Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Ich, aus seinem Bein und Fleisch?: Roman
Ich, aus seinem Bein und Fleisch?: Roman
Ich, aus seinem Bein und Fleisch?: Roman
eBook294 Seiten3 Stunden

Ich, aus seinem Bein und Fleisch?: Roman

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

ICH, AUS SEINEM BEIN UND FLEISCH? - Im 3. Buch der ALBINO-Trilogie wird der weitere Weg von Albino zurück zu seinen afrikanischen Wurzeln beschrieben. 1. Buch: EIN MIGRANT OHNE NAMEN: Albino wurde einst als afrikanischer Migranten, 15-jährig, ohne Papiere, ohne Geld, multiple behindert, von der Schweizer Grenzwache aufgegriffen. Er ist ein Albino-Mensch mit heller Haut und hellen Haare. Gehörlos und stark sehbehindert ist eine Kommunikation schwierig. Man nennt ihn Albino. Bei einem Anschlag auf das Schweizer Asylantenheim wird er verletzt, erlangt aber bei diesem Ereignis seine Hörfähigkeit zurück. Augenoperationen bringen ihm die Sehfähigkeit zurück. Weil Albino weit überdurchschnittlich intelligent ist, wird ihm ein Studium ermöglicht. Ein Amerikanischer Firmenbesitzer wird auf Albino aufmerksam, er engagiert Albino in seiner Firma. Albino und die Tochter des Firmenbesitzers verlieben sich und heiraten, haben ein Kind. Weil der Schwiegervater stirbt, übernimmt Albino die Firmenleitung. Doch Albino wird vom Glück verlassen: Albinos Gattin Sidonie wird von Corona dahingerafft. Im zweiten Buch DAS ORAKEL VON MACAO wird ein Geheimnis gelüftet: Sidonie kam nicht zu Tode, sondern wurde entführt. Sidonie wird auf dramatische Weise befreit.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum22. Feb. 2023
ISBN9783347878808
Ich, aus seinem Bein und Fleisch?: Roman
Autor

Hermann Grabher

HERMANN GRABHER, * 1940 in Altstätten (St.Gallen) Schweiz, verheiratet seit mehr als 50 Jahren, 2 erwachsene Kinder, wohnhaft im St.Galler Rheintal. Bis 1990 kaufmännischer Leiter der familieneigenen Firma für Maschinenbau (gegründet 1936 von seinem Vater), vorwiegend Export orientiert. 1991 Veräusserung seines Besitzanteils an seinen Bruder und Firmenaustritt. Ab 1991 freier Berater im Finanzbereich. Berufsbedingt intensive Reisetätigkeit weltweit . Interessiert an eigenen und fremden Kulturen, wie auch an der eigenen und an fremden Religionen. Wirtschaftsbewandert. Sportbegeistert.

Mehr von Hermann Grabher lesen

Ähnlich wie Ich, aus seinem Bein und Fleisch?

Titel in dieser Serie (1)

Mehr anzeigen

Ähnliche E-Books

Allgemeine Belletristik für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Ich, aus seinem Bein und Fleisch?

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Ich, aus seinem Bein und Fleisch? - Hermann Grabher

    ICH, AUS SEINEM BEIN UND FLEISCH?

    Die ALBINO Trilogie umfasst die nachfolgend aufgeführten Bücher, dabei ist ICH, AUS SEINEM BEIN UND FLEISCH? das dritte Buch. Als Einführung werden Buch EINS und Buch ZWEI in Kurzfassungen vorgestellt.

