an denen man sich verkriechen kann, Mangelware sind. Dabei bewundere ich gerade das und auch, was dieses Büro über die Menschen, die hier arbeiten, aussagt. Denn sie benötigen augenscheinlich nicht nur sehr viel Raum, um kreativ zu sein, sie genießen es auch. Oder sind es ihre Egos, die diesen Raum verlangen? Ein Zweifel keimt auf. Wie soll ich – mäßig kreativ, mit einem geringen Platzbedarf und gänzlich ohne Ego – diesen Raum nur füllen? Ich frage mich erneut, ob das Ganze hier eine gute Idee war; ob ich für Johannes so werden kann wie die Frauen hier, oder ob ich nicht einfach wieder gehen sollte. Zu allem Übel sehe ich nur erschreckend selbstbewusste Menschen – stylisch hip in auffäl­ligen Klamotten, inspiriert von ihresgleichen aus diversen Modemagazinen. Besonders einer unter ihnen erregt meine Aufmerksamkeit: Ein Mann mit nach hinten gekämmtem, graumeliertem Haar, das Ton in Ton in den gepflegten, kurzen Bart übergeht, steht nur wenige Meter von mir entfernt am Schreibtisch einer hübschen Blondine mit einem Tablett in der Hand und bringt ihr einen Kaffee. Diese scheint – ihrem verträumten Blick nach zu urteilen – vollkommen gefesselt zu sein von dem, was er sagt. Oder von seinen stechend blauen Augen, dem bezaubernden Lachen und den trainierten Oberarmen, die sich unter seinem Longsleeve abzeichnen. Die Kollegen um sie herum sind anscheinend vergessen. Erst Sekunden später wird mir bewusst, dass der besagte Kaffeebote mich gerade angesprochen hat, und ich versuche, mich trotz seiner Wirkung zusammenzureißen und selbstbewusst zu antworten, sobald er zu Ende gesprochen hat – so, wie man es in einer erwachsenen Konversation nun mal macht.

    »Die meisten wissen gar nicht, dass es eigentlich Vulva heißt und nicht Scheide, mich eingeschlossen«, sagt er unvermittelt.

    »Wie bitte?«, frage ich regelrecht überfahren nach.

    Da deutet er auf eine aprikosenartige Betonfigur, neben der ich stehe, und hält mir eine Kaffeetasse hin, die ich mit einem zaghaften Kopfschütteln ablehne. Breitschultrig stellt er sich neben mich, den Blick geradeaus auf das Kunstding gerichtet, auf das er ein zweites Mal deutet, ehe er nun zu mir gewandt weiterspricht. »Pardon, deinen Blicken nach zu urteilen, scheine ich dich mit meiner Offen­barung in Verlegenheit gebracht zu haben.«

    Als ich das Vergnügen in seinen Augen bemerke, das ihm mein Erröten offenbar bereitet, tue ich es mit einer lässigen Geste ab und trete instinktiv einen Schritt zurück. Er schmunzelt.

    »Sorry, die Vulva soll eigentlich die frauenfreundliche Firmen­philosophie dieser Agentur unterstreichen und nicht Frauen abschrecken«, erklärt er mit einer tiefen Stimme, die beruhigend wirkt. Jedoch nicht beruhigend genug, um die Schamesröte zu vertreiben, die sich gleich in Form von Stressflecken auf meinen Hals ausweiten wird, wenn er das Wort Vulva noch ein weiteres Mal ausspricht.

    »Nein, schon gut, sie ist wirklich vorbildlich … Also, die frauenfreundliche Philosophie, meine ich«, stammele ich und finde, die Vulva sollte doch besser in der Gynäkologie ein Stockwerk tiefer hängen und nicht in dieser Werbeagentur.

    »Sag mal, und du möchtest ganz sicher keinen Kaffee? Ich meine, zur Beruhigung?«

    »Nein, danke«, entgegne ich und vermisse schon jetzt mein altes Leben.

    »Ich bin übrigens Pet. Das Mädchen für alles.«

    »Susanna Sonnenburg, die neue Praktikantin. Heute ist mein erster Tag.«

    »Ich weiß. Du bist meine Verstärkung.« Erst jetzt wage ich, mich seinen stechend blauen Augen etwas länger auszusetzen, die trotz der Furchen um sie herum fordernd wirken wie die eines Kindes und mich genauso anstrahlen wie kurz zuvor die Blondine. »Komm, ­Susanna. Ich zeige dir deinen Schreibtisch.«

    »Danke. Auch dafür, dass ich hier nicht die einzige unterbezahlte Stelle mit miserablen Arbeitszeiten und wenig Aussicht auf eine Fest­anstellung sein werde.« Ich hätte ja noch vor zwei Minuten nicht glauben können, das so schnell sagen zu können, aber Pet und ich haben etwas gemeinsam. Am Schreibtisch angekommen, beäuge ich ihn, stelle meine Tasche darauf ab und sage: »Wow, höhenverstellbar? Damit habe ich meinem alten Chef jahrelang in den Ohren gelegen. Jeder weiß, dass zu langes Sitzen die Gefahr für Verkalkungen der Herzgefäße erhöht.«

    Pet lacht plötzlich laut auf, als würde ich scherzen, was ich nicht tue, dennoch erwidere ich sein Lachen und breche ein wenig überdreht in Gelächter aus.

