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Das Buch der Schwerter
Das Buch der Schwerter
Das Buch der Schwerter
eBook376 Seiten5 Stunden

Das Buch der Schwerter

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Über dieses E-Book

In all den Geschichten dieses Bandes spielen Schwerter eine entscheidende Rolle!

Für den Hanse-Söldner Erich von Belden ist der Beidhänder die Waffe der Wahl.

Der Wikinger Ragnar hat es mit einem angeblich unzerstörbaren Ulfberth-Schwert zu tun - das im entscheidenden Moment bricht.

Der Schwertkämpfer Whuon begenet einer magischen Streitaxt.

Ein Mann will das Geheimnis des Berges der Götter lüften - und begegnet einem Gott, der einst ein Schwertkämpfer war.

Der junge Leonardo da Vinci löst das Rätsel des Schwertes, das einst dem Apostel Petrus gehört hat und dem magische Kräfte innewohnen sollen. Und im Wilden Westen kämpft ein Elbenkrieger mit einem Elbenschwert gegen eine Bande schießwütiger Revolverhelden und ein Maschinengewehr.

Dieses Buch enthält folgende Geschichten

von Alfred Bekker:

Das Schwert des Erich von Belden

Das zerbrochene Schwert

Die magische Streitaxt

Der Berg der Götter

Leonardo und die Bruderschaft des heiligen Schwerts

Herr der Stadt
SpracheDeutsch
HerausgeberAlfredbooks
Erscheinungsdatum29. Aug. 2021
ISBN9783745218176
Das Buch der Schwerter
Autor

Alfred Bekker

Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. 1984 machte er Abitur, leistete danach Zivildienst auf der Pflegestation eines Altenheims und studierte an der Universität Osnabrück für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen. Insgesamt 13 Jahre war er danach im Schuldienst tätig, bevor er sich ausschließlich der Schriftstellerei widmete. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten. Er war Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schließlich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Da Vincis Fälle', 'Elbenkinder' und 'Die wilden Orks' entwickelte. Seine Fantasy-Romane um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' und die 'Gorian'-Trilogie machten ihn einem großen Publikum bekannt. Darüber hinaus schreibt er weiterhin Krimis und gemeinsam mit seiner Frau unter dem Pseudonym Conny Walden historische Romane. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er unter dem Namen John Devlin. Für Krimis verwendete er auch das Pseudonym Neal Chadwick. Seine Romane erschienen u.a. bei Blanvalet, BVK, Goldmann, Lyx, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

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    Das Buch der Schwerter - Alfred Bekker

    Alfred Bekker

    Das Buch der Schwerter

    UUID: 4396b93e-5e06-40ca-af54-d30ea35031c8

    Dieses eBook wurde mit StreetLib Write (https://writeapp.io) erstellt.

    Inhaltsverzeichnis

    Das Buch der Schwerter

    Copyright

    Das Schwert des Erich von Belden

    Das zerbrochene Schwert

    Die magische Streitaxt

    Der Berg der Götter

    Leonardo und die Bruderschaft des heiligen Schwerts

    Herr der Stadt

    Das Buch der Schwerter

    von Alfred Bekker

    In all den Geschichten dieses Bandes spielen Schwerter eine entscheidende Rolle!

    Für den Hanse-Söldner Erich von Belden ist der Beidhänder die Waffe der Wahl.

    Der Wikinger Ragnar hat es mit einem angeblich unzerstörbaren Ulfberth-Schwert zu tun - das im entscheidenden Moment bricht.

    Der Schwertkämpfer Whuon begenet einer magischen Streitaxt.

    Ein Mann will das Geheimnis des Berges der Götter lüften - und begegnet einem Gott, der einst ein Schwertkämpfer war.

    Der junge Leonardo da Vinci löst das Rätsel des Schwertes, das einst dem Apostel Petrus gehört hat und dem magische Kräfte innewohnen sollen. Und im Wilden Westen kämpft ein Elbenkrieger mit einem Elbenschwert gegen eine Bande schießwütiger Revolverhelden und ein Maschinengewehr.

    Dieses Buch enthält folgende Geschichten

    von Alfred Bekker:

    Das Schwert des Erich von Belden

    Das zerbrochene Schwert

    Die magische Streitaxt

    Der Berg der Götter

    Leonardo und die Bruderschaft des heiligen Schwerts

    Herr der Stadt

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author / COVER STEVE MAYER nach Motiven von Eduard Stiegel

    © dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    Folge auf Twitter:

    https://twitter.com/BekkerAlfred

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    Alles rund um Belletristik!

