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Fidibus und die dänische Fibel: Ein Mönch Fidibus Krimi
Fidibus und die dänische Fibel: Ein Mönch Fidibus Krimi
Fidibus und die dänische Fibel: Ein Mönch Fidibus Krimi
eBook114 Seiten1 Stunde

Fidibus und die dänische Fibel: Ein Mönch Fidibus Krimi

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Über dieses E-Book

Im Frühjahr 957 wurde eine dänische Fibel auf eine unfreiwillige Reise an den Bodensee genötigt, wodurch sie für ein schon fast unchristliches Durcheinander im beschaulichen Leben der Sankt Galler Mönche sorgte, garstige Räuber aus dem finsteren Arboner Forst lockte und im bischöflichen Konstanz auf unhehres Interesse stiess.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum16. Mai 2019
ISBN9783748593966
Fidibus und die dänische Fibel: Ein Mönch Fidibus Krimi
Autor

Denise Remisberger

Denise Remisberger, geboren am 13.12.1967 in St. Gallen, Schweiz; Berufe: Autorin, Kunstmalerin, mediale sowie psychologisch-astrologische Beraterin, Übersetzerin und eidg. dipl. Kauffrau.

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    Buchvorschau

    Fidibus und die dänische Fibel - Denise Remisberger

    Vorwort

    Während Papst Johannes XII. in Rom den Vatikan zu einem Bordell umfunktionierte, König Otto der Grosse das Ostfrankenreich plus Oberitalien und baldige Heilige Römische Reich durch die Stärkung des Reichsepiskopats durchmauschelte, was den treu ergebenen Bischöfen, Äbten und Äbtissinnen immer mehr königliche Befugnisse und den eigensinnigen Stammesherzögen immer weniger einräumte, Bischof Konrad von Konstanz unermüdlich Bauwerke nach ihren Vorbildern in Jerusalem und Rom errichtete, die Herrschenden des Herzogtums Schwaben, Burchard III. und seine Frau Hadwig, nicht immer einer Meinung waren und Abt Craloh im Kloster Sankt Gallen seine Mönche terrorisierte, wurde eine dänische Fibel auf eine unfreiwillige Reise an den Bodensee genötigt, auf dass sie im Frühjahr 957 prompt für ein schon fast unchristliches Durcheinander im eigentlich beschaulichen Leben von Mönch Fidibus, Cellerar im Kloster Sankt Gallen, sorgte, das abenteuerlustige Burgfräulein Siegelinde plus Anhang auf den Plan rief, Räuber Dumpfbacke und seine garstigen Kumpane aus ihrer Höhle im gefürchteten Arboner Forst lockte, die betenden Frauen im Kloster Münsterlingen um ihre wohlverdiente Nachtruhe brachte und sogar im bischöflichen Konstanz auf nicht ganz uneigennütziges Interesse stiess.

    1

    Klirrende Kälte stieg vom feuchten Boden auf, an diesem Februartag kurz vor der Vesper. Der Bodensee und sein Ufer nahe der Insel Rinisgemünde, zwischen Rorschach und dem aus Churrätien kommenden Rheinzufluss, lagen in dichtem Nebel. Das gelb-bräunliche Schilf, welches das Ufer an dieser Stelle recht weitläufig säumte, beherbergte nicht nur die verschiedensten Arten von Seevögeln, die, gedämpft durch den Nebel, die eigenartigsten Töne von sich gaben, sondern auch eine Bande von Seepiraten, sieben an der Zahl, die, bereits mit Knüppeln, Lanzen und langen Messern bewaffnet und in ihren wendigen Seglern hockend, auf der Lauer lagen, denn heute sollte eine über Gebühr reiche Witwe aus dem Herzogtum Bayern über den See kommen, mit dem Ziel, dem Kloster Sankt Gallen eine üppige Spende zu überreichen. So hatte es auf alle Fälle der Seepirat Gizi von zwei Handwerkern aus dem Klosterdorf Sankt Gallen aufgeschnappt, die am Rande des Schilfs auf der Römerstrasse am Bodenseeufer Richtung Rorschach entlanggelaufen waren und in einer Lautstärke den neuesten Lindauer und Sankt Galler Klosterklatsch ausgeplaudert hatten, dass Gizi die Ohren gewackelt und er sich in grosser Vorfreude die Hände gerieben hatte.

