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Welcome to California
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eBook204 Seiten3 Stunden

Welcome to California

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Über dieses E-Book

Die rheinische Frohnatur Karin geht für ein Jahr in die USA, um in einer amerikanischen Familie auf deren Kinder aufzupassen und den "American Way of Life" kennenzulernen. Was sie in diesem Jahr mit den Amerikanern, deren verzogenen Kindern und vor allem mit ihren Weggefährten erlebt, ist sehr lustig, herzergreifend und erfrischend, es gibt aber auch einige brenzlige Situationen. Es geht um Verantwortung, das Erwachsenwerden und um Freundschaften, die ein Leben lang halten.

Ein witziges und informatives Buch über das Leben eines Au-pair Mädchens in den USA Ende der 80er Jahre.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum8. Dez. 2017
ISBN9783734531460
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    Buchvorschau

    Welcome to California - Karin von Papstein

    Die Abreise

    Am Freitag den 24. März 1989, kurz vor Ostern, ging es dann endlich los. Ich wollte von Köln-Bonn nach London fliegen und von dort am nächsten Morgen mit der British Airways nach New York. Das Ticket für den Langstreckenflug sollte ich kurz vor Abflug von der Organisation in London am Flughafen bekommen. Alle waren beim Abschied dabei. Mama, Papa, meine Schwester Ute und ihr Freund Stefan. Es war mein erster Flug, und ich hatte richtig Bammel das erste Mal ganz alleine in einem Flugzeug zu sitzen. Alles ging ganz schnell und ich konnte gar nicht richtig realisieren, dass ich meine Familie jetzt für mindestens ein Jahr nicht wiedersehen sollte. Als wir alle noch vor dem Security Bereich standen und durcheinanderredeten, kam plötzlich eine Durchsage über Lautsprecher.

    „Karin von Papstein bitte zur Information. Karin von Papstein bitte zur Information!" Ich dachte erst ich hör nicht gut aber als ich die anderen grinsend und tuschelnd vor mir gesehen habe, war mir klar, dass die Durchsage tatsächlich für mich war. Ich ging also ganz gespannt zum Infoschalter.

    Die Dame dort hielt mir einen Telefonhörer hin und sagte: „Hier ist jemand am Telefon für Sie." Ich glaube, dass ich ziemlich belämmert dreingeschaut habe, denn sie grinste bis über beide Ohren. Ich nahm den Hörer entgegen und vernahm die Stimme meines Kumpels Jens. Ich grinste über beide Ohren und freute mich sehr.

    Jens schrie in den Hörer: „Karin ich wollte noch einmal deine Stimme hören und Tschüss sagen! Da hätte ich ja am liebsten angefangen zu Heulen. Wie süß war das denn? Jaja, Jensi hat´s schon drauf, der alte Charmeur. Er wünschte mir viel Glück und viel Spaß und ich solle gut auf mich aufpassen in der großen weiten Welt. Dann wurde es auch langsam Zeit mich von meiner Familie zu verabschieden. Ich wollte keine große Abschieds-Tragödie und habe Mama schnell in den Arm genommen und ihr ins Ohr geflüstertt: „Ein Jahr geht ja so schnell vorüber. Mach dir keine Sorgen Mama, ich bin alt genug um auf mich aufzupassen. Jeden einzelnen habe ich nochmal gedrückt und mir gute Ratschläge mitgeben lassen. Um nicht doch noch das Heulen anzufangen habe ich mich blitzschnell umgedreht, bin durch die Zollkontrolle gerannt und habe nicht mal mehr zurückgeschaut. Meine Mutter erzählte mir dann später, sie seien alle noch auf die Plattform des Zuschauerbereichs gegangen, genau da wo meine Maschine der British Airways stand und haben versucht mich durch die kleinen Fenster ausfindig zu machen um noch einmal zu winken. Meine Schwester muss dann in einem Anflug von Wehmut gesagt haben: „Die sehen wir nie wieder." Da plötzlich wurde meiner Mutter klar, was gerade passiert. Ihr kleines Nesthäkchen Karin könnte ja tatsächlich für immer in Amerika bleiben, aus welchen Gründen auch immer. Und auf diese Idee war sie bis dahin noch gar nicht gekommen. Jetzt ging das große Geheule natürlich erst richtig los. Mama hat den ganzen Weg nach Hause geheult. Wie süß, die liebe Mama!

