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Die Sprache des Traumes – Eine Darstellung der Symbolik und Deutung des Traumes – Teil 3 – bei Jürgen Ruszkowski: Band 117e – Teil 3 in der gelben Buchreihe
Die Sprache des Traumes – Eine Darstellung der Symbolik und Deutung des Traumes – Teil 3 – bei Jürgen Ruszkowski: Band 117e – Teil 3 in der gelben Buchreihe
Die Sprache des Traumes – Eine Darstellung der Symbolik und Deutung des Traumes – Teil 3 – bei Jürgen Ruszkowski: Band 117e – Teil 3 in der gelben Buchreihe
eBook327 Seiten4 Stunden

Die Sprache des Traumes – Eine Darstellung der Symbolik und Deutung des Traumes – Teil 3 – bei Jürgen Ruszkowski: Band 117e – Teil 3 in der gelben Buchreihe

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Über dieses E-Book

Der Autor dieses Buches, Dr. Wilhelm Stekel, der Anfang des 20. Jahrhunderts, wie auch Sigmund Freud, Alfred Adler und Carl Gustav Jung das Unbewusste im Menschen erforschte und durch die Traumanalyse neurotisch kranke Menschen heilte, sagt: Alles seelische Geschehen wird von dem Gesetze der "Bipolarität" beherrscht. Jedem Triebe entspricht ein Gegentrieb; jeder Tugend ein Laster; jedem "Oben" ein "Unten"; jeder Stärke eine Schwäche. Niemals werden wir das Wesen eines Menschen verstehen können, wenn wir auf diese Erscheinung keine Rücksicht nehmen. Dieses Buch behandelt die Geheimnisse der menschlichen Seele. Wollte man die Menschen nur nach den Ergebnissen dieser Forschungen beurteilen, man täte ihnen Unrecht. Denn dieses Buch handelt vom Bösen im Menschen und zwar nur vom Bösen. Wir dürfen aber nie vergessen, dass es auch ein Gutes gibt. -
Rezension zur maritimen gelben Reihe: Ich bin immer wieder begeistert von der "Gelben Buchreihe". Die Bände reißen einen einfach mit. Inzwischen habe ich ca. 20 Bände erworben und freue mich immer wieder, wenn ein neues Buch erscheint. oder: Sämtliche von Jürgen Ruszkowski aus Hamburg herausgegebene Bücher sind absolute Highlights. Dieser Band macht da keine Ausnahme. Sehr interessante und abwechslungsreiche Themen aus verschiedenen Zeitepochen, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt haben! Man kann nur staunen, was der Mann in seinem Ruhestand schon veröffentlicht hat. Alle Achtung!
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum24. Juli 2020
ISBN9783752909722
Die Sprache des Traumes – Eine Darstellung der Symbolik und Deutung des Traumes – Teil 3 – bei Jürgen Ruszkowski: Band 117e – Teil 3 in der gelben Buchreihe

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    Buchvorschau

    Die Sprache des Traumes – Eine Darstellung der Symbolik und Deutung des Traumes – Teil 3 – bei Jürgen Ruszkowski - Wilhelm Stekel

    Vorwort des Herausgebers

    Grafik 24

    Von 1970 bis 1997 leitete ich das größte Seemannsheim in Deutschland am Krayenkamp am Fuße der Hamburger Michaeliskirche, ein 140-Betten-Hotel für Fahrensleute.

    Grafik 57

    Im Februar 1992 entschloss ich mich, meine Erlebnisse mit den Seeleu­ten und deren Berichte aus ihrem Leben in einem Buch zusammenzutra­gen. Es stieß auf großes Interesse. Mehrfach wurde in Leserreaktionen der Wunsch laut, es mögen noch mehr solcher Bände erscheinen.

    Inzwischen erhielt ich unzählige positive Kommentare und Rezensionen, etwa: Ich bin immer wieder begeistert von der „Gelben Buchreihe". Die Bände reißen einen einfach mit und vermitteln einem das Ge­fühl, mitten in den Besatzungen der Schiffe zu sein. Inzwischen habe ich ca. 20 Bände erworben und freue mich immer wieder, wenn ein neues Buch erscheint. oder: Sämtliche von Jürgen Ruszkowski aus Hamburg herausgegebene Bücher sind absolute Highlights der Seefahrt-Literatur. Dieser Band macht da keine Ausnahme. Sehr interessante und abwechslungsreiche Themen aus verschiedenen Zeitepochen, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt haben! Man kann nur staunen, was der Mann in seinem Ruhestand schon veröffentlicht hat. Alle Achtung!

