Was das Universum wirklich ist: Vom Tod zur Erkenntnis von allem
Von Konstantin Zerné
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Über dieses E-Book
Wie ist das Universum entstanden?
Was verbirgt sich hinter dem Geheimnis von Leben und Tod?
Verständlich und ohne mathematische Berechnungen, gekleidet in einen lebhaften Reisebericht nimmt Sie Zerné mit und beschreibt, wie es ihm mithilfe thailändischer Mönche gelungen ist, jahrtausendealtes Wissen mit den Erkenntnissen von heute zu kombinieren. Auf Grundlage der Urknalltheorie entwickelt er den Bang@Zero-Ansatz und stellt eine neue Weltformel vor.
Um die Trauer über den tragischen Unfalltod seiner Familie zu bewältigen, hatte es sich Zerné zur Lebensaufgabe gemacht, den Tod abschließend zu verstehen. Dabei stellte der pensionierte Mediziner schnell fest, dass er zunächst den Ursprung des Lebens finden musste, um den Tod wirklich begreifen zu können. Daher änderte er seine anfängliche Arbeitshypothese und wandte sich einer der ältesten Fragen der Menschheit zu: Wie ist das Universum entstanden?
Erfahren Sie, was das Universum wirklich ist und wie Sie dieses Wissen für sich nutzen können.
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Buchvorschau
Was das Universum wirklich ist - Konstantin Zerné
Wie es begann
Es sind uralte Fragen der Menschheit: Wie ist das Universum entstanden? Und was verbirgt sich hinter dem Geheimnis von Leben und Tod?
Diese Fragen sind nun beantwortet.
Ich bin Mediziner und hatte mein bisheriges Leben der Erforschung von Krankheiten gewidmet. Mit Kosmologie oder Fragen zum Tod hatte ich mich nie wirklich beschäftigt. Das schrecklichste Ereignis meines Lebens änderte dieses: Meine Frau und unser einziges Kind kamen bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Sie waren auf dem Weg zur Feier meines 65. Geburtstags und kollidierten bei einem unüberlegten Überholvorgang mit einem LKW.
Durch meinen Beruf war ich des Öfteren mit Sterbenden in Kontakt gekommen. Ich hatte Leichen seziert und das Leid von Angehörigen gesehen. Daher glaubte ich, mit dem Tod umgehen zu können. Der Unfall meiner Familie belehrte mich eines Besseren. Obwohl ich ihre irreparablen Körper gesehen hatte, realisierte ich wochenlang nicht, dass sie tot sind. Meine Gedanken klebten an Erinnerungen und drehten sich unaufhörlich im Kreis. Erst als ein befreundeter Kollege mir empfahl, mich wissenschaftlich mit dem Tod auseinanderzusetzen, kam ich langsam in die Realität zurück.
Da ich grade in Rente gegangen war, machte ich es mir zur Lebensaufgabe, den Tod voll und ganz verstehen zu wollen. Mit diesem Ziel vor Augen erarbeitete ich mir einen Forschungsplan, beschaffte einschlägige Literatur und stürzte mich in die Arbeit. Ich las über Nahtoderlebnisse, von Menschen, die glaubten, mit Toten sprechen zu können, und die Meinungen der Weltreligionen. Es war eine hilfreiche Form der Trauerbewältigung – mehr aber nicht. Ich fand keine befriedigende Antwort darauf, was denn der Tod wirklich ist.
Nach guten zwei Wochen Forschungsarbeit wurde mir klar, dass eine isolierte Betrachtung des Todes keinen Sinn machte. Der Tod existiert nur, weil es Leben gibt. Daher musste ich zunächst den Ursprung des Lebens finden, um den Tod verstehen zu können. Ich änderte daher meine Arbeitshypothese und wandte mich einer der ältesten Fragen der Menschheit zu: Wie ist das Universum entstanden?
Die universelle Sicht
Wie ist das Universum entstanden? Diese bewegende Frage stand auf einem roten Blatt Papier und ich saß kopfschüttelnd davor. Obwohl ich wusste, dass es der richtige Weg sein würde, kam es mir albern vor, mich als Mediziner mit der Entstehung des Universums beschäftigen zu wollen. Alleine im Arbeitszimmer, übernahm Trauer wieder die Oberhand. Meine Gedanken wurden trüb und ich betrachtete meine Lebenssituation: Vierzig Jahre hatte ich der medizinischen Forschung gewidmet und einige Erfolge gehabt. Aber meiner Frau und meinem Sohn hatte ich nicht helfen können. Nun, da ich in Rente gegangen war, wollten wir uns lang gehegte Träume erfüllen. Reisen, ein Haus am Meer und vielleicht wären auch noch Enkelkinder gekommen – all das war nun vorbei.
In Erinnerungen versunken saß ich für ein paar Minuten vor der Notiz. Dann stand ich auf. Entschlossen wischte ich mir die Tränen aus den Augen und ging auf die Terrasse. Mir war klar, dass ich ohne eine Aufgabe in Selbstmitleid versinken würde. Mein Blick richtete sich auf den Gartenteich, als würde ich dort einen Feind fixieren. Dann atmete ich tief durch und machte energische Liegestütze. Das half. Meine Gedanken hellten sich auf und während das Blut im Kopf pulsierte, wurde mir klar, dass ich einen Tapetenwechsel brauchte.