    Ich saß also jetzt im Flugzeug nach London. Der erste Flug in meinem Leben und langsam bekam ich Beklemmungen und fing auch prompt an zu heulen. Ich war mutterseelenalleine und was wusste ich denn eigentlich über die USA, die Menschen, die Sprache, die Kultur? Nichts! Ich bin ja nun wirklich ein sehr spontaner, abenteuerlustiger Mensch aber für einen Moment hat´s mich dann doch erwischt mit einem kleinen Anflug von Panik. Ein netter Herr, der neben mir saß, fragte was los sei und ob er mir helfen könne, aber ich konnte noch nicht mal antworten wegen dem Kloß der mir im Hals steckte. In London angekommen, stellte ich dann mit Schrecken fest, dass ich von Gatwick nach Heathrow mit dem Shuttle-Bus fahren musste. Ich Depp hatte ein Ticket nach London-Gatwick gebucht, weil es billiger war und mir war nicht klar, dass die Flughäfen so weit auseinanderliegen. Tja, wenn man die Bauerntrampel vom Dorf schon mal in die große weite Welt gehen lässt…!

    Das Busticket war so teuer, dass ich mir von dem Restgeld in meiner Tasche gerade mal einen Kaffee leisten konnte. Ich hatte blöderweise nur ein paar Mark in englische Pfund umgetauscht. Aber schließlich bin ich dann doch irgendwann in Heathrow angekommen und suchte mir nun einen geeigneten Schlafplatz in einem der Terminals. Da die Maschine nach New York erst am nächsten Morgen abfliegen sollte, musste ich wohl oder übel die Nacht am Flughafen verbringen. Warum ich das so gebucht hatte weiß ich auch nicht mehr. Wahrscheinlich war das Ticket am Vortag einfach viel billiger oder in der Früh ging kein passender Flug aus Köln raus, damit ich den Flug nach New York City hätte erwischen können. Durch die vielen neuen Eindrücke und die ganze Aufregung, hatte ich den Abschied und die Tränen schon wieder vergessen. Da saß ich also jetzt mit meinem riesengroßen Koffer, meinem Rucksack und nur ein paar Cent in der Tasche auf diesen super unbequemen Plastiksitzen des London Heathrow Flughafen. Mit einem Argusauge auf mein Gepäck und ständig in Panik das mir jemand ans Fell will. Aber auch diese Nacht habe ich irgendwie überlebt.

    Am nächsten Morgen ging ich zu dem Meeting-Point, der uns vorab von der Organisation genannt wurde. Dort standen schon andere Mädchen, die die gleiche Idee hatten wie ich – Au-pair in Amerika. Ich stand neben einem blonden Mädchen als die Tickets verteilt wurden und kam mit ihr ins Gespräch. Sie war aus Mettmann bei Düsseldorf, hieß Claudia und war mir sofort sympathisch. Leider konnten wir in der Maschine nach New York nicht nebeneinandersitzen. Aber das war auch ganz okay, da ich nur geschlafen habe, aufgrund der ungewollt schlaflosen und sehr unbequemen Nacht am Flughafen von London Heathrow.

