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Natascha: Das reine Blut
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eBook413 Seiten5 Stunden

Natascha: Das reine Blut

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Über dieses E-Book

Wie sieht es hinter der Hölle aus?
Natascha, weiß es nun endlich.
Alles, was ihr je etwas bedeutete, ließ sie im Fegefeuer zurück.
Licht und Schatten bedrohen das Gleichgewicht der Erde.
Die Suche nach Rettung führt Natascha sogar in eine Parallelwelt.
"Sei wachsam. Vertraue niemandem!"
Sonne … Licht … Blut … Schatten …
Wer sind ihre Gegner?
Wer ist ihr Verbündeter?
Vampire, Menschen – Niemand ist mehr sicher.
Nur eines ist gewiss:
Die Welt soll überleben, daher muss Natascha … sterben.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum14. Juli 2014
ISBN9783847695684
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    Buchvorschau

    Natascha - Nadja Christin

    Die Vereinigung der Dunkelheit

    Josh:

    Ich renne, was meine Beine hergeben. So schnell bin ich in meinem Dasein noch niemals gelaufen, wie in diesem Augenblick. Und mein Leben währt schon eine verdammt lange Zeit.

    Es ist so, als renne ich um alles, was mir wichtig erscheint. Meine Seele, mein Leben, mein Blut.

    Aber eigentlich laufe ich nur um eines: mein Herz.

    Es ist ein Wettrennen gegen die Zeit. Der Preis ist die ewige Verdammnis der Liebe.

    Ich muss einfach schneller sein, mein Ziel erreichen, bevor alles vorbei ist.

    Ich schieße um Häuserecken, überquere einen einsamen, verlassenen Platz, renne durch enge Gassen und über breite Straßen.

    Endlich sehe ich Licht am Horizont. Es flackert und leuchtet, mal heller, mal dunkler. Bis zu mir dringt der bestialische Gestank. Dunkler Qualm steigt auf, der sich mit dem Nachthimmel vereint.

    Ich versuche mich noch schneller zu bewegen, meinen toten Körper zu Höchstleistungen anzustacheln.

    Die hohe Kirche, mit ihren zwei Verbindungstürmen, ragt unschuldig vor mir in die Dunkelheit auf.

    Viel zu plötzlich stehe ich davor, es trennen mich höchstens dreißig Meter.

    Endlich bin ich da.

    Aber es ist nicht das alte Gotteshaus, das mich interessierte und so rasch laufen ließ. Ich bin wegen einer einzigen Person hier hergekommen:

    Natascha.

    Mein Blick schweift umher, ich suche sie.

    Ein Feuer lodert vor der Kirche, ihre Flammen zucken und züngeln, als warten sie auf etwas. Es blendet mich, nimmt mir immer wieder die Sicht. Mit einem Mal sehe ich sie, wie ein Vogel schwebt sie dem Boden entgegen, genau auf die Mitte des Feuers zu.

    »Nein …«, hauche ich noch, da schlägt ihr Körper in den Gluthaufen ein.

    Einen Lidschlag brauche ich, um mir bewusst zu werden, das sie vorhat sich das Leben zu nehmen, sie will sich wirklich töten.

    Ich laufe los.

    »NATASCHA!«

    Das Knacken und Krachen übertönt meinen panischen Schrei. Ihr Körper taucht immer tiefer in den Gluthaufen ein.

    Ich renne um das Feuer herum, suche verzweifelt eine Lücke. Eine Stelle, an der die Flammen nicht meterhoch in die Nacht züngeln. Durch glühende Äste, brennenden Abfall hindurch, sehe ich sie. Ein Stock hat sich in ihren Körper gebohrt.

    Die Angst kriecht mir die Kehle hoch, verschließt sie. Ich muss nicht atmen, um zu überleben, trotzdem schnappe ich keuchend nach Luft.

    Natascha ist direkt vor mir, keine zwei Meter von meiner ausgestreckten Hand entfernt.

    Aber dennoch unerreichbar für mich.

    Ich fühle, wie die Hitze meine Haut versengt. Wenn ich länger hier stehen bleibe, gehe ich irgendwann einfach in Flammen auf.

    Ich muss etwas tun.

    Jetzt sofort!

    Sonst ist es um alles geschehen, was mir heilig ist. Um alles, das mir in meinem Dasein je etwas bedeutet hat.

    Ich hole tief Luft, halte sie in meinen Lungen und nehme Anlauf.

    Kurz vor dem Feuerberg schließe ich die Augen.

    Mit einem lauten Krachen pralle ich mitten in die brodelnde Hitze hinein. Taste mich vor, fühle glühende Äste, spüre die schier unerträgliche Hitze. Das Feuer frisst sich durch meine Haut, lässt mein Blut erstarren und mein Fleisch verkohlen.