    Während meiner Ausbildung zum Sozialpädagogen hatte ich das Glück, einige gute Dozenten im Fach Psychologie zu haben. Besonders bei Dr. Walter Uhsadel – später Universitätsprofessor – lernte ich viel über die Erkenntnisse eines Siegmund Freud über Traumanalyse und die Tiefenpsychologie, seine Begriffe „Libido, das „Ich und „Es und das „Über-Ich, des „Ödipus- und „Elektra-Komplexes, der „Verdrängung, des „Abreagierens und der „Sublimierung. Ferner belehrt er uns über den Freund-Schüler Alfred Adler und dessen Erkenntnisse über den Macht- und Geltungstrieb des Menschen. Besonders der Schweizer Carl Gustav Jung mit seiner „komplexen Psychologie und seine Begriffe „Selbst, „Persona, das persönliche und „kollektive Unbewusste, die „archetypischen Symbole, die Instinkte im kollektiven Unbewusstsein, die „Anima und den „Schatten vermittelt er uns. Auch über den Berliner Arzt Fritz Künkel berichtet er. Ich lese mit großem dessen Buch „Die Arbeit am Charakter".

    Seitdem interessierte ich mich sehr stark für alle psychologische Fragen und mögliche therapeutische Hilfen für meine Klienten.

    Darum möchte ich auch dieses Buch von Dr. Wilhelm Steckel neu auflegen.

    Hamburg, 2020 Jürgen Ruszkowski

    Grafik 68

    Ruhestands-Arbeitsplatz des Herausgebers – hier entstanden die weit über 100 Buchbände.

    * * *

    Dr. Wilhelm Stekel

    graphics1

    Dr. Wilhelm Stekel

    Aus seinem Leben laut

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Stekel

    Wilhelm Stekel wurde am 18. März 1868 in dem zum Kaiserreich Österreich-Ungarn gehörigen Bojan in der Bukowina als Sohn aufstrebender jüdischer Kleinbürger geboren. Nach der Matura studierte er ab 1887 in Wien Medizin. Am 10. Juni 1893 promovierte er an der Universität Wien als Doctor der gesamten Heilkunde. 1895 veröffentlichte er den Aufsatz „Über Coitus im Kindesalter", auf den sich Freud später in seiner Theorie der infantilen Sexualität bezog. Stekel hatte Sigmund Freud vielleicht schon 1891 im Kassowitz-Institut kennengelernt, in dem Freud Leiter der neurologischen Abteilung war.

    Um 1901 ließ er sich als Patient von Freud wegen Potenzstörungen behandeln, in anscheinend nur wenigen Sitzungen. Von dessen Entdeckungen war er so begeistert, dass er zum bedeutendsten publizistischen Propagandisten der Psychoanalyse wurde. „Ich war Freuds Apostel und Freud war mein Christus", schrieb er in seiner unvollendeten und postum herausgegebenen Autobiographie.

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    Sigmund Freud – 1905

    1902 veranlasste er Freud, einige interessierte Ärzte, darunter auch Alfred Adler, zu Gesprächen in Freuds Wohnung einzuladen.

    graphics3

    Alfred Adler

    Daraus entwickelte sich die Mittwochsgesellschaft und in ihrer Folge die Wiener Psychoanalytische Vereinigung und die Internationale Psychoanalytische Vereinigung. In der Mittwochsgesellschaft war Stekel ein aktiver Teilnehmer, der seine eigenen Ansichten hatte und Freud in den „Onaniedebatten und bezüglich der Entstehung von neurotischer Angst widersprach. 1908 erschien sein erstes Werk, Angstzustände und ihre Behandlung. Es kam in Zusammenarbeit mit Freud zustande, der ein Vorwort schrieb, welches bei der dritten Auflage (1921) wegblieb. Sein zweites Buch war Die Sprache des Traumes (1911), das Freud zwar hart kritisierte, sich aber darauf in späteren Auflagen seiner eigenen „Traumdeutung bezog. Bei der Gründung der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (März 1910 Kongress in Nürnberg) rebellierten die Wiener unter Führung von Adler und Stekel gegen Sigmund Freud, der Carl Gustav Jung zum Präsidenten auf Lebenszeit machen wollte.