    Von dem Flug habe ich fast nichts mitbekommen, nicht mal gegessen habe ich. Die Stewardessen haben mich schlafen lassen. In New York angekommen, wurden wir im Bus in die Stadt gekarrt. Ich wollte laut rausschreien „I am the King of the World! wie Leonardo DiCaprio im Film Titanic als er vorne am Schiffsbug stand. Zum ersten Mal in meinem Leben in New York, in Amerika, mein Traum ist in Erfüllung gegangen! Vor einem ziemlich schicken Hotel, dem Omni Park Central Hotel, direkt am Central Park hielt der Bus. Es gab ein großes Durcheinander an der Rezeption, wer mit wem in ein Zimmer geht. Claudia und ich stellten uns zusammen an die Rezeption, damit wir vielleicht in ein gemeinsames Zimmer kamen. Und so war es dann auch. Wir gin-gen in unser Zimmer auf die 37. Etage und konnten endlich unsere Koffer auspacken und uns ein paar Minuten ausruhen. Außerdem waren noch eine Engländerin und eine Holländerin mit uns im Zimmer. Wir haben uns alle sehr gut verstanden, aber Claudia wurde meine „NYC-Freundin. Kaum eine halbe Stunde nachdem wir angekommen waren, standen Claudia und ich schon wieder auf der 57th Avenue und wollten die Stadt erkunden. Es war Ende März und erstaunlich warm draußen zwischen den Hochhäusern. Wir liefen zur 5th Avenue, gingen zu Bloomingdales und Macy´s und kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Herrschaftszeiten, war das cool hier! Abends hat uns um 22:00 Uhr so der Jetlag eingeholt, dass wir sofort ins Bett gegangen sind und wie die Murmeltiere geschlafen haben.

    In einem Zimmer mit nur einem Bad, welches aber von vier Mädels bewohnt wird, kann man sich ungefähr vorstellen, wie es am Morgen in der Dusche und vor dem Spiegel zugeht. Klar, dass wir zum ersten Zusammentreffen mit allen anderen Teilnehmern zu spät kamen. Die nächsten drei Tage sollten Seminare zum Thema Au-pair in einem großen, eiskalten Seminarraum im Hotel stattfinden. Themen wie – was ist in den USA anders als in Europa, unterschiedliche Kulturen, was muss ich beachten, welche Regeln, Sitten und Bräuche sind zu beachten, wie gehe ich mit amerikanischen Kindern um und all diese Themen wurden besprochen. Für diejenigen, die in den Westen der USA wollten (wie mich), gab es noch ein separates Seminar zum Thema Erdbeben: Wie verhalte ich mich während eines Erdbebens mit Vorschriften, Tipps und Tricks. Diese, sollte jemand in solch eine Situation kommen, sowieso nicht befolgt werden vor lauter Aufregung und Angst, vermutete ich. Aber das sollte ich ja noch am eigenen Leib zu spüren bekommen. Trotzdem hatten wir noch ausreichend Zeit um uns zwischendurch die Freiheitsstatue, den Central Park, das Empire State Building und vieles mehr anzusehen.

    Der Ausflug nach Liberty Island wurde von der Au-pair-Organisation veranstaltet und finanziert und alle wurden mit einem Bus dorthin gefahren. Auf dem Weg dorthin sind wir durch ziemlich schräge Stadtteile gefahren. Auf der Straße nach Brooklyn fuhren wir an einigen Obdachlosen vorbei, die hier offensichtlich unter den Brücken und in den Ladeneingängen wohnten. Wir haben natürlich alle gaffend an den Fenstern geklebt. Das muss so blöd ausgesehen haben, dass einer der Typen aufgesprungen ist, uns seine Bierdose in einer braunen Papiertüte hinterherschmiß und schimpfte wie ein Rohrspatz. Claudia und ich haben uns kaputtgelacht.

    Die Freiheitsstatue fand ich sehr beeindruckend. Man kann über 215 Stufen oder auch mit einem Aufzug auf eine Plattform oberhalb des Sockels. Ich wäre gerne bis in den Kopf der Statue gestiegen aber leider hatten wir keine Zeit mehr und mussten wieder zurück in die Stadt nach Manhattan. Wir bekamen Gutscheine von verschiedenen Restaurants, wo wir abends essen gehen konnten. Claudia und ich fanden ganz in der Nähe des Hotels ein winziges, äthiopisches Restaurant, welches von außen ganz nett aussah. Das Essen war allerdings ganz grausam und meine Finger rochen noch drei Tage später nach undefinierbaren Gewürzen, da wir kein Besteck bekamen und mit den Händen essen mussten. Der Kellner sah sehr bizarr aus, mit einem riesigen Turban auf dem Kopf und einem Ziegenbart bis zum Bauch. Er hatte ein buntes Gewand an und roch so schlimm nach Schweiß, dass ich immer die Luft anhalten musste, sobald er an unseren Tisch kam.