    Das Schwert des Erich von Belden

    von Alfred Bekker

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    Alfred Bekker

    © Roman by Author / Cover Steve Mayer nah Motiven von Eduard Stiegel

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    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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    Alles rund um Belletristik!

    Das Schwert des Erich von Belden

    von Alfred Bekker

    Riga, Anno 1450...

    „Schert Euch zum Teufel! Ihr macht mich nur schwächer, aber Ihr könnt mir nicht helfen!, rief Heinrich Heusenbrink unwirsch dem Medicus entgegen. „Na los, worauf wartet Ihr! Ich werde Eure Dienste derzeit nicht mehr brauchen!

    „Ihr solltet Eure Entscheidung nochmal überdenken", sagte der Medicus und wechselte dann einen Blick mit Thomas Bartelsen. Der Sekretär zuckte nur mit den Schultern. Heinrich Heusenbrink war der Herr und ließ sich nicht dreinreden – schon gar nicht, wenn es um seine ganz persönlichen Angelegenheiten ging.

    Aber der Bernsteinkönig wollte auf keinen Fall noch einmal zur Ader gelassen werden. Solange Barbara verschwunden war, brauchte er jedes bisschen Kraft, um diese Prüfung des Herrn zu bestehen. Alles andere war seiner Ansicht nach dagegen weniger wichtig.

    „Ich lasse Euch wieder rufen, falls sich die Meinung des Herrn Heusenbrink in dieser Sache noch einmal ändern sollte", erklärte Thomas Bartelsen, bevor der Medicus sich zum Gehen wandte.

    „Gut, nickte dieser. „Aber wartet nicht zu lange!

    Damit ging er zur Tür des Schlafzimmers hinaus und ließ sich vom Diener bis zu einem auf der Straße wartenden Wagen begleiten.

    Heinrich Heusenbrink lag ausgestreckt in seinem Bett und schloss die Augen. Es ging ihm nicht gut, das konnte niemand übersehen. Aber nachdem er erfahren hatte, was mit seiner Tochter geschehen war, hatte er sich geradezu gegen seinem hinfälligen Zustand aufgebäumt. Seinem schwachen Herzen hatte das gewiss nicht gut getan. Aber verbissen ertrug er, was die Krankheit für ihn an Unbilden mit sich brachte. Eine wilde Entschlossenheit stand in seinem Gesicht, auch wenn er sich andererseits immer wieder vor Schmerz an die Brust fasste.

    „Womit habe ich das verdient, Bartelsen?, fragte er. „Könnt Ihr mir das sagen? Die Tochter entführt, meine besten Männer lagen tot auf dem Pflaster und ich selbst so hinfällig wie ein Greis, obwohl ich gerade jetzt stark wie ein Bär zu sein hätte!

    „Wir müssen tragen, was der Herr uns als Last bestimmt", sagte Bartelsen.

    „Ja – das sagt sich so einfach, wenn man gerade mal nichts auf dem Rücken hat", murmelte Heinrich Heusenbrink.

    „Ihr werdet sehen, wir werden bald eine Lösegeldforderung bekommen und dann wird es sicher eine Möglichkeit geben, sich mit diesen Leuten zu einigen."

    „Ich bin mir da nicht so sicher... Mein Gefühl sagt mir, dass mehr dahinter steckt. Viel mehr! Heinrich atmete tief durch und setzte noch einmal an, aber zunächst einmal kam nichts weiter als ein erbärmlich klingendes Ächzen aus seinem Mund. Er brauchte einige Augenblicke, ehe er in der Lage war weiter zu sprechen. „Hört mich an, Bartelsen! Unsere Waffenknechte sind ziemlich dezimiert und ich wüsste im Moment niemanden, der sich dieser Sache annehmen könnte – außer diesem Ritter, der Barbara auf ihrem Weg nach Riga begleitet hat! Erich von Belden! Treibt ihn für mich auf! Ich hoffe, dass er noch in der Stadt ist und sein Schwert nicht anderweitig verkauft hat!

    Bartelsen nickte. „Ich werde tun, was ich kann", versprach er.

    Da Thomas Bartelsen sich nicht so gut in Riga auskannte und vor allem auch keine Ahnung hatte, in welchen Wirtshäusern und Herbergen man nach jemandem wie Erich von Belden am besten zu suchen anfing, nahm er einen der Diener mit. Der Diener hieß Hans Steinhauer und erregte jedesmal ein leichtes Schmunzeln, wenn er seinen Familiennamen nannte – denn wie ein Steinhauer sah er nun wirklich nicht aus. Hans war eher schmächtig und zart. Niemand traute ihm zu, tatsächlich etwas größere Gewichte stemmen zu können.