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    Carl Gustav Jung

    Freud musste nachgeben, und Jung wurde für nur zwei Jahre gewählt. Der Beschluss, lokale wissenschaftliche Vereinigungen zu gründen, wurde auch in Wien verwirklicht. Adler wurde Präsident und Stekel Vizepräsident der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung, die als Verein am 12. Oktober 1910 offiziell gegründet wurde. Zusammen mit Alfred Adler gründete Stekel ebenfalls 1910 das Zentralblatt für Psychoanalyse und war als dessen Schriftleiter tätig. Wenig später trat Alfred Adler im Dissens mit Freud aus der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung aus. Im Gefolge einer Intrige um das Zentralblatt, bei der sich Freud durch Stekel hintergangen fühlte, veranlasste er Stekel ebenfalls zum Austritt.

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    Wilhelm Stekel

    Obwohl Stekel immer wieder versuchte, eine Versöhnung mit Freud herbeizuführen, wollte Freud nichts mehr mit ihm zu tun haben und lehnte eine Begegnung zum letzten Mal ab, als beide im Londoner Exil waren.

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    Wilhelm Stekel

    Stekel entwickelte eine eigene Therapieform, die „Aktive Psychoanalyse, die in der Fachliteratur als erste Form einer Kurzpsychotherapie gilt. Im Unterschied zur „klassischen Psychoanalyse, welche sich mehr und mehr der Durcharbeitung von Widerstand und Übertragung gewidmet hatte, wodurch der Behandlungsprozess länger dauerte, versuchte Stekel die zentralen unbewussten Konflikte des Patienten direkter zu bearbeiten, auch mit suggestiven und pädagogischen Mitteln sowie Beratung in Lebensfragen. Seine Behandlungen sollen von einigen Wochen bis zu anderthalb Jahren gedauert haben, jedoch mit mehreren Sitzungen pro Woche (im Sitzen, das Liegen lehnte er ab).

    Unter dem Druck der politischen Verhältnisse floh er am Tage des Anschlusses Österreichs, am 11. März 1938, über die Schweiz nach England und hatte in London eine psychoanalytische Privatpraxis. Durch die Flucht verlor er sein gesamtes Vermögen. Er schrieb seine Erinnerungen, die posthum herausgegeben wurden, und beteiligte sich an kulturellen Aktivitäten der österreichischen Flüchtlinge.

    Stekel verübte wegen einer schweren Erkrankung Selbstmord im Pembroke Hotel in London im Alter von 72 Jahren. Als Todesursache wurde eine „selbstverursachte Aspirin-Vergiftung" angegeben.

    * * *

    Vorwort des Autors

    Alles seelische Geschehen wird von dem Gesetze der „Bipolarität beherrscht Jedem Triebe entspricht ein Gegentrieb; jeder Tugend ein Laster; jedem „Oben ein „Unten"; jeder Stärke eine Schwäche. Niemals werden wir das Wesen eines Menschen verstehen können, wenn wir auf diese Erscheinung keine Rücksicht nehmen.

    Mein Werk behandelt die Geheimnisse der menschlichen Seele. Wollte man die Menschen nur nach den Ergebnissen dieser Forschungen beurteilen, man täte ihnen Unrecht. Denn dieses Buch handelt vom Bösen im Menschen und zwar nur vom Bösen. Wir dürfen aber nie vergessen, dass es auch ein Gutes gibt.

    Vielleicht kann ich mich am besten durch einen Vergleich verständlich machen. Ein Fremder kommt in eine ihm unbekannte Stadt; er besichtigt mit großer Gründlichkeit und Begeisterung die Stätten der Kunst und entzückt sich an allem Schönen und Sehenswertem, das die Kultur bietet. Er verlässt dann die Stadt mit dem Bewusstsein, sie bei einer Gründlichkeit genau kennen gelernt zu haben. Ein anderer Reisender sagt sich, nachdem er das Programm des Reiseführers absolviert hat: Jetzt will ich auch etwas von der Kehrseite des Erhabenen kennen lernen. Er lässt sich durch die Stätten des Elends, des Lasters und des Verbrechens führen. Er weiß, dass es hinter der prunkvollen Außenseite auch ein weniger schönes Inneres gibt, und er lernt aufs Neue, dass nur der die Lichtseiten beurteilen kann, der auch die Schattenseiten studiert hat.

