Sinnliche Bekenntnisse: Erotisches Geflüster über Liebe und Leidenschaft
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Über dieses E-Book
Oder wir wenden uns an die Literatur - denn von jeher ermöglichen geschriebene Texte einen ganz besonderen, intimen Austausch, ist man beim Schreiben wie beim Lesen doch ganz bei sich selbst und kann sich ungestört öffnen. Dieser Band versammelt deshalb sinnliche Bekenntnisse aller Art - von schüchternen ersten Liebeserlebnissen bis zum entfesselten Rausch der Sinnlichkeit, vom One-Night-Stand bis zur Jahrzehnte währenden Zweisamkeit.
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Buchvorschau
Sinnliche Bekenntnisse - Frieling-Verlag Berlin
Was die geneigten Leser vorab wissen sollten:
Wir geben unseren Autoren die Freiheit, selbst über den Gebrauch von alter, neuer oder Schweizer Rechtschreibung zu entscheiden, daher variiert auch die Schreibweise in dieser Anthologie.
INHALTSVERZEICHNIS
BEATRIX RAMONA BENMOUSSA-STROUHAL
Begegnung im Land des Weihrauchs und des Khandjars
DIETHELM MAX BUBBEL
Die Auszeit
MANFRED ELSÄSSER
Angela
An Christa P.
PAUL FRIEDRICH
Wenn die Liebe nicht wär …
TAMARA FUCHS
Verführerische Erinnerungen an Ibiza
JÜRGEN HEIDER
Sehnsucht nach Liebe
LOTTI
EIN SCHNELLES ABENTEUER
GÜNTHER MELCHERT
DIE LIEBE SO ALT WIE DIE WELT
DIE UNNAHBARE
LOVIS UND LETITIA
Unwillkürliche Entfaltung eines Naturgesetzes im Kölner Zoo
EIN EXOTISCHER PAGE
JÜRGEN MOLZEN
DA …
EHE …
KUR-ERFOLG
LIMERICK MIT HERZ
REST
FEHL-VERHALTEN
EINE LERCHE AUF DER LÄRCHE TIRILIERT AM MÜGGELSEE …
ES SIND DIE LEISEN TÖNE, DIE ICH LIEBE …
POESIE VERSIEGT NIE …
HINGABE UND LIEBE
VON DER ERSTEN MODE
LIMERICKS
LINDENBLÜTEN DUFTEN NOCH WIE FRÜHER …
LEICHT EROTISCHE GEDICHTE …
MENSCHLICHE SCHWÄCHE
VATER
ZWIESPRACHE
FRÜHLING SOWIESO …
REINHOLD NISCH
Beginn von etwas
OSKAR SCHMITT
Sinne
ROSWITHA CHARLOTTE SCHWENK
abgewandt
STEFFEN TEICHMANN
Ich liebe dich
Mathilde 1
Mathilde 2
Mathilde 3
liebesblätter
Evata Morgana
One-Night-Stand
Im Liebeswald
Wir zwei im Mai
sieben mal auf wolke sieben
Die Gesänge des Covid
die tshants fun di kovid
Mein Schmetterling
In der Wiese will ich dich
Die Stimmen der Nacht III
INNA ZAGRAJEWSKI
„Tango der Stummheit"
AUTORENSPIEGEL
Beatrix Ramona Benmoussa-Strouhal
Begegnung im Land des Weihrauchs
und des Khandjars
Oman, ein Sultanat, historisch eine 5000 Jahre alte große Seemacht, schon durch eine Legende der Königin von Sabah bekannt, liegt im Osten der arabischen Halbinsel. Die Hafenstadt Suhar wurde bedeutendstes Handelszentrum der islamischen Welt und pflegte Kontakte mit dem Kaiserreich China und Ostafrika. Sindbad der Seefahrer stammte angeblich aus Suhar.
