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Gesichter der Seele: Geschichten, die ein Therapeut erzählt (Band 1)
Gesichter der Seele: Geschichten, die ein Therapeut erzählt (Band 1)
Gesichter der Seele: Geschichten, die ein Therapeut erzählt (Band 1)
eBook113 Seiten1 Stunde

Gesichter der Seele: Geschichten, die ein Therapeut erzählt (Band 1)

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Über dieses E-Book

Geschichten, die ein Therapeut erzählt :

In die Stille gestolpert. Charlie Brown erklärt. Der Platzhirsch.

Der Psychologe Georg Rupp schreibt über Hoffen und Scheitern, über Liebe und Glück - und die menschliche Seele.

Aufbauende Kurzgeschichten für zwischendurch. Mit der über 45-jährigen Erfahrung eines Therapeuten. Für ein verregnetes Wochenende. Oder die Bank am See. Fachlich fundiert, doch locker-leicht zu lesen.

Heilsame Geschichten von einem Fährmann der Seele.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum26. Jan. 2021
ISBN9783347196506
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    Buchvorschau

    Gesichter der Seele - Dr. Georg Rupp

    VORSPIEL:

    WILLKOMMEN AN BORD!

    Liebe Gäste dieses Buches,

    Brücken helfen uns ganz bequem, zum anderen Ufer zu gelangen. Sie sind für eine schnelle Verbindung gedacht (und gemacht). Es gibt aber Flussabschnitte, wo sie fehlen. Dann steht uns hoffentlich eine Fähre zur Verfügung, um den Fluss zu überqueren.

    Über die Fähren des Lebens wurden schon einige Lieder gesungen und Weltliteratur geschrieben.

    Ich erinnere mich an Gerry & the Pacemakers, die 1964 die Fähre über den Fluss Mersey besangen („Ferry ’cross the Mersey"). Mit der tiefen Sehnsucht nach dem Ort auf der anderen Seite.

    Chris de Burgh hingegen warnte: Bezahl den Fährmann erst, wenn Du heil am anderen Ufer angekommen bist („Don’t pay the ferryman", 1982).

    Ein Fährmann ganz anderer Art erscheint uns in „ Siddhartha", der indischen Dichtung von Hermann Hesse. Veröffentlicht im Jahr 1922. Dieser Fährmann baut eine ganz innige Verbindung zum Wasser auf. Schon dieser Aspekt ist psychologisch spannend, steht doch das Wasser symbolisch für das Unterbewusstsein des Menschen. Der Fährmann ist hier die Konstante in einer Welt, die sich auf der Suche nach Identität und Sinn, nach Spiritualität und Glück befindet.

    Er dient auf immer gleiche Weise. Täglich begleitet er seine Gäste von einem Ufer zum anderen – und zurück. So schafft er Vertrauen auf dem Weg zwischen den Welten.

    Hundert Jahre nach „Siddhartha": Vielleicht kann mein erstes Geschichtenbuch eine kleine Fähre sein. – Claudia fragte mich vor kurzem, warum ich so gerne schreibe. Ich konnte nicht darüber nachdenken. Mir fiel keine Antwort ein. Wenn ich schreibe, bin ich mein Schreiben. Ich bin nicht getrennt. Ich gehe darin auf.

    Mögen einige meiner Anekdoten den Weg zu Dir finden und Deine Seele berühren. Ich danke Dir von Herzen, dass Du bereit bist, an Bord zu kommen.

    Das neue Ufer erwartet uns. Geschichten sind Fähren der Seele.

    In herzlicher Verbundenheit

    Dr. Georg Rupp

    Diplom-Psychologe

    Psychologischer Psychotherapeut

    „Fährmann" (Wegbegleiter)

    www.dr-rupp.com

    1. GESCHICHTE

    GUTE VORSÄTZE?!

    Kaum zu glauben. Es ist heller geworden. Die Sonne hat es doch tatsächlich durch die Wolken geschafft. Der ganze Nieselregen der vergangenen Woche war ja keine Offenbarung. Jetzt, nach Silvester, startet das neue Jahr mit Sonne. Da hat sich Petrus was einfallen lassen und die Wolken weggeblasen. War ein guter Vorsatz, dem die Handlung auf dem Fuße folgt.

    Hast Du Dir auch etwas vorgenommen für dieses Jahr? Zum Beispiel: mehr zu lächeln?