    „Da sind sie, flüsterte Guzi, ein anderer der Seepiraten, zu dem die Stimme des Steuermannes Sigi, zu dessen Kundschaft ausschliesslich reiche Leute gehörten, die er auf dem Bodensee umherschipperte, als Erstem herübergeweht war. Sigi hätte eigentlich lieber im Seehafen Rorschach angelegt, doch die Dame wollte kein grosses Aufsehen erregen und hatte darum noch am Tag zuvor, als sie im Lindauer Kloster „Unserer Lieben Frau unter den Linden geweilt hatte, einen eher einsamen Punkt am Ufer ausgesucht, um aufs Festland überzuwechseln. Kurz bevor sie aber dort anlangten, sausten die Seepiraten in ihren beiden Booten mit lautem Gebrüll auf den einmastigen Rahsegler zu, dessen Wollsegel sich im eisigen Wind blähte, und enterten das kleine Gefährt. Sie entrissen der schreienden Witwe den prall gefüllten Lederbeutel, den sie an sich gedrückt hatte, und schlugen den Panzerreiter, der die ältere Frau beschützen sollte, nieder. Sigi wurde ignoriert, denn der wehrte sich eh nie. Durch den Kampf aus dem Gleichgewicht gebracht, schwankte das Boot hin und her, bis es umkippte und alle ins zwar nicht tiefe, doch saukalte Wasser beförderte. Nachdem sich die nun nicht mehr ganz so reiche Dame Klothilde, der leidende achtundsechzig Lenze alte Panzerreiter Trumer, der sein Damaszenerschwert so schnell nicht hatte ziehen können und dessen linke Kniekehle durch den Schlag des einen Knüppels unterhalb des Schuppenpanzers entsetzlich schmerzte und nach allen Seiten ausstrahlte, und Steuermann Sigi, der sein Boot das kurze Stück hinter sich hergezogen hatte, an Land gerettet hatten, waren die Seepiraten verschwunden. Nun standen sie alle drei triefnass auf schilfiger Flur, debattierten noch eine ganze Weile über die Art der Fortsetzung ihrer Reise und entschieden sich dann doch noch, wieder ins Boot zu steigen und sich zum sicheren Seehafen Rorschach zu begeben. Während Klothilde vor Kälte zitterte, Trumer seine gequetschten Beinmuskeln abtastete und Sigi sich mit den zum Glück immer gut vertäuten Rudern ins Zeug legte, hing das patschnasse Wollsegel traurig vom Mast herunter und wartete auf bessere Zeiten.

    2

    Im Kloster Sankt Gallen war der Teufel los. Drei Mönche und fünf Novizen waren damit beschäftigt, im Gästehaus, welches von der Klosterschule und einer eigenen kleinen Küche mit Bäckerei und Brauerei flankiert wurde und sich ausserhalb der Klausur befand, das Zimmer für den hohen Besuch aus Bayern herzurichten. Abt Craloh stand mürrisch herum, liess seine säuerlichen Ausdünstungen in aller Nasen steigen und giftete wieder einmal mehr seinen Cellerar Fidibus an, der, fröhlich ein Liedchen pfeifend, gemütlich auf einem Schemel hockend an der Wand lehnte, die kurzen Beine von sich streckte und die Liste der Waren kontrollierte, die heute eingetroffen waren.

    „Merkst du überhaupt, wenn etwas fehlt, so wie du dasitzt?", pflanzte sich der bösartige Abt vor ihm auf.

    „Aber sicher doch, meinte Fidibus und holte gleich noch zu einer frommen Erklärung aus, wobei er den ironischen Unterton wohlweislich vermied: „Wenn die Säfte im Körper ungehindert fliessen können, sehe ich besser. Darum hat unser Herr im Himmel uns dergestalt geformt, auf dass alles in uns in Einklang gebracht werden kann. Durch eine entspannte Sitzhaltung.

    „Was du dir immer für Ausreden ausdenkst, Fidibus. Aber vielleicht stimmt es ja. Ich werde mich jetzt in meine Pfalz begeben und überlasse dir die Aufsicht über dieses Durcheinander hier. Ich hoffe, dass ich mich vor der grosszügigen Spenderin aus Bayern nicht schämen muss."

    „Sie wird sich bei uns wohl fühlen", versicherte der Cellerar.

    „Sie soll sich nicht wohl fühlen, sondern von der geistigen Grösse unseres Klosters beeindruckt sein."

    „Das gewiss auch, werter Abt."

    Nachdem sich Abt Craloh in seine Pfalz, die gleich neben der Schule

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