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Vom Weh zum Wunder: Eine Geschichte über Wendungen, Glück und Gedanken
Vom Weh zum Wunder: Eine Geschichte über Wendungen, Glück und Gedanken
Vom Weh zum Wunder: Eine Geschichte über Wendungen, Glück und Gedanken
eBook141 Seiten1 Stunde

Vom Weh zum Wunder: Eine Geschichte über Wendungen, Glück und Gedanken

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Über dieses E-Book

Nicht nur einmal saß ich weinend am Küchentisch, voller Sorge über den Unfall meines Mannes. Wird er es überleben? Wird er jemals wieder eigenständig atmen, sprechen oder gehen können? Dies ist die Geschichte einer Lebensphase, die von Bergen und Tälern durchzogen war, in der sich Hoffen und Bangen die Klinke in die Hand gegeben haben, in der wir Freunde verloren und gewonnen haben. Und bei der ein Konzept den roten Faden bildete: Wunder.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum3. März 2020
ISBN9783347011663
Vom Weh zum Wunder: Eine Geschichte über Wendungen, Glück und Gedanken
Autor

Sabine Hädrich

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    Buchvorschau

    Vom Weh zum Wunder - Sabine Hädrich

    Einleitung

    Die halbvolle Spülmaschine – drei Teller, zwei Kaffeetassen, die befüllte Besteckschublade. Ja – ich habe es tatsächlich an der Spülmaschine festgemacht.

    Wenn von der einen auf die andere Sekunde der Boden unter den Füßen weggerissen wird, sind es die Kleinigkeiten im Alltag, die Halt geben. Es ist die Zeitung, das Autofahren, die Haustiere und eben auch die Spülmaschine, die ich teilweise erst am nächsten Tag ausgeräumt habe, um mir das alte, vertraute Gefühl ein Stück weit bewahren zu können.

    ***

    Ein Unfall kann alles verändern, so auch bei uns. Fünf Jahre sind vergangen, seit mein Mann im Februar 2015 während seiner Arbeit gestürzt ist. Im ersten Augenblick konnte ich damals keinen klaren Gedanken fassen, nur »funktionieren«, einen Fuß vor den nächsten setzen und das tun, was mir aufgetragen wurde. Das ging eine ganze Weile so weiter, bis ich meine Selbständigkeit wiedererlangt habe. Dabei fiel mir auf: Hilfe von außen ist wichtig, aber letztendlich bin ich diejenige, die die »Tipps« umsetzen muss. Ich bin es, die »bluten« muss, wenn ein Fehler begangen wird. Ich respektiere Pfleger, Ärzte und Therapeuten zutiefst für ihre hingebungsvolle Arbeit, jedoch haben diese es nicht selbst erfahren, von heute auf morgen ihr komplettes Leben umstellen zu müssen. Sie gehen nach ihrer verrichteten Arbeit zurück in sichere Gefilde; ich hingegen war nach den Terminen, nach den Tipps und Hilfestellungen, gerade auch wenn es abends und um mich und uns herum ruhiger wurde, wieder auf mich allein gestellt.

    Dieses Buch soll aber keiner Klagestunde gleichen. Vielmehr möchte ich meine Geschichte erzählen, von dem ersten Anruf, der mich paralysierte und in Angst versetzte, von der schweren Zeit, aber auch von Erfolgserlebnissen, bis hin zu dem Tag, an dem ich mich entschloss, ein Zentrum zu gründen. Ich möchte meine Leserinnen und Leser teilhaben lassen an den Erkenntnissen, die ich im Laufe der Aufs und Abs gewinnen durfte.

    Nicht nur das; es ist mir auch ein Bedürfnis zu erläutern, inwiefern ich mittlerweile an Wunder glaube und daran, dass wir mit unserem Geist mehr bewegen können, als es uns in der Schule oder von unseren Eltern beigebracht wurde.