    Von Vicco von Bülow alias Loriot stammt der Satz: „Man hat nur Spaß im Leben, wenn man das Kindliche in sich trägt." Da kann es doch ein schöner Vorsatz sein, mit 50 oder 70 Jahren wieder einen Drachen steigen zu lassen. Oder in der Fußgängerzone schillernde Seifenblasen zu pusten. Malen mit Seifenblasen geht auch. Also Blubberblasen auf Papier zerplatzen lassen.

    Vorsätze platzen ja meistens schon kurz nach Silvester. Wir Menschen sind eben „Gewohnheitstiere". Und Gewohnheiten können wir nicht leicht verändern, weil sie im Gehirn so breite Spuren hinterlassen haben. Da reagieren wir wie die Reptilien: das, was unser Überleben gesichert hat, geben unsere grauen Zellen ohne intensives Training nicht wieder auf.

    Wenn Du etwas verändern möchtest, kann es sinnvoll sein, Dir immer wieder vorzustellen, dass Du Deinen guten Vorsatz schon konsequent umgesetzt, Dein Ziel schon erreicht hast. Du fühlst schon diese Leichtigkeit in Dir, Deine klare innere Haltung, Deinen gesunden Egoismus. Dann baut sich Dein Gehirn im Lauf der Zeit um und legt neue Bahnen an. Dann hältst Du eher durch und löst Deine verkrusteten Strukturen auf.

    Nun kannst Du verwundert und erstaunt feststellen: Es gibt so viel Schönes zu entdecken. Unsinniges wie Vergängliches, Fantastisches wie Berührendes.

    Vielleicht hilft Dir für Deine Vorsätze auch folgendes Gedankenspiel: Stell Dir für einen Moment vor, es würde stimmen, was manche Menschen mit Nahtoderfahrung berichten. Dass am Ende Dein ganzes Leben im Zeitraffer nochmals an Dir vorbeiläuft. –

    Gut, im Rückblick sollst Du jetzt auch Erklärungen geliefert bekommen, warum Dein Leben so gelaufen ist. Also, warum Du so und nicht anders abgebogen bist. Diese und nicht jene Entscheidung getroffen hast. Geld versenkt hast oder beim falschen Partner geblieben bist. Oder warum Du so verletzlich warst. Wahrscheinlich auch, warum Du die Menschen so liebtest und eine „Mutter Teresa" geworden bist.

    Kannst Du die Wiederholung Deines Lebens dann genießen? Schaust Du Deinen Lebensfilm gern ein zweites Mal? Oder denkst Du jetzt: ‚Du lieber Himmel! Auf diesen Katastrophenfilm habe ich keine Lust!‘?

    Ja, dann ändere doch ab heute Dein Drehbuch! Und gestalte jeden Tag so, dass der Film Deines Lebens es wert ist, ein zweites Mal angeschaut zu werden.

    Das Steigen und Fliegen der Drachen und das Pusten der großen, schillernden Seifenblasen wirst Du dann in wunderschönen bunten Farben sehen.

    Klar, hat noch Zeit. Aber fang doch einfach an, Deinem Leben eine Liebeserklärung zu machen. Für gute Vorsätze, die Dein Leben bereichern, ist es nie zu spät.

    2. GESCHICHTE

    DAS LEBENSPRINZIP DES „SEINLASSENS"

    Let it be

    Bis vor einiger Zeit sprach ich immer – wie auch viele andere Autoren – vom Loslassen. Wer loslässt, hat beide Hände frei. Mir ist aber klar geworden, dass das „Loslassen" mit Kraftaufwand verbunden ist. Es ist wie ein Tau in meinen Händen, das ich festhalte … und festhalte … und das meine Haut verletzt, sobald ich es durch meine Hände gleiten lasse.

    Veränderung, Wandlung geschieht weniger durch Kraftaufwand. Sondern geschieht im Vertrauen darauf, dass mein Herz meine Sehnsucht kennt und weiß, wo das Land meiner Bestimmung liegt.

    Statt des Begriffs „loslassen habe ich die beiden Worte „sein lassen zu schätzen gelernt. Sein lassen. Let it be – wie es die Beatles besangen. Lass es geschehen …

    „Sein lassen" klingt unangestrengt, fast mühelos. Einfach sein lassen …

    Sich herumdrehen – und spielen gehen.

    Sich herumdrehen – und sein Dasein ab jetzt intensiv und bis zum Anschlag leben.

    Also: Die „Brüllaffen", die Energievampire des Lebens hinter sich lassen. Sich von der Sprache des Herzens führen lassen. Sich öffnen.

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