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Die Zukunft war auch schon mal besser
Die Zukunft war auch schon mal besser
Die Zukunft war auch schon mal besser
eBook137 Seiten1 Stunde

Die Zukunft war auch schon mal besser

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Über dieses E-Book

Die Zukunft war auch schon mal besser

Es hätte ein gemütliches Wochenende werden können, hier, in der Megacity München des Jahres 2115. Doch ein Drogentoter machte Polizeihauptkommissar Max Miller einen Strich durch die Rechnung. Alles sah eigentlich nach Selbstmord aus, doch der Fall erwies sich kniffliger und gefährlicher als gedacht. Um ihn zu lösen, müssen er und seine Kollegin Tina Meggle um die ganze Welt reisen, immer mit lästigen Verfolgern im Gepäck und nicht wissend, wer eigentlich Freund und wer Feind ist.
SpracheDeutsch
Herausgebertredition
Erscheinungsdatum18. Juli 2022
ISBN9783347687486
Die Zukunft war auch schon mal besser

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    Buchvorschau

    Die Zukunft war auch schon mal besser - Geri G

    Zuhause

    Max Miller ist ein altmodischer Mensch. Ihm selbst war das egal, aber seine Zeitgenossen bezichtigten ihn oft dieser, ihrer Meinung nach, merkwürdigen Eigenschaft. „Altmodisch, na und? Mit diesem Gedanken erwachte er an diesem Samstagmorgen. Er erhob seinen Oberkörper und saß nun aufrecht im Bett. Die Vorhänge waren noch zugezogen. Eigentlich sollten die Bewegungssensoren im Raum die Deckenbeleuchtung automatisch einschalten, nachdem sich Max aufgerichtet hatte. Aber das Schlafzimmer blieb dunkel. „Verdammte Technik, grummelte er, „funktioniert immer dann nicht, wenn man sie braucht. Er rieb sich die Augen, schob die Bettdecke beiseite und stapfte schlaftrunken Richtung Fenster. Ein Lichtstrahl hatte sich zwischen die beiden Vorhänge in der Mitte hindurchgezwängt und ermöglichte es, dass man zumindest Konturen im Raum erkennen konnte und nicht ganz blind war. Das große Schlafzimmerfenster lag direkt gegenüber dem Bett, Max tastete sich vorsichtig in die entsprechende Richtung vor, dabei sah er fast aus wie ein Schlafwandler mit seinen vorgestreckten Armen. Endlich bekam er eine Vorhangseite zu fassen und zog sie beiseite. Grelles Sonnenlicht brach herein, blendete ihn und durchflutete das Zimmer. Im selben Moment schaltete sich die Deckenbeleuchtung ein. „Na toll! Max schlurfte nach links zum Schalter vor ihm an der Wand und drückte drauf. „So, aus! Gott sei Dank gibt’s auch noch einen Schalter ohne Sensoren. Er verschwendete keinen weiteren Gedanken ans elektrische Licht, öffnete die Badezimmertür zu seiner Linken und wurde abermals überrascht vom hellen Tagesschein, der durch das milchige Fensterglas hindurch, an den weißen Kacheln reflektierte, dabei den ganzen Raum in ein interessantes Gleißen versetzte. „Fast surreal, wie im Traum. Max musste schmunzeln. Er hatte manchmal diese Vorstellung, dass er im Himmel auf einer Wolke saß, alles war hell erleuchtet und die Umgebung wirkte dadurch verschwommen. Genau wie jetzt, aber er befand sich nicht in einem Traum, sondern stand nur in seinem Badezimmer vor Waschbecken und Spiegel. Seine Augen hatten sich noch nicht so recht an die Helligkeit gewöhnt und so kniff er sie zusammen, stützte sich mit beiden Händen auf das Becken und betrachtete sich dabei näher im Spiegel. „Hast auch schon mal besser ausgesehen, Kumpel, sagte er leise vor sich hin. Seine Beschäftigung gestern Abend beschränkte sich darauf, vor dem Fernseher ein paar Bierchen zu kippen. Danach war er vor dem Flimmerkasten eingeschlafen und nach dem kurzen Nickerchen hatte er sich gleich selbst ins Bett verfrachtet. Zu mehr war er am Freitagabend nicht mehr imstande. Der Arbeitstag war anstrengend gewesen. Ein weiterer Arbeitstag bei der Mordkommission. Miller war Polizeihauptkommissar, seit kurzem 52 Jahre alt, mit grau meliertem Haar an den Schläfen. Weitere Infos zu seiner Person: Knapp zwei Meter groß, manchmal etwas faul und grantig, ehemals verheiratet, seit einem Jahr glücklich geschieden (ha, ha!) und er hatte einen 15-jährigen Sohn aus dieser Ehe, der jetzt bei ihr lebt. Irgendwie fand er , dass er sich seit seiner Scheidung mit Anna-Margarete viel freier fühlte. Er konnte in seiner Wohnung nun tun und lassen, was er wollte. Soviel zum Positiven. Das Negative war, dass die Wohnung für ihn allein zu groß geworden war, nachdem Anna-Margarete oder Maggie, wie Max sie gerne nannte, mit Sohnemann Tim ausgezogen war. Er schob die letzten Gedanken beiseite, wusch sich sein Gesicht und rasierte sich nass, auf altmodische Art eben. Er streifte sich einen dunklen Bademantel über den weißen Pyjama, trottete zurück ins Schlafzimmer, vorbei am altmodischen Fernseher mit Bildröhre, und legte sich auf die Bettdecke. „Altmodisch, wieder kam ihm dieses Attribut in den Sinn, mit dem er vorhin aufgewacht war. Er schloss nochmals für einen kurzen Moment die Augen und dachte an seinen guten bekannten Josef Kreindl. Kreindl war Antiquitätenhändler und von ihm hatte Max die Flimmerkiste erstanden, die mehr Jahre auf dem Buckel hatte, als er selber. Das Gerät war immerhin internetfähig und konnte die modernen Digitalkanäle empfangen, zwar nicht im optimalen Format, aber es reichte Max völlig aus. Überhaupt dieser ganze moderne Schnickschnack. Das meiste davon war eigentlich nur teures Spielzeug, wie er fand. Seine Mitmenschen waren da völlig gegenteiliger Meinung. SmartTV, Smartphones, Touchscreen, RFIDs, CODs und so weiter. Im Grunde sollte er aktueller Technik aufgeschlossener sein, wie er selbst manchmal dachte, schließlich wurde er in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts geboren und war damit aufgewachsen. Aber dieser Hang zur Nostalgie lag wohl in der Familie. Sein Vater Max senior war ein Wildwest-Fan und fasziniert vom 19. Jahrhundert. Ihn selbst interessierte mehr das zwanzigste. Er öffnete die Augen wieder, hob den Kopf leicht an und blickte in Richtung Fenster, durch das das Sonnenlicht hereinströmte. „Was für ein schöner Samstagmorgen, im Hier und Jetzt, in der Megametropole München des Jahres 2115.

