Darmgymnastik: Bewegung & mehr gegen Verdauungsbeschwerden
Von Doris Paas
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Über dieses E-Book
In diesem Buch finden Sie zahlreiche Atem- und Bewegungsübungen für einen gesunden Darm ohne Verdauungsbeschwerden, und Strichmenschlein zeigen Ihnen die Bewegungsabläufe. Es gibt aber auch die erforderlichen Erklärungen zu den Zusammenhängen, denn nur, was man versteht, kann man auch mit Überzeugung und in ausreichendem Maße durchführen - und durchhalten. Darüber hinaus sind bestimmte Punkte auf dem Körper dargestellt, die mithilfe der Akupressur stimuliert werden können, wodurch die Bewegungsübungen ideal ergänzt werden. Weiterhin werden zusätzliche Hilfsmaßnahmen und Hilfsmittel vorgestellt, die die Behandlung von Verdauungsproblemen effektiv unterstützen. Und last, but not least, gibt es ein Kapitel mit Fragen, die in meiner Praxis immer wieder zu diesem Themenkomplex gestellt werden. Die Antworten können sicherlich auch Ihnen weiterhelfen.
Zusammengenommen haben Sie mit diesem Baukasten zahlreiche Möglichkeiten in der Hand - und zwar im wörtlichen Sinne in der eigenen Hand, um Erkrankungen des Verdauungssystems und Beschwerden sowohl symptomatisch als auch ursächlich günstig beeinflussen oder ihnen sogar wirksam vorbeugen zu können.
»Ein Allheilmittel also?« Nun, alleine heilen diese Maßnahmen Ihre Beschwerden nicht. Aber Bewegung in Kombination mit der Akupressur und die zusätzlichen Maßnahmen und Hilfsmittel unterstützen die jeweils spezifische Behandlung bei der Heilung von Verdauungsbeschwerden - und diese Unterstützung ist unverzichtbar. Ansonsten ist nicht nur die Heilung in Frage gestellt, es sind auch Rückfälle vorprogrammiert.
Auch wenn sich dieses Buch hauptsächlich an Betroffene richtet und im Text zur besseren Verständlichkeit Fachausdrücke weitestgehend vermieden werden, sollte dieser sorgfältig recherchierte, umfassende Titel aber auch in keiner beratenden oder therapeutischen Praxis fehlen.
Doris Paas
Doris Paas, Jahrgang 1952, ist ausgebildete Lehrerin und Ernährungs- und Gesundheitspädagogin und Betriebliche Gesundheitsmanagerin. Während ihrer Arbeit in verschiedenen Krankenhäusern sammelte sie weitreichende medizinische Erfahrungen und bildet sich laufend fort. U.a. ist sie zertifizierte Spezialistin für Mikrobiologische Therapie und Mykoberaterin. Sie ist Autorin mehrerer Fachbücher und Veröffentlichungen in einschlägigen medizinischen Fachzeitschriften. In ihrer Praxis berät Doris Paas Klientinnen und Klienten mit den Schwerpunkten Verdauungsbeschwerden, Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten und Bakterielle Fehlbesiedelungen.
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Buchvorschau
Darmgymnastik - Doris Paas
Inhalt
Einleitung
Wie funktioniert »Verdauung«?
2.1 Welche Faktoren können die Verdauung beeinflussen?
Atem und Verdauung
Was ist natürlich und ursprünglich?
