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Brüdergesänge aus der Toten Ebene: Zweiter Knoten des Ersten Gesanges
Brüdergesänge aus der Toten Ebene: Zweiter Knoten des Ersten Gesanges
Brüdergesänge aus der Toten Ebene: Zweiter Knoten des Ersten Gesanges
eBook63 Seiten52 Minuten

Brüdergesänge aus der Toten Ebene: Zweiter Knoten des Ersten Gesanges

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Über dieses E-Book

In der zweiten Episode bestreitet Perle seinen ersten Auftrag an der Seite von Etran, Kotol, Karluf, Getel, Fa'el, Duthul und Firthuk. Die acht Blutsbrüder haben das Territorium der berüchtigten Fünftaler betreten, des südlichsten Stammes im Sichelgebirge. Noch vor der Ankunft in Sonntal, der östlichsten Siedlung der Fünftaler, haben manche Brüder ein schlechtes Gefühl bei der Sache: Die Stämme des Sichelgebirges sind bekannt für ihre Verschlagenheit - und nur zwei der Brüder beherrschen die Sprache Fünftals. Nach einem Empfang, den die Brüder aus eigener Tasche zahlen müssen, erhalten sie von Eelmi, der Stammesmutter von Sonntal, einen Auftrag: Sie sollen einen Spinndrachen töten - eine nachtaktive Bestie, die ein Heiligtum des Vogelmannes entweiht habe. Doch hinter der Jagd auf eine gefährliche Echse verbirgt sich mehr, als es zunächst scheinen mag: Die Eingeweihten des Vogelmannes sind mit der Vorgehensweise der Stammesmutter alles andere als einverstanden und unterbreiten den Brüdern ein anderes Angebot. Wem können die Brüder in dieser fremden Gemeinschaft mit ihrer unheimlichen Religion trauen? Werden sie die richtige Entscheidung treffen? Und was weiß Thilla über all dies - die Schankmaid, die Fa'el in ihren Bann gezogen hat?
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum21. Juli 2022
ISBN9783987622120
Brüdergesänge aus der Toten Ebene: Zweiter Knoten des Ersten Gesanges

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    Buchvorschau

    Brüdergesänge aus der Toten Ebene - Blaustein

    Impressum

    Texte: © Copyright by Blaustein, Lektorat: Svenja Fieting

    Umschlaggestaltung: © Copyright by Blaustein

    Verlag

    Philipp Sieber

    Vereinsstraße 46

    44793 Bochum

    blaustein.buecher@web.de

    ISBN: 978-3-98762-212-0

    Verlag GD Publishing Ltd. & Co KG, Berlin

    E-Book Distribution: XinXii

    www.xinxii.com

    logo_xinxii

    2. Knoten

    Das Sichelgebirge warf lange Schatten voraus. Noch bevor wir den Fuß des Ekinus erreicht hatten, schob sich sein Gipfel zwischen uns und die Mittagssonne. Wir hatten einstimmig beschlossen, über den Föhrenpass Sonntal – die westlichste Siedlung von Fünftal – aufzusuchen.

    In meinem Rücken sangen Karluf, Kotol und Getel eines ihrer Lieblingslieder und versuchten hin und wieder, Firthuk zum Mitsingen zu bewegen. Karluf vollendete die erste Strophe:

    „… das war ein Anblick, der uns quälte,

    weil einer uns‘rer Brüder fehlte!"

    Dann übernahm Getel. Der Frauenheld mit dem glänzend schwarzen Haar sang in brüchigem Bariton:

    „Ein jeder stürmte durch die Stadt

    und lugte unter jedes Blatt

    Bis einer schrie nach vielen Stunden:

    Ihr glaubt nicht, wo ich ihn gefunden!"

    Hinter ihnen trotteten Duthul und Firthuk einher. Der Grübler und der Sohn eines Großbauern unterhielten sich über unsere Kasse: von welchen Münzen wir noch welche Beträge übrighätten, und welche Währungen die Herren des Sichelgebirges annähmen.

