"SchaSu" - Schatzsuche mit Hund: Der Nase nach zum Zielobjekt
Von Ursula Gauchat
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Rezensionen für "SchaSu" - Schatzsuche mit Hund
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Buchvorschau
"SchaSu" - Schatzsuche mit Hund - Ursula Gauchat
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Eine kurze Geschichte vorweg
(Foto: Wydler)
Jede Faser ihres Körpers ist angespannt. Sie sitzt da wie erstarrt, wie in Stein gemeißelt. Ihre Ohren sind nach vorn gerichtet und ihre Augen leuchten. Sie beobachtet ganz genau, was vor ihr passiert. Die mittelgroße Hündin namens Mercy wartet am Start für die Suche im Brockenhaufen. Ihr Frauchen huscht mit geisterhaften Bewegungen umher und macht mal hier und mal dort ein Handzeichen für den „Gummi. Mit tiefer, sonorer Stimme sagt sie immer wieder „Gummi, Gummi!
, wobei sie Mercy in die Augen blickt. Die Hündin zittert leicht vor Erregung, denn sie weiß genau, was der „Gummi ist, und sie will nur eines: diesen „Gummi
FINDEN!
Frauchen kommt nun zu Mercy zurück, langsam, fast schleichend, wobei sie das Handzeichen für den „Gummi gibt und lächelt. Sie stellt sich neben Mercy und sagt leise, in beschwörendem Tonfall zu ihr: „Gummi go!
Ihre Hand zeigt dabei nach unten zum ersten Brocken und Mercy schießt los, bleibt dann am ersten Brocken ruckartig stehen und untersucht ganz genau, ob sich der „Gummi wohl hier versteckt? Jeden Zentimeter sucht sie gründlich ab, bevor sie weiter zum nächsten Brocken geht. Wenn man aufmerksam lauscht, kann man hören, wie Mercy die Luft durch die Nase zieht und filtriert, um den Geruch ihres „Gummis
aufzunehmen. Keinen Moment lang ist sie unkonzentriert. Mit stoischer Ruhe sucht sie den ganzen Haufen ab. In der Zwischenzeit bewegt sich Mercys Frauchen ebenfalls langsam und leichtfüßig im Brockenhaufen. Es ist, als ob auch sie suchen würde. Mercy lässt sich dadurch aber nicht stören, denn sie ist sich sicher, dass sie ihren „Gummi" sowieso schneller finden wird.
Plötzlich bleibt die Hündin an einer Papprolle stehen und schnüffelt ganz intensiv weit in die Rolle hinein. Das ist ein extrem spannender Moment auch für Mercys Frauchen! Wird Mercy sich hinlegen? Hat sie den „Gummi gefunden …? Ja, Mercy geht blitzschnell in die Platzstellung, steckt ihre Nase tief in die Rolle und bewegt sich nicht mehr. Mit leicht zugekniffenen, auf die Rolle gerichteten Augen saugt sie förmlich den Geruch ihres „Gummi
ein. Nur der Schwanz kann der ganzen Aufregung kaum widerstehen und schwingt ab und zu leicht hin und her! Dann endlich … das erlösende, große Lob von Frauchen und die tolle Belohnung! Mercy darf nun aufstehen und zusammen mit ihrem Frauchen den „Tatort" verlassen. Dabei strahlen die Augen der beiden um die Wette!
Etwa so könnte ein Training für Fortgeschrittene in der Sparte „Brockenhaufen" der neuen Hundesportart SchaSu ablaufen. Wie aber gelingt der Einstieg und wie kommt man mit seinem Hund so weit? Genau das werden Sie in diesem Buch erfahren. Ich wünsche Ihnen viel Spaß dabei!
(Foto: Wydler)
WAS IST SCHASU?
(Foto: Wydler)
Der Begriff SchaSu ist die Abkürzung für Schatzsuche und bezeichnet eine Aktivität für Hunde, bei der es um das Auffinden von kleinen Objekten geht.
Das klingt doch erst mal ganz einfach. Denn suchen kann schließlich jeder Hund, und für viele ist es sogar die Lieblingsbeschäftigung. Wenn ich für meinen Hund ein Leckerli oder ein Spielzeug verstecke, macht er sich mit Begeisterung auf die Suche und wird immer fündig. Auch wenn ich einen Tannenzapfen in einen Haufen anderer Tannenzapfen werfe, sucht er mit großer Freude und kommt ganz bestimmt mit „unserem" Tannenzapfen und leuchtenden Augen zurück. Kennen Sie das auch?
