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Berliner Mauerblume 2015: Wetten, dass Frauen Männersache sind?
Berliner Mauerblume 2015: Wetten, dass Frauen Männersache sind?
Berliner Mauerblume 2015: Wetten, dass Frauen Männersache sind?
eBook118 Seiten58 Minuten

Berliner Mauerblume 2015: Wetten, dass Frauen Männersache sind?

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Über dieses E-Book

Die "Berliner Mauerblume" spielt im Kreuzberger Sozial-Biotop, im Studenten-Milieu und in der West-Berliner Theater-Szene. Lauschen Sie dem nicht enden wollenden Szenen-Applaus und erleben Sie mit, was es heisst, auf den Brettern zu stehen, die die Welt bedeuten. Tauchen Sie ein in dies tödliche Spiel um Macht und Einfluss, zwischen einem Lebenskünstler, einem Transgender und dessen durchtriebenem Vater. Wie fühlt es sich an, im Schatten der Berliner Mauer zu leben und Berliner Dialekt zu sprechen?
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum16. Mai 2015
ISBN9783844280845
Berliner Mauerblume 2015: Wetten, dass Frauen Männersache sind?
Autor

Jean-George Charbonnier

I studied "performative art" in Berlin and later as a guest auditor in Hildesheim, worked at the municipal theaters in Berlin and Dortmund and in the film business, last six years in television and I had lived in Berlin for a long time.

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    Buchvorschau

    Berliner Mauerblume 2015 - Jean-George Charbonnier

    BERLINER MAUERBLUME

    „Wetten, dass Frauen Männersache sind?"

    von Jean-George Charbonnier

    Überarbeitete und erweiterte Ausgabe 05/2015

    Copyright: © 2015 Jean-George Charbonnier

    published by: epubli GmbH, Berlin

    www.epubli.de

    ISBN 9783844280845 als ebook

    ISBN 9783844280760 als Softcover

    Hinweis:

    Handlung und Charaktere sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits verstorbenen Personen wäre rein zufällig, weder gewollt noch beabsichtigt.

    Zum Autor und Inhalt

    Studiert habe ich auf Neudeutsch „Performative Künste" in Berlin u. später als Gast in Hildesheim. Ich arbeitete an städtischen Theatern in Berlin und Dortmund sowie beim Film, zuletzt sechs Jahre beim Fernsehen, lebte lange in West-Berlin und lebe heute in Hannover. Zum Autor wurde ich über das Schreiben von Dreh- und Tagebüchern. eMail: charbonnier(at)sofortsurf.de

    Die Berliner Mauerblume spielt im Kreuzberger Sozial-Biotop, im Studenten-Milieu und in der West-Berliner Theater-Szene. Lauschen Sie dem nicht enden wollenden Szenen-Applaus und erleben Sie mit, was es heisst, auf den Brettern zu stehen, die die Welt bedeuten. Tauchen Sie ein in dies tödliche Spiel um Macht und Einfluss, zwischen einem Lebenskünstler, einem Transgender und dessen durchtriebenem Vater. Wie fühlt es sich an, im Schatten der Berliner Mauer zu leben und Berliner Dialekt zu hören?

    1. Kreuzberger Hinterhofidylle

    Ein verfallener Schuppen schmückt den trostlosen Hinterhof. Die überquellenden Mülltonnen haben schon bessere Tage gesehen. Die Dachrinnen sind verbogenen oder hängen herab. An der Fassade bröckelt der Putz. Oma Schulz, eine waschechte Kreuzbergerin, ist Ende sechzig, gehbehindert und dennoch voller Lebenslust. Sie ist immer gut gelaunt. Meist lehnt sie auf ihrem Plüschkissen und schaut zum Hoffenster hinaus. Dort empfängt sie die graue Alltagswelt, ein vertrauter Anblick ohne Rückfahrschein, den sie ihr Zuhause nennt. Diese Tristesse ist für Aussenstehende kaum vorstellbar.

    Dabby, ein Transgender (Intersexueller), ist Mitte bis Ende dreißig. Sie ist eine durch und durch androgyne Erscheinung mit langen, schlanken Beinen und obendrein gut gebaut. Aufgrund einer Hormontherapie hat sie kaum Bartwuchs. Sie trägt schulterlanges, dunkelblondes Haar, hat eine hohe Stimmlage, dazu einen kleinen Busen. Sie ist modisch gekleidet und trägt ihre weiblichen Attribute bewusst zur Schau, was mitunter übertrieben wirkt. Ihr gesamtes Erscheinungsbild ist eine Augenweide, weshalb sie ungefragt als Frau akzeptiert wird. Gerade ist sie damit beschäftigt, volle Umzugskartons in ihre bezugsfertige Parterrewohnung zu tragen. Hierbei behindern sie ihre Stöckelschuhe. Oma Schulz öffnet ihr Fenster zum Hinterhof, da entdeckt sie Dabby.