    I EIN MIGRANT OHNE NAMEN

    Im Sommer 2010 ergreift die Schweizer Grenzwache einen jungen Afrikaner, der von Österreich aus die Grenze illegal überschritten hat. Der Migrant hat ein auffälliges Aussehen: Er ist ein Albino mit heller Haut und goldschimmerndem Haar. Der gross gewachsene Junge wird zirka 15-jährig geschätzt. Er hat weder Gepäck noch Papiere bei sich, auch kein Handy. Er kann sich nicht ausweisen. Er ist taub und schwer sehbehindert, sodass eine Kommunikation mit ihm ausgeschlossen ist. Er hat keinen Namen. Sie nennen ihn Albino. Schnell wird ersichtlich, dass Albino aussergewöhnlich intelligent ist. Bei einem Terroranschlag auf das Asylantenheim in dem er wohnt, wird Albino schwer verletzt. Durch dieses Ereignis erlangt er andererseits seine Hörfähigkeit zurück. Medizinische Eingriffe ermöglichen ihm zudem eine normale Sehfähigkeit. Pia, die Frau des Asylantenheim-Verwalters, von Beruf Lehrerin, vermittelt Albino vorerst das Erlernen der deutschen Sprache und anschliessend die Basisschulbildung – im Schnelldurchlauf. Diese befähigt ihn sogar anschliessend das Gymnasium zu besuchen mit Matura-Abschluss und Universität. Dabei wird er stets von einem dunklen Geheimnis der Vergangenheit bedrängt…

    II DAS ORAKEL VON MACAO

    Albino ist inzwischen verheiratet mit Sidonie Pascolo. Die Lebensumstände haben ihn in die Vereinigten Staaten von Amerika verschlagen. Im Winter 2020 wird Albino von einem schweren Schicksalsschlag getroffen: Corona hat seine schöne Gattin Sidonie dahingerafft. Der geheimnisvolle Virus schlug anlässlich eines Kongresses im chinesischen Wuhan zu, der von Sidonie besucht worden war. Albino erhält aus China eine Urne mit Asche und eine offizielle Bestätigung, dass es die sterblichen Überreste seiner Frau Sidonie seien. Albino bleibt zusammen mit der gemeinsamen Tochter Nora als Verzweifelter zurück. Das Testament bestimmt, dass ihm als Erbe die US-Firma Parcels by Air Inc. gemeinsam mit Töchterchen Nora mit je hälftigem Anteil zufällt. Es ist eine Firma mit über zweitausend Beschäftigten, bei welcher er als Geschäftsführer waltet. Sidonie erbte das väterliche Unternehmen einst nach dessen Tod, sie übte jedoch ihren eigenen Beruf aus als anerkannte Expertin auf dem Sektor Weltraum und Weltraumforschung. Nur langsam findet Albino ins normale Leben zurück. Anlässlich einer Geschäftsreise nach China behauptet die junge chinesische Übersetzerin, die sich Suzy Wong nennt, dass Sidonie noch am Leben sei. Die Volksrepublik China sei einst gezwungen gewesen Sidonie für tot zu erklären, weil sie seinerzeit von Unbekannten entführt wurde und die chinesische Regierung sich genötigt sah, diese Blamage zu vertuschen. Was Albino erst als unglaubwürdig betrachtet, verdichtet sich zunehmen zu einer möglichen Hypothese. Die dramatische Suche nach der verschollenen Sidonie setzt ein. Albinos Gattin kann unter riskanten Umständen aus den Klauen ihrer Häscher befreit werden, die Familie ist wieder komplett.

    III ICH, AUS SEINEM BEIN UND FLEISCH?

    Wir verfolgen weiter das anforderungsreiche Leben von Albino als Unternehmer, Ehemann und Familienvater bis ins Jahr 2021. Dieses stellt ihn laufend vor neue Herausforderungen. Höhepunkt ist schliesslich Albinos Versuch seine afrikanischen Wurzeln zu ergründen, was in einer handfesten Überraschung gipfelt, so wie sie niemand erwartet.