4.1 Ernährung und Verdauung
4.2 Und heute?
Verdauungsbeschwerden
5.1 Verstopfung
5.2 Blähungen, Bauchschmerzen und -krämpfe
5.3 Roemheld-Syndrom
5.4 Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten
5.5 Entgleisung der Balance und bakterielle Fehlbesiedelungen
5.6 Schäden an der Darmschleimhaut
5.7 Durchfall
5.8 Magenbeschwerden
5.9 Weitere Erkrankungen
5.10 Psychische Belastung
5.11 Reizdarm-Syndrom
Vorbeugung und Therapiemöglichkeiten
6.1 Kontinuierliche Bewegung
6.2 Darmgymnastik
6.3 Dosierung der Intensität
6.4 Zeitaufwand
6.5 Sport
Anleitungen für eine wirksame Darmgymnastik
7.1 Grundübungen
7.1.1 Vollatmung
7.1.2 Entspannungsübung
7.2 Atemübungen
7.2.1 Effektives Ein- und Ausatmen
7.2.2 Weiten des Brustraums
7.2.3 Singen
7.2.4 Zwerchfellstärkung
7.2.5 Zwerchfellentspannung
7.3 Dehnungsübungen
7.3.1 Dehnungsübung für Anfänger
7.3.2 Dehnungsübung fürs Büro
7.3.3 Dehnungsübung für Fortgeschrittene
7.3.4 »Den Vollmond anschauen«
7.4 Lockerungsübungen
7.4.1 Auf dem Zifferblatt
7.4.2 Bauch rein, Brust raus?
7.5 Entblähende Übungen
7.5.1 (P)ups!
7.5.2 Zusammengerolltes Blatt
7.6 Bewegungsübungen
7.6.1 Bauchtanz
7.6.2 Hula-Hoop
7.7 Stärkungsübungen
7.7.1 Beckenbodenstärkung
7.7.2 Pferderücken und Katzenbuckel
7.7.3 Bauch und Rücken stärken (nicht nur) im Büro
7.7.4 Aufrecht durch das Leben
Akupressurpunkte
8.1 Die Meridiane
8.2 Akupressur-Technik
8.3 Wirkung und Lage der Akupressurpunkte
8.3.1 Magen 25
8.3.2 Perikard 6
8.3.3 Magen 35
8.3.4 Magen 36
8.3.5 Gallenblase 34
8.3.6 Gegenüberstellung von Ma 35, Ma 36 und Gb 34
8.3.7 Ren Mai 15
8.3.8 Ren Mai 12
8.3.9 Dickdarm 10
8.3.10 Magen 41
8.3.11 Milz 4
8.3.12 Milz 6
8.3.13 Du Mai 24
8.3.14 Dickdarm 4
8.3.15 Blase 62
8.3.16 Ren 6
8.3.17 Dantian
8.4 Symptomtabelle für Akupressurpunkte
Zusätzliche hilfreiche Maßnahmen
9.1 Die Ileozökalklappe
9.1.1 Funktion der Ileozökalklappe optimieren
9.1.2 Stuhltransport um die Ileozökalklappe optimieren
9.2 Stimulierung des Vagus-Nervs
9.2.1 Kalte Dusche
9.2.2 Handy weglegen!
9.2.3 Am Ohr ziehen und gut kauen
9.3 Bauchmassage
9.4 Leberwickel
9.5 Trinken
Hilfsmittel
10.1 Luftgefülltes Sitzkissen
10.2 Hautbürsten
10.3 Igelball
10.4 Schlafrolle
10.5 Atemtrainer
10.6 Elektroakupunktur-Gerät
Häufig gestellte Fragen
Schlusswort
Dank
Weiterführende Informationen
Haftungsausschlusserklärung
Die Zusammenstellung der Übungen, Akupressurpunkte und Hilfsmittel und die gegebenen Ratschläge erfolgten nach bestem Wissen und Gewissen. Sie ersetzen jedoch keine ärztliche Beratung, die ich Ihnen in jedem Falle und als erstes dringend nahelege. Für etwaige Folgen durch die Empfehlungen in diesem Buch kann keine Haftung übernommen werden.
Achtung: Bitte beachten Sie die Warnhinweise, die explizit bei einigen Übungen und Akupressurpunkten aufgeführt sind.
1 Einleitung
Bewegung ist nicht alles, aber ohne Bewegung ist alles nichts. Dies ist eines der wichtigsten Prinzipien für eine gesunde Verdauung – sowohl zur Vorbeugung vor Beschwerden als auch bei der Behandlung von Verdauungsproblemen jeglicher Art. Gemeint ist hier die Bewegung der Verdauungsorgane, insbesondere des Magens und des Darms, wie auch die Bewegung des gesamten Körpers, durch den die Bewegung der Verdauungsorgane zum größten Teil überhaupt erst ermöglicht wird.
