Gesund und fit mit Kräuterkraft: Die besten Rezepturen der "WIR in Bayern" Kräuterexpertinnen
Von Monika Engelmann und Adelheid Lingg
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Buchvorschau
Gesund und fit mit Kräuterkraft - Monika Engelmann
Strobach
JANUAR
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In der Natur gibt es noch nichts zu ernten. Alles ruht, vielleicht – hoffentlich – gut geschützt durch eine dicke Schneedecke. Wohl dem, der in der warmen Jahreszeit vorgesorgt und einen Kräutervorrat angelegt hat. Jetzt kann man davon schöpfen und die getrockneten oder eingelegten Blätter, Blüten oder auch Wurzeln für manche Wohltat verwenden und bei verschiedenen Beschwerden einsetzen. Empfehlenswert sind z. B. Bäder mit Rosmarin und Kiefer, die nicht nur entspannen, sondern auch den Heilungsprozess bei Erkältungskrankheiten fördern. Und wenn Husten, Schnupfen und Heiserkeit das Leben schwer machen, dann helfen Inhalationen mit Kräutern.
Zur Vorbeugung ist bei schlechtem Wetter, Kälte und Nässe Bewegung an der frischen Luft und gesunde Ernährung genau das Richtige. Schlittenfahren und Wandern machen müde Geister munter und stärken das Immunsystem. Ein ausgewogener Dreiklang aus Entspannung, Bewegung und bewusster Ernährung hilft, den Winter gut zu überstehen und voller Zuversicht ins neue Jahr zu gehen.
Heilen mit Rosmarin
Antonkraut, Weihrauchkraut und Brautkraut – so wird der Rosmarin auch bezeichnet. 2011 wurde der aromatisch duftende, immergrüne Halbstrauch zur Heilpflanze des Jahres gewählt, und das zu Recht. Rosmarin ist als mediterranes Gewürz beliebt und schmeckt zu Kartoffeln und Lamm, ist aber auch ein altbekanntes Hausmittel. Zubereitungen aus Rosmarinblättern sollten nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden, ebenso nicht bei erhöhtem Blutdruck.
Ätherische Öle, vor allem Campher, Cineol, Flavone und Bitterstoffe sind hauptsächlich in den nadelähnlichen Blättern enthalten und machen den Rosmarin zu einer sehr heilkräftigen Pflanze mit ganz besonderen Wirkbereichen:
• Stärkt das Herz, das Gedächtnis und das Immunsystem
• Wirkt anregend wie starker Kaffee
• Schützt die Leber
• Wirkt anregend auf die Galle
• Fördert die Durchblutung
• Wirkt aphrodisierend
• Wirkt bei Verdauungsbeschwerden
• Hilft bei krampfartigen Magen-, Darm- und Gallestörungen
• Hilft bei rheumatischen Beschwerden
• Kann unterstützend bei Zerrungen und Verstauchungen eingesetzt werden
Rosmarin im Garten
Rosmarin ist im Mittelmeerraum beheimatet und braucht Wärme und Sonne. Im Garten an einer geschützten Stelle gedeiht er aber gut, vorausgesetzt, er wird in der kalten Jahreszeit mit Reisig abgedeckt oder ins Haus genommen. Auch die Kultivierung im Topf gelingt, wenn Sie ein ausreichend großes Gefäß verwenden, nicht zu viel gießen und nur einmal im Jahr düngen.
Geerntet werden die nadelähnlichen Blätter von Anfang Mai bis in den Oktober hinein. Sie werden entweder frisch verwendet oder getrocknet. Dazu werden die Blättchen bei 35–38 Grad im Backofen bei geöffneter Tür, im Dörrapparat oder auf einem Leinentuch bei Zimmertemperatur getrocknet.
ROSMARINTINKTUR
Ein Glas mit Rosmarinblättern bis zur Hälfte füllen, mit Wodka oder Gin aufgießen und 28 Tage warm und dunkel ziehen lassen. Danach abfiltern und in Lichtschutzflaschen kühl und dunkel aufbewahren. Nehmen Sie 3 Wochen lang morgens und mittags vor den Mahlzeiten 1–3 Tropfen mit etwas Wasser ein. Anschließend 3 Wochen Pause machen und bei Bedarf die Anwendung wiederholen. Die Rosmarintinktur hilft, das Gedächtnis zu stärken und die Durchblutung der Hirnregionen zu verbessern.
ROSMARINTEE
Der Tee hilft bei Erschöpfungszuständen, besonders nach Infektionskrankheiten und Grippe, regt den Kreislauf an und lindert Verdauungsbeschwerden, wie Völlegefühl und Blähungen.
ZUTATEN
250 ml heißes Wasser
2 TL Rosmarinblätter
ZUBEREITUNG
2 Teelöffel Rosmarinblätter mit kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten ziehen lassen, dann abseihen.
Trinken Sie täglich über den Tag verteilt eine Tasse davon.