    Meine Forschungen befassen sich mit den Abgründen der menschlichen Seele.

    Sie sind nicht für unerfahrene Laien berechnet, in deren Köpfen sie leicht Verwirrung anrichten könnten, statt Klarheit zu bringen.

    Ärzten, Juristen, Seelsorgern, Pädagogen und Psychologen werden sie gewiss manche Anregung und eine Erweiterung ihres geistigen Horizontes erschaffen. Es ist höchste Zeit, dass wir den Phänomenen des Traumlebens mehr Aufmerksamkeit schenken. Hier eröffnen sich Einblicke in die Tiefen der menschlichen Seele, die uns eigentlich erst das Verständnis alles Psychischen ermöglichen.

    Ich habe mich bei der Abfassung dieses Buches, das die Frucht jahrelanger, mühevoller Arbeiten darstellt, hauptsächlich von praktischen Gesichtspunkten leiten lassen. Das Theoretische und die bisherige Literatur über den Traum finden sich bei Freud so vorzüglich behandelt, dass ich alle, die sich für dieses Thema interessieren, auf das grundlegende und gedankenreiche Werk dieses Autors verweise.

    Meine Arbeit will nicht nur gelesen, sie will auch nachgeprüft werden. Jede Kritik ist mir willkommen, wenn sie nicht von blinder Voreingenommenheit diktiert wurde. Denn manches in diesem Buche wird dem nicht in die Probleme der Traumdeutung Eingeweihten gesucht und gekünstelt vorkommen.

    So ist es mir selber ergangen, als ich mich mit den Träumen zu beschäftigen begann. Eine Überzeugung kann nicht durch Lektüre allein, sie muss durch eigene Nachprüfung erworben werden.

    Eine Tatsache möchte ich noch hervorbeben: Die Traumdeutung ist eine werdende Wissenschaft. Alles ist im Fluss, alles im Entstehen.

    Auch dieses Buch soll nur eine Stufe sein. Wer kann es jetzt ermessen, wie stolz einmal der Bau ragen wird, zu dem diese Stufe hinauf führt?

    Wien im Januar 1911.

    * * *

    Der Traum im Traume

    Teil 1 endet mit dem Kapitel

    Der Traum im Traume

    „Den längsten Traum begleitet

    Ein heimliches Gefühl,

    Dass alles nichts bedeutet.

    Und wär‘ uns noch so schwül." Hebbel

    Ein sehr interessantes Problem der Traumdeutung ist der „Traum im Träume". Wer von uns hatte nicht einmal einen unangenehmen, beklemmenden Traum geträumt, der uns immer tiefer in die Fesseln des Unglückes zu schlagen schien, und dabei eine innere beruhigende Stimme vernommen, die ihm zuflüsterte: Sei nicht allzu besorgt! Es ist alles doch nur ein Traum! ...

    * * *

    Die Todessymbolik

    Teil 2 endet mit dem Kapitel

    Die Todessymbolik

    „Der Hass tötet. Es gibt keinen andern als

    tödlichen Hass. Das Hass ist gegen das Leben

    des Gehassten gerichtet, aber stets auch gegen

    das eigene freudlose Leben und weiterhin gegen

    alles Leben überhaupt, ja gegen alles, was

    Spuren von Leben aufweist, gegen alles

    Gestaltete. Der Hassende ist ein Todeszentrum,

    von dem Vernichtung nach allen Seiten ausgeht.

    Swoboda

    Wir haben von der Symbolik des Todes und des Sterbens gesprochen. Auch das Begräbnis erscheint in wunderlicher Verstellung. Bald ist es eine Prozession, bald eine Menschenmenge mit großem Gedränge; ein Fest, eine Hochzeit, eine Promotion, eine große Feierlichkeit. Der Sarg wird als Schrank oder Kiste dargestellt, wie der Mutterleib.