    »Schön, dass er dir gefällt, Susanna. An ihm wirst du in den nächsten Wochen viel Zeit verbringen. Du hast sicher von dem Parfümhaus-Mayer-Pitch gehört, der uns bevorsteht. Wenn wir unseren besten Kunden halten wollen, müssen wir mindestens fünf Schritte weiterdenken als der Wettbewerb. Wir dürfen nichts dem Zufall überlassen. Doch wenn ich dich so betrachte …« Sein Blick scannt jeden Zentimeter meines Körpers ab. »… bist du dafür auch nicht der Typ.«

    »Das sieht man?«, frage ich erschrocken und betrachte die modischen Löcherjeans des Praktikanten.

    Dieser zwinkert mir zweideutig zu. »Sagen wir so: Man sieht, dass du den Geschäftsführer beeindrucken willst.«

    »Nein, nur meinen … neuen Vermieter«, flunkere ich und erspare mir auszuführen, dass dieser im tätowierten Körper einer jungen Frau steckt, die noch nicht ganz in meinem Alter sein dürfte und sich mit zwielichtigen Internet-Blogs als selbsternannte Influencerin oder Online-Kolumnistin etwas dazuverdient. Stattdessen füge ich hinzu: »Mein Vermieter ist sehr zugeknöpft, da wollte ich auf Nummer sicher gehen. Man kennt doch den Wohnungsmarkt in Frankfurt und was man ihm so nachsagt. Normalerweise trage ich was anderes.« Ich deute zum Beweis auf meinen Koffer voller nigelnagelneuer Klamotten, den ich später noch in mein neues WG-Zimmer bringen werde. »Und jetzt sollte ich den Geschäftsführer aufsuchen, ich bin spät dran!« Und mich umziehen, und zwar sofort!

    »Na dann, bis gleich, Susanna!«

    »Klar, bis gleich.«

    Ich würde gerne behaupten, dass die neue Anna sich wegen der gefloppten Kleiderwahl gut geschlagen hat und nicht wie die alte Susi knallrot geworden ist – doch das hat sie nicht, wie mir meine prickelnden Wangen verraten.

    Umso aufgebrachter laufe ich zu den Damentoiletten und ziehe mich blitzschnell um. Wieder in der Agentur angekommen, schleiche ich mit Röhrenjeans und Bluse, die einen Schlips-Print hat, über den Gang und versuche mir dabei wieder und wieder Johannes’ Stimme vorzustellen, wie er sagt, dass er mich noch immer liebt und ich kein bisschen peinlich aussehe. Dabei klammere ich mich an meinen Koffer und fühle mich an meinen ersten Arbeitstag damals erinnert; klein und unfähig.

    »Hi«, sage ich mutig zum ersten Großstadtschönling, der mir über den Weg läuft. »Wo finde ich denn den Geschäftsführer?«

    Ohne mir große Aufmerksamkeit zu schenken, deutet er wortlos auf einen Glaskasten, der in der Mitte des Großraumbüros steht, wie eine Raucherinsel an einem Bahnhof, und von dem sternförmig die Schreibtische der Mitarbeiter abgehen. Und in dem sich nur der Praktikant, Pet, beim Putzen eines Whiteboards verdingt. Ich klopfe an die offen stehende Glastür und lächle Pet lautlos an, der gerade mit einem Schwamm eine Gedankenwolke wegwischt. Er dreht den Kopf zu mir und erwidert mein Lächeln überschwänglich.

    »Hey, Susanna, da bist du ja wieder«, sagt er. »Und du hast dich umgezogen.«

    »Ja, sieht ganz so aus«, sage ich.

    Eine Kollegin – besser gesagt, ein Heidi-Klum-Klon – steckt den Kopf zur Tür herein und sagt: »GF, wir brauchen dich dringend für einen Schulterblick im Konfi. Und zwar, bevor Blut fließt.«

    »Zwei Minuten. Biete den Streithähnen zur Überbrückung einfach einen Boxhandschuh an, bis ich da bin. Und ein Pflaster«, antwortet Pet entspannt und lehnt sich mit überkreuzten Knöcheln an den Schreibtisch.

