Anti-Literatur Heft I: Frühe Texte (1999-2002)
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Über dieses E-Book
Arne-Wigand Baganz
Arne-Wigand Baganz (1978) wurde in Neustrelitz, Mecklenburg, geboren. Er ist unter anderem Verfasser von Gedichten und poetischer Kurzprosa. Zu seinen bisherigen Veröffentlichungen gehören die Gedichtbände "seelengruende" (2004) sowie "fahnenrost" (2006).
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Buchvorschau
Anti-Literatur Heft I - Arne-Wigand Baganz
»Tue jene Dinge, die Du für schön hältst, aber strebe dabei
nicht nach Ruhm, denn der Pöbel ist ein schlechter Richter
guter Dinge« – irgendeiner der Pythagoräer
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1999
Großes Werk wird sein
Luna, wie sie hieß
Dem Fremdsal gefolgt
Zwischen den Wellen
2000
im spiralnebel des geistes
neue wege auf alten pfaden
Transzendierend die periphere Nähe
daemmerung des leidens
nova
Ein neuer Wind
Aus einer fremden Welt
Rückkehr des Königs
Eterna
Elektra so schön
Schweigen, Leere, Schweigen
Sehnsucht
Der Schwarze Koenig
2001
Anti-Literatur v4.1
Simultane Kapitulation
NADA
Stillstand
Eine Geschichte aus dem Reich der Schatten
Er hat Recht
alpha traum alpha
eisvogel
Am Meer
2002
exil der traeume
der ewige krieger
Unbewegt
Ein alter Hafen
Der kleine Prinz
Der Meister
Der weiße Falke
Ratlos und ein Brief
Flucht des Koenigs
der wind hat keine freunde
Vorwort
Ich bin kein Freund von Vorworten, muss jedoch diesem Buch zu seiner besseren Einordnung selber eines vorwegschicken. Die hier nachfolgend abgedruckten Texte sind – gemessen an der gewöhnlichen Lebensspanne eines Menschen – bereits ziemlich alt, sie entstanden zwischen 1999 und 2002, ich habe sie also in meinen frühen Zwanzigern verfasst, die für mich oft eine herausfordernde Zeit gewesen sind: wild, sehr düster aber nicht ohne schöpferische Kraft. Als ich damals meine ersten beiden Bücher seelengruende
(2004) und fahnenrost
(2006) veröffentlichte, hielt ich meine Prosa-Texte und versfreien Gedichte noch für zu schade, um sie einfach so selbst zu veröffentlichen und wollte sie für eine bessere Zeit oder Gelegenheit aufsparen. Nun sind einige Texte selbst schon über zwanzig Jahre alt, aber um einen Verlag habe ich mich nie bemüht, Publikationen außerhalb meiner kleinen Internet-Welt waren mir egal, vieles hat die Schublade nie verlassen. Wen kümmerte es?
Anti-Literatur darf zuweilen solipsistisch, vielleicht auch ein wenig eitel sein, denn weltlicher Erfolg ist auf geistigen Gebieten ja bekanntlich wenig bis nichts.
Die lästige Pandemie nun hat mir viel Zeit gegeben, über unvollendetes in meinem Leben nachzudenken, dazu gehört auch die bisher nicht per Buch erfolgte Veröffentlichung dieser alten Texte, die in anderen Zusammenstellungen allenfalls einmal als Teil obskurer PDF-Dateien kursierten. Wenn ich diese Texte heute selber lese, kann ich mich häufig nicht recht erinnern, wie sie entstanden sind, ich lese sie wie ein fremder Leser aber natürlich auch als ihr offensichtlicher Autor, der sie erneut entdeckt und dabei – ganz ehrlich – manchmal ziemlich erstaunt ist.
Da ich eine ursprüngliche Kunst schätze, habe ich die Texte nur in Ausnahmefällen geringfügig redigiert, jedoch auch wohlmeinend ausgesiebt und nicht alles aus den erwähnten Schaffensjahren aufgenommen. Doppelungen mit „fahnenrost", das neben Lyrik auch einige „Prosa"-Texte enthält, habe ich vermieden.
Aus dem oben gesagten dürfte erahnbar geworden sein, dass die Texte in dieser Publikation nur wenig mit meinen aktuellen Anschauungen zu tun haben müssen, insbesondere wenn es um das Leben und moralische Vorstellungen geht, dennoch messe ich ihnen einen literarischen Wert bei und meine daher, dass sie sich das Erscheinen in der ihnen gemäßen Form – dem Buch oder bescheidener „Heft", wie es auch im Titel heißt – nach all den Jahren redlich verdient haben. Was weiter daraus wird, liegt an Lesern wie Dir und entzieht sich glücklicherweise meinem Einfluss.
Eines noch zum Abschluss: Sofern Texte in diesem Buch – einige gehen sicherlich an gewisse Grenzen – martialische Metaphern benutzen, so ist dies immer nur Ausdruck einer extremen Gefühlswelt und nie ein Gutheißen von Gewalt oder Krieg, sie wollen also ihrem Wesen nach immer im übertragenen Sinne und nie wörtlich verstanden sein. Heutzutage würde ich mich selbstverständlich oft anders ausdrücken als der junge Mensch, der ich damals war – aber wahr ist auch: Texte wie die hier vorliegenden kann ich heute gar nicht mehr verfassen; versuchte ich es trotzdem, so wäre