    I Was bisher geschah

    Kurzfassung des 2021 erschienen Buches EIN MIGRANT OHNE NAMEN

    Sommer 2010 bis Winter 2020

    Im Sommer des Jahres 2010 greift die Schweizer Grenzwache einen Jungen an der Grenze zu Österreich auf. Er ist unbegleitet, taubstumm und stark sehbehindert. Der Amtsarzt schätzt ihn 15-jährig. Da eine Kommunikation ausgeschlossen ist, verpasst man ihm einen Fantasienamen: Albino Sahel. Albino, weil er ein Albino ist, ein Afrikaner mit heller Haut und goldschimmernden Haaren. Sahel, weil man annimmt, dass er aus jener Gegend stammt. Albino kommt in ein Auffangheim für Migranten mit Namen Sonnenhügel. Der Heimleiter Meinrad Meier ist nicht glücklich über den Neuzugang, weil sein Haus nicht für Behinderte eingerichtet sei, wie er sagt. Doch der Junge ist anpassungsfähig, scheint auffallend intelligent zu sein. Selina, die vierzehnjährige Tochter des Verwalter-Ehepaars Meier hat ein Hobby: Das Schachspiel. Lokal gilt sie als unschlagbar. Albino schaut Selina einmal bei einer Schachpartie über die Schulter und fordert sie anschliessend heraus. Er stellt das Mädchen schachmatt. Familie Meier ist irritiert, denn Albino deutet, dass er die Regeln des Spiels just durch Zuschauen erlernte. Meinrad Meiers Meinung ist eindeutig: Entweder ist der Junge ein Genie oder eben ein Scharlatan. Selina glaubt an Ersteres, ihr Vater an die zweite Option. Das kantonale Migrationsamt entscheidet, dass Albino eine Taubstummen-Schule besuchen darf.

    Im Herbst 2010 wird das Haus Sonnenhügel von einer heftigen Explosion erschüttert. Eine unmittelbar an der Aussenfassade des Hauses platzierte Bombe explodierte. Das Haus wird stark beschädigt. Es gibt einen Toten und einen Verletzten. Letzterer ist Albino Sahel. Weil das Asylantenheim im Dorf zahlreiche Gegner kennt, deuten erste Mutmassungen darauf hin, dass dieses Attentat aus jener Ecke stammen könnte. Doch der forensische Dienst ermittelt, dass es sich um eine Rohrbombe handelte, wie sie von Bancomat-Knacker regelmässig verwendet werden. Die legitime Frage lautet: Was bewegt Bancomat-Räuber dazu ein Asylantenheim zu attackieren? Der schwer verletzte Albino wird im Spital behandelt. Bei allem Elend geschieht ein Wunder: Die Explosion bewirkte, dass bei Albino das Hörvermögen zurückgekehrt ist. Bei dieser Gelegenheit werden auch Albinos Augen operiert, sodass er künftig akzeptabel sehen kann.

    Aufgrund der teilweisen Zerstörung des Gebäudes müssen alle Migranten den Sonnenhügel verlassen. Nur die Verwalterfamilie Meier darf bleiben, ihre Wohnung ist unbeschädigt. Meinrad Meier wird beauftragt die Renovation des Hauses zu überwachen. Dass Albino nun eine Taubstummen-Schule besuchen soll, erübrigt sich. Pia Meier, Verwalter Meinrads Gattin, entscheidet sich, Albino Individual-Unterricht zu erteilen. Pia ist von Beruf Lehrerin und fühlt sich befähigt diese anspruchsvolle Aufgabe zu erfüllen. Die Frau ist von Albinos Talent überzeugt. Für dieses Vorhaben wird Albino in die Familie Meier integriert. Noch nie zuvor gab es eine ähnliche Situation im Kanton, man betrachtet es als ein interessantes Experiment. Familie Meier hat noch eine zweite Tochter mit Namen Ladina. Sie ist ein Jahr jünger als Selina.