Viele – viel zu viele – Betroffene klagen teils über Jahre immer wieder über die gleichen bzw. leider auch über sich verschlimmernde Symptome, obwohl sie schon zahlreiche teure Präparate eingenommen haben. Es reicht in der Regel eben nicht, nur ein Medikament oder Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen und damit Beschwerden wie Verstopfung, Bauschmerzen, Blähungen, Durchfall, Sodbrennen, bakterielle Fehlbesiedelungen und viele andere zu lindern – und sogar dauerhaft zu beheben. Die Präparate mögen – sofern sie gut gewählt sind – tatsächlich etwas bewirken, aber leider zeigt die Erfahrung, dass häufig schon nach kurzer Zeit alles wieder beim Alten ist.
Selbstverständlich ist es in vielen Fällen angeraten, im Rahmen eines Therapiekonzepts auch ein Präparat einzunehmen, vor allem, wenn es sich um von einer Ärztin oder einem Arzt verschriebene Medikamente handelt. Und oft ist es auch sinnvoll, für bestimmte Probleme gemeinsam mit Therapeutinnen und Beratern zusätzlich zu anderen erforderlichen Maßnahmen auch geeignete Nahrungsergänzungsmittel sorgfältig auszuwählen.
Dauerhaft wird der Erfolg jedoch selten sein, wenn man nicht die Ursachen abstellt und den Lebensstil ändert, der die Beschwerden hervorgerufen hat. Bei Verdauungsstörungen sind dies in der Regel Verhaltensweisen, die unserer »Zivilisation« geschuldet sind, allem voran eine falsche Ernährung und mangelnde Bewegung. Beseitigt man diese Grundübel, insbesondere, wenn man noch nicht erkrankt ist und »nur« gesund bleiben, also vorbeugen will, würde dies für ein stabiles Verdauungssystem im Normalfall schon ausreichen. Und auch, wenn man erkrankt ist, wirkt vor allem die Bewegung bei jeder Therapie unterstützend und kann neben den anderen, spezifisch erforderlichen Behandlungen einen dauerhaften Erfolg festigen. Anders ausgedrückt: ein Mangel an Bewegung ist bei allen Verdauungsbeschwerden – und nicht nur bei der Verdauung – unter anderem eine der wichtigsten Ursachen. Ändert man hier etwas und bewegt sich mehr, kann man nicht nur die Symptome günstig beeinflussen, sondern gleichzeitig eine der Ursachen beheben. Kontinuierliche(re) Bewegung wirkt deshalb sowohl symptomatisch als auch ursächlich – die beste und wirksamste »Medizin«, die es gibt.
Dieses Buch enthält Anleitungen für zahlreiche alltagstaugliche, gymnastische Übungen, die bei den verschiedenen Symptomen helfen. Erlernen Sie die Bewegungsabläufe und lassen Sie es sich zur Gewohnheit werden, im Laufe des Tages immer wieder die eine oder andere Atem- und/oder Bewegungsübung für einen gesunden Darm ohne Verdauungsbeschwerden durchzuführen. Sie finden aber auch die erforderlichen Erklärungen zu den Zusammenhängen. Nur was man versteht, kann man auch mit Überzeugung und in ausreichendem Maße durchführen – und durchhalten.
Weiterhin gibt es bestimmte Punkte auf dem Körper, die mithilfe der Akupressur stimuliert werden können, wodurch die Darmgymnastik ideal ergänzt werden kann. In diesem Buch wurden Punkte ausgewählt, die sowohl bei den verschiedenen Verdauungsbeschwerden wirksam als auch gut alleine zu erreichen sind, so dass keine Hilfe durch andere Personen erforderlich ist.
Darüber hinaus werden zusätzliche Maßnahmen und Hilfsmittel vorgestellt, die die Behandlung von Verdauungsproblemen effektiv unterstützen können.