    Sein Großvater war Steinhauer gewesen und da der noch lebte, scheute sich Hans, diesen Familiennamen abzulegen und gegen einen in seinem Fall etwas weniger verfänglichen ein auszutauschen.

    Systematisch führte Hans Steinhauer den neuen Schreiber im Hause Heusenbrink zu jenen Herbergen und Gasthäusern, die von durchreisenden Söldnern und Seeleuten bevorzugt wurden. Sie fanden ihn schließlich im Mietstall eines Gasthauses mit der Bezeichnung 'De Halve Haan'. Das Gasthaus gehörte einem ehemaligen Umland-Fahrer aus Holland. Kapitäne, die aus der Nordsee um den Skagerak fuhren und dann den Hanseaten der Ostsee auf den dortigen Handelsrouten Konkurrenz machten wurden so genannt – und beliebt waren sie natürlich nie gewesen. Die Hanse hatte immer versucht, sie möglichst aus der Ostsee herauszuhalten und ihr eigenes Handelsmonopol zu behaupten. Notfalls mit Gewalt. Gerrit, der Wirt von 'De Halve Haan', hatte die Konsequenzen gezogen, nachdem sein Schiff vor Gotland fast versenkt worden war. Er hatte es verkauft und stattdessen ein Gasthaus in Riga gekauft. Allerdings hatte er nicht geahnt, dass er sich damit neuen Ärger einhandelte, denn nach Ansicht maßgeblicher Teile des Rates ging es in 'De Halve Haan' eindeutig zu hoch her. Insbesondere das ungehemmte und exzessive gegenseitige sich Zuprosten, unterlegt mit zotigen Trinksprüchen, hatte sich in diesem Lokal eingebürgert und stieß unter den Patriziern auf Missfallen. Böse Zungen behaupteten allerdings, dass die Schwierigkeiten nur damit zu tun hatten, dass sich Gerrit der Holländer von auswärtigen Bierbrauern und Fuhrleuten beliefern ließ und kein Händler in Riga am Konsum seiner Gäste auch nur einen einzigen Kreuzer verdiente.

    Gerrit hatte Bartelsen und dem Diener die Auskunft gegeben, dass Erich von Belden bereits drauf und dran war, die Stadt zu verlassen. „Es hat ihm hier wohl nicht gefallen!, stellte er fest. „Jedenfalls sattelt er gerade sein Pferd.

    Erich war gerade im Begriff, seinen Beidhänder noch am Sattel zu befestigen, als Bartelsen und sein Begleiter das Stalltor passierten.

    „Erich von Belden?", fragte Bartelsen und versuchte seinem Auftreten – ganz gegen seine eigentliche Natur – einen energischen Habitus zu geben.

    „Kommt drauf an für wen", sagte Erich.

    „Für Heinrich Heusenbrink, der sich Sorgen um seine Tochter macht."

    Zunächst hatte Erichs Gesicht eher desinteressiert gewirkt, doch das änderte sich nun mit einem Schlag.

    „Was ist mit Barbara?", fragte er und es fiel Thomas Bartelsen sofort auf, dass Erich von ihr sprach, wie von jemand sehr vertrautem.

    „Sie ist entführt worden, zwei Waffenknechte des Hauses Heusenbrink fanden dabei einen allzu frühen Tod und ich selbst habe auch einige Blessuren abbekommen. Mein Schädel und meine Eingeweide schmerzen noch von den Schlägen, die ich einstecken musste."

    „Erzählt mir mehr darüber!, forderte Erich. „Ich will jede Einzelheit wissen.

    „Vielleicht sollten wir uns erst über den Preis einig werden, den Ihr für Eure Dienste verlangt, werter Herr. Herr Heinrich ist nämlich sehr besorgt und diese Sorge könnte ihn womöglich noch ins Grab bringen, auch wenn ich den Teufel natürlich nicht an die Wand malen will."

    Erich folgte Bartelsen und dem Diener zum Haus der Heusenbrinks. Sein Pferd zog er am Zügel hinter sich her und ließ sich unterwegs schon einmal jede Einzelheit berichten, an die Bartelsen sich erinnern konnte.

    Vor dem Heusenbrinkschen Haus machte Erich sein Pferd an einer dafür vorgesehenen Querstange fest. Dann ließ er sich von Bartelsen zu dem kranken Hausherrn bringen.

