Briefe an die Ewigkeit: Eine Liebeserklärung an die Sprache

Von Felix Kurmayer

Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an die Ewigkeit. Es spiegelt die Leidenschaft und Dankbarkeit des Autors für sein Leben als Schauspieler, Sprecher und Trainer wider. In ausgewählten Briefen gibt er Einblicke in die schönsten Momente seiner jahrzehntelangen Laufbahn. Er nimmt die Leserinnen und Leser mit auf eine facettenreiche Reise zu seiner großen Liebe: die Sprache.

• Sprache: Deutsch
• Herausgeber: Books on Demand
• Erscheinungsdatum: 7. Juli 2020
• ISBN: 9783751965989

Felix Kurmayer

... ist seit 1989 Schauspieler und Sprecher, seit 1996 auch Kommunikationstrainer. Bis 2020 hat er in über 120 Film- und Theaterproduktionen mitgewirkt. Unter Claus Peymann war er Ensemblemitglied am Burgtheater Wien,. Auch in den TV-Produktionen "Rosenheim-Cops", "Kommissar Rex", "Tatort", "Soko Kitzbühel" hat er mitgewirkt.

Buchvorschau

Brief

1. Brief

Weißt Du, der 1. Satz ist immer der schwierigste. Aber jetzt habe ich ihn doch geschafft. So ist es überall. Jede Reise beginnt immer mit dem ersten Schritt. Hier ist es das Wort. Das wunderbare Wort, das mit seinen Gefährten einen Satz und dann eine ganze Geschichte entstehen lässt. Geschichten, die uns in andere Welten entführen, wegführen und verführen. Hinaus aus dem staubigen Alltag in geistige Oasen. Denn nicht nur unsere Hände, auch unsere Worte können berühren, unsere Seele streicheln. Ein einziges Wort kann uns in den Himmel heben, ein anderes in das tiefste Tal werfen. Im Alltag geht die Bedeutung der Worte oft verloren. Aber Sprache ist Magie. Wir können durch sie so viel bewirken.

Alle Emotionen werden durch Worte und Ereignisse entfesselt. Kommunikation zeigt sich auch in anderen Facetten. Ich rede nicht nur von der Verbal-und Körpersprache, sondern auch von den vielen Zeichen und Signalen, die wir ununterbrochen aussenden. Wir können nicht nicht kommunizieren, sagte der von mir sehr geschätzte Paul Watzlawick. Wir reden immer. Mit dem Mund, dem ganzen Körper, der Auswahl an Objekten und Orten. Wir sind Kommunikation. Wir sind das Wort. Wir sind.

2. Brief

Es ist faszinierend. Alles, was in meinem Kopf entsteht, drückt sich aus, will hinaus. Es fließt in meine Sprache, in meinen Körper. Kein Wunder, dass man oft nur die Stimme von jemandem hören muss, um seine Geschichte zu kennen. Kein Wunder, dass man die wahren Absichten, die ein Mensch hat, allein an seinem Körper erkennen kann. Kein Wunder, dass jeder Mensch seine Geschichte mit sich trägt, die sich in ihm aufgebaut hat. In seinem Körper, in seiner Art zu sprechen. Ich schließe meine Augen und höre nur die Stimme meines Gegenübers. Ich höre fast alles. Die Leidenschaft, die Verletzlichkeit, Sorgen und Ängste. Wir müssen nur das wiedererlernen, was