Erinnerungen an Jugend- und Kriegsjahre
Von Walter Baumann
()
Über dieses E-Book
Walter Baumann
Geboren 1924, wuchs Walter Baumann im mainfränkischen Weinort Dertingen bei Wertheim auf. Der Ausbruch des Krieges führte ihn als jungen Soldaten einmal quer durch Europa, von der russischen Ostfront bis zu den Kämpfen in Frankreich.
Ähnlich wie Erinnerungen an Jugend- und Kriegsjahre
Ähnliche E-Books
Kriegstagebuch: Meine Erlebnisse im Krieg gegen Russland und Italien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Fälscher: Als Forscher im Operativ-Technischen Sektor des MfS. Autoboigrafie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTodesmarsch durch Russland: Mein Weg in die Kriegsgefangenschaft Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBerlin im Nationalsozialismus: Politik und Gesellschaft 1933-1945 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer Erste Weltkrieg 1914 - 1918: Suche nach Spuren des Großvaters 100 Jahre danach Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMord in Wiesmoor. Ostfrieslandkrimi Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDurch die Erde ein Riß Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch hatte einen Schießbefehl: Gezählte Tage im Eichsfeld Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Wie ich einmal lebte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStiefelschritt und süßes Leben: Ein Intermezzo Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTod am Mekong: Eine Thailand Road-Story Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Ende vor Augen: Soldaten erzählen aus dem Zweiten Weltkrieg Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSchützenhilfe: Für die Ukraine im Krieg – ein deutscher Soldat berichtet von der Front (SPIEGEL-Bestseller) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPreussischer Anzeiger: Das politisch und wirtschaftlich unabhängige Monatsmagazin - Ausgabe Dezember 2014 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDüstere Legenden: Buch des Grauens Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Weltgeschichte des Fußballs in Spitznamen: Von den Anfängen bis zum Fliegenden Holländer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMajdanek: Verloschene Lichter I. Ein früher Zeitzeugenbericht vom Todeslager Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesperrte Ablage: Unterdrückte Literaturgeschichte in Ostdeutschland 1945-1989 Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer brasilianische Besuch Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMysteriöse Verbrechen: Zwanzig rätselhafte, berühmt-berüchtigte und spektakuläre Kriminalaffären Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMord(s)kalender 2012 - Die Obduktionen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen'Sprutz'. In den Fängen der NVA. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDer rasende Reporter Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWir heißen hier alle Ronny, auch die Jungs Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZechenkinder: 25 Geschichten über das schwarze Herz des Ruhrgebiets Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIdeologie im Alltag. Koblenz im Dritten Reich: Ideologisierung der Massen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenZwischen Bettlern und Bohème Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen101 Florida - Reiseführer von Iwanowski: Geheimtipps und Top-Ziele Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Hofnarren der Republik: Österreichs Politik in Anekdoten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKein schöner Land Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Biografie & Memoiren für Sie
Akrons Crowley Tarot Führer: Eine magische Reise durch die Welt des MEGA THERION Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRefugium: Sichere Gebiete nach Alois Irlmaier und anderen Sehern Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Wenn Beteigeuze explodiert: Die letzten Vorzeichen für das, was keiner glaubt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenNeustart: Visionen und Prophezeiungen über Europa und Deutschland nach Crash, Krieg und Finsternis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDate Education: Love Bombing, Bindungsangst und Tinder-Frust: Durchschaue dein Date Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenIch bin meine eigene Frau: Ein Leben Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Lady Death: Stalins Scharfschützin - Autobiografie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenErebus: Ein Schiff, zwei Fahrten und das weltweit größte Rätsel auf See Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Gnosis: Texte und Kommentar Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Gamification - Spielend lernen (E-Book) Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlois Irlmaier: Ein Mann sagt, was er sieht Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Flor Peeters (1903-1986): Leben und Werk Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnterm Rad Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5C.S. Lewis – Die Biografie: Prophetischer Denker. Exzentrisches Genie. Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Thomas Mann: Glanz und Qual Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Weltbild Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMeine Erfindungen (Übersetzt): Autobiographie von Nikola Tesla Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnterricht kompetent planen (E-Book): Vom didaktischen Denken zum professionellen Handeln Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSpirit of Shaolin: Eine Kung-Fu-Philosophie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMarcel Reich-Ranicki (1920-2013): Ein SPIEGEL E-Book Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSigmund Freud - Revolutionär der Seele: Ein SPIEGEL E-Book Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenThe Long Hard Road Out Of Hell Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMitGefühl: Warum Emotionen im Job unverzichtbar sind Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWeber: Eine Musikerbiografie Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStreiten? Unbedingt!: Ein persönliches Plädoyer Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSimone de Beauvoir. Frau - Denkerin - Revolutionärin: Ein SPIEGEL E-Book Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMartin Luther King - Amerikas Träumer: Ein SPIEGEL E-Book Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenUnerhört – Esther Vilar und der dressierte Mann Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBerliner Kindheit um Neunzehnhundert: Die 41 Miniaturen zeichnen sich als Schlüsseltexte der Moderne aus Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Jane Eyre (Deutsche Ausgabe): Eine Autobiographie oder Die Waise von Lowood Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5
Rezensionen für Erinnerungen an Jugend- und Kriegsjahre
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Erinnerungen an Jugend- und Kriegsjahre - Walter Baumann
Inhaltsverzeichnis
Jugendzeit
Der Ostfront erster Teil
Ich hatt‘ einen Kameraden
Zum zweiten Mal in Russland
Kriegsweihnachten 1943
Im Westen - September 1944
Weihnachten in Dertingen
Letzter Akt
Jugendzeit
Das Licht der Welt erblickte ich am 16. Mai des Jahres 1924 in Dertingen und zwar im Elternhaus meiner Mutter Lenchen Baumann, geb. Baumann im Gasthaus „Zum Roß". Später zogen wir in das Elternhaus meines Vaters Georg Baumann, wo wir eine kleine Landwirtschaft - auch mit Weinbau - betrieben, so wie es damals in unserem Dorf üblich war.
Schon frühzeitig wurde ich wie die meisten meiner dörflichen Altersgenossen mit diesem kleinlandwirtschaftlichen Leben vertraut gemacht. Ja, es war eine Selbstverständlichkeit, schon als Schulbub oder -mädchen in Haus und Hof mitzuhelfen. Oftmals kam vom Vater oder der Mutter die Anweisung: „Wenn du deine Schulaufgaben gemacht hast, musst du aber, bevor du zum Spielen gehst, noch bei den Stallhasen ausmisten, die Rüben vom Keller in den Viehstall bringen usw.. So war das und niemand, auch keine „Obrigkeit
, nahm Anstand daran.
Im Alter von 8 Jahren eignete ich mir auf einer alten einreihigen Hand-Harmonika das Harmonikaspiel an. Einige Jahre später schenkten mir meine Eltern zu Weihnachten - nachdem sie eine Kuh verkauft hatten - ein neues größeres Instrument, das noch heute mit einer gewissen Leidenschaft, auch im Alter von 92 Jahren, von mir gespielt wird.
Nach dem Besuch der sogenannten „Kinderschule", am Ende der Schulgasse, unterhalb der Kirche, begann nach Ostern 1931 meine eigentliche Schulzeit im damaligen Schulhaus neben der Kirche. In meinem Schuljahrgang waren es sieben Buben und fünf Mädchen. Ein Schulkamerad kam vom großen Krieg nicht mehr zurück, er fiel im Mittelabschnitt der Ostfront, nicht gerade weit von mir entfernt, wo ich zur selben Zeit im Einsatz war.
Nach acht Jahren Volksschulbesuch wurden wir an Ostern 1939 konfirmiert, ein halbes Jahr später begann der Krieg. Während dieser Schulzeit waren wir ab dem 10. Lebensjahr auch schon Angehörige des „Jungvolkes, ab dem 14. Lebensjahr der „Hitlerjugend
.
Während dieser Jungvolkzeit erlebten wir auch Dinge, die unsere Jungenherzen erfreuten. Ich erinnere mich, dass wir einmal im Wald auf dem Mandelberg aus Reisig und Moos eine große Hütte bauten. Die Innenwände wurden mit Säcken behängt und mit Kalkbrühe bestrichen. Die eine Gruppe hatte die Aufgabe anzugreifen, die andere musste verteidigen. Im Ellenberg bauten wir eine sogenannte „Thingstätte", wie es die alten Germanen getan hatten. Dort wurde dann Gericht gehalten über diejenigen, die es verdient hätten.