    Im Sommer 2013 stehen die Zeichen auf Abschied. Nach Selina wird auch Ladina die Familie verlassen, um in einem Internat in der Zentralschweiz die Matura anzustreben. Albinos Basis-Schulunterricht, erteilt durch Pia, ist abgeschlossen. Auch er möchte ein Gymnasium besuchen. Er besteht die Aufnahme-Prüfung mit Bravour.

    Die Familie Meier macht ein letztes Mal gemeinsam Urlaub. Eines Abends offenbart Albino der Familie sein bisher streng gehütetes persönliches Geheimnis. Er erzählt von jenem Leben, bevor er in die Schweiz gelangte: Krieg und wirtschaftlich Not veranlassten einst die Eltern mit Albino als Baby die Immigration aus einem westafrikanischen Land Richtung Norden anzutreten. Die kleine Familie gelangte nach Algerien, wo Vater und Mutter Arbeit in einem genossenschaftlich organisierten Landwirtschaftsunternehmen fanden. Im zweiten Winter stürzten Wasserfluten von den Bergen ins Dorf und rissen die Lehmhütte der Familie mit. Die Mutter wurde nie mehr gefunden. Der Vater überlebte unverletzt. Der Junge verlor bei diesem Ereignis das Gehör. Durch die multiple Behinderung – gehörlos und sehbehindert - entwickelte sich das Leben von Albino schwierig. Er durfte keine Schule besuchen, wurde sozial vom Leben ausgeschlossen. Mit dem Vater gelang die Kommunikation jedoch gut. Im Leben des Vaters mit dem behinderten Sohn stellten sich immer grössere Probleme ein, erlangten einen Tiefpunkt: Der Vater entschloss sich einer Räuberbande anzuschliessen. Er betrachtete es als einzigen Ausweg, um aus der Verarmung auszubrechen. Die Truppe bestand aus kriminellen Nordafrikanern und französischen Berufsganoven. Doch schon der erste Coup misslang: Bei einem Überfall auf einen Geldtransport in der Nähe von Algier wehrten sich die zwei Fahrer des Sicherheitsfahrzeugs und sie wurden erschossen. So hatte sich Albinos Vater die Sache nicht vorgestellt, er wollte die Bande umgehend verlassen. Doch der Ausstieg war keine vorgesehene Option. Mitgegangen, mitgefangen! Ihm wurde vermittelt: Aussteiger werden liquidiert! Weil die Bande erkannt hatte, dass die Sprengung von Bancomaten die Geldgenerierung mit dem geringsten Risiko versprach, spezialisierten sie sich darauf. Dabei waren sie sehr erfolgreich. Später wurde ein ozeantaugliches Schnellboot angeschafft, um auch in Italien operieren zu könne. In Italien wurden alle Überfälle der Mafia angelastet. Später wurde sogar ein Flugzeug gekauft, um in weiten Teilen von Europa tätig sein zu können. Einmal war Albino unpässlich und Vater und Sohn verzichteten unter diesen Umständen an einer Operation teilzunehmen. Die Truppe kehrten nie mehr zurück, wahrscheinlich fiel das Flugzeug ins Mittelmeer. Zurück blieben der Vater und der behinderte Sohn, sowie zwei Altgangster aus Frankreich, die eigentlich schon ausgemustert waren. Der Vater hatte seinen Berufsstolz: Auf diese Weise wollte er seine Karriere nicht beenden! Er kaufte ein Wohnmobil und sie fuhren zu viert durch die Lande, generierten immer wieder Geld durch Bancomat-Sprengungen. Einmal in Vorarlberg machte der Vater Versuche mit einem neuartigen Sprengstoff in einer stillgelegten Kiesgrube. Durch eine Fehlhandhabung explodierte eine Bombe in seinen Händen und er kam zu Tode. Jetzt fehlte dem Jungen sein Mentor, er fühlte sich verlassen – taubstumm und nahezu blind. Die zwei französischen Altgangster bedeuteten ihm, dass er unnütz für sie sei. Sie boten ihm zwei Optionen an: Entweder wir liquidieren dich gleich auf der Stelle oder du überquerst jetzt sofort die Grenze ins andere Land. Trotz grösster Angst wünschte er nicht unmittelbar zu sterben. Was würde ihm nun blühen ohne väterliche Stütze an seiner Seite!?