    Mit einem Mal fühle ich etwas anderes.

    Etwas Weiches, ihre Hand.

    Ich ziehe, wie ein Verrückter, gehe rückwärts und schleppe sie mit mir. Das brennende Holz verrutscht, prasselt neben uns nieder. Der ganze Haufen scheint in sich zusammenzufallen. Jetzt aber nichts wie raus hier, denke ich und zerre noch kräftiger an ihrer Hand.

    Es erscheint mir, als wären die Ränder des Feuers unglaublich weit entfernt, meilenweit vor mir liegt der Ausgang.

    Das schaffe ich niemals.

    Nicht mit meiner immer schwerer werdenden Last. Ich werde in diesem Feuer umkommen, wenn ich sie nicht loslasse.

    Aber das ist das Letzte, das ich tun werde. Ich liebe sie, ich lebe nur ihretwegen und um nichts in dieser Welt, oder in der Nächsten, würde ich sie sterben lassen.

    Nicht wenn ich meinem Ziel so nahe bin.

    Durch die zuckenden, gelbroten Flammen hindurch sehe ich plötzlich Nicki. Er geht wie ein Tiger um den Feuerberg herum, sucht, so wie ich eben, einen Eingang. Ich strecke meine Hand aus, öffne den Mund zu einem Schrei. Trotz der Flammen und des Rauches, die in mich eindringen, um mein Innerstes zu verbrennen, höre ich weit entfernt meinen Ruf.

    Aber Nicki reagiert nicht, hat er mich nicht gehört?

    Kann er mich nicht mehr hören, weil ich schon tot bin?

    Gestorben, in den mörderischen Flammen, die nicht für mich bestimmt waren? Jetzt spüre ich die Verzweiflung fast noch stärker als die Schmerzen.

    Einen letzten Versuch wage ich, dann ist es an der Zeit, dass ich mich und auch sie, aufgebe.

    »Nicki, … hier sind wir.«

    Sein Kopf ruckt herum, die Augen suchen uns. Hat er mich diesmal gehört?

    Er springt nach vorne, streckt seine Hand aus, verzweifelt tastend. Ich fühle plötzlich etwas Kühles zwischen meinen Fingern.

    Ein scharfer Ruck.

    Mit einer enormen Kraft zieht er mich und Natascha aus dem Feuerberg heraus. Die Funken fliegen, Glutbrocken spritzen umher. Überall auf mir ist Feuer, versucht sich durch meine Haut zu brennen, es will mich auffressen.

    Nicki reißt sich den Pullover vom Leib, schlägt damit auf mich und Natascha ein. Er will die Flammen ersticken, das Feuer löschen, um uns am Leben zu erhalten.

    Keuchend lasse ich mich auf das kühle und feuchte Gras sinken, versuche mich etwas zu beruhigen, bevor ich nach Natascha sehen kann.

    Aus der Entfernung höre ich bereits die Sirenen, die Mannschaft der Feuerwehr wird bald hier sein. Sie sind schnell, kein Wunder, besteht doch die Hälfte der Jungs aus Vampiren.

    »Verdammt«, flucht Nicki, »wir müssen weg hier, Josh.«

    »Ja, ja. Ich weiß.« Meine Stimme klingt, als stecke sie noch im Feuer fest, als habe sie es nicht mit mir hinausgeschafft.

    »Ich nehme sie, du musst alleine laufen.«

    Seine Worte sind noch nicht ganz in mein Gehirn eingedrungen, da sehe ich bereits, wie er seine Arme unter Nataschas verbrannten Körper schiebt, sie vorsichtig hochhebt und mit ihr davonrennt.

    Mühsam rappele ich mich hoch, stolpere ihnen hinterher. Mehrmals falle ich hin, krieche, krabbele. Ich bin am Ende, ich kann nicht mehr.

    »Josh!«, höre ich Nicki rufen, »komm jetzt.«

    Sein Befehlston treibt meinen geschundenen Körper weiter. Ich stemme mich in die Höhe, strauchele mehr, als ich laufe. Schaffe es dennoch, das Feuer hinter mir zu lassen und den Anschluss an die beiden nicht zu verlieren.

    Irgendwann hält Nicki an, wirft sich mit seiner kostbaren Fracht gegen eine Hauswand, lässt sich an ihr hinunter gleiten, bis er auf dem Boden sitzt.

    Natascha auf seinen Beinen, in seinen Armen, für mich ein schier unerträglicher Anblick.

    Schwer lasse ich mich neben ihn fallen, greife nach ihr.

