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Allerlei lustige Kindergeschichten
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eBook71 Seiten36 Minuten

Allerlei lustige Kindergeschichten

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Über dieses E-Book

Diese neun Geschichten lassen Kinder auf fantasievolle, lustige Weise die Welt aus anderen Augen sehen. Ohne zu moralisieren, bringen sie dem Leser die Natur und deren Zusammenhänge nahe, was an Freundschaften wichtig ist und wie man seine Träume erfüllen kann - auch wenn man nur ein Blatt ist.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum12. Okt. 2014
ISBN9783847615682
Allerlei lustige Kindergeschichten

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    Buchvorschau

    Allerlei lustige Kindergeschichten - Angela Rommeiß

    Der Pisspott

    Es war einmal ein kleines Nachttöpfchen, das gehörte einer Familie, die vor vielen Jahren in einer Stadt lebte. Damals gab es noch keine Toiletten mit Wasserspülung so wie heute, und wenn jemand aufs Klo musste, ging er die Treppe hinunter, über den Hof, am Hühnerstall vorbei zu einer kleinen Bretterbude, in der es entsetzlich stank. Dort war das Plumpsklo. Die Leute fanden das nicht schlimm, denn sie kannten es nicht anders.

    Wenn e

    s aber finstere Nacht war und vielleicht auch gerade Winter, und man musste dringend, dann ging man nicht gern die Treppe hinunter, über den Hof, am Hühnerstall vorbei bis zu der kleinen Bretterbude, in der es dann nicht nur stank, sondern auch sehr kalt war. Nein, dann zog man das Pisstöpfchen unterm Bett hervor, verrichtete sein Geschäft da hinein, schloss den Deckel und schlüpfte schnell wieder unters warme Federbett.

    Am nächsten Morgen wurde das volle Töpfchen meistens ganz einfach aus dem Fenster geleert, so wie es alle taten. Vor dem Haus floss daher auch ein kleines, stinkendes Rinnsal, die Jaucherinne, in der die Hausfrauen auch das Waschwasser entleerten und in die die Jauche aus den Schweineställen floss.

    So war das damals und niemand fand etwas dabei.

    Unser kleines Nachttöpfchen aber fand wohl etwas dabei. Es wollte kein Pisspott sein. Es wollte viel lieber ein Kochtopf sein oder eine Suppenterrine oder ein Fleischtopf. Aber es war nun einmal ein Pisspott, wenn auch ein sehr hübscher, mit bunten Blumen bemalter und glänzender. Aber niemandem fiele es ein, Suppe aus ihm zu essen. Dir etwa?

    Das Nachttöpfchen stand also tagaus, tagein unter dem Bett, sah seine hübschen Blümchen an und war traurig.

    Eines Morgens rutschte der Hausfrau beim Leeren des Topfes aus dem Fenster derselbe aus der Hand und fiel – platsch – in die Jaucherinne.

    Darüber freute sich der Pisspott. Er schwamm fröhlich auf der Jaucherinne entlang bis zu dem kleinen Bach, in den die Jauche floss. Dann schwamm er auf dem kleinen Bach weiter bis zu einem größeren Bach. Schließlich schwamm er sogar auf einem großen Fluss entlang. Dort sah der Pisspott Fische und Wasservögel und Ruderboote. Schließlich mündete der Fluss in das Meer und auch dort schwamm der Topf lange.

    Nun waren die Wellen größer, auch die Fische waren größer und erst recht die Schiffe. Die hatten jetzt sogar Masten und Segel.

    Auf einem dieser Schiffe stand ein Matrose und angelte. Der sah das Töpfchen auf den Wellen treiben, nahm ein Netz und fischte es an Bord. Der Matrose hatte noch nie zuvor so ein hübsches Töpfchen gesehen.

    „Was für ein hübsches Töpfchen", sagte er laut und da freute sich der Pisspott sehr.

    Der Matrose brachte den Topf zum Smutje in die Kombüse. Die Kombüse ist auf einem Schiff die Küche und der Smutje ist der Koch. Der nahm den Topf, öffnete den Deckel und verzog die Nase. Aber nicht, weil er fand, dass das Töpfchen stank. Nein, er hatte gerade Schnupfen und nieste kräftig. Dann sagte er:

    „Ein schöner Topf. Der ist für den Kapitän!"

    Und dann wusch er den Pisspott aus und füllte die Fischsuppe, die es heute gab,

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