Trockensteinmauern: für naturnahe Gärten
Von Thomas Roth
()
Über dieses E-Book
Ähnlich wie Trockensteinmauern
Ähnliche E-Books
Genau so geht Biogarten: 20 Jahre Erfahrungen des intelligenten faulen Gärtners – "Neues vom Bio-Pionier" Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBiogarten im Handumdrehen: 50 einfache Projekte für naturnahe Gärten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPraxiserprobte Gartenprojekte: Den Garten im Griff - Schritt für Schritt erklärt Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Weg zum Naturgarten: Natürlich und ökologisch gärtnern Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHören was der Garten sagt: So bekommen Sie den grünen Daumen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenStressfreie Gartenpraxis: Erfolgreich gärtnern rund ums Jahr Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTerrassen, Gartenwege und Teiche - Profiwissen für Heimwerker: Fachgerecht planen und gestalten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenSelbstversorgung: Unabhängig, nachhaltig und gesund leben – Aussaat, Anbau, Konservierung, Vorratshaltung – Das Standardwerk Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWildpflanzen: für naturnahe Gärten Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Handbuch Bio-Balkongarten: Gemüse, Obst und Kräuter auf kleiner Fläche ernten Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Gehölze schneiden: Ratgeber Blumen und Garten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBio-Gemüse erfolgreich direktvermarkten: Der Praxisleitfaden für die Vielfalts-Gärtnerei auf kleiner Fläche. Alles über Planung, Anbau, Verkauf Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPerma- und Wildniskultur: Mit einfachen Schritten zum Klimaschutz im eigenen Garten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRaritäten im eigenen Garten: Alte Gemüsesorten und Wildkräuter selbst anbauen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGroße Liebe Blumengarten: Tipps, Tricks, Knowhow und Inspirationen für Ihr Paradies. Das Praxisbuch für Garten-Neulinge und Profis Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGroße Gartenfreude mit kleinem Budget: Mit einfachen Mitteln und cleveren Tricks zum eigenen Gartenparadies Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen1000 Gartentipps: Die besten Tipps für Garten Balkon und Terrasse Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKostbares Gemüse: Raritäten & Rezepte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPermakultur - Dein Garten. Deine Revolution.: Ein essbares Ökosystem gestalten, das ganze Jahr ernten und selbstbestimmt leben! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenRosen: für naturnahe Gärten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenGesund mit Vitalstoffen: Natürliche Nahrungsergänzung aus Garten und Gemüseladen. Mit Rezepten und Tipps für Küche und Anbau Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein Teekräutergarten: Teekräuter für Genuss- und Heilzwecke anbauen, ernten und verwenden. Geeignet für Garten, Terrasse und Balkon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas Hühnerbuch: Handbuch zur Haltung glücklicher Hühner, Das Original Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenTraumGarten: Tiefenpsychologische Betrachtungen zu Garten, Sinn und dem Unbewussten. Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenBiologisch Gärtnern: Natürlicher Anbau - Gesunde Ernte Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Gaias Garten: Mit Permakultur nachhaltig gärtnern - Die Perfekte Anleitung für Selbstversorger Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHolzleben: Was man vom Leben mit Holz und mehr wissen sollte Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPermakultur leicht gemacht: Selbstversorgung im Einklang mit der Natur Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLebendiger Boden: Gartenboden verstehen und verbessern, Bio-Garten PRAXIS Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAutark leben - Der Bauerngarten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Gartenarbeit für Sie
Kinderlieder: 100 Liedertexte der schönsten Kinderlieder Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Anglizismen und andere "Fremdwords" deutsch erklärt: Über 1000 aktuelle Begriffe Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDas unglaubliche Hochbeet: Ernten bis zum Umfallen Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Computergeschichte(n): Die ersten Jahre des PC Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenLexikon der Symbole und Archetypen für die Traumdeutung Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Raritäten im eigenen Garten: Alte Gemüsesorten und Wildkräuter selbst anbauen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenKriminell gute Garten-Tipps Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenPermakultur im Naturgarten und auf dem Balkon: Gemüse und Kräuter nachhaltig anbauen als Selbstversorger - im Garten