    »Gib sie mir«, krächze ich, »deine MP bohrt sich in ihren Rücken.«

    Aus irgendeinem Grund hat Nicki seine MP-5 mitgebracht. Diese kleine Maschinenpistole, die seit Kurzem seine beste Freundin ist.

    Er zögert, will mir Natascha nicht überlassen.

    Ich fasse nach ihr, ziehe sie entschlossen von seinem Schoss in meine Arme.

    Wie ein Stück Fleisch lehnt sie an meinen Oberkörper, ich rücke sie ein wenig herum, bette ihren Kopf in meiner Armbeuge. Beinahe ihre gesamte Haut ist verkohlt, aber unter dem Gestank, kann ich immer noch Nataschas süßen Duft riechen. Ihr Geruch weht zu mir empor, hüllt mich ein, umschmeichelt mich und lässt mein Blut kochen.

    »Was machen wir jetzt?«, fragt Nicki neben mir und reißt mich aus meinen Gedanken.

    Ich sehe ihn an, er zuckt erschrocken zurück.

    Meine Gefühle, meine Absichten, stehen sie mir so deutlich ins Gesicht geschrieben?

    Ich halte mir das Handgelenk an die Zähne, ein kräftiger Biss und schon sprudelt mir mein Blut entgegen.

    Rasch lege ich Natascha die blutende Wunde an den Mund, drücke ihre verbrannten Lippen auseinander, zwinge ihr so meinen Lebenssaft auf.

    Sie trinkt nicht, aber das Blut erledigt dennoch seine Arbeit. Mit viel Glück ist sie noch nicht so tief in die Verdammnis eingetaucht, steht noch mit einem Fuß in dieser Welt.

    Ich kann nur das Beste hoffen … und abwarten.

    Plötzlich höre ich einen gurgelnden Schrei, Natascha bewegt sich leicht, ihre Lippen legen sich um mein Gelenk. Ich fühle, wie sie gierig ein paar Schlucke in sich einsaugt. Erneut ein hohes Kreischen von ihr, sie kneift die Lider zu, ganz fest.

    »Das glaube ich ja nicht«, ich sehe Nicki schlucken.

    Natascha reißt die Augen auf, blickt sich um.

    »Ich auch nicht …«, murmelt sie und sieht ehrlich überrascht aus.

    In ihren Pupillen glüht kein Feuer und es fließt keine Lava mehr. Als haben die realen Flammen alles gelöscht. Ihre Iris ist schwarz, wie Teller, glanzlos, matt und starr.

    Voller Dunkelheit und Leere.

    Ich aber kann nicht anders und drücke sie an mich, atme ihren köstlichen Duft ein. Meine Umarmung gleicht einem Ertrinkenden und so fühle ich mich auch.

    Nicki wirft ebenso seine Arme um unsere Körper.

    »Es ist schön, dass du wieder da bist«, haucht er.

    Ich spüre, wie Natascha sich bewegt, ihre Hände tasten umher.

    »Wer hat mich zurückgeholt?« Ihre Stimme ähnelt ihrer früheren in keiner Weise mehr.

    »Josh«, antwortet Nicki, »er hat dich aus dem Feuer geholt und dir sein Blut gegeben. Er hat dich gerettet.«

    Ich höre ein leises Seufzen, sie schmiegt sich enger an meinen toten, kalten Körper, ein Schauer jagt über meinen Rücken.

    In diesem Augenblick spüre ich, wie sehr ich sie liebe. Mehr als mein Dasein und alles, was mir heilig ist. Ich bin versucht, es zu sagen, jetzt in diesem Moment über die Lippen zu bringen. Ich will ihr meine Liebe gestehen, auch wenn sie es bereits lange ahnt, oder sogar weiß. Aber ich möchte unbedingt, dass sie es aus meinem Mund hört.

    Schon hole ich Luft, ignoriere das seltsame, metallische und kalte Gefühl an meinem Kinn. Ich möchte mich nur zu meiner Liebe bekennen.

    Aber soweit kommt es nicht mehr, weder in diesem, noch im nächsten Leben.

    »Du hast mich zurückgeholt, du … Bastard.«

    Nataschas Stimme vibriert, so viel Hass liegt in ihr. Ich bin kurz völlig erstaunt, dann höre ich einen scharfen Knall.

    Ich sehe, wie in Zeitlupe, Blut spritzen, Knochensplitter fliegen wie Schrapnellteile umher.

    Schlagartig ist meine gesamte rechte Seite in Dunkelheit gehüllt.

    Erst verspätet kommt der Schmerz, trifft mich wie ein Kanonenschlag.

    »Nein!«, schreit jemand, wahrscheinlich Nicki.

