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Ens Blau nei gschrieba. Schwäbische Geschichten und Gedichte: Sammelband zum Sebastian-Blau-Preis für Literatur mit den besten Mundarttexten aus dem Schwabenland
Ens Blau nei gschrieba. Schwäbische Geschichten und Gedichte: Sammelband zum Sebastian-Blau-Preis für Literatur mit den besten Mundarttexten aus dem Schwabenland
Ens Blau nei gschrieba. Schwäbische Geschichten und Gedichte: Sammelband zum Sebastian-Blau-Preis für Literatur mit den besten Mundarttexten aus dem Schwabenland
eBook155 Seiten1 Stunde

Ens Blau nei gschrieba. Schwäbische Geschichten und Gedichte: Sammelband zum Sebastian-Blau-Preis für Literatur mit den besten Mundarttexten aus dem Schwabenland

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Über dieses E-Book

Der dritte Anthologieband zum Sebastian-Blau-Preis für Literatur. Wiederum ist das Beste versammelt, was das Ländle in der Mundartliteratur zu bieten hat. Die Vielfalt und Lebendigkeit der schwäbischen Literatur setzt sich auch im Zeitalter von E-Book und Digitalisierung durch. Schwäbischer Humor in Bestform!
SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum5. Juni 2019
ISBN9783842518490
Ens Blau nei gschrieba. Schwäbische Geschichten und Gedichte: Sammelband zum Sebastian-Blau-Preis für Literatur mit den besten Mundarttexten aus dem Schwabenland

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    Buchvorschau

    Ens Blau nei gschrieba. Schwäbische Geschichten und Gedichte - Silberburg-Verlag

    Globalisierung

    Vorwort

    „Ens Blau nei gschrieba erschien uns der geeignete Titel für den vorliegenden dritten Band der Buchreihe, die seit dem ersten Sebastian-Blau-Preis für Literatur im Jahr 2002 jeweils mit ausgewählten Wettbewerbsbeiträgen herausgegeben wurde: „’s menschelet hieß damals der erste Streich, mit dem der Verein „schwäbische mund.art zeigen konnte, welche große Vielfalt unsere Mundartdichter*innen bei der Darstellung des Menschlich-Allzumenschlichen zu bieten haben. Nach dem großen Erfolg bei der Leserschaft mit zwei Auflagen kam dann im Jahr 2008 schon viel selbstbewusster das „’s goht älleweil weiter daher, ebenfalls ein „Blaupreisbüchle" mit dem Feinsten aus der mundartlichen Szene, das wiederum zahlreiche Leser*innen gewinnen konnte.

    Nun also „Ens Blau nei gschrieba". Ein Titel, der die existentiellen Gefühle der schreibenden Zunft, insbesondere ihrer schwäbischen Mitglieder, in diversen Facetten umfasst: das bedingungslose Dichten und Schreiben in die blauen Weiten der Poesie hinein genauso wie die Unsicherheit, ob das literarische Produkt jemals einen Verlag und Leserinnen und Leser findet – oder irgendwo im Blau des unendlichen Kosmos verschwindet.

    Die zahlreichen Einsendungen zum 8. Sebastian-Blau-Preis 2018 beweisen freilich, dass unter dem Schutz unseres unvergessenen Dichterpatrons Sebastian Blau, des genialen Rottenburger Ehrenbürgers Professor Josef Eberle (1901-1986), auch in unserem rasanten, digitalen Zeitalter noch blaue Blütenträume wahr werden können.

    So legen wir mit Freude und Genugtuung diese Anthologie vor und danken allen, die uns unterstützt haben: der Familienbrauerei Dinkelacker-Schwabenbräu, die seit 2002 unsere Wettbewerbe hochkarätig dotiert; dem Förderverein Schwäbischer Dialekt, dem Arbeitskreis Heimatpflege beim Regierungspräsidium Stuttgart und Rüdiger Müller, dem neuen Programmleiter des Silberburg Verlags, der nunmehr unter dem Dach von GeraNova Bruckmann das segensreiche Wirken von Titus Häußermann und Christel Werner zugunsten der schwäbischen Mundartschriftstellerei fortsetzt.

    Ihnen, verehrte Leserinnen und Leser wünschen wir genauso viel Lesespaß und interessante Anregungen zum Nachdenken, wie wir sie bei der Auswahl der Texte erfahren durften!

    Pius Jauch und Wolfgang Wulz

    Hanno Kluge

    Auf gut Schwäbisch

    Auf gut Schwäbisch

    wird dr Schoklad älls hälenga em Biffee vrroomt.

    Also a Schproochfehler ond a Geheimschprooch

    mitra Fremdschprooch vrbandelt.

    Auf gut Schwäbisch

    isch a Knäusle knuschprig ond a Riebale altbacha.

