Handbuch Pferde verladen: Wie Sie Ihr Pferd sicher verladen und transportieren
Von Linda Weritz
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Buchvorschau
Handbuch Pferde verladen - Linda Weritz
WIE EMPFINDEN PFERDE ES, TRANSPORTIERT ZU WERDEN?
(Foto: Holger Schupp)
Pferdetransport ist keine neue Erfindung, bereits vor 3 500 Jahren wurden Pferde in Schiffen auf See transportiert. Dafür wurden sie entweder unter Deck in Boxen oder an Deck, in Schlingen gehängt, befördert. Schon damals wurde berichtet, dass der Transport für die Pferde stressig und belastend war. Vor allem bei den Pferden, die unter Deck befördert wurden, gab es eine hohe Sterblichkeitsrate. Jene, die an Deck an der frischen Luft transportiert wurden, hatten bessere Überlebenschancen.
Der amerikanische General William Carter war wohl der Erste, der eine Studie zum Transport von Pferden anfertigte. Seine Aufgabe im frühen 19. Jahrhundert war es, Pferde per Schiff zu den Philippinen zu befördern. Er experimentierte mit verschiedenen Anbindetechniken und seine Erkenntnisse trugen dazu bei, dass Pferde während des Transportes auf dem Schiff nicht mehr in Schlingen gehalten wurden.
Mehr als eine halbe Million Pferdetransporte werden heute pro Jahr in Deutschland durchgeführt. Hierbei handelt es sich überwiegend um Transporte von Sportpferden, die auf Turnieren oder bei Rennen starten. Etwa ein Drittel der zu transportierenden Pferde können als nicht verladefromm beschrieben werden. Sie bekommen Angst, bis hin zu richtiger Panik, wenn es um das Verladen und/oder Transportieren geht. Aber auch für verladefromme Pferde, die anstandslos auf den Hänger gehen und sich zu einem ungewissen Ziel transportieren lassen, gilt, dass die Anforderungen und Belastungen der Hängerfahrt auch durch die Gewöhnung nicht ausnahmslos ausgeschaltet sind.
Gerade für Sportpferde, von denen Spitzenleistungen erwartet werden, ist es nach einem Transport nicht so leicht, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.
Eine pferdegerechte Vorbereitung ist für das Pferd sehr wichtig, um unnötigen Transportstress von vorneherein so gering wie möglich zu halten. Und natürlich sind die Fahrtdauer, der Komfort während des Transportes und nicht zuletzt die Fahrweise wichtige Punkte, die den Fahrstress positiv oder negativ beeinflussen.
(Foto: Holger Schupp)
Pferden sieht man ihre Angst nicht unbedingt an und nicht jedes Weiß
im Auge deutet gleich auf Angst hin!
Sinnesleistungen des Pferdes
Pferde sind ein evolutionärer Erfolg. Seit etwa 55 Millionen Jahren leben sie in unterschiedlichen Erscheinungsformen auf der Erde. Dies ist ihren feinen Sinnesorganen geschuldet, die es dem sozial lebenden Beutetier Pferd erlauben, jede kleine Veränderung seiner Umwelt wahrzunehmen. Wenn wir uns für die Gründe interessieren, warum sich unser Pferd bisher nicht verladen lässt, können wir sein Weltbild, gebildet aus den Sinneseindrücken, die ihm seine hervorragenden Wahrnehmungsfähigkeiten ermöglichen, nicht außer Acht lassen.
DAS SEHVERMÖGEN
Die Augen des Pferdes gehören zu den größten des Tierreichs. Als ehemaliger Steppenbewohner hat das Pferd eine hervorragende Fernsicht und nimmt Gegenstände wahr, die bis zu 1 500 Metern entfernt sind und überblickt dabei ein weites Panorama, gleichzeitig aber ebenfalls den Bereich direkt vor ihm, wo es seine Hufe hinsetzt und Futter findet.
Das weite Gesichtsfeld des Pferdes ergibt sich durch die Größe und Positionierung seiner Augäpfel. Das jeweilige Sichtfeld eines Auges beträgt in der Regel etwa 180 Grad. Beide Sichtfelder überlappen bis höchstens 70 Grad zu dem binokularen Sichtfeld, das dem Pferd dreidimensionales Sehen erlaubt und damit auch die immens wichtige Möglichkeit gibt, Entfernungen exakt abschätzen zu können. Dies ist besonders wichtig, wenn es lernen soll, vertrauensvoll auf die Klappe oder Rampe des Anhängers zu steigen.
Der weitaus größere Sehbereich des Pferdes besteht aus den beiden monokularen Sichtfeldern, die ihm keine Tiefenschärfe erlauben und somit das Abschätzen der Tiefe von zum Beispiel einer Pfütze schwierig bis unmöglich machen.