    »Ich war glücklich … und du Mistkerl hast mich zurückgeholt.«

    Sie kreischt, aber es dringt nicht mehr bis zu mir durch. Nur entfernt, wie durch einen Berg aus Watte, höre ich ihre vor Zorn spritzende Stimme und Nickis Gebrüll.

    Mit einer raschen Bewegung springt er auf und reißt Natascha aus meinen Armen. Ich rutsche langsam an der Hauswand entlang zu Boden, liege auf dem kühlen Asphalt.

    Lange werde ich meine Augen nicht mehr aufhalten können, ich bin so müde, unendlich erledigt, so tot.

    Ich möchte schlafen und niemals wieder aufwachen. Dennoch will ich einen letzten Blick in ihr zauberhaftes Gesicht werfen. Unter großen Anstrengungen hebe ich meinen Kopf, suche ihren Blick und nagele ihn förmlich fest.

    Nicki bemüht sich, sie zu bändigen, die Arme hinter ihrem Rücken verschränkt, versucht er sie festzuhalten. Sie sträubt sich, wehrt sich aus Leibeskräften. Als mein Blick sie trifft, hält sie inne, ihre Mimik fragend, so als wüsste sie nicht, was mit mir geschehen ist.

    Weiß sie das wirklich nicht? Oder ist sie nur eine verdammt gute Schauspielerin, frage ich mich durch den Nebel hindurch, der mittlerweile mein Gehirn erreicht hat.

    Eine schwarze Wand senkt sich langsam über mein Gesichtsfeld, ich versuche die Augen aufzuhalten, aber sie scheinen Tonnen zu wiegen, ich schaffe es einfach nicht.

    Ich höre Nicki und Natascha sprechen, kann aber keine genauen Worte verstehen, es ist mir auch einerlei. Es ist mir gleich, über was die beiden sich unterhalten. Mir ist plötzlich alles völlig egal, auch ob ich dies hier überleben werde.

    Ich liebe dich, Natascha.

    Habe ich die Worte ausgesprochen, oder nur gedacht?

    Ich weiß es nicht, meine Kraft reicht nicht aus, um diesen Satz zu wiederholen. So denke ich ihn bloß noch einmal, zweimal, immer öfter, immer schneller.

    Bis die Worte in die Dunkelheit eintauchen und mich mitnehmen, hinter sich her zerren. Bis nur noch Schwärze und sonst nichts mehr um mich herum ist. Nur Nataschas Augen, diese Leere, diese Dunkelheit.

    Trotz allem liebe ich sie noch …

    Dann kann ich nichts mehr denken.

    Dann … bin ich tot.

    *

    Nicki:

    Ich sehe es nicht nur, ich kann es sogar spüren. Was sich da vor meinen Augen ereignet, kann ich nicht wahrhaben. Ich glaube es einfach nicht, weil ich es nicht glauben will.

    Wo bin ich hier nur rein geraten? In einen billigen, sadistischen Horrorfilm? Was soll das hier sein, ein Traum? Ein Albtraum? Oder ist es etwa eine Vision? Wer weiß schon, was dieser ganze verdammte Mist soll, der sich in diesem Augenblick vor mir abspielt.

    Anscheinend ist es nicht genug, das ich immer noch Joshs kräftigen Kinnhaken spüre, den er mir eben verpasst hat. Er war so wütend, der alte Junge, bloß weil ich ihm nicht sagen wollte, wo Natascha hingeht und was sie vorhat.

    So unvorstellbar es auch ist, aber in diesem Moment halte ich sie fest und starre zusammen mit ihr auf seine Leiche.

    Sie hat ihn erschossen, mit meiner MP.

    Da der Satz weder Sinn ergibt, noch logisch klingt, denke ich ihn sofort noch einmal, ein zweites und gleich ein drittes Mal. Aber trotzdem rieseln die Wörter lediglich durch mein Gehirn, wie feiner Sand durch ein Sieb.

    Ohne in mich einzudringen.

    Ich kann … nein … ich will es nicht begreifen.

    Was ist nur in sie gefahren?

    Warum zum Teufel tötet sie ihren besten, ihren einzigen echten Freund?

    »Du kannst mich jetzt loslassen«, murmelt sie in diesem Augenblick.

    »Ich glaube, er ist tot.«

    Ihre Stimme, einst so zart und sinnlich, klingt wie die einer Hexe, boshaft, krächzend und gemein.

    Ein eisiger Schauer fließt meinen Rücken herunter. Wie kann sie bloß so kalt sein, so berechnend und rücksichtslos.

    »Was ist nur mit dir geschehen?«, zische ich in ihr Ohr und packe ihre Oberarme fester, ziehe sie enger an mich heran.

    Natascha dreht den Kopf ein wenig zur Seite, sie lächelt.

    »Lass mich los, Nicki, bitte.«

    Ich kann sie nur anstarren.