    Dieser hatte sich angezogen und sich in einen der Diwane gesetzt, auch wenn ihn das außerordentlich angestrengt hatte. Aber er wollte sich offenbar nicht so hilflos und schwach präsentieren, wie er sich im Moment tatsächlich vorkam.

    „So lerne ich Euch also doch noch kennen, stellte Heinrich fest. „Erich von Belden, den Mann, von dem mir meine Tochter schon so viel erzählt hat!

    „Wie ich hoffe nur Gutes", meinte Erich, dem alles im Grunde viel zu langsam ging.

    „Ich werde Euch gut entlohnen, wenn Ihr es schafft, meine Tochter aus der Gewalt ihrer Entführer zu befreien", sagte Heinrich Heusenbrink.

    „Habt Ihr zumindest eine Ahnung, wer gegen Euch und Euer Haus etwas im Schilde führen könnte?, fragte Erich. „Wer will Euch durch den Raub Eurer Tochter schaden?

    Heinrich atmete schwer. Er ließ zunächst von seinem Diener ein anregendes Getränk bringen, das der Medicus eigenhändig in der Küche des Hauses aufgebrüht hatte. Die Zusammensetzung des Pulvers, das in der Flüssigkeit dazu gelöst worden war, war ein Geheimnis des Arztes und wenn Heinrich auch nicht sicher war, ob dieser Trank seinen Zustand tatsächlich besserte, so schien er ihm zumindest nicht zu schaden und mit negativen Wirkungen auf die Häufigkeit und Konsistenz seiner Ausscheidungen verbunden zu sein. „Es sind so viele, die mir Neid entgegenbringen und mir schaden wollen", sagte Heinrich.

    „Ihr habt vom Ring der Schwarzen Kreuze gehört?", fragte Erich.

    „Zum ersten Mal durch Eure Warnung, die Ihr meiner Tochter zukommend ließt, bevor sie sich mit Matthias Isenbrandt verloben wollte... Aber seitdem reden die Leute hinter vorgehaltener Hand immer öfter davon."

    „Auf dem Weg hier her sind wir auf vielerlei Zeichen für den Einfluss der Ringler gestoßen, erklärte Erich. „Eure Tochter wurde bereits auf der Nehrung überfallen und ich bin überzeugt davon, dass diejenigen, schon damals aus dem Hintergrund die Fäden zogen, jetzt nur ihre Tat vollenden.

    „Das mag sein. Aber es ist mir gleichgültig, wer dahinter steckt und welche Absichten er verfolgt! Ich will einfach nur, dass mein Kind wieder in Freiheit ist. Wenn ihr etwas zustoßen würde,könnte ich das nicht ertragen... Ich habe vor drei Jahren schon meine Frau verloren."

    Zusammengesunken und sehr traurig saß Heinrich Heusenbrink da und starrte ins Leere. „Ich werde tun, was ich vermag, versicherte Erich. „Aber Ihr solltet zusätzliche Waffenknechte in Dienst stellen, die Euch schützen – zumal Euch in letzter Zeit einige Eurer Männer zu Tod gekommen sind.

    Erich ließ sich von Thomas Bartelsen genau zeigen, wo sich der Überfall in der vergangenen Nacht ereignet hatte. „Ein Wagen ist gekommen und Barbara wurde auf grobe Weise hinaufgeschafft."

    Erich sah sich auf dem Boden um, so als gäbe es dort zwischen den glatt verfugten, sich leicht aus dem Boden herauswölbenden Steinen irgend etwas zu entdecken.

    Er fand tatsächlich etwas, kniete nieder, berührte eine bestimmte Stelle des Bodens mit den Fingerspitzen und hob sie empor, sodass er sehen und riechen konnte, was daran haften geblieben war.

    „Pech!", stellte er fest.

    „Genau dort hat der Wagen gehalten, meinte Thomas Bartelsen. „Da seht Ihr auch noch einen plattgetretenen Pferdeapfel! Er deutete darauf mit der Hand und fügte hinzu: „Dorthin müssen sie fortgefahren sein, aber ehrlich gesagt habe ich davon schon nichts mehr mitbekommen!"

    Erich nickte langsam. Das Pech stammte von den Achsen des Wagens. Es war jemandem offenbar sehr wichtig gewesen, dass das Gespann leicht lief und wenig Geräusche machte. „Angesichts des Pech-Preises für den Riga berüchtigt ist, kann man wohl sagen, dass jemand viel Schmiergeld bezahlen konnte, murmelte Erich. „Sehr viel, seht mal, da vorne ist wieder etwas zu finden!