Foto © Patty Orly, shutterstock.com
ROSMARINWEIN
Rosmarinwein hat als Herz- und Kreislauftonikum eine lange Tradition. Er kann bei Verdauungsbeschwerden und Erschöpfungszuständen wohltuend wirken und ist ein mildes Anregungsmittel für ältere Menschen.
ZUTATEN
20–30 g Rosmarinkraut
700 ml Weißwein
ZUBEREITUNG
1 Rosmarinblättchen abzupfen, in Schraubgläser füllen, mit dem Wein übergießen und eine Woche bei Zimmertemperatur ziehen lassen.
2 Anschließend abseihen und in Lichtschutzflaschen kühl aufbewahren.
Täglich können vor dem Essen 1–2 Gläschen davon getrunken werden.
Bitte beachten Sie den Alkoholgehalt!
ROSMARINBAD
In einem mit Rosmarinauszügen angereichten Wasser zu baden, fördert die Durchblutung und regt den Kreislauf an, lindert rheumatische Beschwerden und Muskelverspannungen und macht zudem wohlig warm. Ein Rosmarinbad vor dem Schlafgehen zu nehmen, ist nicht empfehlenswert, da die Inhaltsstoffe anregend wirken.
ZUTATEN
50 g Rosmarinblätter
1 l Wasser
ZUBEREITUNG
Den Rosmarin in einen Topf geben, mit heißem Wasser übergießen und 30 Minuten ziehen lassen, dann abseihen und in 38 Grad warmes Badewasser geben.
Höchstens 20 Minuten darin baden.
MASSAGEÖL
Das Öl fördert die Durchblutung und lockert die Muskulatur.
ZUTATEN
1 Handvoll Rosmarinzweiglein
200 ml Macadamianussöl
ZUBEREITUNG
1 Die Rosmarinzweige mit einem Keramikmesser klein schneiden, in Macadamianussöl einlegen und 4 Wochen an einem Platz, der von der noch nicht allzu heißen Vormittagssonne beschienen wird, ziehen lassen.
2 Danach abseihen, in Lichtschutzflaschen abfüllen und kühl aufbewahren.
Bei Bedarf zur Massage verwenden.
BEARBEITEN MIT KERAMIKMESSER
Schon in alten Heilkräuterschriften wurde ein Bearbeiten der Kräuter „sine ferro" – ohne Eisen empfohlen. So bleiben die feinstofflichen Heilkräfte der Pflanze besser erhalten
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Heilen mit Kiefer
Beim Gedanken an Kiefernnadeln steigt uns ungewollt der typische Duft in die Nase und die etwas harzigen, klebrigen Triebe kommen in den Sinn. Die Wald-Kiefer, die mancherorts auch als Föhre oder Forle bekannt ist, wurde schon im Altertum als Nutz-, aber auch als Heilpflanze verwendet. Die Wirkung bei festsitzendem Husten, Halsschmerzen und derlei Beschwerden sind schon früh bekannt.
Als Badezusatz sind Kiefernnadeln beinahe jedem geläufig, andere heilende Anwendungen des Nadelbaums kennt dagegen kaum jemand. Und was viele auch nicht wissen: Nicht nur die Nadeln, Holz und Harz der Kiefern haben heilende Kräfte. Vor allem junge Maitriebe, und hier besonders die Knospen, enthalten Vitamin C und ätherische Öle. Die Inhaltsstoffe sind auswurffördernd, wirken balsamisch und antiseptisch. Außerdem wirken spezielle Kiefernprodukte harntreibend und helfen bei Rheuma. Bei Erkältung, Husten und Bronchitis lindern Inhalationen, Bäder, Tees und Einreibungen die Beschwerden.
KIEFERNNADELTEE
GEGEN ERKÄLTUNGSSYMPTOME
Kiefernnadeltee hilft bei akuten Bronchialerkrankungen, Husten, Halsschmerzen, Heiserkeit und verstopfter Nase. Er ist krampflösend und entzündungshemmend. Die ätherischen Öle stimulieren die Bronchialsekretion und töten die Bakterien an der Bronchialschleimhaut ab.
ZUTATEN
3 TL getrocknete Kiefernnadeln
150 ml Wasser
ZUBEREITUNG
Das Wasser kochen und die Kiefernnadeln damit übergießen. Abgedeckt 5 Minuten ziehen lassen.
Bei Beschwerden dreimal täglich eine Tasse möglichst heiß trinken.
KISSEN MIT ZIRBELKIEFERSPÄNEN
FÜR ENTSPANNTES SCHLAFEN
Der Duft der Zirbelkiefer entspannt den gesamten menschlichen Organismus und verbessert den Schlaf nachhaltig. Füllen Sie einen kleinen Kissenbezug