    Weder habe ich gemerkt, dass sich meinen Griff lockert, noch es gewollt. Aber die kleine Schwarzhaarige dreht sich blitzschnell um und steht plötzlich vor mir.

    Trotz allem, was sie in den letzten Minuten getan hat, bin ich gebannt von ihren schwarzen, seelenlosen Augen, die mich fixieren. Ihre Stimme, die aus den tiefsten Abgründen der Hölle zu kommen scheint, reizt mich, es juckt mich förmlich in den Fingern. Ein Kribbeln breitet sich über meinen gesamten Körper aus, lässt mich nach Luft schnappen und meine Hände mehrmals zu Fäusten ballen.

    Natascha lächelt, ein überaus hämisches Grinsen entfaltet sich auf ihrem sonst so hübschen Gesicht.

    Bevor ich etwas sagen oder gar tun kann, krächzt sie:

    »Willst du mich gerne beißen und mein Blut trinken?«

    Ich zucke erschrocken zurück.

    Nicht nur, weil sie im Angesicht ihrer Taten einfach solche Worte ausspricht.

    Es ist leider auch … die Wahrheit.

    Ich würde jetzt nichts lieber geschehen lassen.

    In Sekundenbruchteilen sehe ich es vor meinen Augen ablaufen:

    Ich reiße sie an mich, schlage ihr meine Zähne in den Hals. Gierig trinke ich ihr Blut, das mir köstlich entgegen sprudelt, sauge es in mich auf.

    Unkontrolliert und gierig beginne ich, zu keuchen.

    Ihr Grinsen wird eine Spur breiter, sie tritt noch näher an mich heran. Ich kann sie riechen, nehme ihren herrlichen Duft in mich auf. Der hat schon immer eine magische Anziehung auf mich ausgeübt. Nie habe ich verstanden, wie Ansgar es aushielt, mit ihr zusammen zu sein, ohne pausenlos über sie herzufallen. Das war mir schon immer ein Rätsel.

    Ihr Duft lockt mich, scheint über meine kalte Haut zu streichen, will mich verführen. Als wenn dazu so viel nötig wäre. Ich bin ein leichtes Opfer, ich fühle bereits, wie meine Gegenwehr erlahmt. Wie ich alles, was sie sagt, zulassen will, es einfach geschehen lasse.

    Egal, was es auch sein mag.

    Sie stellt sich auf die Zehenspitzen, drängt sich an mich heran. Ihre Hände streichen um meine Taille, meinen Rücken hinauf.

    Fast zärtlich legen sich ihre Finger auf meine Schulterblätter. Durch das dünne T-Shirt fühle ich die Kälte, die von ihrer Haut ausgeht.

    Grob packe ich sie an den Schultern, schüttele sie kurz.

    »Was zur Hölle hast du vor?«

    Sie nähert sich meinem Gesicht, streicht sich mit der Zunge flüchtig über die vollen, roten Lippen. Eine sinnliche Geste, die mein Blut in Wallung bringt, es buchstäblich kochen lässt.

    Mein Griff wird fester, brutal. Fast erwarte ich, jeden Moment ihre Knochen brechen zu hören.

    »Küss mich, Nicki«, wispert sie.

    Natascha steht so nahe vor mir, dass ihre Augen groß und rund erscheinen. Mich anleuchten, wie der Vollmond in einer sternenklaren Nacht, ein Mond direkt aus der Hölle, schwarz und tot.

    Mein Blick wandert über die feinen Gesichtszüge, bis hinab zu ihrem Mund. Sie spitzt die Lippen, pustet mir ihren Atem entgegen. Er streicht wie eine leichte Brise über mein Gesicht, die feinen Haare richten sich auf.

    Ein mörderischer Schauer jagt den Nächsten. Ich kann einfach nicht mehr widerstehen, keine Gegenwehr, kein schlechtes Gewissen.

    Ich umarme sie, meine Lippen nähern sich ihren.

    »Wirst du mich ebenso erschießen?«, frage ich knurrend und bin doch schon ein Gefangener ihrer Verführung.

    »Nein, mit dir habe ich etwas anderes vor.«

    Ihre Antwort ist mir gleichgültig, selbst wenn sie auf meine Frage mit Ja geantwortet hätte, würde ich nicht umkehren. Ich habe meinen Fuß auf diesen unbekannten, dunklen Weg gesetzt, nun ist es an der Zeit, den ersten Schritt zu wagen.

    Wo wird er mich hinführen? In welchen tiefen Pfaden der Hölle endet dieser Weg?

    Laut stöhne ich auf, als unsere Lippen sich treffen.

    Ich küsse sie, gierig, hungrig und wild.