    Familie Meier kann schlecht mit der Offenlegung der Realität der Vergangenheit des Ziehsohnes umgehen. Sie fühlt sich in gewisser Weise hintergangen. Vater Meinrad ist der Ansicht, dass sich Albino den Behörden offenbaren müsse. Mutter Pia andererseits findet dies keine gute Idee, weil sie befürchtet, dass ein junger Migrant mit einer kriminellen Vergangenheit seine Zukunft ernsthaft kompromittiere. Und dann würde sich der bisher betriebene grosse Aufwand in Luft auflösen. Albino weist darauf hin, dass er als behindertes Kind in Abhängigkeit keinen Einfluss auf jenes andere Leben hatte. Abschliessend befindet Familie Meier, dass es Albinos eigene Entscheidung sei, weiterhin Stillschweigen zu bewahren oder sich zu stellen.

    Frühling 2014: Pia Meier und Selina Meier sind schwanger und gebären kurz hintereinander je einen Sohn. Beide Kinder haben eine zarte Haut in Marroni Farbe und sehen sich ähnlich wie Zwillinge. Über die Vaterschaft gibt es keine Diskussion. Meinrad zürnt in einer ersten Reaktion Albino, findet aber schnell zu seinem Seelenfrieden zurück. Er sagt, dass wer nicht verzeihen könne, die christliche Botschaft nicht verstanden habe. Selina entwickelt keine mütterlichen Gefühle für ihr Kind. So liegt die Verantwortung bei Pia, beide Kinder aufzuziehen.

    Noch im selben Jahr schaffen sowohl Selina Meier wie auch Albino Sahel die Matura. Der Junge ist Jahrgangsbester. Als Migrant mit afrikanischen Wurzeln fällt diese Auszeichnung auf. Die Stanford Universität lädt ihn ein in Kalifornien zu studieren, ein Stipendium stehe zur Verfügung. Selina sagt, dass sie sich gerne Albino anschliessen würde und bewirbt sich ebenfalls für ein Studium an dieser Uni. Weil Albino nur einen Flüchtlingspass besitzt, kann er diese Chance nicht nützen. Selina andererseits wird akzeptiert und reist schliesslich allein in die USA.

    Albino wird von der Staatsanwaltschaft vorgeladen. Diese konnte zwei Franzosen dingfest machen, die verdächtigt werden, den Sprengstoffanschlag auf den Sonnenhügel verübt zu haben. Ausserdem besteht die Vermutung, dass sie einen Bancomaten in Tirol gesprengt haben. Die Gangster behaupten, dass ein afrikanischer Junge mit Namen Mohammed der Kopf der Bande war. Die Staatsanwältin legt Albino ein Foto vor, auf dem die zwei Franzosen, sowie Albino und sein Vater zu erkennen sind. «Ein multiple behindertes Kind als Bandenführer…?» Nicht sehr logisch! Der Schweizer Staatsanwaltschaft geht es jedoch nur darum, dass Albino die zwei ehemaligen Kollegen identifizieren soll. Dafür stellt sich Albino zur Verfügung. Eine eventuelle Straftat in Österreich ist für die Schweizer Behörde nicht relevant

    Eine Schweizer Tageszeitung veröffentlicht eine Story über Albino Sahel, jenen intelligenten Afrikaner mit der besten Matura. Der Schweizer Redaktor möchte damit aufzeigen, dass es auch Menschen unter erschwerten Verhältnissen weit bringen können, wenn sie willig und fleissig seien. Dieser Artikel wird auch von der grössten Afrikanischen Tageszeitung übernommen, was der Schweizer Regierung missfällt. Diese vertritt die Ansicht, dass dadurch ein weiterer Impuls für fluchtwillige Afrikaner ausgelöst werden könnte.