    Das Sterben findet im Traume die sonderbarsten symbolischen Übersetzungen. Besonders gern werden Bilder verwendet, die in der Sprache geläufig sind und im Traume dann bildlich ausgedrückt werden.

    „Der ewige Schlaf" ist ein beliebter Ausdruck für den Zustand des Todes. Schlafende bedeuten im Traume Tote…

    … Zwei Seelen wohnen auch in ihrer Brust! Verbrecherische Wünsche, die sie „Bußen" nennt. Sie hatte von einem Pogrom gelesen, bei dem unschuldige Kinder getötet wurden. Sie liebt einen anderen Mann. Das geliebte Kind ist das Hindernis. Die Österreicher (die guten Wünsche) sind unterlegen. Ihr Kind fährt im Totenwagen davon. Es ist gut verpackt, wie ein Eskimo. Es kann nicht mehr frieren, da es ja kalt ist.

    Sie bleibt dann bei ihrem Mann zurück, der allerdings nicht der Ehemann, sondern der Geliebte ist.

    * * *

    Das Verbrechen im Traume

    Hier beginnt Teil 3:

    Das Verbrechen im Traume

    Ich fand oft ein Vergnügen daran, Mittel auszudenken,

    wie ich diesen oder jenen Menschen ums Leben bringen

    oder Feuer anlegen könnte, ohne, dass es bemerkt würde,

    ob ich gleich nie den festen Entschluss gefasst habe,

    so etwas zu tun. Noch auch nur die geringste Neigung

    dazu in mir verspürt und bin sehr oft mit solchen

    Gedanken eingeschlafen." Lichtenberg

    Wir haben gesehen, wie verdrängte Todeswünsche durch die meisten Träume ziehen. Unsere Symbolik des Todes ist sicherlich lückenhaft. Sie ist nur ein bescheidener Anfang und soll zu weiterem Forschen anregen. Vom Wunsch bis zur Tat dehnt sich eine ungeheure Strecke. Allein wir haben auch Taten im Traume analysieren können. Wir legten verschiedene verbrecherische Pläne bloß: Brandstiftung, Mord und Vergiftung. Der Mensch scheint im Traume alle seine Urinstinkte auszutoben. Wie lange ist es her, da das, was heute Verbrechen ist, Notwehr und Kampf um das Dasein war? Sagte doch Seneca, der weise, milde Seneca: „Homo homini lupus. „Seltenere, wenn auch schwere Zufälle sind es, Schiffbruch zu leiden, mit dem Wagen umzuwerfen; von dem Menschen aber droht dem Menschen tägliche Gefahr. Ein Unwetter droht, ehe es heraufzieht; die Häuser krachen, ehe sie zusammenstürzen; der Rauch verkündet einen Brand voraus; aber plötzlich kommt das vom Menschen ausgehende Verderben und verbirgt sich umso sorgfältiger, je näher es herantritt. Du irrst, wenn du den Gesichtern derer traust, die dir begegnen. Sie haben die Gestalt von Menschen, aber die Seele von wilden Tieren. Nur dem Menschen macht es Freude, den Menschen zu verderben.

    Unsere Psychoanalysen können diese Ausführungen des berühmten Stoikers nur bestätigen. Schon bei den Träumen der Kinder habe ich auf die Wichtigkeit des Kriminellen im Menschen hingewiesen. Der Neurotiker bleibt aber ewig ein Kind. Die Neurose ist nur eine Form des „psychischen Infantilismus. Deshalb muss das Kriminelle im Neurotiker eine überwertige Bedeutung annehmen. Der Neurotiker ist ein Verbrecher ohne den Mut zum Verbrechen. Er pendelt zwischen seinen Begierden, Trieben, Impulsen und den moralischen und religiösen Hemmungen hin und her. Seine Symptome sind die Folge eines schweren Schuldbewusstseins. Seine aus der Reaktion gegen das Böse entstandene „moralische Überempfindlichkeit (Bipolarität aller Erscheinungen!) lässt ihn dann vieles als Böse empfinden, das „jenseits von Gut und Böse liegt. Durch die „Angst wird dann ein Schutzwall um die kriminellen Triebe errichtet. (Sicherungstendenzen Adlers.) So erweist sich die Angst als derjenige soziale Faktor, der die Ordnung der bestehenden Einrichtungen garantiert, und wir werden den tiefsinnigen Ausspruch Lichtenbergs verstehen: „Ich möchte wissen, was geschehen würde, wenn man in London die zehn Gebote so lange aufhöbe, als es zwölf schlägt."