    Sie erwidert meinen Kuss.

    Endlich. Wie lange habe ich schon darauf gewartet? Ich weiß es nicht mehr, aber es kommt mir vor, als sei es eine Ewigkeit, wie mein ganzes verdammtes Leben.

    Keuchend löse ich mich von ihr, streichele mit meinem Mund ihr Gesicht, küsse ihren Hals.

    »Ja«, stöhnt sie voller Lust, »beiß mich.«

    Ich zögere nur einen Atemzug, meine Augen wandern von ihrer reinen, weißen Haut, vorbei zu Josh. Er liegt noch auf dem Boden, blutend und gezeichnet.

    Erschossen mit meiner Waffe durch ihre Hand.

    Ich fühle, dass er mir egal ist, alles ist mir völlig gleichgültig. Selbst wenn sich die Welt entscheiden würde, jetzt in dieser Sekunde einfach mit einem lauten Knall zu verpuffen … es interessiert mich nicht.

    Zart beiße ich sie in den Hals, sie stöhnt erneut auf. Mein Biss wird fester, voller Verlangen.

    »Ja, tu es«, fordert sie meine Beherrschung heraus.

    Als wenn ich dazu eine Aufforderung brauche.

    Langsam, Stück für Stück treibe ich meine spitzen Zähne in ihre Haut. Ich will, dass es ihr Schmerzen bereitet, dass es richtig wehtut. Sie soll endlich etwas spüren, Gefühle zeigen. Es darf nicht nur diese Dunkelheit in ihr existieren. Tief verborgen muss noch etwas anderes da sein. Die Natascha, in die mein Bruder Ansgar so verliebt war, die Vampirin, die auch ich begehrte.

    »Ah-h.« Ihr leiser Ruf, voller Schmerz, ist Musik in meinen Ohren und lässt mir einen wohligen Schauer über den Rücken fließen.

    Das Blut strömt mir mit einer Macht entgegen, die ich niemals für möglich gehalten habe. Einen Augenblick bin ich versucht, es einfach auszuspucken. Doch dann ist der Moment schon wieder vorbei.

    Meine Chance auf Rettung, falls ich je eine hatte, verflüchtigt sich so rasch, wie sie gekommen ist.

    Gierig trinke ich ihr Blut, wie ein Verdurstender. Als hätte ich eine Wüstendurchquerung hinter mir und tagelang nichts als feinen Sand gesehen und geschmeckt.

    Ich wusste vorher nicht, wie sich ihr Blut auf meiner Zunge anfühlt, bin jedoch nicht überrascht, dass es bitter und herb schmeckt. Ein beißender Geschmack. Aber gleichzeitig ist es das Köstlichste, das ich jemals schmecken durfte, wundervoll süß und herrlicher als alles Vergangene zusammen.

    Ich öffne meine Augen, betrachte, ohne meine Zähne von ihr zu lösen, Joshs Leiche.

    Eine Wand scheint sich plötzlich vor meinen Blick zu schieben, wie ein Vorhang hüllt die Dunkelheit mich ein.

    Drängt sich zwischen die Wirklichkeit und meine Wünsche.

    Ich lasse es zu, nur zu gerne.

    Hämisch grinsend, treibe ich meine Zähne immer tiefer in ihr Fleisch, trinke noch mehr von ihrem bösen Blut.

    Sieh her Josh, denke ich bei mir, sieh genau zu. Mich wird sie nicht töten, abschlachten wie ein Stück Vieh. Sie liebt mich, sie vertraut mir ihr Leben an. Josh … alter Junge … sieh genau zu …

    Natascha legt ihre Hand in meinen Nacken, streichelt über das feine Haar dort.

    »Komm näher«, flüstert sie und zieht mein T-Shirt beiseite. Ich weiß genau, was sie vorhat, als könnte ich ihre Gedanken lesen.

    Ich schiebe meine Schulter in ihre Richtung. Es dauert nicht lange und sie schlägt mir ihre Zähne in die Haut. Ich brülle auf, es schmerzt.

    Ein köstlicher, ein guter Schmerz.

    Ein kurzer Ruck, die schwarze Wand legt sich zur Gänze über meinen Verstand.

    Der Vorhang ist gefallen, die Vorstellung beendet.

    Um mich herum gibt es nur noch Dunkelheit, Schwärze und Tod.

    Es fühlt sich gut an, so wirklich, … so real.

    *

    Stevy, Ben und Mikka:

    Die zwei Vampire, vereint in einer innigen Umarmung, scheinen alles um sich herum vergessen zu haben.

    Das Feuer vor der alten Kirche ist längst gelöscht, das Wahrzeichen der Stadt gerettet. Die Jungs der Feuerwehr beginnen mit den Aufräumarbeiten.