    Der Botschafter der Elfenbeinküste in der Schweiz bittet die Eidgenossenschaft um eine Unterstützung in einer Familien-Zusammenführung. Ein Minister dieses Landes behauptet, dass Albino sein leiblicher Sohn sei, der ihm bei Kriegswirren 1995 gestohlen worden sei. Albino willigt zu einem DNA-Vergleich ein und deponiert ein Büschelchen Haare. Doch von Seiten des Ministers der Elfenbeinküste gelangen keine Haare für diesen Test ein.

    Um sich ein Studium an einer Hochschule leisten zu können, muss Albino erst Geld verdienen. Er heuert bei einer Baufirma aus dem Thurgau an, die in Friedrichshafen eine Industrieanlage baut. Am ersten Arbeitstag fährt gegen Abend eine grosse Limousine vor, welcher vier Männer entsteigen. Es sind die Repräsentanten des amerikanischen Auftraggebers. Einer der Männer bezeichnet sich als Firmenbesitzer, sein Name ist Peter Pascolo. Weil Albino als Einziger englisch spricht, gibt sich Mister Pascolo mit ihm ab. Pascolo beschwert sich über den Terminverzug der Bauarbeiten. Albino versucht Optimismus zu verbreiten, behauptet, dass es wohl möglich sei bis zum Jahresende den Rohbau vereinbarungsgemäss abschliessen zu können. Pascolo verspricht Albino 50.000 Dollar zu zahlen, sollte dieser Termin tatsächlich eingehalten werden können. Gleichzeitig verlangt der Kunde von der Thurgauer Baufirma, dass Albino die Bauleitung zu übernehmen habe. Albino bewährt sich als guter Organisator und abschliessend gelingt es den Termin tatsächlich zu schaffen.

    Zum Jahresende 2014 gibt es eine kleine Feier, zu der Peter Pascolo einlädt. Albino bekommt die versprochenen fünfzig tausend Dollar in Form eines Bankchecks. Der Amerikaner ist vom Jungen so beeindruckt, dass er ihn auffordert für seine Firma zu arbeiten. Diese produziert Drohnen, die für Lastentransport Verwendung finden. Albino antwortet, dass er gerne darauf zurückkommen werde, sobald er sein Ingenieurstudium abgeschlossen habe.

    Albino reorganisiert die Baufirma innerhalb weniger Wochen und reicht anschliessend die Kündigung ein. Er beginnt sein Studium an der Eidgenössischen Technischen Hochschule. Albino ist ein sehr seriöser Student, der das Ziel hat, auf schnellstem Weg abzuschliessen. Aus Kalifornien lässt Selina verlauten, dass ihr Studium gut laufe und sie jetzt einen Freund habe mit Namen Bruce, einen coloured American. Albino ist enttäuscht ob dieser Nachricht, denn er hegte noch immer die Hoffnung, dass sie dereinst mal ein richtiges Paar würden.

    Im Herbst 2015 macht die jüngere Tochter der Familie Meier, Ladina, die Matura-Prüfung. Selina besucht mit ihrem Bruce die Schweiz, weil er einmal im Leben das Matterhorn sehen möchte. Es ist ersichtlich, dass Selina schwanger ist. Albino hält sich in dieser Zeit von der Familie fern – sein Gram sitzt bei ihm tief.

    Albino erlangt die Schweizer Staatsbürgerschaft, bekommt den roten Pass mit dem Schweizerkreuz – ein Ziel, das er so sehr angestrebt hatte. Doch jetzt hat dieser einst heiss ersehnte Reisepass nicht mehr die grosse Bedeutung für ihn. Kalifornien ist kein angestrebtes Reiseziel mehr für Albino.

