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Transit `22
Transit `22
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eBook107 Seiten1 Stunde

Transit `22

Von Geri G und P. Treu

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Über dieses E-Book

Transit ´22

Er tauchte plötzlich auf - wie aus dem Nichts. Ken Nakamura war reich und hatte Einfluss, doch keiner wusste, woher er eigentlich stammte und wie er zu seinem Reichtum kam.

Bis eines Tages zwei Journalistinnen den Mut hatten, Nachforschungen anzustellen …
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum18. Juli 2022
ISBN9783347687677
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    Buchvorschau

    Transit `22 - Geri G

    Kapitel 1

    Es war ungewöhnlich heiß Ende Mai. Richtig heiß! Und jetzt war auch noch vor ein paar Tagen die Klima-Anlage ausgefallen.

    Im kleinen Nebengebäude des Nachrichtenmagazins herrschte Backofen-Temperatur, unmöglich hier noch vernünftig zu arbeiten. In den Führungsebenen der Firma schien man sich nicht sonderlich zu bemühen, diesen Umstand für die Mitarbeiter hier schnell verbessern zu wollen.

    „Die ignorieren uns! Mit Absicht! Solche Idioten! „Glaub´ ich auch. Wahrscheinlich, weil wir nur eine kleine Abteilung sind und nicht so viele Leser haben wie die anderen Ressorts! Das hat die letztmals durchgeführte Leser-Umfrage ergeben.

    Anna Krüger hielt ein kleines Schwätzchen mit ihrer Kollegin Luise am Nebentisch. Viel zu tun hatten sie heute ohnehin nicht. Angesichts der Hitze ein durchaus willkommener Umstand. Es ging gegen Mittag und beide gönnten sich einen kleinen Snack. Die zwei Reporterinnen packten ihr Mitgebrachtes aus, aßen abwechselnd einen Bissen, tranken Wasser aus der Plastikflasche und ließen sich weiter über ihre Vorgesetzten aus. Doch bald kamen die zwei Frauen wieder auf das Thema „heißes Wetter" zurück.

    Eher zufällig kam David in diesem Moment zur Tür hereingeschneit und hielt ein größeres Paket unter dem Arm fest eingeklemmt. Er stellte es vor den beiden überraschten Damen auf den hellgrauen Linoleumboden ab und gab Anna einen Kuss auf die Wange.

    „Hallo erstmal! Hab´ hier was für euch. Könnt ihr sicherlich gebrauchen, so warm wie es bei euch ist. Das wurde gerade bei uns im Hauptgebäude abgeliefert. „Na endlich! Jetzt weiß ich´s wieder. Anna zauberte die Mitteilung ein Lächeln ins Gesicht. „Was ist da denn drin? „Wirst du gleich sehen, Luise!

    „Man muss hier ja alles selber machen!" Anna war technisch versiert, nach wenigen Sekunden war das Gerät startklar. Die anderen beiden schauten nur zu und fühlten sich gerade ziemlich überflüssig.

    „Ach so, eine Art Ventilator! „Auch, aber nicht nur. Das ist ein Verdunstungs-Luftkühler. Das Ding hat eine Ventilations- und eine Kühlfunktion. Und war nicht mal teuer! Luise wurde neugierig. „Dann schalt die Kiste mal an! Ich mach´ mal das große Fenster zu. Hat eh nix gebracht."

    Ein Luftkühler konnte die Raumtemperatur zumindest um ein paar Grad senken. Je kleiner der Raum, desto besser der Kühleffekt. Außerdem füllten solche Geräte die Raumluft mit Feuchtigkeit und wirbelten sie herum. Da das Wasser auf der Haut verdunstete und diesen Kühleffekt erzeugte, sank die wahrgenommene Temperatur. Im Gegensatz zu Klima-Anlagen wurde zudem weniger Energie verbraucht und die Inbetriebnahme war relativ unkompliziert.

    Annas Erwerbung hatte noch einen Vorteil. Die Luft im Büro wurde zusätzlich gereinigt. Ein umschaltbarer Ionengenerator sorgte für besonders gute Luftqualität. Das Kühlgerät war etwa 95 Zentimeter hoch, verfügte über einen 6-Liter-Wassertank und war im Betrieb sehr leise.

    „Ganz gute Anschaffung! Aber ich muss wieder zurück in meine Abteilung. Anna, wir sehen uns doch heute Abend? „Ja, natürlich. Hatten wir doch abgemacht!

    Annas Freund David Spiegel arbeitete in dem Ressort, in dem sie auch gerne tätig gewesen wäre. Sie hatte sich vor einem Jahr dort zuerst beworben, aber die Stelle im Wissenschafts- und Techniksektor war schon besetzt worden – mit einem Mann. Dann stellte sich heraus, dass in der Boulevard-Ecke noch was frei werden würde. Sie nahm an, da ihr sonst nichts anderes angeboten wurde zu der Zeit – nicht mal hier, in einer Medienstadt wie Hamburg. Aber diese Corona-Pandemie hat auch in einer Großstadt ihre Spuren hinterlassen. Allmählich kehrte wieder die Normalität zurück.

    Sie fragte sich schon oft, ob das daran lag, dass sie eine Frau war. Eigentlich dachte sie, dass man im Jahr 2022 in Sachen Gender-Gerechtigkeit schon etwas weiter wäre. Dem war anscheinend nicht so!

