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Das Gartenfest: Familiengeschichte
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eBook123 Seiten1 Stunde

Das Gartenfest: Familiengeschichte

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Über dieses E-Book

Die Geschichte handelt von einer typischen Schweizer Familie, die den Leser wahrscheinlich manchmal auch an seine eigene erinnern wird. Alle Familienmitglieder sind allerdings frei erfunden. Es kommen vor die Guten und die Bösen und die Lauten und die Schweigenden und die Helfenden und die Tröstenden und die Streitschlichtenden und die Liebenden und die Hassenden und die Fragwürdigen. Wie das halt so ist in einer Familie, man mag sich, vielleicht auch nicht, man achtet sich, vielleicht auch nur der Form halber, man streitet, findet sich wieder und trinkt zusammen ein Glas Wein. Die Welt der Familie ist bunt und zuweilen auch undurchsichtig oder gar böse. So wie die Familie Berger in diesem Buch. Ein abwechslungsreiches, spannendes, unterhaltsames Lesevergnügen für jedermann.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum17. Apr. 2021
ISBN9783754109403
Das Gartenfest: Familiengeschichte
Autor

Urs Scheidegger

Ausbildung zum Bankkaufmann. 6 Monate Südamerika. 10 Monate Weltreise. Über 75 verschiedene Destinationen bereist. Weiterbildung zum Reisefachmann und zum Erwachsenenbildner. IATA/UFTAA International Travel Consultant. 30 Jahre Berufserfahrung in unterschiedlichen Bereichen des Tourismus. Kursleiter und Dozent an der Schweizerischen Reisefachschule Aarau und an der Internationalen Schule für Touristik Zürich. Fotografieren, Sport, Kochen, Lesen von Tages- und Wochenzeitungen, Fachblättern und Büchern aller Genres sowie individuelles Reisen sind seine heutigen Leidenschaften. Und natürlich Bücher schreiben – Romane, Krimis, Reisegeschichten, Erzählungen, Biografien usw.

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    Buchvorschau

    Das Gartenfest - Urs Scheidegger

    Das Gartenfest - Familiengeschichte

    Der Autor

    Geboren 1946. Ausbildung zum Bankkaufmann. Sechs Monate Südamerika. Eineinhalb Jahre Brüssel. Drei Jahre New York City. Zehn Monate Weltreise. Über siebzig Länder besucht. Weiterbildung zum Reisefachmann und zum Erwachsenenbildner. Geschäftsführer Reisebüro und Product Manager Touroperating. IATA/UFTAA International Travel Consultant. Stv. Schulleiter Reisefachschule. Kursleiter und Dozent an Tourismusfachschule in Zürich. Schreiben, Fotografieren, Lesen, Sport aktiv und passiv sowie individuelles Reisen sind heute seine Leidenschaften. Seine bisher erschienenen Bücher sind auf den letzten Seiten des vorliegenden Buches aufgelistet.

    Zum Buch

    Die Geschichte handelt von einer typischen Schweizer Familie, die den Leser wahrscheinlich manchmal auch an seine eigene erinnern wird. Alle Familienmitglieder sind allerdings frei erfunden. Es kommen vor die Guten und die Bösen und die Lauten und die Schweigenden und die Helfenden und die Tröstenden und die Streitschlichtenden und die Liebenden und die Hassenden und die Fragwürdigen. Wie das halt so ist in einer Familie, man mag sich, vielleicht auch nicht, man achtet sich, vielleicht auch nur der Form halber, man streitet, findet sich wieder und trinkt zusammen ein Glas Wein. Die Welt der Familie ist bunt und zuweilen auch undurchsichtig oder gar böse. So wie die Familie Berger in diesem Buch.

    Ein abwechslungsreiches, spannendes, unterhaltsames Lesevergnügen für jedermann.

    Autor: Urs Scheidegger

    Copyright: F0D3 2021 Urs Scheidegger

    Umschlag und Fotos: Urs Scheidegger

    Auflage 2021

    Druck und Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

    Die Familie

    Grossvater Kurt Berger, 70, alt Berufsschullehrer

    Grossmutter Gisela Berger-Burger, 70, Chemielaborantin

    Anja, Tochter, Partnerin von Helmut, 35, Assistentin Uni

    Helmut, Partner von Anja, 45, Augenoptiker

    Matteo, Sohn von Anja und Helmut, 6, Schüler

    Laura, Tochter, Partnerin von Manuel, 38, Bundesbeamtin

    Manuel, Partner von Laura, 38, Theologe, Politiker

    Max, Götti von Matteo, 67, geschieden, Autoverkäufer

    Annemarie, Gotte von Matteo, 65, verwitwet, Logopädin

    Kongo, ein schwarzer Retriever, 8, Hund der Grosseltern

    Hannes, späterer Gatte von Anja, 45, Cellist, Sozialarbeiter

    Weitere Familienmitglieder, Nachbarn, Freunde, Handwerker usw.