    Abr zu boidam koo mr en ällr Gmüatsruah

    a Viertale schlotza ond gruaba.

    Auf gut Schwäbisch

    sott mr Herzle ond Schätzle ond drontrnei

    au noh d Kehrwoch en da Kutteroimr vrbanna

    wega Klischeevrdacht.

    Auf gut Schwäbisch

    sottasch an jedam Buggl migga. Also bremsa.

    Abr em Grond gnomma isch schiar gar wurscht

    weil heeba duats Glomp oinawääg net.

    Auf gut Schwäbisch

    semmr koine Angschthasa ond koine Bettsoichr.

    Abr Reschpekt voram Nachtkrabb

    hemmr fei emmr ghet.

    Auf gut Schwäbisch

    isch a Schofseggl au a Seggl

    ond a Halbdackl zählt meh wia ganzer.

    Wichtig isch halt a pflegte Konversatio.

    Auf gut Schwäbisch

    isch Heidanei noh lang koi Highlight.

    Abr zmendescht so äbbas wia a Oowandlong

    von Vrzückong ond Schtauna.

    Auf gut Schwäbisch

    woisch dass dei Ehne ond dei Deede

    scho lang nemme mitnander schwätzet.

    Ond des net bloß weil mr heitzdag

    anders schwätzt.

    Auf gut Schwäbisch

    isch a Gosch voll Gluufa äggsdreem o-oogneem.

    Drom hält mr bessr sei Maul

    weil wo neggs rauskommt

    koo au neggs nei.

    Auf gut Schwäbisch

    bisch em Flegga drenna vrwurzelt

    ond hosch drussa an Platz gfonda

    ond zwischa gerschd ond morga lebsch

    Gegawart ond Traditio.

    Auf gut Schwäbisch

    isch d Hoimat dei Welt

    ond d Welt isch dei Hoimat.

    Hauptsach du hosch an Schtandpunkt

    ond kommsch oimich rom.

    Auf gut Schwäbisch

    ischs End vom Liad dr Dood.

    Ond der koschtet bekanntlich s Leba.

    Abr wia said mr bei ons ällaweil?

    A guatr Schluss ziert ällas.

    Au auf gut Schwäbisch.

    Sabine Stahl

    Samstag. Obend

    Soso, do kommt dr Herr Nochbr, dr Graf Protz,

    mit seim vierkantiga Schädel und seim schicka

    Blääser und seine tausend Einkaufsgucka.

    Wird wieder ebbes „Leckers" kocht und ebbes

    „Feines" trunka, ha…

    Au noi, do, dia zwoi. Hei-jeijeijeijei.

    Pussieret do uff dr Gass mitnander rom …

    ha, des isch doch a Zumutung isch doch des …

    muasch jo grad froh sei, wenn se sich net no näckich

    ausziehat mitta uff dr Stroß … und do!

    Glei hentadrei: Wieder so a paar …

    so a paar Halbstarke,

    bei denne d Arsch von de Hosa bis zom Knia

    ronderhänget und ihre Grend no z kloi für dia Riesa-

    kapuza send – jo, so ischs recht, schmeißet doch eure

    Dosa und Kippa in d Kandl nei …!

    H’hh – dui kenn i doch. Des isch doch d Hämmerle

    vom Ordnungsamt!

    Do guck no. Wer hätt au des denkt, dass die sich am

    Samstagobend nemme gscheit uff de Fiaß halta ko und

    total blau hoimwankt …

    Aber sonst d Ordnung vertreta im öffentlicha Dienst.

    Do woiß i scho Bscheid …

    Oh jessas, und der do drieba – der glotzt wieder en sein

    Kompjuter nei.

    Duet der eigentlich nix anders?

    Au! Höchste Eisabah. Jetzt pressiert’s abr.