    Leider ging diese Zeit viel zu schnell vorüber. Es war super spannend und interessant in New York. „The City that never sleeps, hat Frank Sinatra schon gesungen und genau so habe ich es auch empfunden. Claudia musste zu einer Familie in der Nähe von Philadelphia in den kleinen Ort Trooper. Sie wäre auch so gerne nach Kalifornien gekommen, wusste aber nicht, dass man das als „Favoriten-Ort hätte auswählen können auf dem Bewerbungsformular. Sie war da schon stinksauer. Die meisten Mädchen kamen an der US-Ostküste in Au-pair-Familien unter. Ein Mädchen aus der Gruppe, sie war wirklich eine Mega-Tussi, wurde von Ihrem „Au-pair-Vater direkt in New York am Hotel abgeholt. Er kam mit seinem super Rennschlitten vor das Hotel gefahren, stieg aus dem Auto mit solch einem lässigen Hüftschwung und einer Spiegel-Pilotenbrille auf der Nase, dass uns fast schwindelig wurde. Alle Mädchen standen da und hatten den Mund offenstehen. Die Tussi griff sich ihren rosaroten Koffer, schmiss ihn in den Kofferraum und säuselt dem Typ zu: „Hello George it is so nice to meet you.

    Uns ist fast die Kinnlade runtergefallen. Naja, die hatte wohl mal den Volltreffer gelandet. Eine superreiche Familie von der Upper East Side, was braucht man mehr?

    Außer mir sollte nur noch ein Mädchen aus England mit an die Westküste. Sie hieß Janet und hat mir quasi das (Au-pair-) Leben gerettet. Am JFK-Flughafen sollten wir die Flugtickets für den Flug nach Kalifornien bekommen. Jemand drückte mir ein zerfleddertes Ticket in die Hand und sagt: „Damit kommst du nach Oakland."

    Oakland? „Ich will nicht nach Oakland, rief ich, „ich muss nach San Francisco. Janet kam mir Gottseidank zu Hilfe und klärte mich auf, dass Oak-land ein etwas kleinerer Flughafen nördlich von San Francisco ist. Das Ticket sei so ausgestellt und bestimmt wisse die „Au-pair-Mama" auch, dass sie mich da abholen müsse.

    Ups, wie peinlich! Jaja, wenn die Landeier mal losgelassen werden.

    „Okay, again what learned", dachte ich mir. Ich nahm also das Ticket ohne auch nur einen weiteren Blick darauf zu werfen und ging zum Airline Schalter. Beim Check-In und der Kofferabgabe fiel plötzlich der Dame hinter dem Schalter auf, dass der Name auf dem Ticket nicht mit dem Namen in meinem Pass übereinstimmte. Ich dachte ich kriege einen Tobsuchtsanfall. Was denn jetzt schon wieder? Lasst mich doch einfach nach Kalifornien fliegen! Es stellte sich heraus, dass meine neue Au-pair-Mutter ein Flugticket für ein Mädchen aus England namens Elisabeth Gurman gebucht hatte. Die hat dann wohl abgesagt und meine US-Mom meinte wohl, sie könne dann die nächste Kandidatin mit diesem Ticket fliegen lassen. Wie bescheuert ist das denn? Konnte jemals auf diesem Planeten ein Hans Wurst mit dem Ticket von Lieschen Müller fliegen? Also das hätte doch sogar die Dame aus California wissen müssen, oder? Naja, es kam ja noch schlimmer. Spätestens hier wurde mir so langsam klar, dass die Amis auch nicht gerade die hellsten Leuchten am Baum waren. Da ich natürlich nicht so viel Geld für ein neues Ticket übrighatte, hat die gute Janet ausgeholfen und mir 300 Dollar geliehen. Ich sagte ihr, dass würde sie direkt am Flughafen in Oakland von meiner Au-pair-Mutter wieder zurückbekommen. Ich konnte ja froh sein, dass ich überhaupt noch einen Platz auf der Maschine bekam.