    „Glaubt Ihr, dass wir einer Pechspur folgen sollten?"

    „Nein. Sobald der Wagen in Fahrt war, wird man davon kaum noch was finden. Aber wir sollten uns bei den Fuhrleuten umhören. Wenn jemand soviel Pech benutzt hat, dass es zu Boden trieft, müsste sich das herumgesprochen haben!"

    „Und bei den Pechhändlern könnte man es auch versuchen", ergänzte Thomas Bartelsen.

    Zwei Tage vergingen, ohne dass sich ein brauchbarer Hinweis ergab. Vom Rat der Stadt und den Stadtwachen war nur wenig Hilfe zu erwarten und Erich hatte nicht vor, sie in seine Nachforschungen einzubeziehen. Vielmehr fürchtete er, dass auch sie von Zuträgern des Rings der Schwarzen Kreuze durchsetzt waren.

    Ein nächtlicher Bote schob unter der Haustür der Heusenbrinks ein gefaltetes Papier hindurch. Es war an Heinrich Heusenbrink gerichtet. In gleichförmiger, geübter Schrift stand darauf zu lesen, dass kein Anlass zur Sorge bestünde. Barbara sei in guten Händen und man hoffe, alsbald zu zufriedenstellenden Übereinkünften kommen zu können.

    Unterzeichnet war das Papier mit drei schwarzen Kreuzen in einem Kreis, die nicht mit Tinte, sondern mit Kohle gezeichnet waren.

    „Eine Übereinkunft...", murmelte Heinrich Heusenbrink heiser und matt, nachdem man ihm das Papier zu lesen gegeben hatte. Erich von Belden und Thomas Bartelsen standen an seinem Bett, um mit ihm die neue Lage zu beraten.

    „Ahnt Ihr, was in diesem Fall mit einer Übereinkunft gemeint sein könnte?", fragte Erich von Belden.

    „Ich nehme an, dass die Ringler meine Geschäftsverbindungen für ihre Zwecke benutzen wollen. Solange Albrecht von Gomringen Landmeister war, konnten unsere Feinde hoffen, dass wir unserer Privilegien nach und nach beraubt würden. Aber nachdem Albrecht verschied und Barbara mit dem neuen Hochmeister auf der Marienburg zu einer Verständigung gekommen ist, sehen diese Leute wohl ihre Felle davonschwimmen..."

    „Dann ist es wahrscheinlich, dass selbst die Gespräche Eurer Tochter mit dem Hochmeister belauscht wurden, meinte Erich. „So waren die Ringler immer einen Schritt voraus.

    „Und nun haben sie mich in der Hand. Sie haben mir zwar noch nicht offen gedroht, aber das ist auch gar nicht nötig. Von jetzt an bin ich eine Marionette in ihren Händen und sie werden von mir alles verlangen können. Heinrich regte sich immer stärker darüber auf. Sein Gesicht lief dunkelrot an. Verzweiflung hatte ihn erfasst. Es schien keinen anderen Weg zu geben, als den Ringlern nachzugeben und zu tun, was immer sie verlangten. „Wenn ich ihnen zum ersten Mal bei irgendeiner Sache geholfen habe, etwa indem ich Schmuggelware zusammen mit dem legal vom Orden lizenzierten Bernstein ausliefere – dann könnten sie Barbara sogar gefahrlos freilassen. Ich wäre dann auf ewig dem Ring ausgeliefert, denn sie könnten mich jederzeit beim Orden anschwärzen, sodass Hoch- und Landmeister mich auf der Stelle fallen ließen... Er stockte, konnte einen Moment lang nicht weitersprechen. „Teufel sind das! stieß er dann hervor. „Wahre Teufel... und niemand scheint die Macht zu haben, diesem furchtbaren Mahr Einhalt zu gebieten...

    Tagelang befragten Erich von Belden und Thomas Bartelsen die Pechhändler und Fuhrleute. Aber da sie beide fremd in der Stadt waren, misstraute man ihnen zumeist und vermutete schon, dass die beiden vielleicht vom Orden geschickt worden waren, um nach Hinterziehern von Abgaben zu fahnden. So wandte sich Erich an einen der Fuhrleute im Dienst der Heusenbrinks. Sein Name war Karl August und als Familienname führte er in erster Generation den Namen Fuhrer. Sein Vater war zwar auch schon Fuhrmann gewesen, hatte aber den Namen Müller getragen, was nach Ansicht von Karl August völlig unpassend gewesen war und so hatte er sich entschlossen, den Namen an den Erwerb anzupassen, was ihm leichter erschien als der umgekehrte Weg. Die Aussichten, eine Mühle zu erwerben oder zu erben standen für ihn nämlich denkbar schlecht.

