Das Schwert des Erich von Belden
Von Alfred Bekker
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Erich war gerade im Begriff, seinen Beidhänder noch am Sattel zu befestigen, als Bartelsen und sein Begleiter das Stalltor passierten.
"Erich von Belden?", fragte Bartelsen und versuchte seinem Auftreten – ganz gegen seine eigentliche Natur – einen energischen Habitus zu geben.
"Kommt drauf an für wen", sagte Erich.
"Für Heinrich Heusenbrink, der sich Sorgen um seine Tochter macht."
Zunächst hatte Erichs Gesicht eher desinteressiert gewirkt, doch das änderte sich nun mit einem Schlag.
"Was ist mit Barbara?", fragte er und es fiel Thomas Bartelsen sofort auf, dass Erich von ihr sprach, wie von jemand sehr vertrautem.
"Sie ist entführt worden, zwei Waffenknechte des Hauses Heusenbrink fanden dabei einen allzu frühen Tod und ich selbst habe auch einige Blessuren abbekommen. Mein Schädel und meine Eingeweide schmerzen noch von den Schlägen, die ich einstecken musste."
"Erzählt mir mehr darüber!", forderte Erich. "Ich will jede Einzelheit wissen."
"Vielleicht sollten wir uns erst über den Preis einig werden, den Ihr für Eure Dienste verlangt, werter Herr. Herr Heinrich ist nämlich sehr besorgt und diese Sorge könnte ihn womöglich noch ins Grab bringen, auch wenn ich den Teufel natürlich nicht an die Wand malen will."
Alfred Bekker
Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.
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Das Schwert des Erich von Belden - Alfred Bekker
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Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
Alfred Bekker
© Roman by Author / Cover Steve Mayer nah Motiven von Eduard Stiegel
© dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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Das Schwert des Erich von Belden
von Alfred Bekker
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Riga, Anno 1450...
„Schert Euch zum Teufel! Ihr macht mich nur schwächer, aber Ihr könnt mir nicht helfen!, rief Heinrich Heusenbrink unwirsch dem Medicus entgegen. „Na los, worauf wartet Ihr! Ich werde Eure Dienste derzeit nicht mehr brauchen!
„Ihr solltet Eure Entscheidung nochmal überdenken", sagte der Medicus und wechselte dann einen Blick mit Thomas Bartelsen. Der Sekretär zuckte nur mit den Schultern. Heinrich Heusenbrink war der Herr und ließ sich nicht dreinreden – schon gar nicht, wenn es um seine ganz persönlichen Angelegenheiten ging.
Aber der Bernsteinkönig wollte auf keinen Fall noch einmal zur Ader gelassen werden. Solange Barbara verschwunden war, brauchte er jedes bisschen Kraft, um diese Prüfung des Herrn zu bestehen. Alles andere war seiner Ansicht nach dagegen weniger wichtig.
„Ich lasse Euch wieder rufen, falls sich die Meinung des Herrn Heusenbrink in dieser Sache noch einmal ändern sollte", erklärte Thomas Bartelsen, bevor der Medicus sich zum Gehen wandte.
„Gut, nickte dieser. „Aber wartet nicht zu lange!
Damit ging er zur Tür des Schlafzimmers hinaus und ließ sich vom Diener bis zu einem auf der Straße wartenden Wagen begleiten.
Heinrich Heusenbrink lag ausgestreckt in seinem Bett und schloss die Augen. Es ging ihm nicht gut, das konnte niemand übersehen. Aber nachdem er erfahren hatte, was mit seiner Tochter geschehen war, hatte er sich geradezu gegen seinem hinfälligen Zustand aufgebäumt. Seinem schwachen Herzen hatte das gewiss nicht gut getan. Aber verbissen ertrug er, was die Krankheit für ihn an Unbilden mit sich brachte. Eine wilde Entschlossenheit stand in seinem Gesicht, auch wenn er sich andererseits immer wieder vor Schmerz an die Brust fasste.
„Womit habe ich das verdient, Bartelsen?, fragte er. „Könnt Ihr mir das sagen? Die Tochter entführt, meine besten Männer lagen tot auf dem Pflaster und ich selbst so hinfällig wie ein Greis, obwohl ich gerade jetzt stark wie ein Bär zu sein hätte!
„Wir müssen tragen, was der Herr uns als Last bestimmt", sagte Bartelsen.
„Ja – das sagt sich so einfach, wenn man gerade mal nichts auf dem Rücken hat", murmelte Heinrich Heusenbrink.
„Ihr werdet sehen, wir werden bald eine Lösegeldforderung bekommen und dann wird es sicher eine Möglichkeit geben, sich mit diesen Leuten zu einigen."
„Ich bin mir da nicht so sicher... Mein Gefühl sagt mir, dass mehr dahinter steckt. Viel mehr!" Heinrich atmete tief durch und setzte noch einmal an, aber zunächst einmal kam nichts weiter als ein erbärmlich klingendes Ächzen aus seinem Mund. Er brauchte einige Augenblicke, ehe er in der Lage war weiter zu sprechen. „Hört mich an, Bartelsen! Unsere Waffenknechte sind ziemlich dezimiert und ich wüsste im Moment niemanden, der sich dieser Sache annehmen könnte – außer diesem Ritter, der Barbara auf ihrem Weg