    Im Frühling 2016 wird Albino aufgeboten in der Haftanstalt Thorberg die Altgangster Jean und Jean zu identifizieren. Dem Jungen fällt dabei auf, wie stark gealtert die beiden sind. Er realisiert bei dieser Gelegenheit, dass er in Österreich wegen der einstigen Bancomat-Sprengung in Kufstein noch immer zur Rechenschaft gezogen werden könnte. Dies bereitet ihm Sorge. Er vermutet, dass seine Aussagen im Fall Sonnenhügel gegen ihn verwendet werden könnten. Doch kurze Zeit später sterben Jean und Jean im Gefängnis kurz nacheinander eines natürlichen Todes. Dadurch erledigt sich jeglicher Prozess selbst – gegen Tote wird nicht ermittelt.

    In Friedrichshafen wird das Firmengebäude der Parcels by Air Inc. eingeweiht. Firmenbesitzer Peter Pascolo schickt Albino eine Einladung zur Feier. Es ist für Albino die Gelegenheit Peter Pascolos Produkt, die Frachtdrohne, in Original zu bestaunen. Er ist beeindruckt. In Pascolos Gesellschaft befindet sich auch seine überwältigend schöne Tochter Sidonie, eine Studentin. Auf Albinos Frage, was sie studiere, antwortet sie: «Raumfahrt in Washington». Gemäss Sidonies verblüffend offener Aussage hatte Peter sie aufgefordert mitzureisen, weil es drüben in Europa einen grossgewachsenen, sympathischen Jungen in ihrem Alter gebe, der vielleicht für sie in Frage kommen könnte! Der Bursche sehe vielleicht etwas speziell aus, scheine aber überaus seriös und zielstrebig zu sein. In der Tat verlieben sie sich ineinander. Insbesondere ihr Duft hat es ihm angetan. In der Folge verbleiben Albino und Sidonie in gegenseitigem Kontakt.

    Im Spätherbst 2016 findet eine Absolventenmesse auf dem Universitätsgelände in Zürich statt. Obwohl Albino von einem Abschluss noch ziemlich entfernt ist, schnüffelt er da rein. Dabei wird er von zwei Männern mit dunkler Hautfarbe bedrängt, beide tragen ein Priester-Kollar. Sie versuchen ihn zu animieren in eine Organisation für farbige Studenten einzutreten. Albino ist misstrauisch, nachdem sie ihm hartnäckig bis in den Hörsaal folgen. Der gerufene Sicherheitsmann weist sie weg und alarmiert die Polizei zur Personenüberprüfung. Im Gang versuchen die Männer zu fliehen, wobei der eine seine Pistole zückt und herumballert, wodurch Panik entsteht. Die Polizei erschiesst den Schützen. Dabei wird festgestellt, dass er nur eine Spielzeugpistole mit Platzpatronen verwendete. Und die Männer waren keine Priester. Albino vermutet, dass vielleicht eine Entführung geplant war, inszeniert vom Minister der Elfenbeinküste, jenem Mann, der behauptet, dass Albino sein leibliches Kind sei. Recherchen bringen es an den Tag, dass in der Tat eine Sicherheitsfirma in Liechtenstein beauftragt war Albino zu entführen.

    Frühling 2017: Meinrad und Pia Meier führen das wieder eröffnete Asylantenheim Sonnenhügel kompetent. Sie wie er lieben die Kinder Jim und Jack, die sie als die ihren betrachten. Die beiden Knaben bereichern das Leben des Ehepaars. Ladina studiert in Basel Jura. Sie ist eine erfolgreiche Influencerin und finanziell unabhängig. Selina heiratete ihren Bruce, sie haben eine Tochter mit Namen Tiffany. Weil ihr Gatte nur ein bescheidenes Einkommen hat, ist Selina genötigt das Studium zu schmeissen. Sie arbeitet als Nachtkassiererin in einer Tankstelle. Selina bittet die Eltern um finanzielle Unterstützung, was Meinrad und Pia ernste Sorgen bereitet, insbesondere, weil sich die Tochter in der Folge dafür nicht bedankt. Sie sagen: So haben wir Selina nicht erzogen!

