Doma Vaquera mit einem Exkurs über Working Equitation: Working Equitation und Doma Vaquera — klassisches reiten lernen
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Über dieses E-Book
Doch wie genau kann diese Reitweise gelernt werden, welche zu heutigen Zeiten immer neue Begeisterung und dementsprechend immer mehr Interessenten findet? Welche Pferderassen eigenen sich besonders gut für die durchaus schwere Arbeit und welcher Ausdruck ist wirklich der richtige? Lohnt es sich, einen traditionellen Doma Vaquera-Sattel zu kaufen, und welche Regeln gilt es, bei einem Turnier zu beachten?
Der Inhalt des Buchs ist folgender:
- Geschichtliche Hintergründe
- Doma Vaquera – die traditionelle Reittechnik
- Das passende Pferd
- Die Ausrüstung
- Turniere und Veranstaltungen
- Exkurs: Working Equitation
Dieses Buch ist für all diejenigen geschrieben, die Interesse daran finden, diese alte Arbeitsreitweise wieder neu aufleben zu lassen. Allerdings kann dies einige Fragen aufwerfen und besonders junge Reiter, die sich in diese Technik regelrecht verliebt haben, bleiben oftmals verzweifelt zurück.
Damit genau dies nicht geschieht, soll dieses Buch alle nötigen Fragen beantworten und dazu ermutigen, sich in diese faszinierende Welt hineinzustürzen.
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Rezensionen für Doma Vaquera mit einem Exkurs über Working Equitation
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Buchvorschau
Doma Vaquera mit einem Exkurs über Working Equitation - Pferde Kompaktwissen
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Einführung
Geschichtliche Hintergründe
Doma Vaquera – die traditionelle Reittechnik
Das Pferd
Idealer Körperbau
Pferderassen
Die Ausrüstung
Die Ausrüstung des Pferdes
Turniere und Veranstaltungen
Exkurs: Working Equitation
Schlusswort
Quellenverzeichnis
Einführung
Doma Vaquera ist eine der traditionellsten Reittechniken, die sich in der Geschichte des Reitens gebildet haben. Aus dem südspanischen Andalusien stammend, stellt diese spezielle Reitweise eine anspruchsvolle und dennoch harmonische Reittechnik dar, welche eine ganz besondere Verbindung zwischen Mensch und Pferd mit sich bringt. Aus diesem Bündnis zwischen Reiter und Pferd ist eine der schönsten Disziplinen in Europa entstanden, bei der mit nur einer Hand geritten wird, während die andere Hand eine drei Meter lange Holzstange hält, um mit dieser spielerisch Hindernisse in Form einer Choreografie darzustellen. Ursprünglich als Ersatz zum Hirtenhund im hoch gelegenen Andalusien, dessen Ebenen und Hügel nur schwer zu Fuß zu überwinden sind, wird besagte Holzstange nun nicht mehr dazu verwendet, Schafe zu treiben oder Jungtiere von ihrer Gruppe zu trennen beziehungsweise auch wieder einzufangen, sondern vielmehr ist aus dieser traditionellen Technik eine Disziplin voller Kontrolle, aber vor allem voller Vertrauen zwischen Mensch und Tier geworden, welche heute auch immer noch mit viel Stolz in großen und bekannten Turnieren gezeigt wird.
Einhändig zu reiten – und dies in den meisten Fällen mit der nicht dominanten Hand, da die Garrocha und damit also die Holzstange traditionell in der rechten Hand gehalten wird – ist selbst für erfahrene Experten teilweise sehr schwierig. Es braucht daher eben nicht nur das Vertrauen auf das eigene Können und auch ein gutes Maß an Selbstbewusstsein, sondern es braucht vor allem eine ausgeprägte Verbindung zwischen dem Reiter und seinem Pferd. In unserer heutigen Zeit ist die Doma Vaquera daher zu einer Disziplinübung geworden, in der gezeigt werden kann, welche Kontrolle ein Reiter über sein Pferd wirklich hat und ob sein Reittier ihm bedingungslos bei jeder Bewegung folgt.
Die Frage, ob diese besondere Reitweise wirklich das Richtige für das Pferd ist, sollte sich dementsprechend jeder besonnene Reiter noch vor dem ersten Training oder vor der Bekanntmachung mit einer Garrocha stellen. Nicht jedes Reittier ist dafür gemacht, besonders elegant Hürden und Hindernisse zu überwinden. Mittlerweile gleicht die eigentliche Kür der Doma Vaquera mehr einem Tanz als dem, was sie eigentlich einmal war. Verändert hat sich dementsprechend auch der Aspekt, dass eben nicht mehr beinahe jedes Pferd für diese Arbeit genutzt werden kann. Es muss auf die Rasse sowie auf die eigentlichen Charakteristiken des Tieres geachtet werden.
Aus der ursprünglichen Arbeitsreitweise ist um 1987 eine offizielle Turnierdisziplin geworden. Verlangt wird ein besonders fliegender Wechsel zwischen Schritt und Galopp, in welchem Elemente der starken Beschleunigung mit schnellen Stopps, Tempowechsel und Rückwärtsrichten, Seitenwände und Vaquera-Wendungen gezeigt werden. Es ist damit zu einem Turnierreiten geworden, welches nahezu einem choreografischen Tanz gleicht, weshalb das Pferd von vielen Reitern auch mehr als Tanzpartner angesehen wird, statt als Reit- oder gar Nutztier. Unter anderem ist die Doma Vaquera damit auch eine sehr anspruchsvolle Reitweise, welche nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte.