Durch das Tapetum Lucidum, eine fibroelastische Schicht, die hinter der Retina das Augeninnere auskleidet, haben Pferde die Möglichkeit, auch bei Dunkelheit gut zu sehen. Das Tapetum Lucidum reflektiert Licht auf die Netzhaut, weshalb Pferde bei Dämmerung im Vergleich zum Menschen noch relativ gut sehen können. Der Nachteil dieser Eigenschaft ist, dass sie durch die erhöhte Lichtempfindlichkeit auch schneller geblendet sind und daher in kontrastreichen Hell- Dunkel-Situationen Schwierigkeiten haben, sich schnell zu adaptieren.
Pferde sind deshalb noch keine nachtaktiven Tiere, sind aber in der freien Wildbahn in der Morgen- und Abenddämmerung besonders rege.
DIE WAHRNEHMUNG VON SCHWINGUNGEN
Es wird allgemein angenommen, dass Pferde durch die Tasthaare am Maul und die Hufe Schwingungsenergie aufnehmen. Da sie über geeignete, schnell adaptierende Mechanorezeptoren verfügen, spüren sie Erdbeben und Erdbewegungen, die für uns Menschen nicht fühlbar sind.
Pferde können auch besser als wir Menschen zwischen Geräuschen unterschiedlicher Lautstärke unterscheiden.
Der menschliche Hörbereich liegt zwischen 20 Hz und circa 20 kHz. Pferde hören Geräusche zwischen 60 Hz und circa 33,5 kHz. Sie hören also auch sehr hohe Töne im Ultraschallbereich und reagieren auf Töne, die aus einer Entfernung von bis zu 4 400 Metern erklingen. Über die Ohren nehmen sie die niedrigen Frequenzen, die wir hören, nicht auf, diese nehmen sie aber unter Umständen in den Hufen wahr.
Am besten hört das Pferd im Bereich zwischen 2 und 5 kHz. In diesen Bereich fallen die meisten Lautäußerungen des Pferdes und des Menschen.
Auf ein unbekanntes Geräusch hin kann man beim Pferd eine je nach Interesse abgestufte Reaktion feststellen. Zuerst wendet es der Geräuschquelle ein Ohr zu, dann beide, danach dreht es den Kopf in die Richtung und schließlich den gesamten Körper. So sind die Ohren des Pferdes nicht nur unabhängig und in alle Richtungen flexible Geräuschwahrnehmer, sondern haben aufgrund ihrer Beweglichkeit über die lange Entwicklungsgeschichte auch vielfältige kommunikative Funktionen erhalten, die in ihrer Aussagekraft sowohl für Artgenossen als auch Menschen sehr aufschlussreich sein können.
(Foto: www.fotolia.com/SybilleMohn)
Angenehme Berührungen – auch die von uns erzeugten – regen die Ausschüttung von Wohlfühlhormonen an.
RIECHEN, SCHMECKEN UND FÜHLEN
Da der Geruchssinn des Menschen vergleichsweise schwach ausgeprägt ist, neigen wir dazu, seine Bedeutung zu unterschätzen. Doch auch mit unserem recht begrenzten Geruchssinn können wir feststellen, wie „geschmacklos" das Essen wird, wenn wir einen Schnupfen haben. Bei Pferden liegt über der hinteren Nasenhöhle das Siebbeinlabyrinth, ein vielfach gefalteter Bereich, der durch seine komplexe Struktur ein Vielfaches der Riechleistung erlaubt, die uns Menschen möglich ist. Aufgrund ihrer empfindlichen Nasen ist davon auszugehen, dass Pferde ungern in Anhänger einsteigen, die für sie eine olfaktorische Zumutung darstellen. Hierzu gehören mit Sicherheit Hänger, in denen Schweine oder Benzin transportiert werden und unter Umständen auch ganz neue Hänger, deren Plastik- oder Kunststoffteile noch ausdünsten.
Beachtenswert in diesem Zusammenhang ist auch, dass bestimmte Gerüche bei Pferden, genauso wie bei Menschen, die dazugehörigen Erinnerungen wachrufen können.
Obwohl die Haut kein Einzelorgan zur sinnlichen Erfahrung eines bestimmten Umweltmerkmals ist, ist sie ein höchst wichtiges sensorisches Gebilde. Das Pferd ist an verschiedenen Körperteilen unterschiedlich empfindlich, die Sensibilität hängt von der Dicke des Fells, der Haut und der Anzahl der Rezeptoren in der Haut ab. Spezielle Rezeptoren reagieren auf Hitze, Kälte, Berührung, Druck, Vibration und Schmerz. Die Tasthaare am Maul und die langen Haare um die Augen herum sind besonders empfindlich. Auch der Hals, Widerrist, die Schultern, der Kronrand und die Flanken sind mit besonders vielen reizempfindlichen Nerven ausgestattet.
Eine Stimulierung der Haut erlaubt nicht nur Information über die spezielle sensorische Modalität, sie kann auch einen Erregungszustand eines Individuums verändern. Sanftes Streicheln, besonders am Widerrist und am Mähnenkamm, verlangsamt den Herzschlag und sorgt dafür, dass körpereigene, beruhigende Substanzen ausgeschüttet werden. Ein Grund, warum befreundete Pferde gern gegenseitig Fellpflege betreiben und wichtig für uns, die wir dem Pferd das Einsteigen in den Hänger so angenehm wie möglich gestalten möchten.