    Auswärts

    Das Bildtelefon klingelte. Max schreckte hoch. Mit einem Anruf hatte er heute nicht gerechnet. Er wollte an diesem Wochenende eigentlich in Ruhe gelassen werden. Träge und mies gelaunt, stapfte der Kommissar zum Sprechapparat im angrenzenden Wohnzimmer. Er blieb vor dem Gerät stehen und starrte einfach darauf, solange, bis das Geklingele aufhörte. Nach ein paar Sekunden tönte es erneut. Auf dem dunklen Display blinkte eine hellblaue Schrift permanent auf, die den Anrufer identifizierte. Es war das Kommissariat. Max seufzte, entschloss sich dann dennoch, den kabellosen Hörer abzunehmen. Fast wie in Zeitlupe setzte er ihn an seine rechte Ohrmuschel. „Ja, was gibt’s?, fragte er missmutig. „Eine Leiche, antwortete eine weibliche Stimme in einem fast schon beängstigend ruhigen Ton. Aber in einer Megacity wie München sind solche Delikte mittlerweile ein Tagesgeschäft für die hiesige Polizei geworden. „Kruzifix!, schimpfte der Kommissar. „Ausgerechnet an diesem Wochenende! Aber Tote nehmen nun einmal keine Rücksicht auf Dienstpläne, denn eigentlich hätte Max heute seinen freien Tag gehabt und sein Stellvertreter war zudem im Urlaub. „Ich kann da auch nichts dafür, sagte die weibliche Stimme verärgert. Es war seine Kollegin, Polizeioberkommissarin Tina Meggle. „Ja, klar! Schon gut. Tut mir Leid. Du kannst natürlich nichts dafür. Ach, Kruzifix nochmal! Miller schimpfte ein zweites Mal. Diesmal aus einem anderen Grund. Das Bildtelefon funktionierte nicht richtig. Kein Bild, nur Ton. „Man, du hast ja vielleicht schlechte Laune heute! „Ja, ja. Mich regt gerade bloß dieses blöde Telefon auf. Ich kann dich momentan nur hören nicht sehen, Tina. Seine Kollegin war, im Gegensatz zu ihm, absoluter Technikfan und sie konnte auch viele elektronische Geräte reparieren. Außerdem war sie ein Japan-Anhänger. Die Japaner sind schon seit dem 20. Jahrhundert wahre Meister der Alltags-Technisierung und Tina teilte mit den Asiaten ihre Begeisterung für Elektronik. Deshalb hatte sie sich auch nicht lumpen lassen, vor ein paar Monaten freiwillig an einem Polizeiseminar in Tokio teilzunehmen, wo sie sich gleich mit einer japanischen Kollegin anfreundete und Kontakt hielt. Ihr Japanisch, das sie vor zwei Jahren angefangen hatte zu lernen, war mittlerweile ganz passabel. „Max, wenn du öfter Probleme mit deinem Telefon hast, komm´ich vielleicht mal rüber und seh´s mir an! Vielleicht kann ich´s reparieren. „Ja, von mir aus. Max Stimmung wurde durch Tinas Hilfsbereitschaft nicht besser. Nichtsdestotrotz konnte er seine Kollegin gut leiden, eine engere Beziehung als die berufliche war aber bisher nicht entstanden. Sie war halb so alt wie er, hatte für Rothaarige die typischen Sommersprossen, war außerdem sehr fleißig und kontaktfreudig. Schon etwas genervt von Max schlechter Laune, redete sie schroff durchs Telefon: „Die Leiche liegt in der Bert-Brecht-Straße beim Äußeren Stadtgraben. Und anschließend kommst du in die Zentrale! Der Chef möchte dich sprechen, also beweg´ dich! „Ja, schon gut. Ich mach´ mich auf´n Weg. Max legte den kabellosen Hörer wieder zurück in die rechte Mulde des Bildtelefons. Insgeheim war er jetzt sauer auf sich selber. Er mochte Tina eben und wollte ihr gegenüber eigentlich nie übellaunig auftreten. Tsja, dafür war es nun zu spät. Er ging zurück ins Badezimmer, kämmte sich ordentlich und wusch sich nochmal richtig das Gesicht mit kaltem Leitungswasser aus.