    Heute sind in der Mannschaft nur drei Vampire, der Rest ist menschlich.

    Während sie Schläuche zusammenrollen, Äste und Müll auf einen Anhänger laden, schnüffeln die Blutsauger immer wieder unauffällig in die Luft. Sie blicken sich verstohlen an, zucken mit den Schultern, fragend sind ihre Blicke.

    Irgendwann hält es einer von ihnen nicht mehr aus. Er schnappt sich einen Autoreifen, der fast bis zur Unkenntlichkeit verkohlt und geschmolzen ist, schleppt ihn zu dem Anhänger. Dort steht sein Freund, stochert in dem aufgetürmten Abfall herum, versucht ihn zusammenzudrücken, um eine größere Menge abtransportieren zu können.

    »He, Stevy«, raunt er dem Vampir zu und wirft die Überreste des Reifen auf die Ladefläche.

    Sein Freund, ein bulliger Kerl, mit dunklen, kurzen Haaren und einem grimmigen Zug um den Mund, hebt einen Fuß und blickt sich rasch um. Niemand beachtet die beiden.

    Stevy lässt seinen Fuß auf den Müll niederdonnern, quetscht ihn soweit zusammen, wie es nur eine Müllpresse geschafft hätte. Mit einem unschuldigen Gesichtsausdruck springt er von der Ladefläche.

    »Was ist Mikka?«, knurrt er und wischt sich die Hände an der Hose ab.

    Mikka, wirft einen Blick in die Runde. Seine scharfen Augen unter den blonden Haaren registrieren jede Regung, seine empfindliche Nase könnte es riechen, wenn einer der Blutsäcke sie zu neugierig betrachtet.

    »Stevy«, beginnt er erneut, nachdem seine rasche Prüfung abgeschlossen ist.

    »Hier waren doch welche von uns beteiligt, riechst du das auch?«

    Der bullige Blutsauger stemmt die Hände in die Hüften, schnüffelt in die Luft. Er brummt:

    »Ja, du hast recht. Einen kenne ich sogar …« Lautstark zieht er die sie umgebende Luft in die Nase.

    »Joshua, der war auch hier.«

    »Der aus dem Hexenladen?«, fragt Mikka erstaunt und reckt seine Nase empor.

    »Ja, aber da ist noch etwas anderes, etwas … Hmm, ich kann es nicht genau erfassen. Es … es riecht fast wie …«

    Ein anderer Vampir gesellt sich zu ihnen, wirft einen Sack Müll auf den Anhänger und knurrt in Stevys Überlegungen hinein:

    »Natascha.«

    Die zwei Blutsauger sehen ihren Kumpel fragend an. Daraufhin lehnt er sich lässig gegen den Anhänger und zieht eine Packung Zigaretten aus der Jackentasche. Eine rasche Bewegung aus dem Handgelenk und eine Zigarette schießt förmlich aus dem Paket, zwischen seine Lippen. Schief grinsend kramt der Blutsauger ein Feuerzeug hervor, lässt es aufschnappen und dreht das Reibrad.

    Durch die zuckende Flamme hindurch sieht er seine Freunde an. Es wirkt fast so, als stehen die zwei Vampire vor ihm in Flammen. Die Spitze der Zigarette glüht rot auf, als er kräftig an ihr zieht. Er klappt den Deckel über das Feuerzeug und nimmt einen weiteren tiefen Zug.

    »Wer soll das sein, Ben?« Mikka, der jüngste von ihnen, sieht verwirrt aus.

    Bevor Ben überhaupt eine Antwort geben kann, kommt ihm Stevy zuvor.

    »Sie ist eine Vampirin, die wie ein Mensch riecht«, brummt er in seiner ernsten Art und nimmt Ben die Zigarettenpackung aus der Hand. Er steckt sich selbst eine zwischen die Lippen, Ben reicht ihm das Feuerzeug.

    »Danke«, knurrt der scheinbar ewig grimmige Vampir und nimmt einen tiefen Zug, ehe er weiter spricht.

    »Natascha ist eine Freundin von Joshua. Sie hat vor ein paar Tagen erst, zusammen mit dem Abgesandten, unsere Stadt gerettet und den Hohen Rat befreit. Oder die kümmerlichen Reste, die von ihm übrig waren.«

    »Und wieso war sie hier? Wo ist sie jetzt und Joshua, wo ist er?«, der junge Vampir versucht seine Stimme zu dämpfen.

    Die beiden älteren zucken mit den Schultern.

    »Keine Ahnung.«

    Mikka schnaubt kurz.

    »Ich werde sie suchen gehen«, entschlossen presst er die Lippen zusammen.

    Stevy und Ben zeigen keinerlei Regung, antworten nicht.

