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Mit Onno durch Ostfriesland: Die ultimative Entdeckungstour
Mit Onno durch Ostfriesland: Die ultimative Entdeckungstour
Mit Onno durch Ostfriesland: Die ultimative Entdeckungstour
eBook117 Seiten1 Stunde

Mit Onno durch Ostfriesland: Die ultimative Entdeckungstour

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Über dieses E-Book

Onno, gebürtiger Ostfriese, zeigt auf skurrile Art und Weise einem Zugezogenen seine Heimat. Um abzuspecken, führt er ihn - zumeist mit dem Fahrrad - an Orte, die ihm sehenswert erscheinen. Dabei sind Onno die Würstchenstände bei Multi oder im Emspark und der Schrottplatz in Leer genauso interessant wie der schiefste Turm der Welt und der tiefste Punkt Ostfrieslands.
Weitere Highlights der Entdeckungstour erklärt Onno dem staunenden Gast. So nimmt er ihn mit ans Große Meer zum Sommerfest der 180er, einem elitären Hochintelligenzler-Verein; er lädt ihn ein zum Boßeln nach Backemoor, wandert mit ihm durchs Watt nach Baltrum, organisiert einen Sommerausflug zum Timmeler Meer und einen Kurztrip nach Dornum.
Auch zwei der wichtigsten Events enthält Onno dem Neubürger nicht vor: Das Osterfeuer und - als Höhepunkt - endlich seinen geliebten Gallimarkt in Leer.
Die neun heiteren Erzählungen sind nicht nur das beste Gegenmittel für graue Tage und trübe Gedanken - auch bei Sonnenschein sind die Geschichten zum Schmunzeln oder Schlapplachen geeignet.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum13. Nov. 2012
ISBN9783844231540
Mit Onno durch Ostfriesland: Die ultimative Entdeckungstour

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    Buchvorschau

    Mit Onno durch Ostfriesland - Wolfgang Manfred Epple

    Impressum

    Mit Onno durch Ostfriesland

    Die ultimative Entdeckungstour

    Wolfgang M. Epple

    Copyright: © 2012 Wolfgang M. Epple

    Umschlag: Bild + Gestaltung  © 2012 Wolfgang M. Epple

    Published by: epubli GmbH, Berlin www.epubli.de

    ISBN 978-3-8442-3154-0

    Mit Onno durch Ostfriesland

    Die Ultimative Entdeckungstour

    Für Richatt

    Mit Onno durch Leer

    Eigentlich hatte ich allein fahren wollen. Ganz allein wollte ich drauflos radeln, ohne Aufhebens, ganz für mich allein sein wollte ich am Hafen und von der Seefahrt träumen, aber dann hat Onno das mitgekriegt und gesagt: „Halt! Warte, ich komme mit, und ich werd dir mal meine Stadt erklären, so gut ich kann."

    Weil Onno ein wichtiger Mann in Leer ist und weil er mir beim Umzug nach Leer geholfen hat und weil er ein netter Kerl ist und weil ich im Allgemeinen keinen gerne vor den Kopf stoße, der es gut mit mir meint, deshalb sagte ich: „Ja, prima, ich freu mich."

    Und so sind wir denn losgeradelt - er vorweg mit seinem Bart und ich mit meiner Glatze hinterdrein. Wir radelten den Moorweg entlang, an seinem Haus vorbei. Seine Frau stand im Garten und rief: „Bohnensuppe!"

    Es war Mai, und nach den ergiebigen Regengüssen der vergangen Tage explodierte die Natur geradezu, die Kastanien hatten ihre weißen Kerzen aufgesteckt, die Rasenflächen in den Vorgärten, standen in vollem Saft - überall war das Brummen der Mäher zu hören. Ich hatte Schwierigkeiten, die Erläuterungen meines Vordermannes zu verstehen.

    „Parallelweg, rief Onno. „Wir biegen links ab.

    Er bog armrudernd links ab, ich folgte - rechts vor links - und, nach ein, zweihundert Metern Hoppelei über aufgeplatzten Asphalt, standen wir im Logaerweg vor der geschlossenen Bahnschranke.

