Karriere oder Liebe?: Der Bergpfarrer 297 – Heimatroman
Von Toni Waidacher
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Über dieses E-Book
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.
Claus Winter sah die ältere Dame, die vor ihm stand, erschrocken an. »Gnädige Frau, ich bin entsetzt!«, versicherte der Direktor des Luxushotels ›Ransingerhof‹. »Bei uns ist noch niemals ein Gast bestohlen worden. Ich werde sofort die Polizei verständigen.« Luise Gräfin von Reimersbach nickte. »Tun Sie das«, entgegnete die adlige Dame. Winter warf der zweiten anwesenden Frau einen bedeutsamen Blick zu. Sylvia Meisner reagierte sofort. »Bitte, setzen Sie sich doch«, wandte die Hausdame sich an die Gräfin. »Kann ich Ihnen etwas bringen lassen? Einen Kaffee vielleicht? Oder ein Glas Champagner?« Luise von Reimersbach winkte ab. »Bloß keinen Kaffee«, schüttelte sie den Kopf. »Ich bin ohnehin schon aufgeregt genug.« Die grauhaarige, elegant gekleidete Dame lächelte.
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Buchvorschau
Karriere oder Liebe? - Toni Waidacher
Der Bergpfarrer
– 297 –
Karriere oder Liebe?
Thorsten muss sich entscheiden
Toni Waidacher
Claus Winter sah die ältere Dame, die vor ihm stand, erschrocken an.
»Gnädige Frau, ich bin entsetzt!«, versicherte der Direktor des Luxushotels ›Ransingerhof‹. »Bei uns ist noch niemals ein Gast bestohlen worden. Ich werde sofort die Polizei verständigen.«
Luise Gräfin von Reimersbach nickte.
»Tun Sie das«, entgegnete die adlige Dame.
Winter warf der zweiten anwesenden Frau einen bedeutsamen Blick zu. Sylvia Meisner reagierte sofort.
»Bitte, setzen Sie sich doch«, wandte die Hausdame sich an die Gräfin. »Kann ich Ihnen etwas bringen lassen? Einen Kaffee vielleicht? Oder ein Glas Champagner?«
Luise von Reimersbach winkte ab.
»Bloß keinen Kaffee«, schüttelte sie den Kopf. »Ich bin ohnehin schon aufgeregt genug.«
Die grauhaarige, elegant gekleidete Dame lächelte.
»Aber ein Glas Champagner wäre ganz reizend«, setzte sie hinzu.
»Kommt sofort«, nickte Sylvia und griff zu ihrem Mobiltelefon.
Alle führenden Angestellten waren damit ausgestattet.
Claus Winter hatte inzwischen die Polizeistation in St. Johann alarmiert. Max Trenker traf zehn Minuten später im Hotel ein. Der Direktor empfing ihn in der Halle.
»Max, gut dass du da bist!«, empfing Winter den Bruder des Bergpfarrers.
Der Polizist runzelte die Stirn.
»Sag’ mal, wird das jetzt zur Dauereinrichtung bei euch?«, wollte er wissen. »Das ist jetzt der vierte Diebstahl innerhalb von einer Woche.«
»Nicht so laut!«
Der Hoteldirektor blickte sich besorgt um. In der Halle herrschte reger Betrieb. Gäste kamen an oder reisten ab, andere saßen in der bequemen Sitzecke und unterhielten sich, auf der andern Seite waren Geschäftsleute in ihre Laptops und Netbooks vertieft. Dort war der Bereich, wo sie ungestört den W-Lan-Service des ›Ransingerhofes‹ nutzen und arbeiten konnten. Alle schienen derart beschäftigt zu sein, dass sie die Ankunft des Polizeibeamten überhaupt nicht registrierten.
»Was fehlt denn diesmal?«, fragte Max, als sie nach oben fuhren, zur Suite der Adligen.
»Gräfin Reimersbach vermisst ein goldenes Armband, das mit Diamanten besetzt ist.«
Max schüttelte den Kopf.
»Gold mit Diamanten? Furchtbar, was manche Leut’ für einen Geschmack haben. Wenn’s wenigstens Silber gewesen wär’ …«
Er zuckte die Schultern.
»Was ist es denn wert?«
»Keine Ahnung«, antwortete Winter. »Es handelt sich um ein Familienerbstück. Aber das ist momentan auch zweitrangig. Alleine die Tatsache, dass in unserem Haus schon wieder etwas gestohlen wurde, ist ein Skandal. Nicht auszudenken, wenn die anderen Gäste davon etwas mitbekommen!«
Sie traten aus dem Lift und gingen über den mit einem dicken Teppichboden, der jedes Geräusch schluckte, ausgelegten Flur. Claus Winter holte tief Luft und klopfte an die Tür.
»Aha, die Staatsgewalt«, begrüßte Gräfin Luise den Polizisten. »Sie wollen mir also mein Schmuckstück wieder beschaffen.«
Max Trenker deutete eine Verbeugung an.
»Wenn es in meiner Macht steht«, antwortete er. »Dazu müssten Sie mir allerdings ein paar Fragen beantworten. Doch zuvor möcht’ ich mich vorstellen: Max Trenker, Polizeistation St. Johann.«
Die Gräfin reichte ihm die Hand.
»Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen«, sagte sie lächelnd und deutete einladend auf einen Sessel. »Nehmen Sie Platz. Ein Glas Champagner?«
»Besser net«, schüttelte Max den Kopf.
Er hatte sich gesetzt und einen Notizblock aus der Tasche seiner Uniformjacke gezogen.
»Sie wissen ja, im Dienst niemals! Aber ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir das Armband beschreiben könnten.«
Gräfin Luise nickte der Hausdame zu. Sylvia schenkte ihr nach. Selbstverständlich hatte sie nicht nur ein Glas Champagner kommen lassen, sondern gleich eine ganze Flasche.
»Ich kann es Ihnen nicht nur beschreiben«, antwortete die alte Dame, nachdem sie getrunken hatte. »Ich kann es Ihnen sogar zeigen.«
Max schaute erstaunt auf.
»Wie bitte …?«
Luise von Reimersbach winkte ab.
»Sekunde«, sagte sie und ging in das Zimmer nebenan.
Gleich darauf kam sie mit einem Schmuckkoffer wieder zurück und entnahm ihm ein kleines schwarzes Lederalbum.
»So, hier ist es.«
Sie reichte Max das Album, und der Bruder des Bergpfarrers schaute auf ein Foto, auf dem ein goldenes Armband zu sehen war. Es lag auf einem grünen Samttuch, die Diamanten, zwölf an der Zahl, jeweils in ein kleines Herz gefasst, waren gut zu sehen.
»Mir wurde vor einigen Jahren einmal ein Kollier gestohlen«, erzählte Luise von Reimersbach. »Auch in einem Hotel. Seitdem reise ich nie, ohne Fotos der Schmuckstücke dabeizuhaben, die ich mitnehme. Das erleichtert die Arbeit der Polizei, und die Versicherung ist von dieser Praxis auch ganz angetan.«
»In der Tat, gnädige Frau«, nickte Max. »Sehr umsichtig. Ich wünschte, mehr Leut’ würden so weit vorausschauen.«
Die Gräfin trank erneut einen Schluck und setzte das Glas behutsam ab.
»Nun ja, man rechnet ja nicht unbedingt damit, in so einem Hotel wie diesem ausgeraubt zu werden«, bemerkte sie.
Claus Winter, in dessen Richtung sie den Satz gesagt hatte, lief rot an.
»Es tut mir auch unendlich leid!«, versicherte er.
»Ich werd’ alles daran setzen, damit Sie Ihren Schmuck zurückbekommen«, versprach Max und sprang dem Hoteldirektor damit bei.
»Tu alles, damit das aufhört!«, beschwor Winter den Beamten, als der sich eine gute Stunde später verabschiedete. »Wenn Frau Vangaalen davon erfährt, bin ich meinen Job los!«
Max hatte aber noch die Ankunft der kriminaltechnischen Untersuchungsbeamten abgewartet, die die Suite der Gräfin auf Spuren untersuchten. Das Ergebnis würden sie ihm später mitteilen. Rätselhaft war, genau wie bei den anderen Diebstählen, dass es keine Einbruchsspuren gab. Es schien, als sei der Dieb in waghalsigen Aktionen jeweils von außen über die Balkone eingestiegen.
Hoffentlich weiß Sebastian einen Rat, dachte Max, als er nach St. Johann zurückfuhr – gerade noch rechtzeitig zum Mittagessen …
*
»Der vierte Diebstahl?«
Sebastian Trenker schüttelte den Kopf.
»Hast’ denn schon einen Verdacht?«
»Nein«, erwiderte sein Bruder. »Freilich hab’ ich die Gästeliste durchgesehen und über die einzelnen Personen Erkundigungen eingezogen – zumindest, so weit es mir möglich war. Schon beim ersten Mal, als die teure Uhr aus der Suite des Schauspielers verschwunden war. Aber da war nix, was jemanden verdächtig erscheinen ließ. Ich hab’ sogar überprüfen lassen, ob der Filmstar vielleicht in Geldnöten steckt und die Uhr selbst verschwinden lassen hat, aber auch da Fehlanzeige.«
»Na, in diesem Fall dürfte der Dieb es schwer haben, sie zu Bargeld zu machen«, meinte der Bergpfarrer. »Solche wertvollen Uhren werden beim Kauf registriert, da traut sich net einmal ein Hehler ran, und jeder Uhrmacher, jeder Juwelier kann, anhand der Registrierungsnummer, sofort feststellen, ob die ihm zum Verkauf angebotene Uhr Eigentum des Verkäufers oder gestohlen ist.«
Max hatte sich noch einmal aus den Schüsseln bedient. Trotz des Ärgers mit dem Hoteldieb war ihm der Appetit nicht vergangen – zumal es eines seiner Lieblingsgerichte gab. Sophie Tappert hatte ein leckeres Hühnerfrikassee aufgetischt, in dem sich, neben dem gekochten Huhn, auch frische Gemüse, ein paar Schwammerln und eine Handvoll Krebse befanden. Die Sauce war mit Zitronensaft pikant abgeschmeckt und mit einer Mischung aus Sahne und Eigelb gebunden worden. Dazu gab es Butterreis und Salat aus dem Garten des Pfarrhauses.
»Der Claus ist verständlicherweise sehr besorgt«, fuhr der Polizist fort. »Net nur, dass die