    „Juten Tach, junge Frau, die se sich abrackern. Bei diesem Anblick iss mir janz blümerant."

    „Guade Tag", begrüsst Dabby ebenfalls Oma Schulz.

    „Sicher sind sie die Zujereiste von nebenan?"

    „Aber joo."

    „Dann sind wir sozusajen Nachbarn, muss Oma Schulz erfreut feststellen. „Hmmmm…, überlegt Dabby.

    „Nenned sie mich ruhig Oma Schulz wie alle hier".

    Sie streckt ihr die Rechte entgegen. Dabby ergreift sie nur zögernd.

    „Moie Freinde nenne mich Dabby."

    „Hoffe, et jefällt Ihnen hier, Dabby."

    Dabby ist fest davon überzeugt.

    „Sicher, hajo!"

    „Seit siebzehn Jaaren wohne icke hier, siebzehn Jaare, sie verstehen", seufzt Oma Schulz.

    „Oie log Zeid, hajo!"

    „Ja, die Zeit is stehenjeblieben. Seit meiner Hüftoparation wird's wohl nicht wieder. Dieser Professor Pitt hat da Mist jebaut", bemerkt Oma Schulz beiläufig.

    „Verschdehe. Ja, wenn ich ihne irgendwie…"

    Oma Schulz unterbricht sie.

    „Danke das ist sear freundlich von ihnen. Butze Moll, meine Fußbodendompteuse, macht alle nötijen Besorjunjen. Einmal inna Woche kommt sie zum Grossreinemachen. Sie ist eine Seele von Mensch.

    Wie war doch gleich…"

    „Dabby, Dabby Schbassberger."

    „Ach, mein Jedächtnis. Bin nicht mear die Jüngste.

    Neben juta Kleidung iss vor allem de sprachliche Ausdruck besonders wichtich. Dialekte sind nur een Hindernis, det kannst de mir globen."

    Dabby versucht sich loszureissen.

    „Wir alle leben inna Leistungsjesellschaft und Backwaren jehören zum Leben. Mit diesen bejinnt der Tach und endet der Abend", philosophiert Oma Schulz.

    „Ich muss noh wohl…", startet Dabby einen erneuten Versuch.

    „Pass aber uff, daste da nich in Jesellschaft verlofen tust und imma uff`m Wech bleibst. Sonst kriegste Zoff und landest in inna Grüne Minna, hörst de?"

    Oma Schulz gibt ihr einen letzten Ratschlag mit auf den Weg.

    „Lass de Fisematenten, werd nie pampich, mach keenen Mumpitz, noch Remmidemmi. Vergiss de Rabatzmacher und och de junge Gemüse, hörst de?"

    „Ich muss noh wohl…", wiederholt Dabby ihr Anliegen.

    „Jaja, die Jujend imma uff Achse, wa?".

    „Diase Frau heddde es drauf und sich de Umschdände endschbrechend oigerichded. Nedd oi oiziger Farbdubfer schbendede ihr Hoffnung. Es gab nur dias schäbige Alldagsgrau und jene quadradische Miniaduröffnung ge Himmel. Schon der kloischde Geschbrächskondakd erfreiade sie."

    Dabby ist in einiger Entfernung stehengeblieben, um die Dinge ins rechte Licht zu rücken.

    „Wenn ich nur de Muad hädde, moi Schiggsal ebenso selbschd in die Hand z nehmen", seufzt Dabby. Aus ihren Worten spricht sowohl Selbstmitleid als auch Bewunderung.

    2. Des ischd jedzd wohl nedd wahr!

    Dabby erkundet ihre nähere Umgebung. Sie betritt den Seitenflügel und erreicht den ersten Stock. Dort stößt sie auf eine sperrangelweit geöffnete Wohnungstür, die ihre Neugierde weckt. Sie betritt die fremde Wohnung. Deren Küche gleicht mehr einer Müllhalde und weniger einer menschenwürdigen Behausung. Hier gibt es kaum Mobiliar, dafür einen Berg überquellender Mülltüten und ein Arsenal leerer Bierflaschen.

    Von der Küche aus gelangt sie ins Wohnzimmer, dessen Tür einen Spalt breit geöffnet ist. Drinnen stößt sie auf Hausmeister-Klaus. Ausstaffiert mit nur einer Unterhose Marke „Liebestöter", woraus sein Bauch hervorquillt, hat er auf dem Fenstersims Platz genommen. Seine

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