    Die ethischen Imperative beherrschen das Bewusstsein des Menschen. Im Unbewussten kommen sie in Form von Angst zum Vorschein. Sie ist ja, wie ich schon betont habe, die Angst vor sich selber...

    Aus der großen Menge von Verbrecherträumen, die mir zur Verfügung stehen, will ich nur eine kleine Auswahl veröffentlichen. Sie mögen die Todessymbolik im Sinne des Überganges vom Wunsch, der „kriminellen Passivität, zur Tat, der „kriminellen Aktivität (Aggression) ergänzen.

    Ich beginne mit einem Traume des Herrn J. Z.:

    (445) „Ich träume, dass das Gas ausgeströmt ist. Meine Frau und mein Sohn liegen bewusstlos, blass und blau, in ihren Betten. Ich erwache mit Schrecken und sehe nach, ob sie noch leben. Zu meiner Beruhigung atmen beide ruhig. Ich kann lange nicht einschlafen."

    Die Tragödie einer unglücklichen Ehe. Seine kriminellen Gedanken gehen dahin, Frau und Kind mit Leuchtgas zu vergiften. Kein Mensch soll das Verbrechen erfahren. Es soll nur ein unglücklicher Zufall sein. Er will frei sein, um sich sexuell auszuleben. Noch ein zweites geheimes Motiv: Seine Schwester ist Witwe geworden und hat eine schöne Pension. Er möchte den Haushalt mit ihr gemeinsam führen.

    Das ist das Resultat einer mehrwöchentlichen Analyse, die dem arbeitsunfähigen, vollkommen schlaflosen, mit Selbstmordgedanken kämpfenden Mann die volle Genesung brachte. Die Diagnose mehrerer Nervenärzte lautete: Neurasthenie (Neurasthenie ist eine in der ICD-10 enthaltene psychische Störung. Sie wird nur noch selten diagnostiziert und spielt in der psychotherapeutischen sowie psychiatrischen Praxis kaum noch eine Rolle, da inzwischen andere Krankheitsbilder beschrieben wurden, welche die Symptome der Neurasthenie umfassen.). So sehen die meisten Neurasthenien bei näherer psychoanalytischer Untersuchung aus. Immer wird man hinter den Symptomen Schlaflosigkeit, Unfähigkeit zu arbeiten, Rückenschmerzen, Dyspepsie (Verdauungsstörung), Verstopfung usw. einen schweren „psychischen Konflikt (Diese Formel wurde zuerst von mir in „Die Ursachen der Nervosität ausgesprochen.) finden. Mit der Aufdeckung der dem Patienten unbewussten Phantasien trat eine solche eminente Veränderung im Wesen des Genesenen ein, dass aus ihm wirklich ein „anderer Mensch" wurde (Das Leuchtgas spielt in den Phantasien der Neurotiker eine große Rolle. Alle Zweifel, Zwangsvorstellungen und Angstzustände, die sich auf das Ausströmen von Gas und das Offenlassen des Gashahnes beziehen, haben außer den bekannten Determinationen eine kriminelle Wurzel.).

    Es folgen nun zwei Träume eines an „epileptischen Anfällen leidenden Mannes, den wir schon aus dem „Roman Reissigertraum (220; auch 285 und 286) kennen.

    Der Traum von den Wassertropfen

    (446) „Ich lag im Bette, als ich durch einen Wassertropfen, der mir aufs Gesicht fiel, erwachte. Ich sah zur Decke, bemerkte aber nichts, und schlief wieder ein. Kurze Zeit danach wachte ich durch dieselbe Ursache wieder auf; ich betrachtete nun den Plafond (Geschossdecke) genau und sah, dass durch eine große Anzahl von kleinen Löchern Wasser durchdrang.