    »GF?«, stammele ich leise und sehe dem Klon nach, wie er beinahe rennend den Glaskasten verlässt, als wollte er sicherheitshalber nicht nur ein Pflaster, sondern gleich einen ganzen Verbandskasten holen. Dann sehe ich Pets belustigten Blick und spüre, wie meine Wangen zu prickeln beginnen. Wieder einmal.

    »Sagte ich nicht, dass ich Pet bin? Wie Peter Schmitthammer?«, fragt er freudig.

    »Peter Schmitthammer? Der Name, der draußen an der Tür steht? Du bist der Geschäftsführer?« Mein Herz beginnt zu klopfen. Auf eine Art, wie es nun mal klopft, wenn man seinen neuen Chef gerade beleidigt hat. Oder sich vor ihm bis auf die Knochen blamiert hat. Und das gleich mehrfach. »Entschuldigen Sie, ich dachte wohl …«

    »Dass ich der Praktikant bin?«

    »Es tut mir wirklich sehr leid.«

    »Und mir tut leid, dass ich dich vielleicht ein kleines bisschen in dem Glauben gelassen habe. Ich finde es immer mal wieder ganz schön, nicht der Boss zu sein, weswegen ich solche Situationen ­gerne ausnutze.«

    »Und ich nutze jede Gelegenheit, um sie zu einer peinlichen Sache werden zu lassen. Ich habe mich total daneben benommen.«

    »Sehr gut! Das klingt doch, als würden wir beide ein Spitzenteam werden!« Mein neuer Chef schmunzelt, fährt sich über den gepflegten Bart und stützt die Arme auf der Schreibtischplatte ab. »Noch mal von vorn: Ich bin Peter Schmitthammer, der GF, und du kannst mich auch weiterhin duzen.«

    »Susanna Sonnenburg aus Sommerkahl. Schön, dich duzen zu dürfen.«

    Pet lacht auf. »Susanna Sonnenburg aus Sommerkahl, das ist eine wirklich bezaubernde Alliteration. Wusstest du, dass auch ich ursprünglich aus der Ecke stamme?«

    Nein, denke ich und hänge gedanklich noch an einer anderen Stelle fest. Ich meine, mal im Ernst: Bezaubernd? Ich? So etwas Nettes hat Johannes mir lange nicht gesagt. Ich betrachte diesen Mann mittleren Alters, der mich auf eine Art ansieht, wie ich Zeit meines Lebens noch nie angesehen wurde. Womöglich liegt das daran, dass ich den gut und gerne zehn Jahre älteren Mann anglotze, so, als wäre er der erste anziehende Typ Ende dreißig, den ich in meinem Leben sehe. Im Grunde genommen ist dieser Mann jetzt mein Boss – und ich? Ich bin seine bezaubernde Alliteration. Was auch immer das bedeuten mag.

    Doch eins nach dem anderen.

    Antworte endlich, Susi!, schreie ich mich innerlich an. Nun sag schon was und steh nicht da wie ein Frischling, dem es die Sprache verschlagen hat. Du bist schließlich Texterin! »Sommerkahl ist kein Vergleich zu dieser tollen Stadt! Du hast eine wirklich beeindruckende Agentur, Pet«, quetsche ich durch die Zähne.

    »Siehst du, Susanna. Kaum wissen die Leute, wer ich bin, schon sind sie nicht mehr sie selbst«, sagt er schulterzuckend. Da passiert es: Pet Schmitthammer erhebt sich von der Tischkante, macht einen Schritt auf mich zu, sieht mich dabei aus nächster Nähe ein paar Sekunden länger an, als gut für mich ist, und hält mir die Hand hin. Oh verdammt, sieht der Kerl gut aus! Und erst diese Hände …

    Doch es hilft nichts. Einen Moment lang zögere ich.

    Erwähnte ich schon, dass mir an schlechten Tagen nicht nur Türgriffe oder Knöpfe in Aufzügen Sorgen bereiten, sondern auch Hände?

    Heute ist so ein Tag!

    Noch immer starre ich auf Pet Schmitthammers Hand.

    Dann auf meine behandschuhten Finger und stelle dabei fest, dass ich vergessen habe, die Baumwollhandschuhe auszuziehen.

    Sicher denkt Pet, dass ich sie trage, weil ich Probleme habe. Doch da liegt er eindeutig falsch. Die anderen Leute haben Probleme mit meinen Handschuhen. So wie Johannes. Die Absurdität meiner aufkeimenden Gedanken ist mir bewusst, doch ich war nun mal nicht grundlos vier Monate, drei Wochen und fünf Tage lang krank­geschrieben. Die Frage eines Psychologen nach dem auslösenden Moment, das für meinen desaströsen emotionalen Zustand verantwortlich war, lässt sich schnell beantworten: Johannes hat Schluss gemacht. Und zwar aus heiterem Himmel. Keine Ahnung, wie lange man für gewöhnlich braucht, um eine Trennung zu verdauen. Ich, Susi Sonnenburg, habe jedenfalls ziemlich lange gebraucht.