    Ein weiteres Mal schnaubt der Junge verächtlich, dann geht er einfach in die Nacht hinein.

    Er muss sie finden, irgendetwas scheint ihn magisch anzuziehen. Ist es nur ihr Geruch?

    Oder etwas anderes? Irgendein Gefühl, das tief in ihn eindringt, seine Nervenenden vibrieren lässt und eine Unruhe in ihm auslöst, die er bis dahin noch niemals verspürt hat.

    Mikka weiß es nicht, es ist ihm auch gleichgültig. Er weiß nur eines genau:

    Er muss sie finden, um jeden Preis. Fast so, als hänge sein Leben davon ab.

    Die zurückgebliebenen Vampire blicken sich an, sekundenlang. Ben verdreht die Augen gen Himmel.

    »Ach, verdammt«, flucht er und wirft seine Zigarette im hohen Bogen davon.

    »Komm, wir gehen ihm nach.«

    Stevy, durch und durch Feuerwehrmann, tritt seine Kippe sorgfältig aus, bevor er seinem alten Freund hinterher geht.

    Mikka folgt dem Geruch, als locke der ihn mit Worten. Zielsicher bleibt er auf dessen Spur. Ertastet ihn, spürt ihn, als gehe er einer deutlich sichtbaren Schnur nach.

    Nur oberflächlich nimmt er wahr, dass Stevy und Ben plötzlich neben ihm laufen.

    Die drei Freunde überqueren einen Platz, gehen durch enge Gassen, schleichen an Häusern vorbei.

    Bis plötzlich Mikka, der an der Spitze dieser merkwürdigsten Prozession aller Zeiten läuft, ruckartig stehen bleibt.

    Zwei Vampire stehen vor ihnen, eng umschlungen. Jeder hat die Zähne dem anderen in das kalte, tote Fleisch geschlagen. Ihre drei Artgenossen können hören, wie sie gierig das Blut trinken.

    Fasziniert sehen sie diesem seltsamen Schauspiel zu. Erst als Ben seinen Blick umherschweifen lässt, erblickt er plötzlich noch einen von ihrer Sorte.

    »Verdammt«, zischt er und schlägt Stevy derb in die Seite.

    »Da liegt ja Joshua.«

    Seinem ausgestreckten Finger folgend, sehen seine Freunde in die gleiche Richtung.

    Mikka ringt um Atem, will seinem Entsetzen Luft machen.

    Da lösen sich die eng Umschlungenen voneinander, sie lächeln, boshaft und kalt.

    Diese Augen, denkt Ben bei sich, das darf es doch gar nicht geben. Diese Schwärze und Dunkelheit … bei beiden, das habe ich noch niemals gesehen.

    Die Vampire bieten einen schaurigen Anblick, der Kerl hat seinen Arm um die kleine Schönheit gelegt, grinst hämisch über das ganze Gesicht.

    Ihre Münder blutverschmiert, die Zähne viel zu lang und messerscharf. Aber die Augen erst verleihen ihnen das Aussehen von Monstern.

    Sie sind böse, denkt der grimmige Stevy und versucht seine aufkeimende Furcht hinunter zu schlucken. Alle beide sind das Böse. Niemals will ich ihr Feind sein, ich muss alles daran setzen, um ihre Gunst zu erwerben. Wer den Fehler begeht und sie wütend macht, dem widerfährt ein schlimmeres Schicksal, als es der Tod je sein könnte.

    »Hallo ihr drei«, meint in diesem Augenblick das schwarzhaarige Mädchen, Natascha. Sie löst sich von dem jungen Kerl, der sie scheinbar nur ungern loslässt.

    Locker geht sie ein paar Schritte auf die Jungs zu, bleibt stehen, lächelt lasziv. Ihre Augen glühen auf, funkeln einen kurzen Moment wie Sterne.

    Bösartige und gemeine Himmelskörper, die nur von einem Gedanken angetrieben werden: Alles um sie herum muss vernichtet werden. Jeder sollte einen Tod erfahren, der an Grausamkeit und Brutalität seinesgleichen sucht.

    Kaum bleibt sie stehen, ist Nicki auch schon wieder bei ihr, umarmt sie von hinten, küsst Natascha auf den Hals.

    Sie lächelt weiterhin, streichelt seinen nackten Unterarm. Ihr Blick fixiert die Blutsauger. Als Nicki mit seinen Zähnen über ihre Halsseite streicht, neigt sie den Kopf etwas zur Seite, dabei lässt sie ihre Gegenüber nicht aus den Augen.

    Mit offenen Mündern verfolgen Stevy, Mikka und Ben das Geschehen vor ihnen. Die dunklen Blicke, die unendliche

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