    Das Gartenfest

    B islang ist die Stimmung unter der Pergola ausgelassen. Der Enkel, Matteo, gerade mal sechs Jahre alt, findet es cool, wieder mal bei seinen Grosseltern zu Besuch zu sein. Hier gibt es nämlich bei sommerlichem Wetter, es ist jetzt Juli und Schulferienzeit, ein Plastikbassin zum Planschen und eine mobile Dusche zum Abkühlen. Und dann bekommt er hier immer seinen Lieblingsapfelsaft und ein Eis. Was ihm aber am besten gefällt, ist seine Wasserpistole, die er mitgebracht hat und mit der er die Anwesenden nass spritzt bis seine Mutter Einhalt gebietet, weil er gerade Manuel, den Freund ihrer Schwester, tropfnass begossen hat. Der mütterliche Einwand nützt nichts, Matteo hat seinen Grossvater entdeckt, sein nächstes Opfer. Und Kongo, der Retriever, der Hund der Grosseltern, kriegt auch noch ein paar Spritzer ab. Natürlich schüttelt er sich danach trocken und nässt die am Tisch Sitzenden. Inzwischen hat Manuel als Retourkutsche einen Luftballon mit Wasser gefüllt und entleert ihn nun von hinten über Matteos Kopf, der vor Überraschung aufschreit und dem Manuel auch gleich zu verstehen gibt, dass er das ungerecht findet. Weinerlich zieht er sich zurück in Mutters Schutzzone. Die besorgte Grossmutter bringt, wie immer in solchen oder ähnlichen Fällen sofort hilfsbereit, ein Badetuch und trocknet den Kleinen gleich auch noch ab. Dazu muss er seine nassen Sachen ausziehen. Splitternackt und trocken wie er jetzt wieder ist, peilt er das Plastikbassin an und füllt seine Wasserpistole erneut. Wer wird wohl jetzt das Ziel seines kindlichen Schabernacks sein?

    Die sommerliche Familienzusammenkunft spielt sich ab im üppig grünen Garten des gutbürgerlichen Einfamilienhauses in einer gutschweizerischen Kleinstadt. Die Pergola ist mit Reben behangen. Ein typischer Holztisch im Stil IKEA mit dazu passenden Gartenstühlen stehen im Schatten der Reben auf einem Granitsteinboden. Zu Grossmutters Reich gehört die prächtige Sammlung von Sukkulenten und in intensiven Farben blühenden Kakteen entlang der gartenseitigen Hausmauer. Das Ambiente erinnert fast ein wenig an ein Tessiner Grotto. Es fehlt nur noch eine Tessinerpalme. Auf dem Tisch stehen Boccalini und Gläser für Wein, Bier und Wasser, Getränkeflaschen und Salzgebäck zum Knabbern. Anwesend sind die Grosseltern, ihre beiden Töchter Anja und Laura, Lauras Partner Manuel, Anjas Sohn Matteo; sein Vater Helmut, quasi der Schwiegersohn der Grosseltern, fehlt noch. Es ist eine friedfertige Stimmung, sieht man vom Kindergeschrei ab.

    «Wo ist eigentlich dein Helmut?», fragt die Grossmutter ihre jüngere Tochter Anja.

    «Er hat gesagt, er würde zeitig hier sein. Ich weiss es nicht, aber ich bin es mich ja gewohnt, dass man nicht immer auf ihn zählen kann.»

    «Schon gut, keine Panik, essen tun wir sowieso erst in ein oder zwei Stunden», schwenkt ihren Kopf und bittet Grossvater, doch schon mal eine Flasche gekühlten Weisswein für die Gäste zu holen. «Wir warten nicht auf Helmut! Nimm den Waadtländer!»

    Der inzwischen ebenfalls durchnässte Grossvater nickt, fragt aber zuvor Anja: «Was ist denn eigentlich los mit ihm? Schon das letzte Mal, als ich mit ihm zum Joggen abgemacht habe, ist er einfach nicht erschienen und hat sich später auch nicht entschuldigt, als ich nach den Gründen gefragt habe. Er meinte leicht gereizt: «Ach ja, hatten wir abgemacht?»» Etwas leiser und vom Enkel abgewendet murmelt er ihr noch ins Ohr «komischer Kauz» und verschwindet im Haus und kehrt zurück mit einer Flasche Epesses, so wie es seine Frau von ihm gefordert hat. Er ruft in die Runde: «Wer will?»

    «Ich, Grossvater», erklingt die helle Stimme des Jungen.