    Die Zeit kurz nach dem Unfall meines Mannes war hart. Von den vielen Komplikationen, die beinahe täglich auf uns einprasselten, fühlte ich mich erdrückt. Teilweise kam es mir so vor, als sei ich der Patient; eine Operation jagte die nächste, es gab unvorhergesehene Zwischenfälle und nicht nur einmal habe ich dagesessen und im Stillen gehofft, dass wenigstens der kommende Tag ein bisschen leichter zu bewältigen sein würde. Auch die Zeit nach dem Krankenhaus war kein Zuckerschlecken; die Umstellung zu Hause ist mir schwergefallen. Ich konnte mich mit meinem Mann nicht mehr absprechen, musste jede Entscheidung allein treffen, nicht nur für mich, auch für meinen pflegebedürftigen Mann.

    Bereits kurz nach dem Unfall begann ich das Erlebte zu verarbeiten, indem ich ein Erinnerungsbuch erstellte. Ich weiß heute nicht mehr, welcher Gedanke mich dazu verleitete, aber ich spürte den Impuls, alles Hochkommende sammeln und zusammenfassen zu wollen. Viele Stunden habe ich gesucht, gemalt und geklebt, die einzelnen Fotos, Ausschnitte und Erinnerungen mit humoristischen Untertiteln versehen, auch unsere Kinder, unsere Nachbarn, weitere Bekannte und Verwandte haben sich in diesem Buch verewigt.

    Auch die Heiler, bei denen ich 2013 die Ausbildung im geistigen Heilen gemacht habe, halfen mir, das Buch zu ergänzen. Sowieso war die Zeit eine besondere, die ich – so paradox das klingt – im Nachhinein als Geschenk betrachte. Viele Menschen schickten meinem Mann heilende Energie, wir organisierten Tage des Daumendrückens, der Hoffnung und der Motivation, bekamen unzählige Genesungswünsche und Mitfühlbekundungen.

    Ja - es ist viel passiert. Und irgendwann geht jeder Abschnitt mal zu Ende, das liegt in der Natur der Sache. Nur wo ein Ende ist, kann wieder neues entstehen.

    Wie durch ein Wunder geht es meinem Mann heutzutage relativ gut.Relativ, wohlgemerkt; Stand heute (Januar 2020) könnte er alleine zwar keinen Haushalt führen, aber er ist in der Lage, seinen Alltag weitestgehend eigenständig zu organisieren; weitaus mehr, als ihm die Ärzte je zugetraut hätten.

    Die folgenden Kapitel bilden den Startschuss meines Zentrums, in dem ich Menschen, welche ähnliche Erfahrungen machen, die Möglichkeit gebe, zur Ruhe zu kommen und durchzuatmen. Sie sollen Kraft tanken und Freude erleben können, ausschlafen, ihre Sorgen für ein paar Stunden oder Tage abgeben und sich erholen. Das ständige »parat stehen müssen« schlaucht und ich weiß, wovon ich rede.

    Danke, dass Sie dieses Buch aufgeschlagen haben. Sicher haben Sie in Ihrem Leben auch schon mal Wunder erlebt; auch dieses Buch habe ich mir durch ein Wunder ermöglicht.

    Seien Sie achtsam; auf den nächsten Seiten und in den nächsten Kapiteln werde ich entschlüsseln, wie man das Universum dahingehend beeinflussen kann, dass es einem die Wunder zuteilwerden lässt, die einem selbst zustehen und von denen Sie jetzt gerade in dieser Sekunde wahrscheinlich noch nichts ahnen werden.

    Viel Freude beim Lesen, und wundervolle Grüße

    Ihre

    Sabine Hädrich

    Unser Leben vor dem Unfall

    Es gibt ja diese Tage, die ein Leben lang im Gedächtnis bleiben, an denen man immer wissen wird, was man »damals« gemacht hat. Der 11. September 2001 ist so ein Tag, der Mauerfall 1989, die eigene Hochzeit, der Todestag enger Freunde oder Familienmitglieder – und bei mir ist es der Tag, an dem mein Mann seinen Unfall hatte.

    Beginnen möchte ich die Geschichte ein paar Jahre vorher, und in das Leben einführen, aus dem wir so schmerzlich rausgerissen wurden.

    Thomas und ich sind seit 1987 verheiratet. Heute, im Jahre 2020, also 33 Jahre lang. Wir haben zwei gesunde Kinder großgezogen, die mittlerweile selbst mit ihren Partnern ein eigenes Leben führen; unsere Tochter heißt Magdalena, ihr Ehemann (und zum Zeitpunkt des Unfalls noch Freund) Matheo, und unser Sohn heißt Sebastian, er ist seit vielen Jahren mit Leonie ein Paar.