    Und brauche noch immer, wie man sehen kann.

    Ja, ich habe Liebeskummer, seit genau vier Monaten, drei Wochen und fünf Tagen. Doch wer zählt schon die Zeit, die seit dem verteufelten Tag vergangen ist? Oder die Schokoladenpapierchen (588), die sich seitdem in meinem alten Kinderzimmer im Haus meiner Eltern angesammelt haben, in das ich kurzerhand mit achtundzwanzigdreiviertel wieder zurückgezogen bin?

    Während ich das viele Blut, das ich meinem immer schneller ­werdenden Herzschlag zu verdanken habe, bereits in meinen Ohren rauschen höre, schreit alles in mir auf, etwas zu unternehmen. Anstatt seine Hand zu schütteln, locker und unbelastet, starre ich sie an. Um die peinliche Situation nicht noch weiter aufzublähen, beginne ich widerwillig und in Zeitlupe, den Handschuh abzustreifen, Finger für Finger. Und ergreife ergeben die warme Hand meines Chefs. Als sich unsere Hände berühren, stelle ich überrascht fest: Ich lebe!

    Selbst, als er sachte zudrückt: nichts. Keine merkwürdigen Gedanken in meinem Kopf, kein sofortiges Krepieren – nur, wieso nicht?

    »Willkommen, Susanna!«

    »Danke. Und Pet«, sage ich feierlich, während ich seine Hand nun kräftig schüttele, »nenn mich gern während der nächsten Wochen Anna. Susanna klingt viel zu … gewöhnlich. Und eine Junior-Texterin in einer ungewöhnlichen Agentur wie dieser sollte alles andere sein als das.«

    »Ich verstehe.« Pet Schmitthammer nickt. »Mir scheint, da will wohl jemand etwas abschütteln.«

    Ich will so einiges abschütteln, zum Beispiel diesen grauen Kittel, den ich Zeit meines Lebens trage. »Abschütteln?«

    »Na, den Juniortitel.« Pet Schmitthammer lächelt prüfend – vielleicht ist es auch ein Auslachen –, und das noch immer, ohne meine Hand loszulassen. Was mir phänomenalerweise noch immer nicht den Boden unter den Füßen wegzieht.

    »Vielleicht ein klein wenig«, gestehe ich verlegen. Dass ich Johannes nicht nur zeigen will, was meine neue Unterwäsche nach diesem Praktikum-unter-Frauen-die-man-will in der Großstadt draufhat, sondern auch, was ich als Texterin draufhabe, behalte ich jedoch für mich. Ja, ich muss unbedingt Karriere machen. So wie Johannes. Hier in dieser Agentur verliere ich meine berufliche Jungfräulichkeit: meinen Juniortitel.

    »Wenn wir schon so offen plaudern: Ist das denn möglich, Pet? Es hieß, die Stelle wäre befristet.«

    »Ich weiß, man sagt mir nach, dass ich nicht unbedingt besonders zuversichtlich wirke, wenn es um eine Stellenvergabe geht, aber das hier ist mein zuversichtliches Gesicht. Bleib einfach dicht an mir dran, Susanna. Dann wird das schon werden. Womöglich auch über deine Befristung hinaus.«

    »Im Ernst? Das wäre wundervoll. Ich stehe selbstverständlich bereit, und das so dicht, wie es nötig ist.«

    Das werde ich auch. Am Ende bin ich sonst nach den drei Monaten hier arbeitslos und noch unattraktiver für Johannes als jetzt schon. Pet Schmitthammers Miene erwächst währenddessen zu einem Lachen. Ich versuche, dem nicht zu viel beizumessen. Wenn ich es tun würde, müsste ich nämlich erröten und annehmen, dass er flirtet. Die Intensität seiner Blicke könnte darauf schließen lassen. Dabei könnte ich seine Tochter sein. Na gut, nicht ganz, aber die Tochter seines älteren Bruders und somit seine Nichte. Ist das zu glauben? Oder etwas paranoid?, frage ich mich und falle in sein ansteckendes Lachen mit ein. Ja, vielleicht bin ich ein wenig zu überdreht. Ich spüre, dass etwas in Gang kommt. Zum ersten Mal seit Monaten. Ich strecke den Rücken durch, als würde ich erwarten, jeden Augenblick eine Ehrenmedaille umgelegt zu bekommen – was sich nach der überaus ritterlichen Händeschüttel-Nummer auch ein klitzekleines bisschen so anfühlt. Ja, ich glaube,

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1