Bei meinen bisherigen Recherchen hatten mich fernöstliche Ansichten am meisten inspiriert. Daher entschloss ich mich kurzerhand, nach Bangkok zu fliegen und dort meine Forschungsarbeit zu beginnen. Ausgestattet mit einem wissensgeladenen Tablet erkundete ich die Stadt, machte Tempelführungen und lernte schmerzhaft, was man in Thailand unter scharfem Essen versteht. Die Nachmittage verbrachte ich oft an der Universität, wo ich recherchierte, an Diskussionsrunden teilnahm und einen Yogakurs für Späteinsteiger besuchte.
Wieder unter Menschen zu sein motivierte , und mein Forschungskonzept nahm langsam Gestalt an. Ich hatte mich für eine strikte Trennung von naturwissenschaftlichen und religiösen Lösungsansätzen entschieden und arbeitete beide Stränge parallel ab. Obwohl ich noch in der Phase der Informationsbeschaffung war und wusste, dass ich strukturiert vorgehen sollte, sprangen meine Gedanken immer wieder voraus. Die Frage nach der Entstehung des ersten Teilchens – diesem Etwas, mit dem alles Leben im Universum begann – drängte sich ständig nach vorne. Ich verwarf daher meine wissenschaftliche Selbstdisziplinierung und stellte die Frage bei der nächsten Diskussionsrunde an der Uni in den Raum. Das Ergebnis war verblüffend: für westlich geprägte Teilnehmer war es einfach eine unbeantwortete Frage, von denen die meisten glaubten, dass sie in absehbarer Zukunft naturwissenschaftlich geklärt werden würde. Asiatische Teilnehmer hingegen sahen gar keine Notwendigkeit, diese Frage zu klären. Sie waren der Ansicht, dass es darauf nicht ankomme, um die Welt zu verstehen, und dass es im Universum sowieso keinen Anfang und kein Ende gebe. Diese Vorstellung widersprach meiner bisherigen Denkweise und ich merkte, wie ich innerlich auf Abwehrhaltung ging. Den Anfang des Universums zu leugnen, schien mir gegen die Naturgesetze zu verstoßen. Es dauerte daher eine ganze Weile, bis ich der von mir in Gang gesetzten Diskussion wieder mit einem gesunden Maß an Offenheit folgen konnte. Grade als ich mich einbringen wollte, drängte sich mir ein vorrangiges Bedürfnis auf und ich erreichte nur mit Mühe und Not die nächste Toilette. Ob es am scharfen Essen gelegen hatte, weiß ich nicht. Jedenfalls stieg in den folgenden drei Tagen meine Wertschätzung für komfortable Hoteltoiletten erheblich.
Als ich wieder sorgenfrei raus konnte, hatte ich eine folgenschwere Begegnung, die letztendlich zur Beantwortung aller Fragen führte.
Ich saß auf einer Nebentreppe des Wat Phra Suk¹ Tempels und war in ein Buch vertieft, als plötzlich ein Mönch vor mir stand.
»Kann ich Ihnen helfen?«, fragte mich der mit orangen Tüchern bekleidete Mann auf überraschend gutem Englisch.
Ich hob den Kopf und mein Blick traf auf gutmütige Augen, die bedacht hinter einer überdimensionalen Brille funkelten.
»Darf man hier nicht sitzen?«, entgegnete ich stutzig und stand auf.
»Nein, nein, die Treppe ist gut, ein guter Sitzplatz. Probleme sind schlecht.« Die Stimme des zierlichen Mönches, den ich auf Mitte sechzig schätzte, war lebhaft und verständnisvoll zugleich. Leichtfüßig kam er die Treppe hinauf und setzte sich direkt neben den Platz, an dem ich gesessen hatte.
»Was suchst du?«, fragte er und der Klang seiner Stimme verriet, dass er mir nicht den Weg zur nächsten Touristenattraktion beschreiben wollte.
Sieht man mir die Trauer wirklich noch an?, dachte ich und setzte mich neben ihn.
»Du suchst etwas anderes als diese Menschen«, sagte er unbeirrt und zeigte gleichzeitig auf den unendlichen Touristenstrom, der sich durch den Tempel quetschte.
»Ich suche den Anfang des Universums, um Leben und Tod zu verstehen«, antwortete ich frei heraus.
»Warum?«, fragte er sofort und ohne jede Anwandlung von Verwunderung.
Ich bin sicher, dass mich die meisten Leute bei so einer Antwort für verrückt erklärt und sofort sitzen gelassen hätten. Pepe – so durfte ich ihn später nennen – fragte jedoch einfach nach dem Grund.
»Weil ich grade meine Frau und meinen einzigen Sohn verloren habe, darum.«
Sofort waren meine Gedanken wieder bei Irmgard und Markus. Ich sah uns lachend beim Kindergeburtstag im Park – dann wieder ihre zerstörten Körper.
»Komm mit.«
Pepe war aufgestanden und streckte mir seine Hand entgegen.
»Ich möchte deiner Familie gedenken.«
Bereitwillig ließ ich mir hochhelfen und folgte dem buddhistischen Ordensbruder in eine kleine