So weit, so gut – das sind alles prima Voraussetzungen, aber es ist noch lange keine Schatzsuche! Beim Suchen eines Tannenzapfens oder eines Spielzeugs ist der Eigengeruch des Gegenstands nämlich gar nicht so wichtig. Für den Hund ist bei dieser Art von Suchspielen der Individualgeruch des Hundehalters entscheidend. Die Nase unserer vierbeinigen Freunde ist aber zu sehr viel mehr fähig.
Grundlage der Sportart SchaSu ist die besondere Fähigkeit von Hunden zum Suchen, Orten, Finden und Anzeigen (SOFA) von versteckten oder vergrabenen, sehr kleinen Gegenständen anhand ihres individuellen Geruchs. Entwickelt wurde die Idee für diese Aktivität in Deutschland aus der Polizeihundearbeit, insbesondere aus der Arbeit von Drogen- und Sprengstoffspürhunden. Auch viele andere Hunde mit Spezialausbildung leisten Vergleichbares.
Denken Sie nur an Schimmelsuchhunde, Borkenkäferspürhunde, Personensuchhunde, Geldspürhunde, Krebsspürhunde, Warnhunde für Diabetiker oder Epileptiker und viele mehr. Sie alle suchen nach ganz bestimmten, für die menschliche Nase absolut nicht wahrnehmbaren Gerüchen.
Bei SchaSu lernt der Hund, seine feine Spürnase gezielt einzusetzen und als „Hobby etwas Ähnliches zu tun wie die gerade genannten Spezialisten. Er sucht Dinge anhand ihres spezifischen Geruchs. Diese sogenannten SchaSu-Suchobjekte wurden dem Hund zuvor durch gezieltes und logisch aufgebautes Training mithilfe von Clicker und Leckerlies regelrecht „schmackhaft
gemacht und sind in verschiedensten, abwechslungsreichen und teils anspruchsvollen Suchanlagen versteckt.
SchaSu ist also eine tolle Beschäftigungsmöglichkeit, die Mensch und Hund großen Spaß macht und so vielfältig ist, dass garantiert keine Langeweile aufkommt.
Für wen eignet sich SchaSu?
Grundsätzlich eignet sich SchaSu für alle Hunde und Menschen, denn das Training lässt sich an verschiedenste Bedürfnisse anpassen.
BESCHÄFTIGUNG FÜR JUNG UND ALT
„Früh übt sich, wer ein Meister werden will! Ja, das stimmt durchaus, und tatsächlich kann man mit dem Training bereits im Welpenalter beginnen. Gerade mit der eigens für die Schatzsuche entwickelten „Uhu
-Methode, die später in diesem Buch genauer beschrieben wird, ist es absolut kein Kunststück, schon Welpen die Grundlagen für SchaSu zu vermitteln.
Aber selbstverständlich können auch erwachsene Hunde SchaSu erlernen und begeisterte Schatzsucher werden. Diese Art der Sucharbeit ist beispielsweise ein idealer Ausgleich für Hunde, die Agility betreiben oder Rettungshundearbeit leisten.
Hundesenioren können bei SchaSu ebenfalls tolle Erfolge erzielen. Ältere Hunde profitieren sehr davon, wenn sie Neues lernen dürfen, denn wer rastet, der rostet. Zwar kann es bei ihnen etwas länger dauern, aber nur Geduld, die Suchobjekte laufen ja nicht davon, und um bei der Schatzsuche Spaß zu haben, sind auch keine Spitzenleistungen notwendig. Weil das SchaSu-Training teilweise wackelige Untergründe oder höher gelegene Verstecke bis hin zum Kletterversteck beinhaltet, kann es außerdem zur Therapie oder für Hunde in der Rekonvaleszenz genutzt werden.
Sehr positive Auswirkungen hat SchaSu darüber hinaus auf hibbelige Hunde, die sich schlecht konzentrieren können, denn hier wird von Anfang an eine sehr genaue, langsame und ruhige Sucharbeit angestrebt. Zudem gibt es meistens eine tolle Futterbelohnung, und jeder weiß ja, dass Fressen beruhigt.
Auf die Fähigkeiten gehandicapter Hunde, ob blind, taub oder körperlich eingeschränkt, lässt sich das SchaSu-Training natürlich ebenfalls abstimmen.
Und was ist nun mit den Menschen? Auch hier gibt es keine Einschränkungen. Vom Kind bis zum Senior kann jeder Besitzer Spaß an der gemeinsamen Schatzsuche mit seinem Hund haben, und es ist auch kein Problem, den Hund im Rollstuhl oder am Gehstock bei der Suche zu begleiten.
VON GANZ KLEIN BIS GANZ GROSS
Egal ob Riese, Zwerg oder irgendwo dazwischen – Rasse, Körpergröße und Gewicht spielen bei SchaSu keine Rolle. Jeder Hund erhält hier die Möglichkeit, sich voll zu entfalten und großartige Leistungen zu erbringen.
Selbstverständlich kann