    Frühling 2018: Albinos Ziel ist es noch in diesem Jahr den akademischen Abschluss zu schaffen. Peter Pascolo sendet Albino eine Einladung zum 25-Jahr-Jubiläum seiner Firma Parcels by Air Inc. in Salt Lake City. Ein Flugticket der Business-Class liegt bei. Albinos Interesse gilt vor allem der attraktiven Sidonie. Mit ihr pflegt er seit dem ersten Zusammentreffen eine Fernbeziehung. Dabei treibt ihn die immer wiederkehrende Frage um: Was kann ein schönes, intelligentes Mädchen aus reichem Haus an einem Habenichts wie ihn nur sehen!? Wenige Tage vor Antritt der Reise erhält Albino eine Nachricht von Sidonie, die von Bedeutung scheint: Sie erklärt, dass sie sich enorm auf ein Wiedersehen mit Albino freue, aber gleichzeitig Angst habe, die Emotionen würden sie überwältigen. Als gläubige Christin, Angehörige der Mormonengemeinde, sei es ihr zum Beispiel nicht erlaubt, vor der Ehe die Sexualität auszuleben. Die Religionsvorschriften würden zum Beispiel auch nicht erlauben Genussprodukte zu konsumieren. Alkohol, Tabak und Koffein, Drogen ohnehin seien tabu. Ihr sei bewusst, dass Vorschriften dieser Art in der heutigen Zeit aus dem Rahmen fallen würden. Aber ihr liege daran, dereinst am jüngsten Tag an der Seite des Herrn Jesus stehen zu dürfen und die Herrlichkeit in Ewigkeit zu erleben.

    Sidonie schlägt damit Grenzpflöcke ein, die Albino bereit ist zu akzeptieren. Dies bestätigt er ihr. Jetzt ist Zeit, dass auch er sich offenbart: Ich bin Vater von zwei ausserehelichen Kindern von zwei verschiedenen Frauen. Sidonie akzeptiert Albinos Vergangenheit.

    Die Reise nach Salt Lake City verläuft nicht frei von Hindernissen: Beim Umsteigen in Atlanta wird Albino von der Immigrationsbehörde abgefangen und für eine Nacht ins Gefängnis gesteckt. Man berichtet ihm, dass er international steckbrieflich gesucht werde. Albino ist wenig schockiert, da er sich ohne Schuld fühlt. Seine Vermutung geht subito dahin, dass der Minister aus der Elfenbeinküste wieder seine Finger im Spiel haben könnte. Die Staatsanwaltschaft klärt die Sachlage. Am nachfolgenden Tag lässt man ihn wieder frei. Doch Albino verpasst das Jubiläums-Fest der Parcels by Air Inc.

    Sidonie holt Albino am Flughafen ab. Der Funke springt bei beiden augenblicklich wieder über. Sie umarmen sich, küssen sich. Albino findet die Frau schöner denn je. Der Fahrer der Lincoln Firmenlimousine, Abdullah, stammt aus dem Irak. Sidonie zeigt auf Albino, sagt: «Das ist Albino, mein Freund!» Dieser kurze Satz löst bei Albino Enthusiasmus aus, räumt mit seinen Zweifeln auf. Albino erfährt, dass Sidonies Mutter einst bei einem Tauchunfall im Roten Meer zu Tode kam, als das Kind vierzehn war. Der Vater Peter vermählte sich nachher nie wieder. Er sei mit der Firma verheiratet.

    Peter ist nach Kanada verreist. Die schlossartige Villa der Familie Pascolo thront in wundervoller Natur erhöht über der Stadt Salt Lake City, trägt den Namen Eagle Aerie. Eine ältere Dame mit weissen Haaren empfängt die Ankommenden. Sidonie

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1