An Ostern oder Pfingsten ging es auf große Fahrt: Miltenberg, Festung Würzburg oder einmal nach Rothenburg o.d.T.. Hier kam es dann immer zum großen Kampf. Ein Wollfaden wurde um ein Handgelenk gebunden. Wurde er vom Gegner abgerissen, war man „tot". Nach erfolgreichem Kampf zogen wir dann unter lautem Fanfarengeschmetter - die Fanfarenzüge bestanden aus 12-bis 14-Jährigen - durch die Stadttore in Rothenburg ein und kamen zur gleichen Zeit von allen Seiten auf dem Marktplatz an, ein nicht zu vergessendes Erlebnis. In der Stadthalle wurden wir dann auf Stroh einquartiert.
Am nächsten Morgen kauften wir uns das, was in unserem Dorf das Jahr über nicht zu sehen war, nämlich Orangen! Auch dies war ein bleibendes Erlebnis.
Im Herbst fuhren wir - einige Jahre lang - immer mit dem Fahrrad zum großen Zeltlager nach Messelhausen. Die Zelte standen an einem See, auf einer Wiese, im Wald. Hier ist mir in Erinnerung geblieben die Stunde, oder waren es zwei, wo wir um 2.00 Uhr nachts am Waldrand Wache stehen mussten und plötzlich auf den Bäumen die Käuzchen zu schreien begannen. Da fiel uns 11- oder 12-Jährigen doch fast das Herz in die Hose. Inzwischen wurde ich dann - ich war nun 13 oder 14 Jahre alt - zum „Jungenschaftsführer" bestellt; allerdings ohne mein Zutun.
Einige Male im Jahr war man in der Jugendherberge in Wertheim. Schulungslehrgang für uns. Aus Dertingen waren wir zu zweit, später zu dritt. So weiß ich heute noch: An einem Samstagmorgen war es nach dem Frühsport, beim Antreten auf dem Hof wurde bekanntgegeben: „Wir besuchen heute den Fliegerhorst. Dort angekommen sahen wir in den Hallen nagelneue Flugzeuge stehen, die erst vor wenigen Tagen eingeflogen wurden. Es waren die legendären Ju87 Sturzkampfbomber, genannt „Stukas
, die die herkömmlichen Henschel-Flug-zeuge ablösen sollten. Wir waren die ersten „Zivilisten, die hinein steigen durften. Man wollte uns sicher begeistern für die neue deutsche Luftwaffe. Ich sehe heute noch vor mir den Steuerknüppel, den ich in die Hand nehmen durfte. Doch meine Begeisterung hielt sich in Grenzen, vielleicht auch nur weil ich mich als eher musisch veranlagter Mensch nur wenig für Technik interessierte. Wie konnte ich ahnen, dass diese Maschinen ein bis zwei Jahre später Tod und Verderben über so viele unschuldige Menschen bringen sollten. Auf dem Heimweg sangen wir trotz alledem: „Ein junges Volk steht auf zum Sturm bereit.
Später in Russland habe ich oftmals daran denken müssen - Ironie oder Schicksal?
Doch zurück zur Konfirmation. Unser damaliger Pfarrer hieß Eberhardt. Doch da er Jonathan als Vornamen hatte und sich auch zur sogenannten „Bekennenden Kirche rechnete, zog er sich den Unwillen der damals Herrschenden in unserem Dorf zu. So erschien eines Tags im „Stürmer
, dem bekannten Judenhetzblatt, ein Artikel über diesen „Jonathan, dem man eine nicht arische Abstammung unterschieben wollte, obwohl er wie alle anderen den „Arier-Nachweis
hatte erbringen müssen. Doch dieser Pfarrer Eberhardt war ein wirklicher Seelsorger. Er gründete damals den hiesigen Posaunenchor. Als Nachwuchskräfte erlernten wir schon als Konfirmanden bei ihm das Posaunenspiel. In der Erntezeit ging er sogar mit älteren, allein stehenden Ehepaaren mit der Sense auf dem Buckel zum