oder vertikalen Hochbeet auf dem Balkon Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenAlles außer Q: Das ABC der systemischen Beratung Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHochbeete: naturnah gestalten Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Anbau von Marihuana für Anfänger: Ein umfassender Leitfaden für Anfänger, um die Welt des Marihuananbaus von A bis Z zu erlernen Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenDie Bäume und das Unsichtbare - eBook: Erstaunliche Erkenntnisse aus der Forschung Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Bio-Gemüse-Ratgeber: Einfach anbauen. Vielfalt ernten Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Die Kunst der Kräuterheilung: Heilpflanzen und Kräuterkunde für Anfänger Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMein wunderschöner energetischer Naturgarten: Wie du mit Lakhovskis & Schaubergers Lehren deinen Garten in ein Paradies verwandelst! Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenWildpflanzen: für naturnahe Gärten Bewertung: 4 von 5 Sternen4/5Kräuter richtig anbauen: Das Praxisbuch für Biogarten, Topf und Balkon. Vielfalt in über 100 Sorten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenEssbare Schätze aus der Natur: Erkennen - Sammeln - Zubereiten Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenHandbuch Wintergärtnerei: Frisches Biogemüse rund ums Jahr Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Schnecken: Über 100 Tipps für den Biogarten Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Götterpflanze Bilsenkraut Bewertung: 3 von 5 Sternen3/5Der Bio-Kräutergarten der Kräuter-Liesel: Anbau, Pflege, Ernte Bewertung: 5 von 5 Sternen5/5Anbau von Marihuana für Anfänger: Der vollständige Leitfaden zur Cannabis- Gartenbauindoor und im Freien Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenMarket Gardening & Agroforst: Von Gemüse und Bäumen, Grundlagen und Vorbildern oder: Wie du mit Bäumen deinen Gemüsebetrieb super resilient machst Bewertung: 0 von 5 Sternen0 BewertungenFermentieren leicht gemacht: Hausgemachtes aus dem Glas Bewertung: 0 von 5 Sternen0 Bewertungen
Rezensionen für Trockensteinmauern
0 Bewertungen0 Rezensionen
Buchvorschau
Trockensteinmauern - Thomas Roth
Baukultur und Handwerksgeschichte(n)
Bis zum Ende der Fünfzigerjahre gehörte die Pflege von Terrassenmauern zur regelmäßigen bäuerlichen Arbeit, dann brachten Mechanisierung und Zentralisierung der Landwirtschaft das Handwerk fast zum Verschwinden. Heute ist die Erhaltung dieser „stummen Zeugen vergangener Handwerkskunst" eine Aufgabe des Natur- und Landschaftsschutzes geworden – der ökonomische Wert wurde weitgehend von ökologischer und ästhetischer Wertschätzung abgelöst.
Wie im heutigen Privatgarten geht auch zivilisationsgeschichtlich die Schaffung von Lebens- und Wirtschaftsraum häufig mit der Verbauung von Steinen einher: Natursteinmauern sind die langlebigsten Zeugen von Bau- und damit Kulturgeschichte. Als Behausung, Hof- oder Garteneinfriedung und Wehranlage schützten sie kultivierte Lebensbereiche vor der Bedrohung durch Natur und Räuberei. Als frei stehende Feldmauern aus Lesesteinen sind sie das Ergebnis der Urbarmachung des Landes und bewahren gleichzeitig die kultivierte Fläche vor Wind und Verwüstung. Als Terrassenmauern wiederum stützen sie die dem steilen, unbewirtschaftbaren Gelände abgerungenen Kulturflächen und fördern den Ertrag durch kleinklimatische Wirkung.
Mörtellos gebaute, apulische Rundhäuser (Trulli) aus dem 15. Jahrhundert
Von Rundtürmen und Pyramiden
Natursteinbearbeitung ist bereits vor 50 Jahrtausenden in Form von Höhlenbauten und Werkzeug nachgewiesen; die ältesten geschichteten Steinmauerbauwerke sind etwa 10 000 Jahre alt (Jericho); im Mittelmeerraum und in Schottland gibt es bis zu 5 000 Jahre alte Siedlungsreste. Ein paar Tausend Jahre v. Chr. gab es eine frühe Blütezeit monumentaler, handwerklich aufwendiger Steinsetzungen: Rundtürme auf den Britischen und den Mittelmeerinseln, Pyramiden in Ägypten und Südamerika; und auch die jahrhundertealten asiatischen Tempelstädte wurden mit einer Logistik und Präzision gebaut, die uns ohne modernen Maschinenaufwand unmachbar scheinen.
Schlanker Mauerfuß gegen „Betonschuhe" – der ökologische Fußabdruck
Beton als „reiner Naturstoff" besteht aus Schotter, Zement und Wasser. Zement wiederum setzt sich aus gemahlenem Kalkstein, Ton, Sand, Eisenerz und Gips zusammen. All dies wird, wie auch der Mauerstein, im Steinbruch gewonnen – mit vergleichbaren Belastungen des Umfelds. Hinzu kommt beim Beton allerdings der beträchtliche Energieaufwand für das Brennen des Mehls zu Klinkerkörnern bei 1 450 °C. Damit geht eine Produktion des Treibhausgases CO2 einher, die mit durchschnittlich einer ¾ Tonne pro Tonne Zement angegeben wird und damit weltweit 5 % der gesamten CO2- Produktion verursacht. Die Erzeugung eines Kubikmeters Stahlbeton benötigt etwa 5 000 MJ (oder 120 Liter Erdöl) und damit zehnmal so viel Energie wie die Gewinnung eines Kubikmeters Bruchstein.
