Das Spiel mit dem Feuer: Der Bergpfarrer 338 – Heimatroman
Von Toni Waidacher
()
Über dieses E-Book
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
Sebastian Trenker vernahm das Läuten an der Haustür, gleich darauf hörte er Stimmen. Sie verstummten, dann wurde gegen die Tür seines Arbeitszimmers geklopft, und im nächsten Moment schaute Sophie Tappert hinein. »Entschuldigen S', Hochwürden«, sagte die Pfarrhaushälterin. »Draußen steht die Kreszenz Bruckner und lässt fragen, ob Sie ein paar Minuten Zeit für sie hätten.« Dass die Kreszenz zu ihm wollte, war schon ungewöhnlich. Sebastian war mit seinem Schreibtischstuhl herumgeschwungen. »Lassen S' sie bitte herein, Frau Tappert. Ich glaub', ich weiß, was sie von mir will.« Sophie schaute ein wenig skeptisch drein. Wusste sie doch, dass die Schwägerin des Bürgermeisters seit mehreren Monaten nicht gut auf den Pfarrer zu sprechen gewesen war. Sie hatte zwar dieser Tage seiner Hilfe benötigt und sie auch erhalten, aber ob sie das mit dem Bergpfarrer versöhnt hatte, war unklar. Vielleicht hatte sie seinen guten Rat nur als eine Art Wiedergutmachung angesehen. »Wenn S' meinen, Hochwürden«, murmelte sie und kehrte zur Haustür zurück, die sie nur angelehnt hatte, zog sie auf und sagte: »Kommen S' herein, Frau Bruckner. Der Herr Pfarrer ist in seinem Büro. Ich bring' Sie zu ihm.« »Dankschön, Frau Tappert.« Kreszenz Bruckner schritt an der Pfarrhaushälterin vorbei. Da sie früher schon einige Male im Pfarrhaus gewesen war, wusste sie, welcher Tür sie sich zuwenden musste.
Mehr von Toni Waidacher lesen
Der Bergpfarrer (ab 375)
Ähnlich wie Das Spiel mit dem Feuer
Titel in dieser Serie (100)
Der Bergpfarrer 101 – Heimatroman: Nimm mich, wie ich bin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 100 – Heimatroman: Geh' nicht am Glück vorbei Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 106 – Heimatroman: Er brach ihr das Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 99 – Heimatroman: Von der Liebe vergessen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 118 – Heimatroman: Wer andere auf die Probe stellt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 120 – Heimatroman: Er fühlt sich schuldig Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 105 – Heimatroman: Sagt mir, wer mein Vater ist Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 109 – Heimatroman: Liebe auf den zweiten Blick Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 102 – Heimatroman: Die Tochter seines ärgsten Feindes… Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 107 – Heimatroman: Intrige aus Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 78 – Heimatroman: Stille Tränen – neues Glück? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 126 – Heimatroman: Gefallener Engel? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 104 – Heimatroman: Der unbeugsame Bergbauer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Aussteiger – Senn aus Berufung?: Der Bergpfarrer 129 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 117 – Heimatroman: Weil sie eine Fremde war Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 116 – Heimatroman: Die Macht der Liebe wird uns helfen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 115 – Heimatroman: Katharinas neues Glück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 103 – Heimatroman: Dich hat mir der Himmel geschenkt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 111 – Heimatroman: Verschmähte Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 108 – Heimatroman: Solang du nur zu mir hältst! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWenn sich drei Herzen finden...: Der Bergpfarrer 128 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 79 – Heimatroman: Wo das Edelweiß blüht… Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 114 – Heimatroman: Er wollte ihr eine Heimat geben Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 121 – Heimatroman: Ein teuflischer Plan Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 110 – Heimatroman: Wenn aus Freundschaft Liebe wird Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 119 – Heimatroman: Braut für einen Tag Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 112 – Heimatroman: Was kümmern uns die Leut'? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Bergpfarrer 124 – Heimatroman: Ich bringe dir das Glück zurück Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeil das Schicksal es so wollte: Der Bergpfarrer 133 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Liebespfand: Der Bergpfarrer 145 – Heimatroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Ähnliche E-Books
