Fährtenarbeit bei Hunden: Mantrailing, Fährtenarbeit Hund, Schnüffelspiele für Hunde und vieles mehr!
Von Roland Berger
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Über dieses E-Book
Wozu dann noch das Fährtentraining ausüben? Diese Frage brennt Ihnen jetzt unter der Zunge. Nun... Die Fährtenarbeit ist schon ein bisschen tiefgründiger. Sie selbst oder eine andere Person legen eine Fährte, die Ihr Hund verfolgen soll. Aber natürlich nicht irgendwie, denn hierfür gibt es Regeln. Sie können sogar bestimmte Prüfungen ablegen, um Ihren Hund auch als anerkannten Spür- oder Rettungshund führen zu können.
Für das Mantrailing gelten ähnliche Vorschriften, allerdings wird hier keine künstlich gelegte Fährte von Ihrem Vierbeiner verfolgt, sondern der Hund wird so trainiert, dass er dem Geruch eines ganz bestimmten Menschen folgen und somit zum Beispiel eine vermisste Person auffinden kann.
Der Inhalt des Buchs lautet:
- Die Fährtenarbeit
- Das Fährtentraining
- Schwierigkeiten in der Natur
- Mantrailing und ID-Tracking
- Einsatz auf dem Trail
- Die Prüfung zum anerkannten Fährtenhund
- Lerntipps
- Schlusswort
Kann Ihr Hund das auch? Ganz bestimmt... es gibt nur sehr wenige Ausnahmen, bei denen von dieser Sportart abgesehen werden sollte. Diese werden Ihnen in diesem Ratgeber erläutert. Zudem erfahren Sie, wie Sie Ihre Spürnase zu einem Fährtenhund ausbilden können und was Sie dafür benötigen. Sie werden alle Hintergrundinformationen erhalten, um mit Ihrem Vierbeiner auf den Trail gehen zu können.
Viel Spaß beim Lesen, Lernen und Trainieren.
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Rezensionen für Fährtenarbeit bei Hunden
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Buchvorschau
Fährtenarbeit bei Hunden - Roland Berger
Einführendes
D
as beliebteste Haustier des Menschen hat eine ganz besondere Fähigkeit: Es kann besonders gut riechen und ist zudem sehr gelehrig, um auf unterschiedliche Gerüche sensibilisiert zu werden. Somit ist ein Hund in der Lage, bestimmte Materialien und Stoffe ausfindig zu machen. Selbst unter schwierigsten Bedingungen kann ein Hund bestimmte Gegenstände, wie Bargeld oder Drogen, erschnüffeln.
Doch was ist unter der Fährtenarbeit zu verstehen und was zeichnet diese aus? Kann jede Hunderasse zu einem Fährtenspezialisten werden oder ist dies nur speziellen Rassen vorbehalten? Ob Ihr Hund dazuzählt und wie Sie ihn für die Sucharbeit ausbilden können, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Die Fährtenarbeit
D
er Geruchssinn eines Hundes ist dem des Menschen um einiges überlegen. Eine Hundenase kann über bis zu 200 Millionen Riechzellen verfügen, während es beim Menschen nur etwa fünf Millionen sind.
Sicher haben Sie Ihr Tier bei Spaziergängen dabei beobachtet, wie es ausgiebig im Gras oder an den Bäumen schnüffelt. In diesen Momenten kann er „lesen, welcher Hund zuletzt hier gewesen ist. Vielleicht handelt es sich ja um eine nette Hundedame, die gerade auf der Suche nach dem passenden Gefährten ist… oder aber es hat sich ein fremder Rüde angesiedelt, der Ihrem Vierbeiner Konkurrenz bieten kann. All diese Informationen stecken in den Duftmarken anderer Hunde und diese sind für Ihren Vierbeiner sehr wichtig. Für ihn ist es die „Morgenzeitung
.
Nun kann aber der natürliche Geruchssinn eines Hundes noch sehr viel weiter verfeinert und spezialisiert werden. Vor allem, um dem Tier eine artgerechte Beschäftigung bieten zu können, ist dies von Vorteil. Das Schnüffeln an sich ist jedem Hund in die Wiege gelegt und er macht es, weil es genetisch in ihm verankert ist. Dies können Sie als Beschäftigungsgrundlage ausnutzen und ihm somit einiges mehr bieten als nur den routinierten Spaziergang und das anschließende Spiel mit dem Stöckchen holen.