    Die Au-pair-Familie von Janet war natürlich schon am Flughafen als wir ankamen und jubelte ihr entgegen. Nur von meiner Familie war weit und breit nichts zu sehen. War ja klar. Warum hätte das auch klappen sollen? Jetzt standen wir alle da rum und warteten, da Janet die Kohle für das Ticket von meiner US-Mutter wiederhaben wollte. Es dauerte und dauerte. Handys gab es ja damals nicht und daher blieb uns auch nichts Anderes übrig als zu war-ten. Als meine Au-pair-Mutter Rachel dann endlich nach über einer Stunde total abgehetzt angestürmt kam und sich tausend Mal bei mir entschuldigte, erzählte Janet ihr kurz die Geschichte von meinem Flugticket. Sie zückte sofort ihre Geldbörse, gab Janet das Geld und wir konnten endlich nach Hause fahren. Jetzt war ich endlich angekommen und auch schon sehr viel entspannter.

    Im Auto schlief ich nach ein paar Minuten Fahrt direkt ein. Rachel ließ mich schlafen und schwieg auf der ganzen Strecke bis nach Hause. Als wir dort ankamen war ich so müde und durcheinander, dass ich das Haus und die Umgebung gar nicht richtig wahrnehmen konnte. Wir sind ins Haus gegangen und Rachel hat mir mein Zimmer und das Bad gezeigt und ich bin sofort todmüde ins Bett gefallen. Mittags wurde ich wach, Kindergeschrei hat mich aus dem Schlaf gerissen und es dauerte eine Weile bis ich realisiert habe, wo ich eigentlich war. Etwas benebelt ging ich aus dem Zimmer in den Flur und plötzlich kam mir ein riesengroßer Dobermann entgegen und beschnüffelte mich. Ich hatte noch nie Angst vor großen Hunden, da wir zuhause auch schon immer Hunde hatten und ich große sabbernde Hunde gewöhnt war. Sammy, so hieß der Dobermann und ich waren sofort dicke Freunde und haben im Flur getobt und geknuddelt. Sammy war der coolste Hund den ich jemals kennengelernt hatte.

    Plötzlich stand er vor mir. 1,90 m groß, braungebrannt, dunkle Haare, dunkle Augen und Schnauzbart (hier sei erwähnt, dass das zu der Zeit noch In war). Also Magnum Life und in Farbe. Mein neuer „Dad Daniel. Er raunzte nur kurz: „hi how are you doing? und ging an mir vorbei ins Wohnzimmer. Ich dachte nur „was für ein arroganter Schnösel. Er ließ mich auch von der ersten Sekunde an spüren, dass ich in seinen Augen nur ein ganz niederes Wesen war. Rachel dagegen war super nett, fast schon etwas übertrieben. Naja wie die Amis halt so sind. Sie machte mich mit Baby Jennifer bekannt, ein kleines, dickes, properes Brömmelchen mit dicken Speckbeinchen und Speckärmchen und einem großen Schnulli im Gesicht. Dann zeigte sie mir das Haus, den Garten, in dem Orangen und Zitronenbäume wuchsen und schließlich „mein Auto.

    Wie jetzt? Was war das denn? Ich dachte da würde ein schickes Golf Cabriolet auf mich warten?! Da stand ein uralter klappriger, orangefarbener VW Golf mit Automatikgetriebe. Mir fiel die Kinnlade runter, aber ich habe versucht mir nichts anmerken zu lassen. Naja, war ja auch egal. Hauptsache ein Auto und ich konnte weg, wann immer ich wollte. Es gab nur ein kleines Problem. Rachel hat mir striktes Fahrverbot mit Kind Jennifer gegeben. Ich solle erstmal den „California Drivers License", also den US-Führerschein machen und dann würden wir schon sehen. Aber weitere Strecken wie z.B. nach Santa Cruz an den Strand käme gar nicht in Frage, und schon

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