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Familienurlaub könnte so schön sein, wenn bloß Mutter nicht mit dabei wäre!: Frieder Bergmann taucht mit seiner Familie im Urlaub im Bunker ab oder: Einmal muss endgültig Feierabend sein!
Familienurlaub könnte so schön sein, wenn bloß Mutter nicht mit dabei wäre!: Frieder Bergmann taucht mit seiner Familie im Urlaub im Bunker ab oder: Einmal muss endgültig Feierabend sein!
Familienurlaub könnte so schön sein, wenn bloß Mutter nicht mit dabei wäre!: Frieder Bergmann taucht mit seiner Familie im Urlaub im Bunker ab oder: Einmal muss endgültig Feierabend sein!
eBook185 Seiten2 Stunden

Familienurlaub könnte so schön sein, wenn bloß Mutter nicht mit dabei wäre!: Frieder Bergmann taucht mit seiner Familie im Urlaub im Bunker ab oder: Einmal muss endgültig Feierabend sein!

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Über dieses E-Book

Frieder Bergmann liegt als Generalsekretär der Weltregierung unter anderem die gerechte Verteilung der Bodenschätze sehr am Herzen. Diese Sache will er an seinem Dienstsitz mit Babbel Orama, Sylvio Berlosrenzi, Deng Peng Kläng und Vadim Putkinow besprechen. Um die anderen zu ködern lädt er sie als Freizeitprogramm nach den Beratungen zu einem Konzert mit ACDC ein. Bergmann lobt einen Wettbewerb um die authentischste Kleidung, die zu so einem Konzert passen würde, aus. Ihm selbst widerfährt ein ganz fatales Missgeschick bei der Bestellung seiner Bekleidung. Leider kommt es dann Backstage nach dem Konzert mit den Rockern zu einer typischen Einlage Bergmanns, die Babbel Orama ins Krankenhaus zwingt. Bergmanns Büroleiter verordnet seinem Chef entnervt sofortigen Urlaub, der diesmal in einem Trainingscamp stattfinden soll. In einem Bunker untergebracht erlebt die Familie dann einige leichte Übungen im Gelände, die Bergmann aber naturgemäß mit der ihm eigenen chaotischen Art absolviert. Letztlich kommt wieder die Diskussion auf, wie es mit Frieder Bergmann beruflich weitergehen soll, aber er selbst hat seine Entscheidung schon getroffen und setzt sich diesmal auch durch. Am Ende gibt es eine Überraschung, mit der alle Beteiligten, auch die Ausbilder, sehr gut leben können.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum17. Juni 2015
ISBN9783737553841
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    Buchvorschau

    Familienurlaub könnte so schön sein, wenn bloß Mutter nicht mit dabei wäre! - Jörn Kolder

    Vorbereitungen

    Frieder Bergmann hatte nur wenig Mühe gehabt, sich in seinen neuen Posten als Generalsekretär der Weltregierung einzuarbeiten.

    Dabei war ihm zugutegekommen, dass er von Beginn seines Arbeitslebens an mit Verwaltungsprozessen aller Art zu tun gehabt hatte und in den vielen Jahren auch ein gewisses Geschick entwickelt hatte, Allianzen zu schmieden. Mit seiner freundlichen und manchmal etwas unbedarft erscheinenden Art wirkte er ausgesprochen sympathisch, und so war es ihm auch ein Leichtes, Verbündete für seine Ziele zu gewinnen. Bergmann hatte sich mit der Zeit eine solch hervorragende Rhetorik angeeignet, dass er sehr gewinnend und überzeugend rüberkam und wenig Mühe hatte, seine Vorhaben plausibel zu begründen. Da sich die elektronische Arbeitsweise in der UNO bestens bewährt hatte wurde sie kurzerhand auch in die Arbeitsorganisation der Weltregierung übernommen. Das hatte für Frieder Bergmann die erfreuliche Konsequenz, dass er seine Tätigkeit weiterhin von seinem Seegrundstück aus organisieren konnte. Was den Umgang mit elektronischen Dokumenten anbetraf war er etwas vorsichtiger geworden, denn das Debakel zur ersten elektronischen Abstimmung über eine UNO Resolution, als die Pornofilmchen auf seinem Laptop aufgetaucht waren, hatte er nicht vergessen. So gesehen könnte man schon sagen, dass Frieder Bergmann nun als Verwaltungsfachmann und Inhaber diverser hoher Ämter in den Jahren wie guter Wein gereift war, und er als alter Hase eigentlich alle Fallstricke in seiner beruflichen Tätigkeit sowie im gewöhnlichen Leben kennen sollte. Leider war es so, dass Frieder Bergmann eben Frieder Bergmann war und blieb.