    Jetzt saß sie hier seit einem guten Jahr und musste sich mit diesem Käse der Möchtegern-Stars abgeben. Sie begann allmählich, ihren Job zu hassen. Ihre weiteren Bewerbungen verliefen alle ins Leere, nur die Bekanntschaft mit David gab ihr noch Kraft weiterzumachen. „Wenn er nur nicht immer diese hässlichen Hemden tragen würde. Ihr Freund liebte Shirts mit Paisley-Mustern. Er hatte diese Dinger in allen erdenklichen Farben, sogar eines in diesem bunten 70er Jahre-Stil. Anna zog ihn oft deswegen auf, nannte sie Augenkrebs-Hemden. Heute trug er eines in Lila. „Grässlich! „Was meinst du? „Och, hab´ nur laut gedacht."

    Ihre Kollegin Luise war schon ein paar Jahre beim Nachrichtenmagazin, ungefähr so lange wie David, und passte wunderbar in diese kleine Abteilung hinein. Sie quasselte gerne oft und viel, eben genau über diese Welt des Klatsch und Tratsch. Gerade erzählte sie etwas über irgendeine B-Promi-Tante, die sich zum wiederholten Mal die Brüste vergrößern ließ. Anna hörte nur halb hin. Ihre Gedanken kreisten um ein anderes Thema. Das Gute momentan im Job war die Tatsache, dass die Abteilungsleiterin gerade ein paar Tage Urlaub hatte und Luise sozusagen jetzt die Nummer 2 war. Das sorgte für eine lockere Atmosphäre, denn Annas Kollegin nahm es nicht so genau mit der Arbeitsmoral. Sie hielt lieber mal ein Schwätzchen und besorgte schon mal zwischendurch Kaffee und Kuchen.

    Schon komisch. Als Anna hier anfing, waren sie noch zu fünft. Jetzt waren sie nur noch drei Frauen, die sich um diese Boulevard-Themen kümmerten. Tja, genau! Frauen! Die scheinen wohl dafür prädestiniert zu sein. Dass Frauen sich auch für Technik begeistern konnten, passte wahrscheinlich nicht in das typische Klischee einer von Männern dominierten Arbeitswelt.

    Außerdem konnte der Fall eintreten, dass diese Sektion bald komplett gestrichen wurde und sie wieder auf Jobsuche gehen durfte. Viele Anzeichen deuteten darauf hin. Es musste doch möglich sein, in eine andere Abteilung zu kommen! Aber wie? Sie brauchte endlich mal so einen richtigen Knüller. Eine Story, die die Chefredaktion hier von den Socken hauen würde. Aber woher nehmen?

    Anna ließ von dem Gedanken ab und hörte wieder ihrer Kollegin zu. Sie erzählte weiter. Diesmal ging es anscheinend um den angeblich reichsten Typen auf diesem Planeten, von dem Anna noch nie etwas gehört hatte. Nach Luises Aussage kam er in zwei Tagen nach Hamburg, um in irgendwas zu investieren. Anna wurde neugierig, das klang weniger nach Boulevard- und Regenbogenpressethemen als vorhin. Sein Name war Ken Nakamura, halb Australier und halb Japaner. Er hatte offenbar Geld wie Heu und liebte einen dekadenten Lebensstil, inklusive Frauen und viel Alkohol.

    Anna lächelte verschmitzt. „Na, da ist er ja in Hamburg in guten Händen. Auf der Reeperbahn wird er sicher seinen Spaß haben. „Ja, bestimmt! Aber weißt du, was so ein bisschen merkwürdig ist? Ansonsten ist nicht viel mehr über ihn bekannt. Er bleibt gern im Privaten, öffentliche Auftritte so wie jetzt sind eher selten. „Na ja, so merkwürdig finde ich das gar nicht, Luise. Muss ja nicht jeder VIP seine Nase ständig in irgendwelche Kameras halten. Aber woher kennst du ihn eigentlich? Ich höre zum ersten Mal von ihm. „Du weißt doch, dass ich gerne diese Zeitschriften lese. Hab´ sogar eine abonniert! Anfang des Jahres stand was über ihn drin. Er wollte ein bekanntes Supermodel heiraten, hat aber anscheinend dann doch nicht geklappt. Das war ihm dann vermutlich zu viel öffentliche Aufmerksamkeit. „Und woher weißt du, dass er jetzt nach Hamburg kommt? „Hat mir eine Kollegin aus der Wirtschaftsabteilung verraten. Die sind gerade an der Sache dran.

    Anna kam plötzlich eine Idee. Sie fühlte sich so, als ob sie jemand gerade wachgerüttelt hätte, aus einem Albtraum befreit. „Weißt du was? Da könnten wir beide der Sache doch auch mal nachgehen. Thematisch könnte es zu uns passen. Luise hielt kurz inne. „Ja, wieso nicht? Wir lassen den Wirtschaftsteil einfach weg und recherchieren, was er sonst noch so in Hamburg vorhat.

    Annas Stimmung besserte sich in gleichem Maße wie das Raumklima. Der neue Ventilator tat zuverlässig seine Arbeit und schnurrte leise vor sich hin wie ein Kätzchen. Im Zimmer war es merklich angenehmer als zuvor.

    „Aber wie kommen wir an ihn ran? Du sagtest doch, dass er die Öffentlichkeit eher meidet." Luise setzte ihr Spaßgesicht auf und blickte von oben herab. Das machte sie immer, wenn sie etwas

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