    „Die Strecke nach Emden, sagte Onno. „Letztes Jahr hat sich hier einer vor den Zug geworfen.

    „Ja, sagte ich, „ich hab das Kreuz gesehn und die Blumen und die Teddys und den ganzen Kram - schlimme Sache, der Bengel war erst dreizehn.

    In das Getöse des vorbeirauschenden Interregio nach Norddeich Mole hinein rief Onno, das sei der Interregio nach Norddeich Mole, und man erwäge, ihn nächstes Jahr zu streichen.

    Die Schranke ging hoch, wir stiegen auf, und mit rundem Tritt ging’s nach links ab, an einer Pferdeweide vorbei. Die Pferde standen herum und ließen die Köpfe hängen.

    „Pferde", sagte Onno.

    „Schön", sagte ich.

    „Und das da drüben ist der Wasserturm, sagte Onno, als wieder Häuser auftauchten. „Nur der Rathausturm ist höher.

    Der Wasserturm ragte schwärzlich und kantig auf zwischen den Häusern jenseits der Gleise. Ein Zug kam vom Bahnhof her, eine Weiche lenkte ihn auf die Strecke nach Oldenburg.

    „Siehst du die Drähte da oben, sagte Onno und zeigte mit dem Finger. „Na, wäre das nicht für dich, mit deinen grafischen Augen?

    „Toll, sagte ich, „allerdings wär das was … Wenn ich bloß die Zeit dafür hätte…

    „Rechts vor links, rief Onno, kurz bevor die Annenstraße kopfsteingepflastert in die Große Roßbergstraße einmündete. Aber vorher war noch Thomas Philipps. Da müsste ich unbedingt mal hin, sagte Onno, weil er weiß, dass ich ein Faible für billige Unterhosen und Socken hab und einen guten Tropfen für unter zwo Euro zu schätzen weiß. „Und wenn du mal Lorbeerblätter brauchst oder Honig oder ’nen Sack Muskatnüsse, sagte Onno mit flatterndem Bart, „dann geh zu Manfred Falk, der wiegt die sämtliche Gewürze der Welt ab. Spottbillig."

    Thomas Philipps und der Gewürzkrämer lagen um einen riesigen Fabrikhof und sahen ganz klein aus, weil da noch andere Gebäude standen, die viel größer waren.

    Nachdem die Annenstraße rechts vor links eingemündet war, erreichten wir Autohaus Groenewold, und Onno erklärte, das sei der beste Autohändler Deutschlands, die hätten ihn dazu gewählt, aber einen Renault würde er sich trotzdem nicht kaufen.

    „Und jetzt, sagte Onno an der Bremer Straße, „jetzt geht’s rechts in die Stadt hinein, und bald kommt die Fußgängerzone.

    „Der Hafen? fragte ich, „wo ist der Hafen?

    „Später, sagte Onno. „Noch nicht. Erst zeig ich dir die Innenstadt.

    Dann müssten wir absteigen, denn wir waren in der Fußgängerzone, der längsten Ostfrieslands, glaube er, sagte Onno.

    „Ganz schön voll in Leer, wollte ich sagen, da sagte Onno, „da ist Deichmann und billige Schuhe. Und da ist Rossmann und billige Fotos. Und da oben wohnt Doktor Fuchs, der habe ihm letzten Herbst Einlagen verpasst, wir kämen nachher am Sanitätshaus vorbei, und wenn ich mal Einlagen brauchte, dann sollt ich ruhig da hingehen, die Frauen seien ganz nett und aus Holland.

    Wir schoben so weiter, mit uns ein Haufen Leute, die meisten ein Eis vor dem Mund oder ein Kind an der Hand oder ’nen Hund an der Leine.

    „Jetzt kommen sie raus aus ihren Löchern", sagte Onno und grüßte, mal nach links, mal nach rechts. Dann wurde die Fußgängerzone breiter, und da stand ein Kriegsdenkmal auf einem Platz; drum herum hatten sie Sand aufgeschüttet, weiß und dick und mit Plastikmatten eingegrenzt.

    „Beachvolleyball, sagte Onno. „Mitten auf dem Denkmalplatz.