    Ein paar seiner Kollegen waren schon da. Zwei von ihnen unterhielten sich gerade, als Max mit einem TaA ankam, einem Taxi auf Anfrage oder „Neudeutsch: COD, Cab On Demand. Er bezahlte mit seiner Kreditkarte und nicht wie die meisten Fahrgäste via Smartphone. Letzteres besaß Max nicht einmal. Selbstverständlich hatte die hiesige Polizei eigene Magnetschwebe-Fahrzeuge, aber das fahrerlose Taxi holte einen direkt vor der Haustür ab und Max war dadurch schneller am Tatort. Die Spurensicherung hatte ihre Arbeit schon aufgenommen und sogar die Leute von der Forensik erfreuten mit ihrer Anwesenheit. Die waren normalerweise immer die Letzten. Alle waren im Grunde in Zivilkleidung unterwegs, nur die Gerichtsmediziner hatten sich weiße Kittel übergestreift und beigefarbene Latexhandschuhe angezogen. Die Leiche lag am Kanalufer, auf einer grünen Wiese. Der Morgentau lag noch auf den Grashalmen, ein dünner Nebelfaden schwebte dort nur wenige Zentimeter über dem Erdboden und kämpfte tapfer gegen das stärker werdende Sonnenlicht. „So, was haben wir denn hier?, fragte Max die zwei Männer von der Gerichtsmedizin. Seine Stimmung hatte sich durch den sonnigen Tag etwas gebessert. „Eine etwa 50 Jahre alte, männliche Leiche, stark abgemagert und offenbar mit Zahnproblemen. Der Mediziner öffnete dabei dem Toten den Mund, indem er mit Zeige- und Mittelfinger seiner Hände dessen Gebiss langsam auseinander schob. „Todeszeitpunkt etwa gestern Abend. Genaueres kann ich erst nach der Obduktion sagen. Na, das war immerhin schon ein bisschen was. Max betrachtete den Leichnam genauer. Da war so einiges seltsam an ihm. Es war Sommer und er hatte einen Mantel an, einen schwarz-weiß karierten Raglan-Mantel, um es genauer zu formulieren. So einen ähnlichen hatte er auch im Schrank. Die Ärmel bei diesem Kleidungsstück waren nicht an der Schulterpartie festgenäht, sondern am Hals. Dadurch war es leichter, ihn anzuziehen. Die Enden der schmutzigen, olivgrünen Cargohose waren stark ausgefranst. „Wohl ein Obdachloser, dachte der Hauptkommissar. Der tote Mann war wirklich sehr dünn, vermutlich fror er sogar im Sommer und hatte deswegen einen Mantel an. Letztgenannter war weder ausgefranst noch besonders schmutzig und schien eher für eine Frau gedacht zu sein. Wahrscheinlich hatte er ihn irgendwo mitgehen lassen. Aber komischerweise trug er dabei keine festen Schuhe, sondern abgetragene Birkenstock-Sandalen ohne Socken. „Merkwürdig! Max Kollege Stefan von der Spurensicherung trat an ihn heran und hielt ihm einen verschließbaren Klarsichtbeutel vors Gesicht.

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