Erinnerungen eines weißen Jahrgangs: Wie ein cleverer Knirps die Kriegs- und Nachkriegsjahre in Leipzig überlebte, auf dem Weg zum Staatspräsidenten in den Westen flüchtete und zum erfolgreichen Unternehmer avancierte
Von Rolf Naumann
()
Über dieses E-Book
Auf authentische Weise, in lockerem Erzählton beschreibt der Autor in seinem Erstlingswerk "Erinnerungen eines weißen Jahrgangs" in oftmals augenzwinkernden Rückblicken seinen ungewöhnlichen Lebensweg von der Kindheit während des Kriegs und in den Nachkriegsjahren mit seinen Erlebnissen als Schüler auf "Hamsterfahrt" per Zug in den Westen über seine Flucht als Jugendlicher via West-Berlin und seine Ankunft im Flüchtlingslager Stukenbrock bis hin zum Neuanfang in Bielefeld in Ostwestfalen-Lippe, wo er zusammen mit seiner Ehefrau Karin ab Beginn der 1960er Jahre erfolgreich als Unternehmer wirkte und drei Söhne aufzog.
Das Buch endet mit der Beschreibung des Coups im Sommer 1990, bei dem der Verkauf der beiden Familienunternehmen für drahtgebundene und drahtlose Fernmeldetechnik an eine deutsche Aktiengesellschaft gelingt.
Ähnlich wie Erinnerungen eines weißen Jahrgangs
Ähnliche E-Books
Kein lanweiliges Leben Teil 1/3: Woher ich komme, wohin ich ging. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer Beine hat, der laufe: Geschichten von deutscher Flucht und Vertreibung – Erweiterte und aktualisierte Neuauflage Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin Leben entstanden aus den Trümmern des 1000-jährigen Reiches: (dennoch mit Freude gelebt) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Wissen der Region - Die Einheitsgemeinde Hansestadt Osterburg – einst und jetzt, Band V Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGlückliche Reise: Erinnerungen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStarnitz: Eine Reise nach Pommern und Ostpreußen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLeben und Überleben in Mecklenburg und Bremen 1943 bis 1948 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGrummet oder Letzte Mahd: Auszüge aus den Berichten über mein Leben: I: "Ach - und kein Zug zurück" und "Dicht am Grundlosen Loch" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFahnen,Flammen, Fanatismus: 20 Jahre deutscher Geschichte aus dem Blickwinkel einer kleinbürgerlichen Familie 1928 bis 1949 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIrgendwie nach Westen: Von Breslau nach Frankfurt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine ersten beiden Schuljahre: 1944/45 und 1945/46 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKuriose Grenzgeschichten: Mai 1945 bis November 1989 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPortrait eines jungen Mannes aus alter Zeit: Roman Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenVom Kriegsende bis nach der Wende - So war es damals Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAnekdotisches aus dem Leben von Christoph von Campenhausen: Aufgeschrieben in den Jahren 1919 bis 1923 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKindliche Zeitzeugen 1939 – 1945: "Acht Handgranaten, für jedes Kind eine …" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMorgen werde ich verkauft: Lebensweg eines Zwillings, der im Zweiten Weltkrieg Vater und Mutter an einem Tag verlor Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenArmin Münch - Greifswald April 1945 -: Graphikzyklus 1985 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLange Strümpfe & Blaues Halstuch: Ich war ein Kind des Sozialismus Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHinter rotem Stacheldraht: Ein Kriegsgefangener erzählt von seinem Schicksal Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSind wir ein Volk?: 25 Jahre nach dem Mauerfall Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin deutsches Tagebuch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBlut und Elend des Krieges: Geschwisterwege 1941/45 - Tagebücher aus Pommern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIns warme Licht der Freiheit: Eine junge Frau in den Wirren des Kriegsendes Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Lebendige Vergangenheit: Erinnerungen von 1927-2017 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWer Beine hat, der laufe: Geschichten von deutscher Flucht und Vertreibung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErinnerungen an Jugend- und Kriegsjahre Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBriefe des Soldaten Willi Ufer 1940 - 1943 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Biografie & Memoiren für Sie
Date Education: Love Bombing, Bindungsangst und Tinder-Frust: Durchschaue dein Date Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlois Irlmaier: Ein Mann sagt, was er sieht Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5C.S. Lewis - Ein Leben in Briefen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGamification - Spielend lernen (E-Book) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeustart: Visionen und Prophezeiungen über Europa und Deutschland nach Crash, Krieg und Finsternis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRefugium: Sichere Gebiete nach Alois Irlmaier und anderen Sehern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Erebus: Ein Schiff, zwei Fahrten und das weltweit größte Rätsel auf See Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAkrons Crowley Tarot Führer: Eine magische Reise durch die Welt des MEGA THERION Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZeichen am Weg: Das spirituelle Tagebuch des UN-Generalsekretärs Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Langzeitstillen in Deutschland: Erfahrungsberichte von Müttern für Mütter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFlor Peeters (1903-1986): Leben und Werk Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine Erfindungen (Übersetzt): Autobiographie von Nikola Tesla Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenC.S. Lewis – Die Biografie: Prophetischer Denker. Exzentrisches Genie. Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Wenn Beteigeuze explodiert: Die letzten Vorzeichen für das, was keiner glaubt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Gnosis: Texte und Kommentar Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Thomas Mann: Glanz und Qual Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSigmund Freud - Revolutionär der Seele: Ein SPIEGEL E-Book Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Benecke-Universum: Mitstreiter, Oma und Opa erzählen ... Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Martin Luther King - Amerikas Träumer: Ein SPIEGEL E-Book Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHypatia von Alexandria Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnterricht kompetent planen (E-Book): Vom didaktischen Denken zum professionellen Handeln Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEin neues Sehen der Welt: Gegen die Verschmutzung des Ich Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Streiten? Unbedingt!: Ein persönliches Plädoyer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Weltbild Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeber: Eine Musikerbiografie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKeine Mutter ist perfekt: Der Umgang mit dem Lilith-Komplex Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBerliner Kindheit um Neunzehnhundert: Die 41 Miniaturen zeichnen sich als Schlüsseltexte der Moderne aus Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Hans Blumenberg: Ein philosophisches Portrait Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUniverselle Erfinder (Geschichte und Biographie der Erfinder) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlptraum: Kriegserinnerungen - Aufzeichnungen eines einfachen Soldaten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Erinnerungen eines weißen Jahrgangs
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Erinnerungen eines weißen Jahrgangs - Rolf Naumann
1. Kapitel
Ein tränenreicher Abschied
„Sondermeldung, Sondermeldung tönte es aus der „Goebbels Schnauze
(1). Wir schrieben das Jahr 1940, der Beginn meines Erinnerungsvermögens. Ich war ein fünfjähriger Knirps und mein Vater (2) seit September 1939 bei der Wehrmacht. Deutschland befand sich im Krieg mit Polen und Frankreich und ich kann mich noch gut an den ersten Urlaub meines Vaters erinnern. Er brachte mir einen Baukasten und ein Miniaturauto aus Frankreich mit. 1941 begann der Krieg mit Russland und er kam an die Ostfront. Smolensk und Witebsk hießen die Orte, von denen er schrieb. 1941 kehrte er halb erfroren und krank zurück und wurde in ein Krankenhaus nach St. Pölten (3) gebracht.
Dank der finanziellen Hilfe meiner Tante Friedei (4) konnten meine Mutter (5) und ich meinen Vater im Krankenhaus besuchen. Wir blieben sechs Wochen und ich ging nun vorerst in St. Pölten in die Schule. Dort wurde noch die Sütterlinschrift gelehrt, welche ich schnell beherrschte. Bei einem Ausflug in die Wachau (6) beeindruckten mich besonders das Stift Melk mit der schönen Aussicht auf die Donau und die Ruine Dürnstein. In Spitz an der Donau bin ich zum Zeitvertreib mit der Fähre von einem Ufer zum anderen gefahren, bis meine Eltern vom Einkaufen zurückkamen.
Es war Frühjahr und wir fuhren mit der Mariazeller Bahn nach Mariazell (7). Zum ersten Mal sah ich dort die schneebedeckten Berge. Schon aus weiter Ferne funkelte mich der Ötscher (8) an. Wenig später kam mein Vater zu einer Genesungskompanie nach Metz (9). Fortan ging ich dort zur Schule. Meine Mutter und ich hatten ein Zimmer bei einer älteren Dame gemietet. Diese sprach allerdings nur französisch. Schon als Kind von sieben Jahren hatte ich den Eindruck, dass kein Mensch Deutsch sprach oder sprechen wollte. Um meine neue Umgebung zu erkunden, bin ich mehrmals auf eigene Faust losgezogen. Mit der Straßenbahn von einer Endstelle zur anderen pendelnd, habe ich nach und nach alle Linien abgefahren und die Stadt kennen gelernt.
Auf einer langen Fahrt mit meiner Mutter zu meinem Vater nach Metz hatte ich meine ersten Erlebnisse mit dem Krieg. Wir waren abends mit dem Schnellzug von Leipzig abgefahren. Auf der Höhe von Frankfurt gab es plötzlich Fliegeralarm. Die mitreisenden Landser beobachteten aus dem verdunkelten Fenster das Geschehen. Scheinwerfer erleuchteten den Himmel – sie sollten die feindlichen Flugzeuge in das Licht ziehen. Ich bin irgendwann eingeschlafen. Im frühen Morgenlicht sah ich in Saarbrücken die ersten zerbombten Häuser.
Einmal haben wir in Gravelotte, rund 15 Kilometer von Metz entfernt, das Grab eines Onkels meines Vaters gesucht und tatsächlich auch gefunden. Dieser Onkel war im 19. Jahrhundert im Deutsch-Französischen Krieg (10) gefallen. Das Grab war noch gut erhalten.
Wir wohnten damals in der Nähe der Kaserne in Martinsbann (11). Die Kaserne selbst, in der mein Vater und seine Genesungskompanie untergebracht waren, durften meine Mutter und ich allerdings nicht betreten. Sieben bis acht Wochen ist er dort geblieben – dann wurde mein Vater wieder „kv („kriegsverwendungsfähig
) geschrieben.
Für ein paar Tage Urlaub hat er uns noch einmal nach Leipzig begleitet, dann musste er wieder an die Ostfront. Meine Mutter und ich sind mit ihm vom Hauptbahnhof aus eine kleine Strecke mitgefahren. Es war ein tränenreicher Abschied im Zug. Mit der Straßenbahn sind wir zu zweit zurück nach Hause gefahren. Das war das letzte Mal, das ich meinen Vater gesehen habe.
Jetzt kam der Krieg immer näher. Wir wohnten