Nimona Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVollwert-Naschereien: Süße und pikante Köstlichkeiten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenOsteopathsiche Skizzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBatman / Superman: Freunde und Feinde Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIhr Weihnachts Cowboy Milliardar: Montana Billionaires, #4 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBatman/Superman: Supergirl Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Johann Andreas Engelhardt ein frühromantischer Orgelbauer und sein Wirken Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGreen Arrow: Auferstehung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenInklusion: Gemeinsam Lernen 3/2017 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Menschenbild in Marsilio Ficinos: "Über die Liebe" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeue Stimmen der Phänomenologie, Band 1: Die Tradition. Das Selbst. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLernabenteuer Naturwissenschaften: kindergarten heute praxis kompakt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie größten Schlachten der Geschichte. Entscheidungen in Europa von Salamis bis zu den Ardennen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Weihnachtsliederbuch: 24 der beliebtesten und schönsten Weihnachtslieder für Klavier Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDesign am Bein: Exklusive Modelle für Strickprofis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGreen Arrow: Der Klang der Gewalt Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Woolly Hugs Häkeln mit verkürzten Reihen: Tücher, Schals, Ponchos, Pullis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie schönsten Folksongs: 2 Violinen und Violoncello Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMy First Bilingual Book–Music (English–German) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Überlebens-Handbuch: Warum Sie sich auf Krisen und Katastrophen vorbereiten sollten und wie Sie das anstellen, ohne Ihr ganzes Leben umzukrempeln Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWar Rooms: Medienphilosophische Aspekte: Räumlichkeit - Zeitlichkeit - Medialität Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungender selfpublisher 20, 4-2020, Heft 20, Dezember 2020: Deutschlands 1. Selfpublishing-Magazin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungender selfpublisher 19, 3-2020, Heft 19, September 2020: Deutschlands 1. Selfpublishing-Magazin Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas DESIGN YOUR FUTURE Playbook: Veränderungen anstoßen, Selbstwirksamkeit stärken, Wohlbefinden steigern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIntermediarität: Lernen in der Zivilgesellschaft. Eine Lanze für den Widerstand. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErlebnispädagogik in der Schule: Die Konzeption erlebnispädagogischer Unterrichtsstunden und Projekte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMützen häkeln Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHistoria Magistra: Zur Archivgeschichte des altbayerischen Kollegiatstiftes SS. Jakobus und Tiburtius in Straubing Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein buntes Vokabelheft. Englisch 3./4. Klasse Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Zeitgenössische Romantik für Sie
Tierarzt in Not: Sophienlust - Die nächste Generation 92 – Familienroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMafia Daddy: Vom Silberlöffel zur Silberschnalle: Unterwelt von Las Vegas, #2 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer butler des Billionärs Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWie erobert man einen Earl? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLiebesspiele auf Schloss Nymphenburg: Sexy Storys aus der Weltstadt mit Herz Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Hilfe: Könige der Linwood-Akademie, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenJulia Extra Band 386 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Lehrer und die Jungfrau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZurück im Palast der Liebe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Heilung des Ranchers Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPikante Verführung in Monte Carlo Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Liebe meines Lebens: Liebesreise nach Griechenland Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Entehrt von einem Highlander Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochzeitsnacht auf Spanisch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDoktorluder Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGegluckte Investitionen: Milliardär Liebesromane Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Licht, in dem wir glänzen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Gefangene der Mafia: Mafia Ménage Trilogie, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLieben Sie mich, Marquess! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGefährliches Vorspiel: Black Light Roulette: Chicago Bratwa, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Duke, der mein Herz stahl Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie verbotene Babysitterin: Ein Milliardär - Liebesroman: Nachtclub-Sünden, #1 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf Seinen Knien: Ein Liebesroman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeiße Nächte: Aus den Memoiren eines Träumers (Ein empfindsamer Roman) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAuf der Suche nach dem Earl ihrer Träume Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDu hast mich wachgeküsst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKüsse, berauschend wie Apfelwein Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRotten Love Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEine Nacht, ein Jahr - ein Leben? Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Das Spiel mit dem Feuer
