Prinz Hardy lässt sich nicht erpressen: Fürstenroman
Von Eva Joachimsen
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Über dieses E-Book
Der Umfang dieses Buchs entspricht 112 Taschenbuchseiten.
Prinz Hardy von Barup kümmert sich aus Pflichtgefühl um seinen Großonkel, den Fürsten Friedrich von Barup. Der alte Herr ist unleidlich und vergrault nicht nur Verwandte und Bekannte sondern auch das Personal. Unglücklicherweise nimmt er keine Rücksicht auf seine angespannte finanzielle Lage. Seine Erben setzt er mit der Drohung, den Anlageberater Kevin Berthold zu adoptieren, wenn sie sich nicht besser um ihn kümmern, unter Druck. Ausgerechnet Hardys attraktive Kollegin Emma Fröhlich ist die Partnerin des berechnenden Kevin Berthold.
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Prinz Hardy lässt sich nicht erpressen - Eva Joachimsen
Prinz Hardy lässt sich nicht erpressen: Fürstenroman
Fürstenroman von Eva Joachimsen
Der Umfang dieses Buchs entspricht 112 Taschenbuchseiten.
Prinz Hardy von Barup kümmert sich aus Pflichtgefühl um seinen Großonkel, den Fürsten Friedrich von Barup. Der alte Herr ist unleidlich und vergrault nicht nur Verwandte und Bekannte sondern auch das Personal. Unglücklicherweise nimmt er keine Rücksicht auf seine angespannte finanzielle Lage. Seine Erben setzt er mit der Drohung, den Anlageberater Kevin Berthold zu adoptieren, wenn sie sich nicht besser um ihn kümmern, unter Druck. Ausgerechnet Hardys attraktive Kollegin Emma Fröhlich ist die Partnerin des berechnenden Kevin Berthold.
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1
Prinz Eberhard Martin von Barup, genannt Hardy, fuhr mit seinem spritsparenden Fiat 500 über den holprigen Feldweg. Die Zeitschrift, für die er als Freiberufler ab und zu Artikel schrieb, hatte ihm eine Reportage über den neuen großen Biohof in Mecklenburg-Vorpommern in Auftrag gegeben. Besorgt musterte er den Weg und versuchte, den größten Schlaglöchern auszuweichen. Er ärgerte sich, dass er nicht seinen Jeep genommen hatte. Wer konnte auch ahnen, dass der Hof keine vernünftige Straßenanbindung besaß?
Endlich sah er ein heruntergekommenes Herrenhaus hinter Büschen auftauchen. Wohnte der Landwirt etwa wirklich in dieser Ruine? Hardy schmerzte der Anblick, so ein schöner Renaissancebau, aber seiner Einschätzung nach war das Gebäude nicht mehr zu retten. Er wusste aus eigener Erfahrung, wie teuer schon der alltägliche Unterhalt eines denkmalgeschützten Gebäudes war. Eine aufwändige Restaurierung war für einen normalen Gutsbesitzer nicht zu finanzieren.
Nach vorsichtiger Fahrt durch weitere Schlaglöcher erreicht er die Gebäude. Stall und Scheune waren in einem brauchbaren Zustand. Im Hintergrund stand ein kleines Schwedenhaus. Sicher wohnte der Landwirt darin und nicht im Gutshaus mit fließend Wasser durchs Dach.
Der Platz vor den Gebäuden war mit Schotter befestigt, und er stellte sein Auto neben zwei weiteren Wagen ab. Vorsichtshalber zog er gleich seine Gummistiefel aus dem Kofferraum an. Dann stapfte er los. In der Scheune wurde er fündig. Ein grauhaariger, stämmiger Mann unterhielt sich mit einer schlanken, langbeinigen Schönheit, die so gar nicht aufs Land gehörte. Sie trug eine enge Jeans, ein knappes Shirt, bunte Gummistiefel und hielt in ihren Händen einen Regenschirm.
„Guten Tag, sind Sie Herr Lohmann? Ich bin Hardy Barup. Und als sein Gegenüber nickte, meinte er: „Wir haben einen Termin vereinbart.
„Ja, schön, dass Sie hergefunden haben. Er reichte ihm seine schwielige Hand. „Und das ist Frau Fröhlich von der Naturschutzorganisation.
Erstaunt musterte Hardy die junge Frau. Sie wirkte nicht sehr bodenständig und naturverbunden mit ihrem städtischen Äußeren. Besser hätte sie mit ihrem langen roten Haar und den grünen Katzenaugen auf die Titelseite einer Illustrierten gepasst. Außerdem war er ihr noch nie begegnet, was ihn verwunderte, da er häufig mit der Naturschutzorganisation Kontakt hatte. Er lächelte und nickte ihr zu. Befremdet bemerkte er, dass sie sein Lächeln nicht erwiderte.
„Am besten führe ich Sie herum und erzähle von uns, meinte Herr Lohmann ruhig und setzte sich in Bewegung. „Bisher habe ich den Betrieb konventionell geführt, aber mein Sohn will den Hof nur übernehmen, wenn wir ihn auf Biobetrieb umstellen. Ich mache mir Sorgen, dass wir den Übergang finanziell nicht überstehen. Aber er hat recht, unsere Möglichkeiten, auf konventionellem Weg Geld zu verdienen sind begrenzt, zudem setzen uns die neuen Auflagen sehr zu.
„Sie liegen in der norddeutschen Tiefebene, wenn der Meeresspiegel weiter steigt, können Sie hier Fische fangen", erklärte die junge Frau vehement.