Allgemein kann man festhalten, dass die Bedeutung, die Berührungen für die Kommunikation mit dem Pferd haben, nicht unterschätzt werden sollte, leider aber weitgehend wissenschaftlich unerforschtes Terrain ist.
So erlebt Ihr Pferd den Transport
Fast jedes Pferd wird im Laufe seines Lebens einmal transportiert. Es kann nicht genug betont werden, welche immense Vertrauensleistung es für uns erbringt, wenn es in den Hänger steigt. Dafür gibt es vielfältige Gründe: Für die meisten Pferde sind die Hänger, in denen sie transportiert werden sollen, gerade groß genug. Erst langsam, aber sicher wird dem Trend zu größeren Pferden mit dem Trend zu größeren Anhängern Folge geleistet. Aber viele Pferde stehen eng zwischen der vorderen und hinteren Stange gequetscht. Im Fall einer scharfen Bremsung durch das Zugfahrzeug, müssen sie blitzschnell reagieren, um einen Kopfstoß gegen die vordere Hängerwand zu verhindern, sofern sie ihm durch Verlagerung der Balance auf die Hinterbeine überhaupt ausweichen können.
Des Weiteren sind der optische Überblick und demzufolge die Kontrolle des Umfelds und der möglichen Reaktionen darauf in der Enge und Dunkelheit des Anhängers behindert. Das Pferd gibt seine Möglichkeit zur Kontrolle der Situation und jeglicher Fluchtmöglichkeit beim Einsteigen in den Hänger ab. Und das, obwohl es nicht weiß, wo die Reise hingehen wird und wie lange sie dauert. Nicht umsonst haben viele importierte Pferde ein Verladeproblem, weil sie den weiten Weg, den sie im Hänger zugebracht haben, oft schwerlich vergessen können und verständlicherweise kein Bedürfnis haben, wieder tagelang in ihm zuzubringen. Aber natürlich können auch diese Pferde wieder Vertrauen bekommen und lernen, dass nicht jede Fahrt zu einer solchen Geduldsprobe oder gar Strapaze ausarten muss.
(Foto: Holger Schupp)
Der Idealfall: Das Verladen wird von Kindesbeinen an als Normalität etabliert.
Je nach Hängermodell kann die Fahrt mehr oder weniger laut und ungemütlich ausfallen. Hänger, die einen Planenaufsatz haben, sind durch den Fahrtwind und wenn sie an Ästen vorbeischeuern besonders laut und dies kann als sehr beängstigend empfunden werden. Ferner gibt es in puncto Bodenbeschaffenheit und Fahrwerk große Unterschiede, die von jedem Pferd wieder ganz unterschiedlich empfunden werden. Auch ein Artgenosse kann als beruhigend, neutral oder als zusätzlicher Stress empfunden werden. Und natürlich spielt die generelle Geräuschkulisse eine Rolle.
Man kann beschaulich über Land fahren oder im Gegensatz dazu in einem Autobahntunnel im Stau stehen, in dem LKW Luft ablassen, gehupt wird und die Abgasemissionen das Pferd und sein Wohlbefinden zusätzlich beeinflussen. Wählen Sie die ersten Fahrtrouten so, dass Staus, Tunnel und serpentinenartige Straßen umgangen werden. Je entspannter Ihr Pferd die Fahrt erlebt und assoziiert, desto lieber wird es beim nächsten Mal einsteigen.
Wie verhindert man, dass das Pferd freudig einsteigt?
Die Weichen für erfolgreiches Verladen werden unter Umständen schon sehr früh gelegt, wenn es mit der Mutterstute in der Fohlenrosse zum Hengst geht. Genauso verhält es sich für die verschiedenen Gründe, die Pferde davon abhalten, vertrauensvoll oder sogar gelassen in den Hänger zu steigen.
Wenn Pferde durch unsachgemäßes Handling oder unangenehme Erfahrungen generell wenig Vertrauen zum Menschen haben, sind sie schwieriger davon zu überzeugen, auf den Hänger zu gehen. Eine gute Kinderstube und eine sorgfältige, liebevoll-konsequente Erziehung erhalten das Urvertrauen des Pferdes und bilden damit eine gute Basis für weitere erfolgreiche Lernerfahrungen.
Manche Pferde werden als Jungtiere in Hänger hineingetrieben, zuweilen sogar mithilfe von Schmerzandrohung oder reeller Schmerzerfahrung, wodurch die Aktivierung von Stresshormonen im jugendlichen Pferdekörper ausgelöst wird. So können schon früh auf den Hänger bezogene Angst- oder sogar Panikreaktionen im neuronalen Netzwerk des Pferdegedächtnisses festgeschrieben werden.
Wenn der allererste Transport zur Klinik unter Umständen mit Schmerzerfahrungen bei der Hin- oder Rückfahrt durch zum Beispiel Kastration oder Kolik verknüpft ist, kann sich dies ebenfalls äußerst negativ auf