    Mein Mann war schon immer ein Mann des Handwerks, arbeitete beruflich als Elektriker, aber auch zu Hause konnte er stundenlang »werkeln«, wenn nicht bei uns, dann bei den Kindern oder sogar bei den Nachbarn. Seine Hände waren kaum stillzukriegen, er suchte immer neue Aufgaben, bis hin dazu, dass er manchmal für die ganze Familie kochen wollte. Wir schätzten seine Kreativität und seine Mühe, geschmacklich war… nun, eigentlich schmeckte es uns dann doch immer ganz gut.

    Thomas legte stets viel Wert auf ein gepflegtes Äußeres, trug in der Regel eines seiner gut-sitzenden hellblauen Hemden mit einer schönen und ordentlichen dunkelblauen Jeans. Niemals wäre er im »Schlabber-Look«, wie er es nannte, vor die Tür gegangen, was ein bisschen paradox ist, weil er sich schlussendlich im »Blaumann« doch immer am wohlsten fühlte. In der Handwerkswelt hatte er feste Routinen und seinen angestammten Platz – hier war er »zu Hause«.

    Ich selbst arbeitete in wechselnden Schichten halbtags an der Anmeldung einer Physiotherapie.

    ***

    Die Natur spielte in unserem Leben immer eine große Rolle. Ich selbst sammele Kräuter (Löwenzahn und so weiter) und wir alle waren sehr tierlieb und liebten lange Spaziergänge. Manchmal fanden ausgesetzte oder kranke Tiere kurz- oder langfristig bei uns eine neue Heimat. Zu unserer Familie gehörten zwei große Mischlingshunde, Kim und Paula, sowie drei Katzen, Patzi, Obama und Leyla. Damals teilten wir uns die Arbeit mit den Katzen sowie das Hundegassi ein, je nachdem, wie unsere Arbeitszeiten waren; mit den Hunden ging morgens der eine, abends der andere raus, und um die zahlreichen Kleintiere (ich betreibe eine kleine Pension, in der ich Meerschweinchen, Kaninchen und manchmal Hamster versorge) kümmerte ich mich allein. Samstags vormittags haben wir immer den liebevoll gemachten Mist der Kleintiere zum Bauernhof gebracht und sind dann gemeinsam einkaufen gefahren, haben gefrühstückt und meistens hat mein Mann dann angefangen zu kochen, während ich draußen Kaninchen- oder Meerschweinchenställe gemistet oder diverse andere Ställe repariert und was Neues gebaut habe für die Tiere. Hier war ich stets kreativ und hatte viel Freude beim Hämmern, Bohren, Schrauben, Sägen und Draufhauen – es ergab sich immer etwas Schönes, und ich mochte es sehr, mir zu überlegen, welchen Schlafplatz das Meerschweinchen oder welche »Aussichtsplattform« das Kaninchen genießen würde. Wenn ich mal nicht weiterwusste, kam mir Thomas zur Hilfe.

    Unser Sohn Sebastian hat zu der Zeit vor dem Unfall eine Ausbildung zum Polizisten in Baden-Württemberg gemacht, was ihn ebenfalls in vielen wechselnden Schichten und Einsätzen beschäftigte, und wenn er frei hatte, wohnte er hier in der Nähe bei seiner Freundin. Die beiden haben uns regelmäßig besucht und auch sonst rief er jeden Tag an und fragte, ob alles in Ordnung sei.

    Unsere Tochter Magdalena wohnte mit ihrem damaligen Freund (heutzutage ihr Ehemann) in der nächsten Stadt, und beruflich war sie viel mit dem Auto unterwegs und versorgte Patienten bei sich zu Hause; auch wir telefonierten jede Woche. Regelmäßig sind wir mit allen gemeinsam zu den Großeltern gefahren, die etwas weiter außerhalb in einem Haus leben. Ich selbst wohne mit Thomas in einer Kleinstadt in einem kleinen Haus mit Garten. Ich hätte es damals gern etwas größer gehabt, aber das war

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