Wildkräuter und Wildfrüchte entdecken
Von Ingrid Mayer
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1. Auflage 2015
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Buchvorschau
Wildkräuter und Wildfrüchte entdecken - Ingrid Mayer
Einleitung
Das Sammeln von Wildkräutern liegt derzeit voll im Trend. Nicht nur der Bärlauch ist salonfähig geworden - in TV, Zeitschriften, Büchern, Internet oder Apps finden sich immer mehr Beiträge über dieses Thema sowie Rezepte, in denen die früher so ungeliebten „Unkräuter" verarbeitet werden.
Nicht zu Unrecht werden diese Pflanzen hochgelobt, denn sie sind mit ihrem hohen Vitamin- bzw. Mineralstoffanteil gesund und schmackhaft. Manche haben sogar erwiesenermaßen eine Heilwirkung auf bestimmte Beschwerden. Anderen sagt man diese Effekte nur nach. Am besten probiert man selbst aus, was einem gut tut und schmeckt.
Über dieses Buch
Dieses Buch soll in erster Linie dazu anregen, sich mit der Vielfalt der essbaren Wildpflanzen zu beschäftigen, diese überhaupt zu registrieren und ein Bewusstsein dafür schaffen, mit welchen Schätzen unsere Natur gesegnet ist.
Der Schwerpunkt liegt auf den zahlreichen Fotos, die alle Pflanzen aus mehreren Perspektiven und in verschiedenen Entwicklungsstadien zeigen und so die Bestimmung erleichtern. Daneben werden die Wildkräuter und ihre Standorte genau beschrieben sowie Tipps zu ihrer Verwendung in der Küche gegeben. Hinweise zur Heilkraft und zum Anbau im Garten ergänzen die Portraits.
Im hinteren Teil des Buches finden Sie einige (bebilderte) Vorschläge, wie sie die wohlschmeckenden Wildkräuter zu Köstlichkeiten verarbeiten können.
Die möglichen Sammelzeiten der Wildkräuter und –früchte können durchaus leicht von den angegebenen Hauptsammelzeiten abweichen. Je nach Witterung kann es bereits etwas früher oder aber auch später zum Austrieb, bzw. zur Blüte und Fruchtreife kommen.
Über das Sammeln von Wildpflanzen
Schade, dass viele Menschen gar nicht bemerken, was es links und rechts des Weges alles zu entdecken gibt. Denn in der freien Natur finden sich zahlreiche Pflanzen, die nicht nur hübsch anzusehen sondern auch essbar sind. Natürlich sollten nur die Kräuter und Früchte entnommen werden, bei denen man ganz sicher ist, dass es sich auch um das richtige Exemplar handelt.
Direkt neben der Straße sollte man nicht sammeln, und auch auf viel begangenen Wegen könnten Verunreinigungen vorliegen. Es empfiehlt sich, lieber abseits von ausgetretenen Pfaden zu suchen. Pflückt man auf einer Wiese, so sollte diese nicht gedüngt worden sein. Findet man dort nur eine eingeschränkte Auswahl an Arten vor, wie z.B. nur Hahnenfuß und Löwenzahn, so kann man davon ausgehen, dass hier gedüngt wurde. In naturbelassenen Wiesen wächst dagegen eine große Vielfalt an Blumen.
Liegen nun optimale Bedingungen zum Pflücken vor, so sollte man stets nur eine kleine Menge für den Eigenbedarf mitnehmen, sodass der Fortbestand gesichert ist. Kommt eine Pflanze an einer Stelle nur einmal oder wenige Male vor, so lässt man sie lieber stehen. Pflanzen, die unter Naturschutz stehen, dürfen selbstverständlich nicht abgepflückt werden. Möchte man die Wurzeln oder Zwiebeln verwenden, so sollte man bedenken, dass einmal ausgegrabene Pflanzen nicht mehr nachwachsen und somit in ihrem Bestand eventuell gefährdet werden können.
Vor der Verwendung sollte man die geernteten Blätter, Blüten etc. gut waschen, am besten Blatt für Blatt. Infektionen mit Fuchsbandwurm sind zwar selten, dennoch kommen sie vor. Wer auf Nummer sicher gehen will, verzehrt die Pflanzenteile nicht roh (z.B. Wildfrüchte als Marmelade).
Vorsicht beim Verzehr von Wild- und Heilkräutern ist auch bei schwangeren und stillenden Frauen geboten. Im Zweifelsfalle sollte man den Gynäkologen befragen.
Zahlreiche Wildkräuter lassen sich auch gut im eigenen Garten anbauen. Aus der Natur sollten diese möglichst nicht ausgegraben werden, doch mittlerweile sind einige Wildkräuter auch im Gartenfachhandel erhältlich. Natürlich ist hierbei auf einen geeigneten Standort zu achten. Gerade für Anfänger, die sich bei Sammeln unsicher sind, bietet sich der Eigenanbau an, da so Verwechslungen weitgehend ausgeschlossen werden können.
Von zahlreichen Wildkräutern existieren auch hübsch anzusehende Zuchtformen, die mit z.B. gefüllten Blüten oder mehrfarbigen Blättern aufwarten. Dabei ist jedoch zu beachten, dass diese meist über eine geringere Menge an Wirkstoffen verfügen als die Wildformen. Möchte man die Pflanzen ernten und vor allem wegen ihres Nährstoffgehalts und ihrer Heilwirkung im Garten ziehen, so empfiehlt es sich also, auf Züchtungen zu verzichten und stattdessen bei der Ursprungsform zu bleiben.
Viele Kräuter können in getrocknetem Zustand auch in Apotheken erworben werden, z.B. für Teezubereitungen.
Möchte man die Pflanzen selbst trocknen, so sollte dies nicht in praller Sonne geschehen, da die wertvollen Inhaltsstoffe hierbei verloren gehen können.
Bei einigen Kräutern wird auf die besondere Eignung für Frühjahrskuren hingewiesen. Frühjahrskuren kann man nach dem Winter durchführen, um den Körper zu entschlacken und zu entgiften. Ziel einer solchen Kur ist es, die Kräfte nach dem zehrenden Winter wieder zu mobilisieren, um die warme Jahreszeit frisch und gestärkt angehen zu können.
Eine Frühjahrskur kann beispielsweise aus einer dreiwöchigen Teekur bestehen. Dazu nimmt man frische oder getrocknete Wildkräuter, übergießt ca. 1 EL davon mit kochendem Wasser und lässt den Tee zehn Minuten ziehen. Drei Tassen