    Ich ging zum Hausbesorger und sagte ihm diesen Vorfall und nannte das Haus eine Spelunke. Er wurde darüber aufgebracht und sagte, er wisse ohnehin schon die Ursache; in einem oberen Stockwerke sei ein Wasserreservoir schadhaft, und deshalb dringe das Wasser durch, aber deshalb sei ich noch nicht berechtigt, das Haus eine Spelunke zu nennen. Wir stritten dann noch eine Weile, dann wachte ich auf."

    Der Träumer leidet an einer quälenden Eifersucht auf seinen Schwager, die ihm jedoch kaum bewusst ist. Der Traum ist eine typische Mutterleibsphantasie. Doch hinter der Bedeutung Wasser = Urin, Hausbesorger = Vater verbirgt sich eine viel wichtigere: Wasser = Blut; Hausbesorger— Schwager.

    Seine Ruhe wird durch den Schwager gestört. Diesen will er ermorden. Im oberen Stockwerke des Träumers ist etwas nicht richtig. Seine Mordphantasien verfolgen ihn und sind die Ursache der hysterischen Absenzen geworden, die irrtümlicherweise für epileptische (Dieser Traum erfüllt auch seinen Wunsch zu „schlafen. Die Anfälle sind auch eine Wunscherfüllung in diesem Sinne: Ewiger Schlaf. Wiederholt „schläft er in seinen Träumen und erwacht. Auch das ist eine Wunscherfüllung. Sein Leben erscheint ihm wegen der Übermächtigkeit des Unbewussten wie ein böser Traum. Er möchte aus diesem bösen Traume erwachen. Dieser Wunsch wird ihm in diesem Traume wiederholt erfüllt. Auch aus seinen Anfällen wird er durch Bespritzen mit Wasser geweckt.) gehalten wurden. Seine Assoziationen waren: drei Blutstropfen im Schnee, Schneewittchen und die Bartholomäusnacht. Der Schwager ist Protestant (Hugenotten). Er las bei einer Schilderung von der Bluthochzeit, dass das Blut durch den Plafond durchgesickert sei. Er kann infolge seines bösen Gewissens nicht den Schlaf des Gerechten schlafen. Seine bösen Gedanken wecken ihn. Sie lassen ihn nicht schlafen.

    Noch versteckter sind seine Mordphantasien im nächsten Traume:

    Der Traum von der böhmischen Köchin

    (447) „Wir hatten eine große Gesellschaft; Kollege X. samt Frau und zwei Schwestern, dann ein Hauptmann und ein Major. Ich konnte nicht genug staunen ob dieses ungewöhnlichen Besuches und rief unsere Wirtschafterin, Anna mit Namen, herein, um ihr Weisungen bezüglich der Bewirtung des Besuches zu geben. Da sie nicht erschien, ging ich in die Küche, um sie zu holen. Sie sagte, wegen des Nichterscheinens zur Rede gestellt, sie finde ihre Schuhe nicht. Ich wurde ärgerlich und meinte: „Es ist merkwürdig, immer finden Sie die Schuhe, gerade heute, wo ich Sie brauche, haben Sie diese Ausrede; spielen Sie sich nicht!"

    Sie wurde auch böse und ließ ihre Augen rollen, so dass ich dieselben jetzt noch im Geiste sehe. Ich ärgerte mich furchtbar und wachte mit einem wüsten Kopfe auf."

    Aus der hochinteressanten Analyse will ich nur einige Streiflichter mitteilen. Die böhmische Köchin entpuppt sich als ein anderer „Böhm: Sein tschechischer Schwager. Der Schwager hat einen „stechenden Blick und „rollende Augen. Er möchte aber gerne selber einen bösen (stechenden) Blick haben und den Schwager mit bösen Gedanken töten. Sein Schwager ist jetzt avanciert und ist schon Rat (Majorsrang) — er selbst ist noch Oberoffizial und hat Hauptmannsrang. Der Schwager ist auch physisch stärker und größer (major!). Die Schuhe haben hier die Bedeutung eines Todessymbols. Der Schwager soll bald sterben. Er soll sich auf die Reise machen. Der Schwager soll nicht mit ihm „spielen. Denn er hegt finstere Rachegedanken gegen den Mann, der ihm seine Schwester geraubt hat. Zweite Bedeutung des Schuhes: Seine Schwester. Kollege X. hat einen Schwager durch den Tod verloren. Deshalb ist er hier im Traume erschienen.