    Der Kodex der Weltregierung legte unter anderem fest, dass es bei einer 5-Tage-Arbeitswoche blieben sollte, nur in ganz brenzligen Fällen würde man operativ Kontakt miteinander aufnehmen und nach Lösungen suchen. Natürlich gab es momentan auch viele gefährliche Situationen rings auf der Erde, aber wer wollte schon für sich behaupten, alle diese bereinigen zu können. Der Aufgabenkatalog der Weltregierung war riesig. An erster Stelle stand die Vermeidung oder Beendigung militärischer Konflikte. Dann folgte die Bekämpfung von Armut, Hunger, fehlender gesundheitlicher Betreuung und Bildung. Der Umweltschutz spielte eine wichtige Rolle. Ein weiteres Ziel war die wirtschaftliche Entwicklung, wobei sich Chinesen, Amerikaner und die Europäer immer mehr in die Haare gerieten. Vollkommen logisch ergab sich aus diesem Wettkampf auch ein Run auf diverse Bodenschätze. Frieder Bergmann zog gedanklich den Hut vor seinem Freund Deng Peng Kläng, denn die Chinesen hatten sich in Afrika schon lange und ziemlich ungeniert recht breit gemacht, und sich somit den Zugang zu allen möglichen Rohstoffen gesichert. Darüber, dass man diese Aktionen unter dem Deckmantel der Entwicklungshilfe betrieb, konnte Bergmann nur müde lächeln, denn dazu war er schon viel zu lange im Geschäft. Dennoch machte sich in der Weltregierung zunehmend Unmut darüber breit, denn auch die Amis und die Russen begannen die Weltmeere nach Bodenschätzen abzugrasen und brachten das fragile Ökosystem immer mehr ins Wanken. Frieder Bergmann sollte einen Masterplan aufstellen, wie man zu einem gerechten Zugang aller Länder zu Rohstoffen kommen könnte.

    „Ich bin überzeugter Weltbürger hatte er zu seinem Büroleiter Herbert Büchsenschuss und Chang Jang Diang mit Pathos in der Stimme gesagt „und sehe mich in der Pflicht, in Bezug auf den Zugang zu den Bodenschätzen Gleichheit herzustellen. Alle müssen die gleichen Chancen haben. Wir müssen Quoten festlegen. Aber ich gebe zu, einen schlüssigen Plan habe ich noch nicht.

    „Das wild eine schwielige Sache welden hatte Chang Jang Diang zu bedenken gegeben „ich bin Chinese und weiß, was Deng Peng Kläng in Aflika macht. Glaubst du Fliedel, el wild fleiwillig andelen Zugang gewählen wollen? Nein! Du musst übelzeugende Algumente finden, walum man soll Lohstoffe an alle gelecht velteilen. Und die, die selbst haben viele Lohstoffe müssen sie velkaufen an andele und nicht andelen Hahn zudlehen.

    „Auch wenn du dich als Weltbürger bezeichnest Frieder, musst du doch unsere nationalen Interessen mit berücksichtigen wandte Herbert Büchsenschuss ein „Deutschland darf nicht leer ausgehen. Auch wir haben Anrecht auf ein großes Stück vom Kuchen.

    „Und wie soll ich das denn nur machen?"