    Karl August Fuhrer war sofort bereit, bei den Erkundigungen zu helfen. Zuvor hatte sich Erich ausgiebig bei Heinrich Heusenbrink über ihn erkundigt, um zu erfahren, ob man Karl August vertrauen konnte. Da Heinrich den Fuhrmann auf viele seiner Reisen mitgenommen hatte, wann immer er jemanden brauchte, der eine Kutsche gut zu führen wusste, gab es da keinerlei Bedenken.

    Wenn Erich in Karl Augusts Gesellschaft die Tavernen der Fuhrleute aufsuchte, wurden sie gleich zugänglicher – zumal auch Thomas Bartelsen nicht dabei war. Gegenüber einem wie ihm, einem Kanzleiteufel und Schreibdämon, wie ihn einer der Fuhrleute beschimpft hatte, herrschte besonders großes Misstrauen, denn mit seinesgleichen hatten die Fuhrleute zumeist dann zu tun, wenn es darum ging, die Höhe der Abgaben festzulegen.

    „Ich kenne jemanden, der vor kurzem seinen Wagen verliehen hat und ihn so mit Pech eingeschmiert zurückbekam, dass er sich seine Hosen daran noch schmutziger gemacht hat, als sie ohnehin schon waren!", berichtete ihnen schließlich ein vierschrötiger Fuhrmann mit rötlichen Haaren, dessen Gesicht stark mit Sommersprossen versehen war.

    „Sagt mir seinen Namen", forderte Erich von Belden.

    „Ich will ihn nicht in Schwierigkeiten bringen!"

    „Wenn er seinen Wagen nur verliehen hat, wird das auch nicht geschehen", versicherte Erich.

    „Sagt das nicht! Wenn irgend etwas geschieht, dann landet unsereins schon mal schnell im Kerker und wird dann dort vergessen! Wenn sich dann bei der Untersuchung die Unschuld des Betreffenden herausstellt, und der schon der schlechten Behandlung oder des grässlichen Essens wegen verschieden ist, so hilft ihm das auch nicht weiter! Er kniff die Augen zusammen und musterte zuerst Karl August, dann Erich. „Du arbeitest für den Heusenbrink, nicht wahr?, fragte er dann an den Fuhrmann gewandt.

    „Das weiß doch jeder! Und in den letzten zwanzig Jahren hat sich daran auch nichts geändert."

    „Ich habe gehört, dass dessen Tochter verschwunden sein soll! Ich nehme an, dass das alles damit etwas zu tun haben wird, zumal dein ritterlicher Freund hier zuvor zusammen mit dem neuen Schreiber des Heusenbrinks überall hausieren gegangen ist, um den Leuten Löcher in den Bauch zu fragen!"

    „Wir werden die Stadtwache nicht einschalten, erklärte Erich. „Du kannst uns ruhig sagen, wer der Mann ist, der seinen Wagen verliehen hat.

    Der Vierschrötige überlegte. Erich legte ihm ein Silberstück auf den Schanktisch, das der Mann mit den Sommersprossen dann rasch einsteckte. „Seid Ihr verrückt! Nicht so öffentlich! Wegen so eines Stücks wird man auch schon mal in enger Gasse überfallen! Aber wenn Ihr noch so ein Stück für mich habt, werde ich Euch Auskunft geben. Ein breites Lächeln erschien auf seinem Gesicht. „Ich nehme an, dass der reiche Heusenbrink dafür aufkommen wird!

    Der Mann, den der Vierschrötige ihnen angab, hieß Severin Schiefnagel und war nur in zweiter Linie Fuhrmann. Sein bedeutenderes Handwerk war die Wagenmacherei.

    Er war ein kleiner, aber sehr kräftig wirkender Mann, dessen Züge sehr energisch wirkten und zu dem rohen Umgangston passten, mit dem er seine Lehrlinge und Gesellen herumkommandierte.

    Er legte die Stirn in Falten und hörte sich mit sehr skeptischer Miene an, was Erich und Karl August ihm zu sagen hatten. Dann zeigte er ihnen den Wagen. „Der ist immer noch gut geschmiert und wird es wohl noch eine ganze Weile bleiben!", meinte er.

    „Wer hat ihn für jene Nacht ausgeliehen?"