Da in meiner Praxis gerade zum Thema »Darmgymnastik« sehr häufig dieselben Fragen gestellt werden, finden Sie – last, but not least – eine Reihe von Fragen und Antworten, die sicherlich auch Ihnen weiterhelfen können.
Zusammengenommen haben Sie so einen Baukasten mit zahlreichen Möglichkeiten in der Hand, um Erkrankungen des Verdauungssystems und Beschwerden sowohl symptomatisch als auch ursächlich günstig beeinflussen oder ihnen sogar wirksam vorbeugen zu können. Und zwar im wörtlichen Sinne in der eigenen Hand.
Auch wenn sich dieses Buch hauptsächlich an Betroffene richtet und im Text zur besseren Verständlichkeit Fachausdrücke weitestgehend vermieden werden, sollte dieser sorgfältig recherchierte, umfassende Titel aber auch in keiner ärztlichen Praxis und auf keinem Schreibtisch von Heilpraktikerinnen und Ernährungs- und Gesundheitsberatern fehlen.
Und noch ein Hinweis:
Die Bezeichnungen in dem vorliegenden Buch sind so gewählt, dass sie (hoffentlich) gendergerecht sind. Ich habe mich dabei jedoch darum bemüht, die Lesbarkeit nicht über Gebühr zu beeinträchtigen. Aus dem gleichen Grunde sind auch die Strichmännlein auf den Zeichnungen keine Strichmännlein, sondern Strichmenschlein – auch wenn sie keine Hosen oder Röcke tragen und lange oder kurze Haare haben (aber auch dies wäre ja ein Klischee, das es zu vermeiden gilt). Wenn ich auf geschlechtsspezifische Verhaltensweisen eingehe, beziehe ich mich hier auf meine erfahrungsgemäße Sichtweise. Sollte es aus Ihrer Sicht anders sein, ist dies selbstverständlich genauso gut.
2 Wie funktioniert »Verdauung«?
Eigentlich sollte unsere Verdauung funktionieren, ohne dass wir es wahrnehmen – eigentlich! Mit Verdauung ist hier übrigens nicht (nur) der Stuhlgang gemeint, also das Produkt, das wir auf der Toilette hinterlassen, sondern der gesamte Prozess der Verarbeitung von Lebensmitteln in unserem Verdauungssystem. Angefangen schon beim Anschauen, Riechen und Verarbeiten der Lebensmittel und der damit verbundenen Produktion von Verdauungssäften in den Speicheldrüsen, in Magen, Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse, über das Abbeißen und Hinunterschlucken, dann die Aufspaltung aller Nahrungsbausteine in Magen und Darm bis hin zur Ausscheidung der unverdaulichen Reste – all das ist Verdauung¹.
Jedes Organ und jeder Bereich des Verdauungssystems hat ganz bestimmte Aufgaben. Schauen Sie sich dazu bitte auch die Abbildungen 2a, b, c und d auf den Seiten 14 und 15 an. Im Mund werden die Speisen von den Zähnen zerkleinert und mit Speichel vermengt. Er macht die Speisen gleitfähig und enthält Enzyme, die bereits im Mund erste Aufspaltungen bestimmter Nährstoffe einleiten. Mit dem Herunterschlucken gelangt der Speisebrei durch die Speiseröhre in den Magen. Dort werden die Speisen intensiv mit Magensäure und Enzymen vermengt, wodurch nicht nur eine Abtötung vieler aufgenommener Keime und Krankheitserreger stattfinden kann, sondern auch eine weitere Aufspaltung der Nahrungsproteine (Eiweiße) erfolgt. Die Verweildauer der Speisen im Magen hängt von der Art der verzehrten Lebensmittel ab – Obst und Gemüse werden leichter verdaut als fett- und proteinlastige Nahrung wie z.B. Fleisch, Flüssiges gelangt schneller in die nachfolgenden Verdauungsabschnitte als Festes. Nach der jeweiligen Verweildauer wird die nun vorbereitete Nahrung häppchenweise durch den Magenpförtner in den Zwölffingerdarm, den oberen Teil des Dünndarms, abgegeben.