    „Du lädst die größten Störenfriede zu dir hier ein und redest mit ihnen in einer gemütlichen und vertraulichen Runde. Bis dahin habe ich eine Verhandlungsstrategie für dich aufgestellt. Schreibe also an Deng Peng Kläng, Vadim Putkinow, Sylvio Berlosrenzi und Babbel Orama und bitte sie hierher. Überprüfe dein Getränkelager. Mache dir Gedanken, was du den vieren an diesem Abend und den folgenden Tagen bieten willst. Ich meine keine Nutten, sondern ein kulturelles Programm. Das absolvierst du mit ihnen, bevor es hier richtig zur Sache geht."

    „Was meinst du damit?"

    „Na geh‘ mit ihnen in die Oper oder ins Theater. Lass‘ dir was einfallen, schließlich bist du ja der Chef."

    Frieder Bergmann stand seit geraumer Zeit mit Opernaufführungen oder Theaterstücken auf Kriegsfuß. Für ihn waren solche Veranstaltungen kein Genuss, sondern eher eine Qual. Dieses Altmodische einer Oper hatte in ihm bei allem Respekt vor den Künstlern und deren Können nie richtige Begeisterung auslösen können. Ganz vorbei gewesen war es mit diesen kulturellen Erlebnissen dann, als er mit seiner Frau Petra „Salome" besucht hatte. Bergmann wusste, dass für eine kräftige und ausdrucksstarke Stimme ein ausladender Brustkasten als Resonanzkörper große Vorteile hatte. Salome brachte zusätzlich noch einen riesigen und wogenden Busen mit, und ungefähr 30 Kilo Übergewicht. Da die Sängerin recht klein war, konnte man sie – wenn man bösartig an die Sache heranging – als eine Art Kasten bezeichnen. Dieser mit den sieben Schleiern drapierte Kasten setzte nun an einer Stelle der Oper zu einer Tanzeinlage an, die Frieder Bergmann erst fassungslos auf die Bühne starren, und dann ein erstes und noch leises Kichern aus seiner Kehle steigen ließ. Seine Frau Petra stieß ihn kräftig mit dem Fuß an. Salome musste jetzt noch nach und nach tanzend ihre sieben Schleier loswerden, und das tat sie aufgrund ihrer unvorteilhaften Figur nicht etwa elegant, sondern wie ein Dorftrampel. Bergmann hatte sein Taschentuch aus der Hose gefummelt und hielt es vor den Mund, um einen Hustenreiz zu imitieren. In Wahrheit musste er damit einen gewaltigen Heiterkeitsausbruch unterdrücken. Irgendwann, vielleicht, als der fünfte Schleier von Salome wenig grazil und unter eigenartigen Verrenkungen auf die Bühne geworfen worden war, hielt er es nicht mehr aus, sondern lachte gellend los. Empörte Blicke rings um ihn zwangen ihn sofort aus dem Sitz hoch. Immer noch laut kichernd kämpfte sich Frieder Bergmann durch die Reihe und verschwand aus dem Konzertsaal. Nach dem auf diese Aktion folgenden Donnerwetter seiner Frau war seine Karriere als Opernbesucher ein für alle Mal beendet.