    „Es war einer der Stallknechte von Gunter Spießlauf, dem reichen Pfeffersack!, lautete die Auskunft. „Euch sagt der Name nichts? Dann seid Ihr noch nicht lange hier in Riga. Dieser Spießlauf gehört doch zu dieser Compagnie der schwarzen Häupter. Für deren letzten Umtrunk habe ich Bier fahren müssen! Was glaubt Ihr, wie diese vornehmen Geldschneider saufen können, dagegen kommt ja nicht mal ein Fuhrmann an!

    Das Haus von Gunter Spießlauf war eines der neueren Bauten in Riga. Es hatte den stufenförmigen steilen Giebel der Patrizierhäuser und war mit seinen drei Stockwerken fast schon bescheiden. Wenn man aber bedachte, dass dieser Kaufmann noch eine Residenz in Danzig sein eigen nannte, relativierte sich das.

    Zusammen mit Thomas Bartelsen machte sich Erich dorthin auf, denn ihn mitzunehmen erschien Erich dabei passend zu sein. Bartelsen berichtete von der Zusammenkunft der Schwarzhäupter, an der er in Begleitung von Barbara Heusenbrink am Abend des Überfalls teilgenommen hatte. „Dass ein angesehenes Schwarzhaupt wie Gunter Spießlauf damit etwas zu tun haben könnte, hätte ich nie gedacht, meinte er. „Aber andererseits hätte ich mir ja auch nicht vorstellen können, dass die Isenbrandts dazu fähig wären, Morde in Auftrag zu geben oder zu decken...

    Als Erich von Belden an der Haustür von Gunter Spießlaufs Rigäer Haus klopfte, gab es zunächst keinerlei Reaktion. Erich lauschte und versuchte es dann noch einmal.

    „Wir wollen nicht hoffen, dass dieser Spießgeselle im Kaufmannskostüm sich davongemacht hat!", meinte Thomas Bartelsen.

    „Das wäre dann allerdings vielleicht ebenfalls sehr aufschlussreich", gab Erich zurück.

    Als Erich zum dritten Mal klopfte und dazu den eisernen Ring benutzte, der einem messingfarbenen, an der Tür angebrachten Löwenkopf durch die Nase führte, kam endlich jemand.

    Ein Diener im typischen Livré von Hausangestellten öffnete.

    „Ihr wünscht?"

    „Wir wünschen Gunter Spießlauf zu sprechen. Und zwar sehr dringend", erklärte Erich.

    „In welcher Angelegenheit?"

    „Das möchte ich ihm gerne selbst sagen", erwiderte Erich etwas schroffer, als er beabsichtigt hatte.

    „Und wen bitte darf ich meinem Herrn melden?"

    Nun antwortete Thomas Bartelsen anstelle des Ritters und sagte: „Meldet, dass der Schreiber des Hauses Heusenbrink eine persönliche Botschaft zu überbringen hat."

    „So folgt mir!"

    Erich von Belden und Thomas Bartelsen folgten dem Diener durch einen weiträumigen Empfangssaal, dessen Wände mit Teppichen behängt waren und in dem Möbel standen, bei denen sich die Tischler offenbar vorgenommen hatten, italienischen Vorbildern zu folgen.

    Dann öffnete der Diener eine Flügeltür.

    Erich und sein Begleiter folgten ihm abermals und fanden sich in einem weiteren Raum wieder, der etwas kleiner war, dafür aber einen Kamin besaß. Der war allerdings nicht befeuert und er machte auf Erich den Eindruck, als hätte es schon seit mehreren Tagen keine Glut mehr in ihm gegeben. Dichte Vorhänge teilten Teile des Raumes ab und verdeckten die Fenster. Hinter den Vorhängen kamen nun wie auf ein geheimes Zeichen Bewaffnete hervor. Erichs Hand war instinktiv am Schwertgriff. Er wandte den Kopf und sah, dass auch die Tür bereits versperrt war. Dasselbe galt für den zweiten Ausgang, den dieser Raum besaß. Ein Dutzend Schwertspitzen waren auf Erich und Bartelsen gerichtet.

    Der Ritter riss sein Rapier hervor.

    „Keine unbedachte Bewegung und senkt Euer Schwert!, war eine durchdringende, befehlsgewohnte Stimme zu hören. „Seit vernünftig, wenn Ihr am Leben bleiben wollt!

    Erich atmete tief durch und ließ den Blick schweifen. Innerlich schalt er sich einen Narren dafür, so leicht in die Falle getappt zu sein.