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Das Spiel mit dem Feuer - Toni Waidacher
Der Bergpfarrer
– 338 –
Das Spiel mit dem Feuer
Benjamin fordert das Schicksal heraus
Toni Waidacher
Sebastian Trenker vernahm das Läuten an der Haustür, gleich darauf hörte er Stimmen. Sie verstummten, dann wurde gegen die Tür seines Arbeitszimmers geklopft, und im nächsten Moment schaute Sophie Tappert hinein. »Entschuldigen S’, Hochwürden«, sagte die Pfarrhaushälterin. »Draußen steht die Kreszenz Bruckner und lässt fragen, ob Sie ein paar Minuten Zeit für sie hätten.«
Dass die Kreszenz zu ihm wollte, war schon ungewöhnlich. Sebastian war mit seinem Schreibtischstuhl herumgeschwungen. »Lassen S’ sie bitte herein, Frau Tappert. Ich glaub’, ich weiß, was sie von mir will.«
Sophie schaute ein wenig skeptisch drein. Wusste sie doch, dass die Schwägerin des Bürgermeisters seit mehreren Monaten nicht gut auf den Pfarrer zu sprechen gewesen war. Sie hatte zwar dieser Tage seiner Hilfe benötigt und sie auch erhalten, aber ob sie das mit dem Bergpfarrer versöhnt hatte, war unklar. Vielleicht hatte sie seinen guten Rat nur als eine Art Wiedergutmachung angesehen. »Wenn S’ meinen, Hochwürden«, murmelte sie und kehrte zur Haustür zurück, die sie nur angelehnt hatte, zog sie auf und sagte: »Kommen S’ herein, Frau Bruckner. Der Herr Pfarrer ist in seinem Büro. Ich bring’ Sie zu ihm.«
»Dankschön, Frau Tappert.«
Kreszenz Bruckner schritt an der Pfarrhaushälterin vorbei. Da sie früher schon einige Male im Pfarrhaus gewesen war, wusste sie, welcher Tür sie sich zuwenden musste. Aber da wurde diese schon aufgezogen und Sebastian blickte ihr entgegen. »Grüß Gott, Kreszenz. Du kommst sicher, um mir zu erzählen, ob’s funktioniert hat oder net.«
Kreszenz Bruckner lächelte. »Es hat funktioniert. Das wollt ich Ihnen berichten.«
Sie gingen ins Arbeitszimmer und setzten sich.
»Dann erzähl’ mal. Wie ist die Sach’ abgelaufen. Das Ergebnis kenn’ ich ja, nachdem du erklärt hast, dass unsere Rechnung aufgegangen ist.«
Kreszenz Bruckner fasste sich ziemlich kurz. Mit wenigen Worten berichtete sie Sebastian, wie es gelungen war, Debby mit Willi zu versöhnen, wie herzergreifend es war, als die beiden sich ihre Liebe gestanden. »Jetzt sind die beiden glücklich, und sie haben gestern Abend nach ein paar Glaserln Wein, als wir den Erfolg ein bissel gefeiert haben, sogar schon von Verlobung gesprochen.«
»Das freut mich. Vor allem freut es mich, dass ich dabei helfen konnte. Jetzt liegt es an den beiden.«
»Natürlich, Hochwürden, wie Sie es schon gesagt haben: Das haben der Willi und die Debby nun selbst in der Hand. Aber die beiden lieben sich wirklich, und eine echte Liebe kann so manchem Sturm trotzen. Mir ist es wichtig, dass unser Willi sein Glück gefunden hat. Und Sie, Hochwürden, waren net unmaßgeblich daran beteiligt. Es war Ihr Plan, aufgrund dessen wir die beiden zusammengebracht haben. Sie haben mit Debbys Mutter gesprochen, und so herausbekommen, dass es in den Willi verliebt ist. Der Moser-Katrin hat sie ihr Herz ausgeschüttet und die Katrin hat erkennen können, wie todunglücklich die Debby war, weil sie annehmen musste, dass der Willi auch der Michaela Raschpichler den Hof macht. Alle diese Mosaiksteinchen haben Sie zusammengetragen, Hochwürden. Und dann haben S’ den Plan entwickelt. Ich weiß net, wie ich Ihnen danken soll dafür.«
Sebastian schaute die Kreszenz ernst an.
»Du musst mir net danken, Kreszenz. Du wirst sicher wissen, dass ich für jeden ein offenes Ohr und einen Ratschlag parat hab’. Manchmal sind aber auch mir Grenzen gesetzt, und dann ist es besser, ich halt mich zurück. Das war damals so, als das Verhältnis zwischen der Tanja und dem Willi zerbrochen ist. Ich hab’ ihm in dieser Sache net raten können, und die Tanja hätt’ sich von mir ganz sicher net beeinflussen lassen.«
»Doch, Hochwürden, Sie haben ihm einen Rat gegeben, den Rat, Tanjas Entscheidung zu akzeptieren. Der Willi hat das befolgt und ist ganz gut damit gefahren. Die einzige, die sich falsch verhalten hat, war ich. Ich hab’ Sie schief angesehen, weil Sie sich herausgehalten haben. Jetzt weiß ich, dass es dumm von mir war. Genauso dumm wie meine Vermutung, dass sie dem Willi bei dem Hotelkauf in Meran einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Ich weiß jetzt, dass Sie Ihre Händ’ net im Spiel gehabt haben.«
Sebastian lächelte. »Dann bist du also gekommen, um mit mir Frieden zu schließen«, stellte er fest.