    Auch im Theater schaute er immer wieder verstohlen auf die Uhr, wann das Stück denn nun endlich vorbei wäre. Anfangs war er durchaus mit Interesse in die Aufführungen gegangen, aber im Verlaufe der Zeit waren die Regisseure immer mehr von der klassischen Art der Darstellung abgewichen und hatten sich mit ihren Bühnenbildern, Kostümierungen und der Verfremdung des Stoffes so weit vom Original entfernt, dass Bergmann nur noch Bahnhof verstand. Ihm schwante nichts Gutes, als ihn Petra auf eine zeitgenössige Interpretation des „Faust vorbereitete und etwas von „einer Interaktion der Darsteller mit den Zuschauern vorlas. Den Stoff des Stückes hatte er in der Schule ja bis zum Erbrechen durchkauen müssen und empfand wenig Neigung, diese Handlung jetzt auch noch „interaktiv" erleben zu müssen. Unglücklicherweise hatte Frieder Bergmann einen Platz direkt am Mittelgang und ziemlich weit vorn erwischt, und wurde nach zirka anderthalb Stunden ein Opfer eben dieser Interaktion. Er hatte gerade schläfrig darüber nachgegrübelt, warum Mephisto auf einmal in SS Uniform aufgetreten war und Faust sein Gretchen auf offener Bühne von hinten vögelte. Faust verstand er durchaus schon, er war halt ein Mann und musste seine Triebe ausleben. Warum Mephisto aber in diesen schwarzen Klamotten auf der Bühne herumstieg blieb für Bergmann mehr als rätselhaft. Er memorierte: was will uns der Regisseur damit sagen? Über die Rolle der SS im Krieg war Bergmann als militärisch Interessierter bestens im Bilde. Diese unangenehmen Typen hatten sich mit ihren Taten nämlich überhaupt nicht beliebt und überhaupt keine Freunde gemacht und verkörperten gemeinhin das Böse. Gerade als er einen möglichen Interpretationsansatz gefunden hatte, wurde er aus seinen Gedanken und vom Sitz gerissen.

    „Komm‘ mit mir, Fremder brüllte Mephisto in den Zuschauerraum hinein und Bergmann an „jetzt wollen wir dem Meister Faustus zeigen, wie sehr er irrt! Er dünkt sich klug, dabei ist er doch nur ein Tor! Sieh, er ist dem Weibe verfallen, bist du es auch?

    Frieder Bergmann wies hilflos auf seine in der Reihe sitzende Frau.

    „Ha brüllte der SS Mephisto „du bist dem gleichen Buhlen erlegen wie er. Du Narr! Lass uns Meister Faustus von seinem Irrtum heilen.

    Der Schauspieler packte Frieder Bergmanns Arm und zerrte ihn hinter sich her. Über eine Treppe zog er Bergmann auf die Bühne hinauf. Dieser stand unsicher im Rampenlicht und schlotterte vor sich hin, denn sein interaktiver Einsatz würde jetzt sicher erst richtig beginnen. Er hatte sich nicht geirrt. Mephisto schleifte Bergmann zu Faust, dieser baute sich drohend vor ihm auf.

    „Sag, du Wurm, du willst mir, dem Meister Faustus, eine Lektion erteilen? Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin, und leider auch Theologie durchaus studiert, mit heißem Bemühn. Da steh' ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor! Und du, du Kümmerling, was hast du studiert?"

    „Verwaltungswissenschaft" erwiderte Frieder Bergmann eingeschüchtert.

    „Ha brüllte Faust los „eine Kunst, die keine ist! Gehst dem Müßiggang nach, du fauler Schreiberling? Gibst dich der Völlerei und der Wollust hin? Seh‘ ich doch ein geiles Glitzern in den Augen deiner Buhlerin! Löse dich von deinen Lastern, oder du wirst untergehen! Sieh, die Hexen nahen schon!

    Frieder Bergmann vermutete, dass jetzt die Szene aus der Hexenküche kommen würde, und er hatte sich nicht geirrt. Jetzt wurde er von zehn fast vollkommen nackten Frauen – die lediglich im Schritt eine Art Feigenblatt trugen – umtanzt. Bergmann hatte im Regelfall überhaupt nichts dagegen, sich jederzeit gut gebaute nackte Frauen anzusehen. In der jetzigen Situation hatte der Anblick der auf und niederwippenden Möpse für ihn aber keine anregende Wirkung, sondern war eher angsteinflößend, denn in Sinne der angekündigten Interaktion der Darsteller mit den Zuschauern musste jetzt irgendetwas passieren. Es passierte. Ehe sich Bergmann versah, wurde er von den Frauen wie ein Brett in die Höhe gehoben und über die Bühne getragen. Er dachte verzweifelt darüber nach, wie er sich aus dieser misslichen Lage befreien könnte. Auf dem Rücken liegend und von den Frauen über die Bühne getragen war Bergmanns Blickfeld stark eingeschränkt, er konnte nur das sehen, was sich über ihm befand. Mephisto brüllte jetzt:

    „An den Pranger mit dem Hundsfott! Jetzt lasst ihn für seine Geilheit büßen und reißt ihm die Kleider vom Leibe. Bindet ihn nackt an den Pranger. Nun soll er für seine Sünden zahlen! Ha, das wird ein Fest werden!"