    «Warte noch ein paar Jährchen, Pistolero, hier nimm Apfelsaft, sieht fast so aus wie Weisswein», vertröstet ihn Grossvater.

    Schlussendlich strecken dem Grossvater alle Erwachsenen ihr Glas zu, auf dass er endlich einschenke. Matteo setzt sich kniend auf den Stuhl, um in etwa auf Augenhöhe mitprosten zu können. Laura möchte gerne wissen, was für Trauben für diesen Wein verwendet werden und schon scheinen alle etwas zu diesem Thema beitragen zu können. Aber nicht alle können eigentlich mitreden. So auch nicht Matteo. Deshalb veranstaltet er einen Höllenlärm, einzig um die Aufmerksamkeit auf sich und auf ein anderes Thema zu ziehen. Laura reagiert sofort und ruft ihm zu: «Mättu, hör auf mit deinem Geschrei, die Erwachsenen reden gerade miteinander, man versteht sein eigenes Wort nicht mehr, wenn du so loslegst!»

    «Nenn mich nicht Mättu, ich hasse das, das passt mir gar nicht, ich heisse Matteo und bin in Mailand geboren.»

    «Entschuldige, mein kleiner Freund Matteo aus Mailand, sei aber jetzt für ein paar Minuten still.»

    Matteo verzieht sich kleinlaut, er hat verstanden. Allerdings nicht für lange. Schon nach ein paar Momenten kommt er mit der mobilen Dusche in den Armen zu den Erwachsenen zurück und fragt, ob jemand den Schlauch an den Wasserhahn anschliessen könne. Er schwitze, er wolle sich abkühlen. Laura erbarmt sich seiner und schliesst den Wasserschlauch an und schon strömt das kühlende Nass aus der Brause. Matteo hat sich unterdessen auf die Abkühlung vorbereitet und sich deswegen erneut seiner Kleider entsorgt, sodass er sich jetzt blutt unter die Dusche stellt. Er juchzt vor Freude. Manuel soll auch unter die Dusche kommen, sagt Matteo, doch der hat keine Badehose dabei. Hilfe naht subito vom Grossvater, der ihm die seine aus dem Haus geholt hat, also kann sich der eher mollige Manuel nicht vor dem Bade drücken. Laura schämt sich nicht und legt bis auf die Unterwäsche alle Kleider ab und gesellt sich zu Matteo und ruft den andern zu: «He, ihr Wasserscheuen, was ist, kommt, macht mit, wir machen eine Wasserschlacht.» Der Grossvater ist ob Lauras Freizügigkeit im ersten Moment ein wenig verdutzt, doch sagt er sich schnell, wir sind ja unter uns, und wie war das noch, als wir und unsere Töchter nackt im Badezimmer gewesen und gar so durch die Wohnung gegangen sind? Normal war das. Nicht gerade so, erinnert er sich, war das in seinen jungen Jahren. Nie hatte er selber seine Eltern in Unterwäsche oder gar nackt gesehen. Wenn sich Vater oder Mutter im Badezimmer frisch machten, war die Zimmertür immer abgeschlossen. Eine hierzulande inzwischen vergangene Zeit der Schamhaftigkeit.

    Hyperaktiv wie Matteo nun mal ist, hat er schon nach kurzer Zeit keine Lust mehr, am Wasserspiel teilzuhaben, also ruft er, als ob man bereits darüber geredet hätte: «Will denn niemand Pingpong spielen?» Klar, sagt Manuel, er werde ihm beim Aufstellen des Tischs helfen. Also wird die erste Attraktion des Tages, die Dusche, zur Seite gestellt, um für das Tischtennisspielen Platz zu machen. «Grossvater, ich will mit dir spielen», bittet Matteo ihn in entschiedenem Ton.

    «Du, ich weiss nicht, ob ich einen Ball treffen werde, habe nämlich schon ziemlich viel Wein intus.»

    «Was bedeutet intus?»

    «In mich hineingeleert.»

    «Macht nichts, dann kann ich wenigstens gegen dich gewinnen.»

    Der Grossvater, Zeit seines Lebens ein sportiver Mann, besiegt natürlich Matteo, obschon er sich Mühe gibt, nachlässig zu spielen, um dem Bub Freude zu bereiten, möglichst viele Punkte einzuheimsen. Urplötzlich kreischt Grossvater ein hohes «Aua» heraus. Was ist geschehen, wollen Matteo und alle andern wissen? Grossvater, der mit blossen Füssen spielt, hat seine grosse Zehe des rechten Fusses blutig aufgeschürft. Schnell ist Grossmutter mit einem Desinfektionsmittel und einem Pflaster dabei, die Wunde zu versorgen. Nach getaner Verarztung kommt von ihr selbstverständlich noch der Rüffel, warum er denn ohne Schuhe auf diesen Steinplatten spiele. Also

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