    s Sportstudio hot scho ogfanga

    und i muaß no uff dr Lokus und no a Bier hola …

    Eberhard Rapp

    Was i älles sodd

    D’ Schdeier macha sodde

    Schbiela sodde

    Wascha sodde

    Biegla sodde

    Schdaubsauga ao

    Meine Schuh buddsa sodde

    ’s Audo buddsa sodde

    d’ Wenderroifa wechsla lassa sodde

    Zom Tiff fahra sodde

    ond vorher no da Kofferraum sauga

    Eikaufa sodde

    Rechnunga schreiba sodde

    D’ Wohnung renoviera sodde

    Dr Balkon buddsa sodde

    ’s Aldbabier wegbrenga sodde

    A baar Brief schreiba sodde

    A baar Geburdsdagsgschenggla bsorga sodde

    Maim blenda Nachber beim Kielschrangg airäuma

    helfa sodde

    Uffs Driggfilmfeschdiwäll sodde

    Schdraiobschdbäum foddografiera sodde

    Ens neie Schdaddmuseum sodde

    En d’ Siebdruggausschdellung vom Domberger sodde

    En d’ Archidäggdurgallerie sodde

    Uff da Killesberg sodde ao amal wieder

    An da Bärasee sodde

    En d’ Wilhelma sodde alloi scho wäga de Magnolia

    ond ao uff da Fernsähturm sodde

    Amal wieder Musigg macha sodde

    Meh lesa sodde

    Dr Urlaub vorbereida sodde

    Main Foddoabberad repariera lassa sodde

    Die Gebrauchsaleidung fir mei neis Händi sodde

    endlich agugga

    Mai Foddoarchiv alega sodde nadierlich ao

    ond ao en Foddoschobbkurs belega sodde needichschd

    Auf Inschdagramm sodde ebbes macha

    ond meh Gedichd schreiba sodde ao

    Vogelfudder sodde kaufa

    Kurzärmeliche Hemda fir dr Sommer sodde no

    a baar han

    Dr Käller aufräuma sodde

    Gugga sodde, ob em Flusasieb von dr Waschmaschien

    ao wirglich Flusa dren send

    Abrazzo sodde ao dringend kaufa wäga dem Tobf,

    der wo mr neilich abrennd isch …

    Überlega sodde, ob i mai alde Geig vrkauf oder doch no

    nach ma neie Boga gugg

    Mein alda Wasserkocher zom Wärdschdoff

    brenga sodde

    Meine Vrsicherungsrächnunga endlich eireicha sodde

    Meh an d’ frische Luffd sodde generäll

    ond xender leba ao

    Endlich d’ Neijohrsboschd erlediga sodde

    ond wie emmer ao no Sondermarga drfier kaufa

    A baar neie Kullimiena sodde han

    Gugga sodde, wo i jeddsd mai Sidol hergrieg,

    nachdems dr Edeka oifach ogfragd außem Sordimend

    gnomma hadd

    Em obera Nachber sodde gelegendlich ao no saga,

    dasser abends ned emmer sei Dier so zubaddscha soll

    Dringend bälder ens Bedd sodde

    Meh Schbord macha sodde

    Imeils ausmischda sodde

    A baar Pins ond Puks ond Passwörder

    auswendig lerna sodde

    Meine Schdabbl aufräuma sodde

    Meine Bicher ordna sodde

    Uff d’ Schbarkass sodde

    Dr Rolladagurd repariera lassa sodde

    Meine alde Vedder bsucha sodde

    Mei Bäsle en England bsucha sodde

    ond, ond, ond – bloß wann?

    Ihr glaobed gar ned, was i älles sodd.

    Hans-Joachim Schneider

    Dämm’rung um da „Schwammaroa"

    Zag und schinant steigt d’ Neab’lfrau

    nab i’s Schilf und senkt da Schleier

    und bald isch’s letschte Sunnafeuer,

    g’schluckt vum fahla Dämmergrau.

    D’ Eschach, stur, rauscht um da Tann, –

    glitz’ret no, bricht älle Farba;

    koboldige Feuergarba

    zauberet da Wald in Bann.

    Wund’rle, hoamlich und bluatleear,

    senkt sich da Obed, neab’lschwear.

    Da Birnbergwald, - wia an Walhai

    zieht ’s letschte Hell und Duschter nei’ –

    tieaf in si’n bucklig-hohla Roa …

    Neab’lfetza nufzuas steiget,

    d’ Vögele, die letschta, schweiget,

    blos d’ Birnbergkatz’ wacht ganz alloa …

    „Schwammaroa (Gewann-Name: Schwammenrain) ist ein raingestaffelter Wiesenhügel an der Eschach bei Dunningen, dem Birnberg gegenüber, dessen abgegangene Burg mit ihrem – von einem Untier bewachten „Silberschatz – sagenumwoben ist.

    Jürgen Christner

    Em Paradies

    Wär’s Paradies em Ländle g’wäe’

    nô hätts koin Sündâfall net gäe’!

    Dr Adam hätt diâ Äpfel g’schüttlet

    ond – wenn se drondernei au krittlet

    â bissle Obacht geâbe’ soll er –

    hätt’s d’ Eva mit em Äpf’lroller

    eigsammlet, en ân g’schickte’, nette’

    vom Adam g’flochtne’ Weide’krette’.

    Ond frôgt dr Herrgott: „Hôsch vergesse’,

    du sollscht doch vo deâm Boom nix esse’!"

    Dr Adam druff: „Des wôiß i schau,

    i kô halt nix vrkomme’ lau,

    dromm han i denkt, des moscht i jetzt;

    vom Trenke’

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