    Faust lachte diabolisch.

    In diesem Moment beschloss Frieder Bergmann voller Panik, sich nicht mehr länger zum Objekt der Interaktion machen zu lassen, sondern selbst in die Initiative zu gehen. Als ein vom Theaterhimmel herabbaumelndes Seil in seinen Blick geriet, packte er es entschlossen. Da sich die Frauen immer noch über die Bühne in Richtung Pranger vorwärts bewegten, aber Bergmann sich nunmehr wie ein Affe an das Seil klammerte, kam es dazu, dass Frieder Bergmann den Hexen plötzlich aus den Händen gerissen wurde. Sich am Seil festhaltend schwang er in knapp zwei Metern Höhe über dem Bühnenboden wie Tarzan an seiner Liane durch den Dschungel. Im Gegensatz zu dem Dschungelbewohner ging Frieder Bergmann jedoch jegliche Geschicklichkeit im Umgang mit dem Seil ab. Im nächsten Moment wurde er an die Bühnendekoration geschleudert und warf mit seiner kinetischen Energie zwei große Tafeln um. Bergmann selbst flog noch ein kleines Stück weiter und landete unsanft hinter der Dekoration. Durch die umstürzenden Kulissentafeln wurde jedoch eine unheilvolle Kettenreaktion in Gang gesetzt. Da die Teile der Kulisse miteinander verbunden waren krachten jetzt auch alle anderen um und verwandelten die Bühne in eine apokalyptische Landschaft aus zerborstenen und wild durcheinanderliegenden Holzteilen. Frieder Bergmann hatte sich aufgerappelt und wurde eiligst von zwei Leuten gepackt, sofort von der Bühne entfernt, und in einen Bereich hinter diese gebracht. Von dort aus hörte er Mephisto auf der Bühne brüllen:

    „Ha, der feige Schreiberling ist in die Hölle befördert worden! Dort soll er grässlich schmoren!"

    Frieder Bergmann konnte in diesem Moment trotz seiner Verwirrung eine gewisse Hochachtung für den Darsteller des Mephistos nicht leugnen, denn der Mann hatte blitzschnell improvisiert und auf die unerwartete Wendung durch Bergmanns Einlage ganz hervorragend reagiert.

    Beim technischen Personal des Theaters herrschte aufgrund Bergmanns Wirken totale Konfusion, so dass man ihn nicht mehr weiter beachtete, schließlich mussten die Leute das Chaos auf der Bühne schnellstens entschärfen. Aufgeregtes hin- und her Gebrülle zeugte davon, dass die Typen dafür keinen richtigen Plan hatten.

    Mephisto musste wieder seinen Senf zu der Situation dazugeben.

    „Ha, sehet doch, der unnütze Schreiberling kann nur zerstörerisch wirken, zu einer schöpferischen That ist er wegen seines schwachen Geistes gar nicht imstande. Oh, hütet euch vor solchen Leut. So lasset uns jetzt eine Rast einlegen, denn den Schuft will ich mir greifen! Und wenn ich ihn aus der Hölle wieder herausholen muss! Ja, ich will dem Wurm am Pranger sehen. So begebe ich mich jetzt auf die Reise, um den Schreiberling zu packen. Wartet einen Moment, dann sollet ihr ihn bald am Pranger winseln hören."

    Der Bühnenvorhang rauschte herab.

    Frieder Bergmann hatte eine ziemlich ungute

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