Lohmann und Hardy schauten sich an. Lohmann zog die Augenbrauen hoch, Hardy bemühte sich, seine Gesichtsmuskeln nicht entgleisen zu lassen.
„Wir versuchen schon, umweltbewusst zu leben. Wir haben vor zehn Jahren eine Biogasanlage errichtet, außerdem sind unsere Dächer mit Solarmodule ausgestattet. Für Waschmaschine und Toilette verwenden wir Grauwasser. Aber wir können die Welt allein nicht retten und müssen auch noch von unserer Arbeit leben können."
Da Lohmann sich gut selbst verteidigen konnte, hielt Hardy lieber den Mund, bevor es zu einem Streit kam. Das Mädchen schien gerade mit Idealen von der Uni zu kommen und hatte von der Praxis keine Ahnung.
Lohmann führte sie zu einer kleinen Anhöhe und zeigte auf sein Land. „Wir haben die Hochleistungskühe abgeschafft und halten jetzt zwei robuste Rassen. Aber ob es sich bezahlt macht, müssen wir noch abwarten. Wir versuchen, das Fleisch direkt an Restaurants zu vermarkten. Wir haben Weiden und bauen eigenes Viehfutter an." Dabei wies er auf einige Felder zur rechten Hand.
„Warum haben Sie keine Baumreihen dazwischen? Die würden das Wasser im Boden halten und Wildtieren Unterschlupf bieten."
„Mit unseren Maschinen können wir kleine Felder nicht bewirtschaften. Ich habe da hinten ein Wäldchen angelegt und mein Sohn möchte am Haus eine Streuobstwiese pflanzen. Die lohnt sich wirtschaftlich natürlich nicht. Aber meine Schwiegertochter meint, Obst, Marmelade und Eier könnte sie in einem Hofladen gut verkaufen."
Frau Fröhlich nickte zustimmend, während Hardy die Stirn runzelte. „Wo soll denn der Hofladen hin?"
„Tja, das ist halt das Problem, entweder wir vermarkten auf Wochenmärkten, oder wir mieten einen Laden in der Stadt an, oder wir beliefern andere Hofläden, die günstiger liegen."
„Das heißt, das ist noch nicht richtig durchdacht", murmelte Hardy.
„Das ist doch eine tolle Idee", entfuhr es der jungen Frau.
Lohmann grinste. „Bis die Bäume gepflanzt sind und Früchte tragen, ist die Idee vielleicht ausgereift. Momentan weiden in dem ehemaligen Park nur ein paar Moorschnucken."
„Ihr entwässertes Moor interessiert mich besonders, erklärte Hardy. Er zeigte nach links. „Sie wollen es wiedervernässen?
Lohmann schüttelte den Kopf. „Man ist an uns herangetreten, aber wir brauchen das Land, wir können es nicht einfach aufgeben."
„Aber ohne die Wiedervernässung der Moore können wir den CO² Ausstoß nicht senken, denken Sie an Ihre Enkel", meinte Fröhlich enthusiastisch.
Hardy schüttelte nur den Kopf. „Wissen Sie, wie viel Prozent unseres Landes ehemalige Moore sind? – Wie sollen die Bauern entschädigt werden? So viele Ländereien stehen nicht zum Tausch zur Verfügung. Oder sollen die Leute alle in der Altenpflege arbeiten? Woher bekommen wir dann unsere Lebensmittel? Nein, so einfach ist das nicht."
„Wir sind mit einem Moorberater im Gespräch, wir wären auf einem Teil der Fläche mit dem Anheben des Wasserspiegels einverstanden. Wir bräuchten dann nur eine sinnvolle Nutzung der feuchten Wiesen."
„An was haben Sie gedacht?"
„Reet oder Moose scheiden aus, da müsste es vernünftige Produkte geben und eine ausgereifte Anbaumethode. Vielleicht können wir Wasserbüffel halten."
„Ihr Berater hat Ihnen sicher schon Modellversuche genannt. Ich habe einen Bekannten, der in Donaumoos Büffel hält. Wenn Sie möchten, stelle ich den Kontakt zwischen Ihnen her."
„Sehr gern. Lohmann nickte zustimmend. „Auf der kleinen Moorfläche dahinten halten wir ein paar Moorschnucken, vielleicht kommen noch Moorziegen dazu. Falls der Hofladen meiner Schwiegertochter kein Strohfeuer ist.
„Mit einer eigenen Käserei?", fragte Fröhlich.
„Wir können nicht alles auf einmal machen. Vielleicht können wir jemand anderem die Ziegenmilch liefern oder das Ziegenfleisch. Ich habe noch keine Ahnung, was man mit Moorziegen wirklich machen kann."
Sie liefen noch eine Weile herum und schauten sich das Land an. Während Fröhlich beschwingt und naiv alles Mögliche vorschlug. Aber die beiden Männer gingen nicht auf ihre Ideen ein.
„Planen Sie etwas mit dem Herrenhaus?", fragte Hardy.
Lohmann schüttelte den Kopf. „Ich hatte, als wir damals das Land gekauft haben, gehofft, dass wir das Gebäude sanieren und Appartements vermieten können. Aber dazu hat uns immer das Geld gefehlt, außerdem liegen wir ungünstig. Die See ist zu weit weg."
„Ein Wellnesshotel!", schlug Fröhlich vor.
„Gibt es in der Nähe schon zwei, eins wechselt öfter den Besitzer, es lohnt sich nicht."
„Flüchtlinge."
„Dann würde ich regelmäßige Mieteinnahmen haben. Aber dazu müsste das Gebäude auch schon bewohnbar