Erfahren Sie jetzt, was unter dieser Fährtenarbeit zu verstehen ist und wie es überhaupt dazu kam, Hunde zu trainieren, bestimmte Stoffe zu erschnüffeln.
Fährtenarbeit – was ist das?
Schon seit der Domestizierung der Hunde werden diese für alle möglichen Aufgaben eingesetzt. So wurden sie damals auch gezüchtet. Einige Rassen verfügten über einen sehr guten Schutzinstinkt und wurden als Hüte- und Herdenschutzhunde gezüchtet, andere Rassen hatten dagegen einen ausgeprägten Jagdtrieb und wurden dementsprechend als Jagdhunde eingesetzt. Wieder andere Rassen konnten besonders gut der Fährte eines potenziellen Beutetieres folgen. Somit wurden diese Hunde dann als Suchhunde verwendet. All diese natürlich vorhandenen Instinkte wurden selektiert und nur die besten Tiere wurden für eine Weiterzucht verwendet, um die gewollten Ambitionen zu verbessern und zu verfeinern. Spür- oder Suchhunde gibt es schon so lange, wie der Mensch sich die Eigenschaften des Hundes zunutze macht.
Der eigentliche Begriff „Rettungshund ist jedoch noch gar nicht so alt und während des Zweiten Weltkrieges in England entstanden. Hier hat eine ältere Frau ihren kleinen Hund in den Trümmern der zerbombten Häuser nach verletzten und verschütteten Personen suchen lassen. Nachdem der Erfolg dieses kleinen Retters bekannt wurde, wurden weitere Hunde eingesetzt, um vermisste Menschen zu finden. Auch hier war ein großer Erfolg zu verzeichnen und einige dieser Vierbeiner haben die „Dikkin-Medaille des Viktoriakreuzes für Tiere
erhalten. Der kleine Hund der alten Frau kann jedoch als „Ur-Ahne" aller heutigen Rettungshunde angesehen werden.
Die heute im Einsatz befindlichen Spürhunde können sehr unterschiedlichen Rassen angehören. Es muss nicht unbedingt ein Rassehund sein, der zu einem guten Spür-, Fährten- oder Rettungshund ausgebildet werden kann. Wichtig ist ein sauberer Charakter, ein gut ausgeprägter Spieltrieb (für den Hund ist das alles nur ein Spiel) und natürlich ein vorzüglicher Geruchssinn.
Meist wird die Fährtenarbeit mit dem Hund sportlich betrieben. Doch auch in vielen Berufszweigen wird die Hundenase mit großem Erfolg eingesetzt. So zum Beispiel bei der Polizei oder beim Zoll sowie im Rettungswesen. Hierzu muss Ihr Vierbeiner allerdings einige Prüfungen ablegen, aber dazu erfahren Sie später mehr.
Es sind jedoch noch sehr viel mehr Bereiche, die durch Spür- oder Fährtenhunde abgedeckt werden können. So gibt es zum Beispiel einen Spürhund für Datenträger. Dieser ist in der Lage, USB-Sticks, Speicherkarten und weitere elektronische Datenträger aufzuspüren. Der Umstand, dass in allen Speichergeräten die Chemikalie „Triphenylphosphanoxid" vorhanden ist, macht dies möglich. Ein solcher, auf diesen Stoff trainierter Hund kann diesen sogar in einer vollen Mülltonne lokalisieren und anzeigen. In voller Erwartungshaltung möchte der Hund jetzt seine Belohnung in Empfang nehmen.
Ähnlich arbeiten die Spürhunde beim Zoll. Auch diese werden auf bestimmte Gerüche von Zigaretten, Rauschgift oder Bargeld trainiert. Findet ein Zoll-Hund einen dieser illegalen Stoffe, zeigt er es seinem Hundeführer an, indem er sich an der Stelle absetzt, an der er den Gegenstand erschnüffelt hat. Er wird seinen Hundeführer schwanzwedelnd anschauen, denn nun ist ihm seine Belohnung, nämlich sein Lieblingsspielzeug, sicher. Zur Erinnerung: Für den Hund ist diese Suche ein Spiel. Hat er Erfolg bei der Suche, bekommt er sein Spielzeug.