    In-Kur Fellar, ein Kaufmann aus Sunner in der Toten Ebene, hatte die Brüder vor dem Durcheinander gewarnt, das in dieser Hinsicht unter allen Stämmen des Sichelgebirges herrschte – ob man in Fünftal verkehrte, im Rostnacken oder auf dem Kreidesitz.Ich schloss zu Etran und Fa‘el auf. Ausgerüstet mit einer Wegliste, einer Aufzählung von Unterkünften im Sichelgebirge und der Toten Ebene, die der Kaufmann für uns erstellt hatte, bildeten sie die Spitze unserer Marschkolonne. „… also lass‘ das mal unsere Sorge sein, die Jungs kümmert‘s eh nicht", sagte Etran zu unserem hochgewachsenen Gelehrten. Dann machte er Platz, um mich in die Mitte zu nehmen.

    „Was weißt du über die Sichelherren, Bruder?", fragte er.

    „Nichts Gutes, bekannte ich. „Meine Hauslehrer in Ur haben kaum von ihnen erzählt. Für sie waren diese Stämme alles Banditen.

    „Herzlichen Glückwunsch, murmelte Fa‘el, während er die Wegliste studierte. „Du befindest dich in Gesellschaft von Banditen – je nachdem, wen du nach uns fragst...

    „Ich habe noch keine Sichelmänner getroffen, die anständig waren, erwiderte ich. „Als ich mit den Hütern des himmlischen Schatzes...

    „… den Schlächtern aus Babutêrti", berichtige Fa‘el.

    „… als ich deren Gefangener war, habe ich einmal ein Geschäft zwischen Sichelmännern aus dem Osten und meinen Her… Entführern miterlebt. Es lief furchtbar: Anfangs würdigten beide Seiten die Härte der anderen – dann gerieten sie genau deshalb aneinander, dann verharrten beide drei Tage lang im eigenen Lager und stellten fest, wie wenig sie gemeinsam hatten."

    „Wenig gemeinsam?, hakte Etran nach. Fa‘el lieferte eine Erklärung: „Wenn Perle, wie ich annehme, von den Kreidemännern spricht, ergibt das alles sehr viel Sinn. Der schlanke Bruder faltete seine Wegliste zusammen und holte zu einer Erklärung aus: „Die Männer vom Kreidesitz sind blutrünstig und rücksichtslos. Das haben sie mit den ‚Hütern‘ aus Babutêrti gemein. Während aber die Sichelmänner vom Kreidesitz ihr Selbstverständnis und ihre Ehre aus dem Kampf beziehen, folgen die Eiferer aus Babutêrti allein ihrem Wahn – und jenen Priestern, die diesen Wahn nähren. So gesehen ist es kein Wunder, dass sie einander nicht riechen können. Ich nickte. „Dem Ehrgefühl der Sichelmänner stand der feurige Eifer der Akkadier entgegen. Sie hätten sich um ein Haar gegenseitig umgebracht, wenn nicht einer der Sichelmänner an ihren gemeinsamen Feind, die Truppen aus Kušibuti, erinnert hätte.

    Etran schnalzte mit der Zunge. „Sehr lehrreich, bemerkte er. „Und mit Fünftal hattest du bisher keine Berührung, Perle? Ich schüttelte den Kopf. „Fa‘el hat Recht. Die Häscher sprachen von den Kriegern als ‚Männer vom weißen Gipfel‘. Ein ‚Fünftal‘ kenne ich nicht, aber von meinen Lehrern weiß ich noch von einem Volksstamm der ‚Sechs Schluchten‘.

    „Sechs?" Fa‘el warf besorgt die Stirn in Falten.

    „Wahrscheinlich, mutmaßte Etran, „zählten sie in Ur noch irgendeine Siedlung fälschlicherweise zu Fünftal dazu. Ich meine: Von hier nach Ur ist es ein weiter Weg!

    „Das glaube ich nicht, entgegnete Fa‘el. „Die Truppen von Ur kannten die Stämme des Sichelgebirges. Der Untergang der Stadt hängt schließlich eng mit dem Rachefeldzug von König Yazkur-El V. in das Gebirge zusammen. Nein… ich glaube, wir sollten unbedingt herausfinden, was es mit diesem sechsten Tal auf sich hat!

    „… damit wir in Sonntal niemandem auf die Füße treten, warf Etran ein. Fa‘el nickte. „Das auch. Ich dachte aber eher daran, dass Wissen eine unserer schärfsten Waffen ist … Er blickte über die Schulter zu Duthul und Firthuk und ergänzte: „Und eine unserer wertvollsten Währungen,

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