Durch den choreografischen Anteil dieser Disziplin geht es oftmals für beide Seiten darum, die richtigen Schritte auswendig zu lernen und dann natürlich auch gekonnt wiederzugeben. Ein Tanz muss einstudiert werden. Allein deswegen ist auch nicht jedes Pferd für die anspruchsvolle Reittechnik gemacht. In der eigentlichen Arbeitsreitweise brauchte es nicht das Auswendiglernen beziehungs-weise das Wiedergeben von besonderen Schritten oder einen auf den Punkt genauen Wechsel zwischen Schritt und Galopp. Stattdessen kam es zu unvorhersehbaren Situationen, wann immer sich ein Tier von der getrennt hat oder wenn ein unvorhergesehener Wetterwechsel auftrat und die Herden damit weiter getrieben werden mussten. Dennoch ist nicht nur der Kür-Anteil
anspruchsvoll, sondern es gibt noch viele weitere Faktoren, welche die Reitweise zu einer ganz besonderen Technik machen, bei der auch ein Profi zugeben muss, dass das eine oder andere Problem auftreten kann.
Der Reitsport an sich ist ein durchaus gefährlicher Sport, in dem es zu unschönen Verletzungen kommen kann, denn letztendlich balanciert ein Reiter sein Gewicht auf einem wilden, mehrere einhundert Kilogramm schweren Tier, welches weiterhin einen eigenen Willen hat und damit zu jeder Zeit auch beispielsweise auf die Hinterbeine steigen könnte. Dazu kommt, dass besonders Pferde gegenüber lauten Geräuschen und damit auch gegenüber Musik beispielsweise, welche bei choreografischen Küren oftmals abgespielt wird, besonders empfindlich sind. Das gesamte Vertrauen des Reiters liegt auf dem Rücken eines gebändigten Tiers, welches es unter Kontrolle zu halten gilt. Das richtige Reiterequipment ist daher beispielsweise genauso wichtig wie die sichere und aufgebaute Verbindung zwischen Reiter und Gefährt. Zu Verletzungen kann es dennoch zu jeder Zeit kommen, auch wenn sich beide Hände an den Zügeln befinden sollten. Dies ist bei dieser speziellen Reittechnik allerdings nicht der Fall. Die Doma Vaquera braucht neben Reiter und Pferd noch ein weiteres Hilfsmittel. Daher können bei dieser anspruchsvollen Reitweise nicht beide Hände an den Zügeln gelassen werden.
Stattdessen wird in der rechten Hand traditionell die Garrocha gehalten, mit welcher in sandigen Boden gestochen werden kann, um dessen Mittelpunkt das Reitpferd in einer choreografischen Kür herumgeführt werden muss. Im vollen Galopp, auch wenn bei einer solch engen Drehung um die Garrocha herum meist auf Schritttempo hinuntergegangen wird, bedeutet dies unter anderem, dass eben nicht nur ein zusätzliches Gewicht in Form der Holzstange in einer Hand liegt – welche auch nicht zusammengeklappt oder verkleinert werden kann, wodurch ein unweigerliches Hindernis auch für den Reiter entsteht –, sondern es bedeutet auch, dass sich mehr auf die Beinarbeit und damit auf die Gewichtsverlagerung verlassen werden muss.
Die Doma Vaquera sollte damit also besonders langsam angegangen werden, da sich das Pferd auch erst einmal mit der Garrocha bekannt machen muss, welche für das Tier ein fremdes Objekt darstellt. Es braucht dementsprechend eine ganz besondere Gewöhnungsphase, da besagte Garrocha neben dem eigentlichen Reiter ein ständiger Begleiter sein wird. Sich direkt von Anfang an genügend Zeit für die Gewöhnung an neue Objekte und damit auch die neue Ausrüstung zu nehmen, kann daher im späteren Verlauf des Trainings einige große Vorsprünge erzielen.
Dieses Buch soll einen Einblick in die komplexe und dennoch faszinierende Reitweise der Doma Vaquera geben und damit besonders denjenigen helfen, die selbst nach einer Einstiegsmöglichkeit in diesen Bereich voller Vertrauen und Leidenschaft suchen. Mit den richtigen Hilfeleistungen und einigen Tipps ist dies schließlich für absolut jeden Reiter möglich. Es muss lediglich das richtige Pferd gefunden werden, es ist aber ebenfalls möglich, dass es auch der eigene jahrelange Freund und Vierbeiner in dieses schwierige Feld der Dressur schafft. Wie genau dies funktioniert und wie am besten eine perfekte Verbindung zwischen Reiter und Pferd aufgebaut wird, soll nun besprochen werden.
Geschichtliche Hintergründe
Die Doma Vaquera war nicht immer eine Disziplin bei Turnieren, in der in grazilen Bewegungen vom Reiter gezeigt werden kann, wie sehr er naturbezogenen Hindernissen trotzen kann, oder in der mit gymnastischen Choreografien das Publikum beeindruckt wird, indem das Pferd beschmückt wird, damit es sich von seiner besten Seite zeigen kann. Stattdessen war es eine Arbeitsreitweise, die den Hirten vor mehr als dreihundert Jahren ihren Alltag erleichterte und dementsprechend alles andere als choreografisch und tänzerisch war. Der Arbeitsalltag war hart und lang, sowohl für den Reiter als auch für sein Gefährt.
Ihre Geschichte bezieht diese berühmte Arbeitsreitweise, aus der letztendlich das Westernreiten entstammt, in Spanien. Um das