    Die Bewirtung dieser Gäste soll unangenehme Folgen haben. Er will den Schwager vergiften! Er will ihm Gift in die Speisen mischen. Er will die Köchin sein, die ihm die Schuhe zum letzten Marsche zur Verfügung stellt. Er hat eine ihn seit Jahren verfolgende Angstvorstellung: Der Schwager könnte noch ein drittes Kind erhalten. Der Gedanke macht ihn rasend. Allerdings, er motiviert diese Angst mit Geschwisterliebe. Das würde seine Schwester nicht aushalten. Der verhasste Schwager soll nicht mit der Schwester „spielen"; er soll sein Haus in Ordnung halten, dass sie keine Amme wird. (Zwei Schwestern = der Busen; die Wassertropfen im Gesichte = Milch.) Deshalb will er ihn aus der Welt schaffen (Der Träumer erinnert sich nur einer sexuellen Aggression auf die Schwester, sonst keiner Phantasien. Damals war er 17 Jahre alt.).

    Diese Mordszene geht immer in einem hysterischen Anfalle vor sich. Die meisten Epileptiker sind Hysteriker mit verdrängten kriminellen Impulsen. Im Anfall geht das Verbrechen vor sich.

    Der Träumer gibt diese Rachephantasien zu. Mit der Analyse dieses Traumes setzte die Besserung ein, die zu einer vollständigen Heilung der Anfälle führte…

    Am Abend vor dem Traume kamen ihm alle Speisen bitter vor. Das Bier erschien ihm ekelhaft. Er erbrach das Abendbrot und dachte, in den Speisen sei irgendein Gift gewesen. So meldete sich sein böses Gewissen. Dieser Kranke trug schon, seit er die Anfälle hatte, keine Uniform. Angeblich, weil es eine Schande wäre, in Uniform umzufallen. Die Analyse ergab, dass er sich vor sich selber fürchtete. Er wollte nicht mit einem Degen zum Schwager gehen. Er ist der Kollege X., der einen Schwager verloren hat, der Hauptmann, der den Feind niedersticht, der Major, der sich als der stärkere und höhere erweist; denn er triumphiert über seinen Gegner. Er ist auch die Köchin, die Gift in die Speisen mischt. Er spielt alle Personen seines Traumes.

    Sein Neid gegen den Schwager entspricht einer verdrängten Bewunderung und Liebe für den Mann. Ihm gegenüber fühlt er sich als „Waschlappen (Köchin!). So bringt auch dieser Traum den „psychischen Hermaphroditismus des Träumers zum Ausdruck. Eine Aggression mit dem Degen wagt er nicht. Er wählt im Traume ein weibliches Verbrechen: die Vergiftung. Er triumphiert mit weiblichen Mitteln.

    Herr Hammer träumt:

    (448) „In einem roten Zimmer liegen viele Leichen, vertrocknet, gelb und fahl, wie Zündhölzchen in einer Schachtel. Auch zwei altmodische Strohhüte, einer rot, der andere blau, hängen an den Wänden. Ich habe die Empfindung, die werden ihren Trägerinnen Unglück bringen."

    Herr Hammer ist ein Philanthrop und beschäftigt sich mit Erlösungs- und Rettungsphantasien. In diesem Traume ist er Brandstifter. Er will das Haus in Brand stecken (rotes Zimmer — Zündhölzchen), damit alle Geschwister und die Mutter verbrennen und er der alleinige Erbe des großen Vermögens bleibe. Er dachte immer bewusst darüber nach, ob nicht eine Seuche oder ein Eisenbahnunglück dem älteren Bruder und der ganzen Familie den Tod bringen könnte. (Pest, Cholera, Entgleisung, Zusammenstoß.) Die Strohhüte sind Leichen. Stroh ist eine trockene, tote Blume. Er kann keine Blume pflücken. Blumen leben ja. Er kann die Blumen nicht „töten".

    Rot ist Digitalis (Der rote Fingerhut Digitalis purpurea ist eine Heil- und Giftpflanze). Blau ist die Zyane, also Zyankali. Er hatte einmal

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