Die gebundene Bauweise
Gleichzeitig nimmt die – ebenfalls an die 10 000 Jahre alte – Geschichte der mit Mörtel gebundenen Bauweise ihren Anfang. Sie beginnt mit dem weithin und über lange Zeit verwendeten lufthärtenden Kalkmörtel, reicht über die frühe Betonproduktion der Römer um 120 n. Chr. („opus caementitium") bis zur Entwicklung des modernen hydraulischen Portlandzements durch britische Ingenieure um 1850. Dieser ist die Grundlage der heutigen industriellen Bauweisen.
Dazwischen liegen Jahrhunderte der meist familiär tradierten und kaum schriftlich dokumentierten Ansammlung und Verschüttung handwerklichen Wissens über Herstellung, Haltbarkeit und Handhabung der sogenannten „historischen Bindemittel".
Im Garten ist die Mörtelbindung allerdings nur bei der Errichtung schmaler freistehender Mauern und beim Verbauen kleiner Steine notwendig. Da außerdem der Einsatz von Beton im Naturgarten aus ökologischer Sicht eher gering gehalten werden sollte, lassen wir diese beinahe alchemistische Handwerksgeschichte links liegen und wenden uns den traditionellen Trockenbauweisen zu.
Altertümliche Ausgrabungsstätte auf Zypern
Die frei stehende Einfriedungsmauer
Viele europäische Landstriche, vor allem auf den Britischen Inseln und im Mittelmeerraum, sind bis heute von alten frei stehenden Trockensteinmauern geprägt. Grund für diese Bauleistung ist die Kargheit des dortigen Bodens: Eine dünne humushaltige Verwitterungsschicht erlaubte von jeher nur Viehzucht, vor allem Schafhaltung, und musste selbst dazu von den überall hervortretenden Gesteinsbrocken befreit werden. Da bot es sich an, das ausgelesene Material zur Errichtung von Viehhürden und Grundstückseinfriedungen zu verwenden, auch wenn es in der Regel für den Mauerbau nicht günstig geformt war.
Lesesteinmauern aus dem anstehenden Kalkgestein auf der Insel Krk, Kroatien
Doch gab es kaum Alternativen, da an diesen Standorten das Klima und der Boden (oft auch durch frühere Übernutzung) die Verbreitung des Waldes verhinderten und das Wachstum von Gehölzen einschränkten. Daher war Bauholz knapp und die Anlage von Hecken schwierig, was auch heute noch der Fall ist.
In diesen ärmlichen, aber „steinreichen Gegenden haben sich, ausgelöst durch die zutage tretende Gesteinsart, die unterschiedlichsten Baustile herausgebildet, denen aber, wegen der gleichen statischen Notwendigkeiten, die gleichen Handwerksregeln zugrunde liegen. So konnte im Sommer 2000 die „Dry Stone Walling Association of Great Britain
ein Freilichtmuseum mit 19 ortstypischen Trockensteinmauern eröffnen, alle basierend auf der mehr als 3 500 Jahre alten Tradition der Region.
Die Mauern bilden aber auch gesellschaftspolitische Entwicklungen ab, beispielsweise die Durchsetzung des Privateigentums auf Kosten der gemeinschaftlich genutzten Flächen. So entsteht im England des 18. Jahrhunderts über die Landaneignungen der Oberschicht der Beruf des Mauerbauers. Dessen Auftraggeber ist ökonomisch nicht mehr an das lokale Gestein gebunden, sodass das am besten geeignete Material aus Steinbrüchen bezogen werden kann. Da die Einfriedung nun auch der Repräsentation dient, orientiert sich die Bauform zunehmend an ästhetischen Aspekten. Dieses optimierte Bild (und nicht jenes der bäuerlichen Gebrauchsmauer) ist der Standard für jene Mauern, die heute durch Umweltbewusstsein und die Verbreitung herrschaftlicher Parkelemente im Privatgarten eine Renaissance erfahren.
Die hangterrassierende Stützmauer
Für die Besiedlung bergiger Landschaften ist die Geländeterrassierung mittels Natursteinmauern (über-)lebensnotwendig. Sie dient der Erosionsvermeidung und der Erschließung und Urbarmachung von Hängen durch bewohnbare, bewirtschaftbare und bewässerbare Ebenen. Deshalb lassen sich auf der ganzen Welt Jahrtausende alte Beispiele finden