Die zahlreichen Rettungshunde sind als Flächensuchhunde im Einsatz. Sie erschnüffeln ausschließlich menschliche Gerüche, die sich keiner bestimmten Person zuordnen lassen. Hier finden besonders die Lawinensuchhunde, die Trümmersuchhunde oder die Wasserhunde eine Erwähnung. Diese Vierbeiner können auch in einem sehr unzugänglichen Gelände noch menschliche Gerüche wahrnehmen und zeigen ihren Fund meist durch Bellen an. Oft führen Sie den Hundeführer auch zu der gefundenen Person, damit die Bergung des Verletzten schnell begonnen werden kann. Ein Lawinensuchhund kann noch unter einer meterhohen Schneedecke einen Menschen finden und fängt dann an dieser Stelle an, nach dem Verschütteten zu graben.
Einem Wasserhund ist es möglich, den Geruch einer Leiche in den Fluten ausfindig zu machen. Natürlich wird ein Wassersuchhund nicht durch das Meer schwimmen, um vermisste Personen ausfindig zu machen. Mit seinem Hundeführer verweilt er auf einem Boot. Zeigt der Hund durch Bellen an, dass er einen Geruch wahrgenommen hat, prüfen andere Mitarbeiter die Strömung und die Windrichtung und alarmieren die Rettungstaucher, die die Suche fortsetzen. Da Taucheinsätze nur begrenzt möglich sind, wird vorab ein solcher Wassersuchhund eingesetzt, damit ein so großes Gebiet wie das Meer oder ein großer See sinnvoll abgesucht werden kann. Welchen Geruch ein Wassersuchhund riecht, ist nicht wissenschaftlich belegt. Verwesungsgerüche dürften es nicht sein, da diese Hunde auch Leichen mit einer sehr kurzen Liegedauer finden, von denen eben noch kein Verwesungsgeruch ausgehen kann. Auch verlorene Hautpartikel fallen weg, denn sonst würde der Hund viel öfter anschlagen, wenn sich noch andere Badegäste in diesem Gewässer aufgehalten haben. Bei einem leblosen Menschen muss also ein bestimmter Geruch vorhanden sein, den der Hund wahrnimmt. Erstaunlich ist die Fähigkeit dieser Fellnasen, einen Toten noch in Tiefen von bis zu 40 Metern ausfindig machen zu können.
Beim Mantrailing ist der Hund darauf fixiert, eine bestimmte Person zu finden. Wird nun zum Beispiel ein Kind in einem Wald vermisst, bekommt der Suchhund eine Geruchsprobe der Person, die er ausfindig machen soll. Das kann zum Beispiel eine Socke oder ein Taschentuch sein, aber auch ein kürzlich getragenes Kleidungsstück kann einen guten Anhaltspunkt für die feine Hundenase liefern. Die Suche wird dort begonnen, wo sich der vermisste Mensch bekanntlich zuletzt aufgehalten hat. Für den Hund bedeutet ein solcher Einsatz größte Konzentration und Anstrengung, denn er muss sich ausschließlich auf diesen einen Geruch fixieren und dieser Spur folgen. Eine entsprechende Belohnung sollte natürlich erfolgen, wenn die Suche beendet ist.
Eigens dafür ausgebildete Hunde können sogar Schädlinge an den Bäumen unserer Wälder erschnüffeln. Diesem Spürhund wird ebenfalls eine Geruchsprobe gegeben und danach sucht der Vierbeiner entweder bestimmte Pilze oder Ungeziefer, wie verschiedene Holzbockarten. Bei einem positiven Fund bellt der Hund oder er legt sich an der entsprechenden Stelle ab, um dem Hundeführer die Position anzuzeigen.
Ebenso können Spürhunde auch der Forschung dienlich sein. Ein sogenannter Artenspürhund kann zum Beispiel bedrohte Tier- oder Pflanzenarten ausfindig machen. So kann festgestellt werden, ob es diese bestimmte Art in der Fauna und Flora noch gibt und wie hoch die Anzahl ist. Nicht alle Hunderassen sind für eine solche Spürarbeit tauglich. Vorstehhunde wie der Pointer oder der Setter sind gut dafür geeignet, weil sie einen ausgeprägten Instinkt besitzen, andere Tierarten aufzuspüren und diese dem Hundeführer anzuzeigen, ohne diese selber zu jagen. Ebenso können verschiedene Retriever und Hütehunde eingesetzt werden, weil sie von Natur aus äußerst lernwillig sind und zugleich über eine hohe Motivation verfügen, ihnen aber der