    „Tun die hier auch boßeln?" fragte ich.

    „Nee, sagte Onno, „boßeln tun die nur draußen, auf den Dörfern. Im Herbst nehm ich euch mal mit.

    „Fein", sagte ich, und dann hörte der Platz auf, und wir schoben weiter durch die Fußgängerzone. Manche radelten, obwohl ’s verboten ist.

    „Leer, sagte Onno, „ist zur radfahrerfreundlichsten Stadt Niedersachsens gekürt worden, neulich.

    „Das glaub ich, sagte ich, „das glaub ich gern. Überall sind Fahrradwege - nie zuvor bin ich so toll Rad gefahren. Und überall geht’s raus der Stadt. Gestern Abend war ich bei der Pünte.

    „Haste dich übersetzen lassen, sagte Onno. „Dann musste laut rufen: Fährmann, hol über.

    „Hab ich nicht, sagte ich, „aber ich hab gehört, die Pünte wär die älteste handbetriebene Fähre Nordeuropas.

    „Erinnerst du dich, fragte Onno, „ich hatte da mal mein Boot liegen. In Wiltshausen.

    „Ach da war das - ja, jetzt erinnere ich mich. Feine Sache so ’n eigener Kahn."

    „Früher, sagte Onno, „ging hier der gesamte Autoverkehr durch die Fußgängerzone, und ganz früher hat das hier ausgesehen wie im Schweinestall. Stell dir vor, all der Dreck auf dem Pflaster und dazu die Pferdefuhrwerke und das Geschrei der Marktleute und all die Gerüche. Die haben mit Gewürzen gehandelt. Leer, musst du wissen, war mal eine bedeutende Handelsstadt. Er zeigte mit dem Finger nach oben. Schöne alte Giebel. Manche getreppt, viele mit weißen Rankenmustern verziert.

    „Na, woran erinnert dich das? fragte Onno und blieb stehen. - „Na?

    „Holland, sagte ich. „Niederlande?

    „Na, sagte Onno. „Und ob.

    „Das Leeraner Platt soll dem Groninger Platt sehr ähnlich sein", sagte ich und steckte mir eine Zigarette an.

    „Ich spreche kein Platt, sagte Onno. „Zu Hause haben wir überhaupt kein Platt gesprochen.

    „Schade", sagte ich.

    „Nee, sagte Onno. „So, sagte er und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Jetzt kommt gleich die Brunnenstraße."

    „Was ist denn das?" fragte ich und lenkte an die Seite, zu einer mächtigen Bronzegestalt.

    „Das ist nur das Büntingmädchen, sagte Onno und zog die Stirn in Falten. „Scheußlich.

    „Na ja, sagte ich. „Vielleicht ein wenig stabil - aber die Haltung. Und wie sie die Tasse trägt…

    „Böke, sagte Onno. „Nicht jedermanns Sache. Meine jedenfalls nicht. Ich steh nicht so aufs Germanische, weißte, aber komm nur weiter, hier ist der wirklich alte Stadtteil.

    „Wirklich, sagte ich, den Kopf im Nacken, „herrliche Häuser. Und das meiste aus Klinker - 1786 - 1656.

    Und dann verriet Onno mir, weshalb die Brunnenstraße Brunnenstraße heißt und dass da früher Brunnen gestanden hätten und der Name der Straße viel schöner geklungen habe, nämlich „Tüschen beide Pütten". Onno zeigte mir das Sanitätshaus und legte mir noch mal nahe, dort meine Einlagen anmessen zu lassen, die Frauen da drinnen würden den Fuß irgendwie einscannen. Ich versprach ’s ihm.

    „Und das hier", sagte Onno, als die Brunnenstraße aufhörte vor einem Haus mit Büchergondeln vorm Schaufenster und Büchern hintern Schaufenster. „Das ist das Taraxacum."

    „Löwenzahn", sagte ich.

    „Richtig", sagte Onno, „dort, überm Eingang hängt er. Buchladen, Weinlokal, Treffpunkt für Kulturverbraucher. Ich kenn paar Leute, die haben da schon gelesen. Reemtsma war da und Härtling und verschiedene Krimiautoren. Im

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