»Das ist ein Grund. Der andere ist, dass ich mich bei Ihnen entschuldigen möcht’. Ich war ungerecht und sicher auch ein bissel blind. Nachdem der Willi sich mit Ihnen ausgesprochen hat, war ich noch immer skeptisch. Gestern Abend hab ich noch einmal mit dem Willi geredet, und mir ist endlich klar geworden, dass ich Sie grundlos verdächtigt hab’. Können S’ mir das verzeihen, Hochwürden? Sie dürfen mir glauben, dass ich es echt bereu’, Ihnen so etwas unterstellt zu haben.«
»Vergeben und vergessen, Kreszenz«, versetzte Sebastian. »Komm, besiegeln wir unseren Frieden. Jeder kann sich mal irren. Niemand ist davon frei.« Er hielt Kreszenz die rechte Hand hin und die Bäuerin ergriff sie.
»Sie sind ein guter Mensch, Hochwürden. Die Bezeichnung ›der gute Hirte von St. Johann‹ tragen S’ net zu Unrecht.«
Sebastian lachte auf. »Ich weiß, dass mich manche Leut’ hier so nennen. Aber lass’ dir gesagt sein, Kreszenz, dass ich auch nur mit Wasser koch’.«
»Mir und meinem Willi haben S’ jedenfalls geholfen, Hochwürden«, sagte Kreszenz und erhob sich. »Und dafür bin ich Ihnen mein Leben lang dankbar.«
»Ich hab’s gern getan, Kreszenz. Nun können wir nur hoffen, dass der Willi und die Debby ihr Glück zu bewahren wissen. Aber ich bin guter Dinge. Der Willi und die Debby werden das Kind schon schaukeln.«
Kreszenz Bruckner verabschiedete sich.
Es erfüllte den Pfarrer mit tiefer Zufriedenheit, dass Kreszenz Bruckner endlich eingesehen hatte, dass er dem Willi nie etwas Böses wollte.
*
Auf den Parkplatz vor dem Hotel ›Zum Löwen‹ rollte eine anthrazitfarbene Limousine. Der Wagen war in Halle zugelassen.
Der Fahrer stellte den Motor ab und stieg aus. Auch die Tür der Beifahrerseite wurde geöffnet und eine junge, dunkelhaarige Frau schwang die Beine ins Freie, um sich sogleich aufzurichten.
Beide schauten sich um. Obwohl sich der Hochsommer seinem Ende zuneigte, war der Tag heiß. Der Himmel war strahlend blau und die Berge, die das Tal säumten, lagen im gleißenden Licht. Die Schatten waren kurz, denn die Sonne stand hoch im Zenit.
»Na, habe ich zu viel versprochen?«, fragte der junge Mann, der den Wagen gefahren hatte, über das Autodach hinweg. »Hier ist es doch herrlich. Ich freue mich richtig auf die zwei Wochen Urlaub an diesem wunderschönen Flecken Erde.«
»Ja, in der Tat, hier ist es wirklich sehr, sehr schön«, pflichtete ihm seine Begleiterin bei. Das Bild, das sich ihr bot, hatte sie beeindruckt. Es war eine imposante Bergwelt, die das Wachnertal säumte. Im Vordergrund erhoben sich dicht bewaldete Höhenzüge, im Hintergrund das Hochgebirge mit seinen schroffen Felsen.
»Melden wir uns zunächst mal an der Rezeption«, schlug der Mann vor. »Das Gepäck holen wir, sobald wir den Zimmerschlüssel haben.«
Seine Begleiterin nickte, dann setzten sie sich in Bewegung und betraten gleich darauf das Hotel.
In der Rezeption saß Susanne Reisinger, die älteste Tochter des Hotelinhabers, und blickte den neuen Gästen entgegen.
»Guten Tag«, grüßte der Mann. »Mein Name ist Schwendtner – Benjamin Schwendtner. Ich habe bei Ihnen ein Doppelzimmer gebucht.«
Nach einem kurzen Studium der Eintragungen auf dem Bildschirm nickte Susanne und schaute den Mann wieder an. »Richtig. Benjamin Schwendtner und Svenja Redl. Sie wollen zwei Wochen bei uns bleiben. Ich darf Sie