Abb. 2a: Modell
Abb. 2b: Schematische Darstellung
Abb. 2c: Übersicht
Abb. 2d: Ileozökalklappe
Zur weiteren Verarbeitung der Nährstoffe werden in den Verdauungsdrüsen Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse enzymhaltige Substanzen gebildet, die durch Gänge in den Zwölffingerdarm gelangen. Hier und im folgenden Verlauf des Dünndarms werden zusätzlich in der fein aufgefalteten Schleimhaut zahlreiche Verdauungsenzyme gebildet, die eine weitere Aufspaltung der Nährstoffe in kleinste Bausteine gewährleisten sollen, damit sie über die Darmschleimhaut in das Körperinnere gelangen und über das Blut dem Stoffwechsel und letztendlich den Körperzellen zugeführt werden können.
Hierzu ein kleiner Exkurs: Nicht nur unsere Körperoberfläche ist nämlich »Außen«, auch das Darmlumen, also der Darminhalt, ist noch »Außen«. Man kann sich den Darm wie einen eingestülpten Handschuhfinger vorstellen: alles, was mit der Außenwelt in Berührung kommt wie die Luft auf der Haut oder eben auch die Nahrung in Magen und Darm, ist »Außen«. Das Körperinnere hingegen sind Blut, Organe, Gehirn, Muskeln und alle Körperzellen. Die Darmschleimhaut produziert nicht nur wichtige Verdauungsenzyme, sondern bildet auch die Barriere zwischen dem Körperäußeren und dem Körperinneren und ist somit ein ganz wichtiger Bestandteil unseres Immunsystems.
Der Dünndarm mit seinen Abschnitten »Zwölffingerdarm« (Duodenum), »Leerdarm« (Jejunum) und »Krummdarm« (Ileum) liegt mit seinen ca. 5 – 6 Metern fest zu Schlingen gepackt im Bauchraum (siehe Abbildung 2a, Seite →). Im Dünndarm ist der Speisebrei noch recht flüssig – eben dünn, woher er seinen Namen hat. Der Nahrungsbrei wird relativ schnell durch den Dünndarm hindurch transportiert und gelangt nach wenigen Stunden in den Dickdarm.
Der Dünndarm mündet auf der rechten Körperseite in Leistenhöhe durch die sogenannte Ileozökalklappe (siehe Abbildungen 2a, c und d, Nr. 9) in den ca. 1,50 Meter langen Dickdarm. Dies ist eine Engstelle, die sicherstellen soll, dass der Speisebrei nur in dieser einen Richtung fließen soll. Aufgrund von unterschiedlichen, bakteriellen Besiedelungen in Dünn- und Dickdarm wäre eine Richtungsumkehr fatal.
Der Dickdarm steigt nun in einem Abschnitt auf der rechten Seite des Unterleibs entgegen der Schwerkraft nach oben (Colon ascendens), legt sich im weiteren Verlauf waagerecht unter dem Zwerchfell von der rechten zur linken Körperseite (Colon transversum), um dann in einem zunächst fast senkrecht absteigenden Darmstück (Colon descendens) und einer sich anschließenden »S-Kurve« (Sigma) in den Enddarm (Rectum) und den After (den Darmausgang oder Anus) überzugehen. Im Verlauf des Dickdarms wird der Stuhl eingedickt, indem Flüssigkeit mit eventuellen restlichen verwertbaren Stoffen entzogen und der (Wieder)verwertung zugeführt wird. Auch wenn der Dickdarm in der Tat dick ist, ist es nicht sein Umfang, sondern die Aufgabe, die ihm seinen Namen verschafft hat.
Die Verweildauer des Stuhls im Dickdarm nimmt trotz der deutlich kürzeren Abmessung eine sehr viel längere Zeitspanne in Anspruch als im Dünndarm. Allerdings hängt sie von zahlreichen Faktoren ab. Dies sind u.a. die Art und damit die Konsistenz der Nahrung, die Menge der enthaltenen Ballaststoffe, die Zusammensetzung der intestinalen Mikrobiota (früher mit dem Begriff »Darmflora« bezeichnet) und – natürlich – die Bewegung.
Der für