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Jochen Kraidler: Unter Verdacht
Jochen Kraidler: Unter Verdacht
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eBook91 Seiten1 Stunde

Jochen Kraidler: Unter Verdacht

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Über dieses E-Book

In Jochen Kraidlers Haus wird eine Million Dollar sichergestellt. Eine Tasche voller Falschgeld. Der LKA-Beamte wird verdächtigt, die falschen Dollars bei einer Sicherstellung unterschlagen zu haben. Er bestreitet dies aber vehement. Doch die Beweise sind erdrückend und so wird er vom Dienst beurlaubt.
Jochen Kraidler vermutet, dass der König, das Oberhaupt des Abdu-Jara-Clans, die Finger mit im Spiel hat. Der Clan will ihn diskreditieren; er will ihn ausschalten; er will ihn vernichten.
Trotz der Beurlaubung ermittelt Jochen Kraidler mit Hilfe seiner Kollegin Simone Buchner. Beide finden entlastende Beweise für seine Unschuld, aber auch Hinweise, die Fragen aufwerfen.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum2. Juli 2021
ISBN9783754138328
Jochen Kraidler: Unter Verdacht

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    Buchvorschau

    Jochen Kraidler - Philipp Porter

      Philipp Porter

    JOCHEN KRAIDLER

    Unter Verdacht

    Alle Rechte vorbehalten

    Texte: © Copyright by Philipp Porter, Lützelbach, 2021

    www.philipp-porter.de

    Umschlaggestaltung, Titelbild: © Copyright by Philipp Porter, Lützelbach

    Verlag: Philipp Porter, Am Hofgarten 13, 64750 Lützelbach

    Lektorat: Marianne Glaßer, Röslau

    Druck: epubli ein Service der neopubli GmbH, Berlin

    Jochen Kraidler – Unter Verdacht

    Jochen Kraidler starrte auf das Display seines Smartphones und auf die eingegangene Bildnachricht. Er warf Hakim Mohammed Abdu-Jara, der gerade das Gerichtsgebäude durch die große Portaltür verließ, noch einen letzten, verärgerten Blick nach. Dessen letzte Worte waren eine Warnung gewesen, eine Drohung, die direkt an seine Person gerichtet war. Und dies konnte Kraidler ihm nicht einmal verdenken. Denn die Worte des Richters und das Urteil in der verhandelten Angelegenheit waren sehr deutlich gewesen und richteten sich nicht nur an seinen erstgeborenen Sohn, sondern auch an den Abdu-Jara-Clan selbst.

    Die Nachricht beinhaltete keinerlei Text. Es war lediglich eine Videosequenz angefügt. Gesendet über einen Nachrichtendienst, den er nicht kannte und auf seinem Smartphone auch noch nie verwendet hatte. In der Voranzeige, die aus einem Bildausschnitt bestand, war ein groß angelegter Polizeieinsatz zu erkennen. Etliche Beamte in Uniform standen vor ebenso vielen Polizeifahrzeugen. Im hinteren Teil des Bildes war ein Haus mit kleinen Fenstern und ein paar Bäumen im Vorgarten zu sehen. Kraidler zögerte. Seine innere Stimme, sein Bauchgefühl sagte ihm, dass diese Nachricht Ärger für ihn bedeutete. Denn das Haus mit den kleinen Fenstern war sein Haus. Er tippte das Bild mit dem Zeigefinger an, um das Video zu starten.

    Es war nur eine kurze Sequenz. Höchstens fünfzehn Sekunden lang. Doch das, was er in diesen wenigen Sekunden erkannte, reichte aus, dass er sich auf dem Absatz umdrehte und Bernd Bäumler rücklings zurief: „Ich muss nach Hause. Sofort!"

    Ohne auf Antwort zu warten, lief Kraidler mit ausladenden Schritten Richtung Ausgang davon. Bäumler sah ihm verwundert nach und schüttelte ungläubig den Kopf über dieses spontane und äußerst merkwürdige Verhalten seines Kollegen.

    „Können Sie mir vielleicht einmal erklären, was mit Ihnen los ist?", schnaubte Bäumler verärgert und außer Atem über das Wagendach des Volvos hinweg, da er Kraidler erst an der Straße eingeholt hatte. Doch er bekam keine Antwort; Kraidler saß bereits im Wagen und zog seine Tür zu. Eiligst stieg auch Bäumler ein.

    Während Kraidler den Startknopf drückte, schaute er zu seinem Kollegen. Dann zog er sein Smartphone aus der Brusttasche und warf es Bäumler in den Schoß.

    „Da ist eine Nachricht vom Abdu-Jara-Clan drauf. Von diesem Hakim Mohamed …", fauchte Kraidler zornig, zog den Wählhebel auf D und schoss gleich darauf aus der Parkbucht. Das protestierende Hupen der gerade anfahrenden Fahrzeuge ignorierte er und zwängte sich in den Straßenverkehr hinein, der vor dem Berliner Landgericht vorbeiführte.