    Es war Nacht. Barbara hatte im Bug der Kogge auf dem Overlop geschlafen, denn unter Deck stand das Wasser knietief und schwappte bei jedem Manöver und jeder Welle hin und her, sodass das Schiff in viel stärkere Bewegungen geriet, als es normalerweise unter den recht freundlichen Wetterverhältnissen der Fall gewesen wäre. Niemand hatte bisher unter Deck schlafen können, was nicht so schlimm war, solange es nicht regnete.

    Der dröhnende Schmerz in ihrem Kopf hatte nachgelassen und sie konnte inzwischen wieder klarer ihre Gedanken fassen.

    Der Schlaf war trotzdem nicht wirklich erholsam gewesen.

    „Heh, aufwachen!", drang die raue Stimme des Kapitäns in ihr Bewusstsein. Sie rappelte sich auf und blickte über die Reling. Die Kogge hatte sich der Küste genähert und war vor Anker gegangen. Ein Beiboot wurde gerade zu Wasser gelassen. Der Mond tauchte den Strand in ein fahles Licht, in dem schattenhafte Gestalten als dunkle Umrisse zu sehen waren. Mehrere Reiter und sicher ein paar Dutzend Menschen zu Fuß warteten dort.

    „Die Fahrt ist hier zu Ende", sagte der Kapitän.

    „Ihr seid ein Bernsteinschmuggler?"

    „Ich bin ein Händler und Kapitän, erwiderte der Bärtige. „Dass es in mancherlei Landen dumme Gesetze gibt, ist nicht meine Schuld.

    Zwei der anderen Seeleute packten sie und zwangen sie, die Strickleiter hinabzusteigen, über die man ins Beiboot gelangen konnte. Das Beiboot schwankte ziemlich stark. Mehrere Bewaffnete waren an Bord. Außerdem ein paar Seeleute zum Rudern.

    Ein zweites Beiboot ging ebenfalls zu Wasser. Gleichmäßig tauchten die Ruderblätter ins Wasser und mit jedem Schlag näherten sich die Boote dem Ufer. Als Barbara an Land stieg, raffte sie das Kleid zusammen. Trotzdem stand sie plötzlich bis zu den Knien im Wasser. Eine Welle umspülte sie. Und der Saum ihres Kleides und der verschiedenen Unterkleider war daraufhin so nass, dass man ihn auswringen konnte. Sie stieg an Land. Ihre Füße steckten in feuchten Schuhen, mit denen sie in den Sand einsank.

    Die Bewaffneten wichen nie von ihrer Seite.

    Einer der Reiter kam herbei. Er ließ sich aus dem Sattel gleiten, ging auf den Kapitän zu, der mit dem zweiten Boot an Land gekommen war. „Na endlich! Wir haben schon nächtelang darauf gewartet, dass Ihr hier landet!"

    „Wir mussten noch auf eine unfreiwillige Passagierin warten! Der Kapitän deutete auf Barbara. „Bringt sie zum Haus unseres Herrn!

    „Nach Danzig?"

    „Nein, auf das Gut, du Narr! Übergib dem Verwalter diesen Brief. Er holte ein versiegeltes Dokument unter seiner Kleidung hervor. „Und dann richte aus, dass unser Herr mit einem anderen Schiff auf dem Weg hier her ist. In ein paar Tagen wird er eintreffen.

    „Ah, ich verstehe... Der Herr will sich die Hände nicht schmutzig machen."

    „Nun quatsch nicht herum! Zeig mir lieber, was Ihr an Bernstein gesammelt habt..."

    Nachdem das Schmuggelgeschäft am Strand abgewickelt war, half man Barbara auf eines der Pferde, was mit den nassen Kleidern gar nicht so leicht war. Allerdings band man ihr danach die Hände vorne zusammen und gestattete ihr auch nicht, die Zügel selbst zu nehmen. „Wir wollen ja nicht, dass unser Gast uns vorzeitig verlässt", lachte einer der Kerle.

    „Wie heißt sie?", fragte einer der anderen.

    „Steht bestimmt in dem Dokument, das ich bekommen habe."

    „Dann sieh doch mal nach – falls sie es dir nicht sagt. Oder kannst du zu schlecht lesen?"

    „Untersteh dich!"

    „Ich meine ja nur..."

    „Unser Herr wird mir die Ohren schlitzen lassen, wenn er das Dokument nicht unbeschadet bekommt. Da werde ich meine Neugier wohl noch etwas zu zügeln wissen..."

    Ein scharfer Ritt durch die Nacht folgte. Barbara hatte schon nach kurzer Zeit die Orientierung verloren und hätte nicht

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