    Bäumler schaute sich, während Kraidler jede Lücke im Verkehr nützte, die Videosequenz bereits zum dritten Mal an. „Das ist lediglich eine Hausdurchsuchung und im Hintergrund ist mein Chef zu erkennen", sagte er verwundert, da er Kraidlers Aufregung nicht verstand.

    Kraidler nickte. „Ja, Clemens. Und er hält eine der Stofftaschen in der Hand, die ich in Bad Tölz sicherstellen ließ. Und das Haus, das hinten zu erkennen ist, ist mein Haus!"

    Bäumler schüttelte ungläubig den Kopf. „Die Taschen mit dem Falschgeld sind beim BKA, bei den Asservaten. Es ist irgendeine Tasche, die den sichergestellten vielleicht gleicht. Aber was suchen die Kollegen bei Ihnen zu Hause?"

    Kraidler warf Bäumler einen zornigen Blick zu, konzentrierte sich aber kurz darauf wieder auf den Straßenverkehr. Bäumlers Frage empfand er wie Hohn.

    Nachdem er die Föhrer Brücke passiert und sich auf der Seestraße eingefädelt hatte, trat er das Gaspedal durch, warf Bäumler nochmals einen zornigen Blick zu und folgte der A100 Richtung Messe.

    Während der Fahrt sprach Kraidler kein Wort. Seine volle Konzentration galt dem Straßenverkehr und dem Navigationssystem, das ihm die ungefähre Ankunftszeit anzeigte. Erst als der Volvo das Potsdamer Dreieck passierte und Kraidler der A9 Richtung Süden folgte, fragte er in das monotone Fahrgeräusch des Autos hinein: „Denken Sie auch, dass ich eine der Taschen genommen habe?"

    Bäumler saß angespannt auf dem Beifahrersitz und schaute ebenso angespannt durch die Frontscheibe. „Sie wissen nicht, ob es eine der Taschen mit den Supernotes ist. Warten Sie es doch erst einmal ab. Denn wenn es so wäre, hätte ich bereits eine Info von den Kollegen erhalten oder Clemens hätte mich direkt kontaktiert. Er weiß ja, dass ich mit Ihnen in Berlin bin."

    Kraidler lachte gequält und betätigte die Lichthupe, um einen blauen BMW zu verscheuchen. „Oder auch nicht. Ich würde Sie weder anrufen, noch würde ich Ihnen eine Nachricht senden. Ich würde nichts davon tun. Ansonsten würden Sie sich mir gegenüber nicht mehr normal verhalten. Sie würden sich unweigerlich verraten."

    „Das ist doch alles völliger Unsinn, erwiderte Bäumler und suchte Halt in seinem Sitz, da Kraidler einen kurzen Schlenker um einen langsam fahrenden LKW machte. „Sie machen sich nur verrückt. Setzen Sie mich beim LKA ab und fahren danach erst einmal nach Hause zu Ihrer Frau. Die können Sie fragen, was war. Dann können Sie immer noch Verschwörungstheorien ersinnen und diesen nachjagen - sollten wir lebend ankommen, hängte Bäumler noch an und stemmte beide Beine in den Fußraum, um sich dort abzustützen.

    Kraidler lachte bitter. „Verschwörungstheorien? Das Programm, das die Nachricht entgegengenommen hat, verwende ich nicht. Ich habe es weder auf meinem Handy installiert, noch war es Bestandteil der Erstinstallation. Woher kommt also dieses Programm? Wer hat es installiert? Und wer hat mir diese Nachricht gesendet?"

    Nachdem Kraidler seinen Kollegen am LKA in Erfurt unbeschadet abgesetzt hatte, fuhr er direkt nach Hause. Er wollte zuerst mit seiner Frau reden, bevor er sich im LKA melden würde. Doch als er zu Hause ankam, war seine Frau nicht da. Er lief durch alle Zimmer des Hauses und erkannte überall, dass seine Kollegen sehr gründlich gesucht hatten. Nichts stand mehr auf seinem Platz. Alle Schränke und Schubladen standen offen und waren durchwühlt.

    Für einige Minuten stand Kraidler orientierungslos im Flur, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Dann sah er sich nach allen Seiten um, so, als ob er etwas suchen würde, aber nicht wusste, was. Er sah sich nach irgendetwas um, das ihm den nächsten Impuls für sein weiteres Handeln geben könnte.

    Kurz darauf, beim Verlassen des Hauses, sah Kraidler die Ecke eines Handys oben auf dem Küchenschrank. Es war so eine Angewohnheit von seiner Frau, das Telefon oder ihre Hausschlüssel dort abzulegen, wenn sie zu

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