Ist ein Festtag im Gange, erlebt das Volk einzigartige Darbietungen musikalischer Klänge und tänzerische Leistungen in wunderschönen kunstvollen Kostümen der Künstler – eine Augenweide. Die jungen Männer erscheinen, wie Prinzen, in langen weißen Gewändern und mit ihrer Kopfbedeckung, einem Turban. Mit ihrem Temperament und einem Holzstock in der Hand holen sie zum Tanzen aus und setzen hohe Sprünge in die Luft voller Stolz und Elan, wohl ihre Männlichkeit so zum Ausdruck zu bringen. Einige davon mit ihrem Krummsäbel, dem Khandjar, einem Dolch, der fester Bestandteil offizieller festlicher Trachten ist. In alter Zeit ging ein erwachsener Omani ohne Khandjar nicht aus dem Haus. Die Klinge wurde meist handgeschmiedet und ist zweischneidig, mit einer auffallend in einem fast 90 Grad messenden Winkel gekrümmten Scheide. Der Dolch selbst ist weniger stark gekrümmt.
In diesem fernöstlichen Land, im Trubel des Festes, zwischen den Marktständen hatte ich eine Gestalt wahrgenommen. Stolz, mit erhobenem Haupt suchte der junge Mann eifrig nach einer Kostbarkeit. Das weiße Gewand mit dem Turban ließ ihn edel erscheinen, es mochte möglich sein, dass der Unbekannte aus einer höheren Gesellschaft stammte. Ein wenig seines schwarzen Barts war ersichtlich. Meinen Kopf konnte ich kaum abwenden, zu neugierig war ich, seine Augen zu sehen. Er verdeckte sie mit seiner Sonnenbrille, und ich erspähte kurz die tiefbraunen Augen, als er diese abnahm, um einen Silberreifen zu begutachten. Die Zeit war zu knapp, die Schönheit erahnte ich. Seine kleinen Füße steckten in weißen Sandalen, die durch die Kleidung bedeckt waren. Auf einer Seite seiner Nationalkleidung sah ich einen Khandjar herausragen. Der Holzgriff war elegant eingearbeitet mit feinem Silber. Ich betrachtete ihn intensiv, kurz nahm er die Brille ab, als hätte er es gespürt, dann blickten erstaunt seine Augen mich an. Ein herzliches Lächeln zeichnete sich um seine Lippen.
Der Duft des Weihrauchs kam wie vom Himmel, ein wunderbares Aroma atmete ich ein, doch meine Gedanken waren bei dem Fremden. Ich bestaunte die feinen Gefäße, die zum Füllen des Weihrauchs gebraucht wurden, und bemerkte nicht, dass zu meiner linken Seite der zarte Mann aus dem Oman plötzlich neben mir stand. Was sollte ich nun tun? Ich war überrumpelt und musste vorsichtig sein, nichts Falsches zu machen. Jetzt hatte ich die Gelegenheit, mit ihm zu kommunizieren, vielleicht ihn kennenlernen zu dürfen. Aber wie?
Ich schaute ihn an und vergaß alles um mich herum, in meinen Gedanken war nur er. Welche Gedanken spielten sich in seinem Kopf ab? Langsam kreuzten sich bewusst unsere Blicke. Ich konnte nur schwer erahnen, wie seine Augen jetzt aussahen, denn er hatte die Sonnenbrille wieder aufgesetzt, dafür betrachtete er mich umso genauer. Einen Augenblick mussten wir unwillkürlich lachen, frei und ungezwungen. Wir waren einfach glücklich.
In dem Tumult der Menschen fiel mir ein junges Mädchen in traditioneller schwarzer Kleidung auf. Die schlichte aber zart gearbeitete Gesichtsmaske in schwarz mit feiner Verzierung durch türkise Steine und Silber, das Tuch über ihrem Kopf, aus feiner schwarzer Seide gewebt, und die grandios geschmiedeten Silberohrringe, am Stoffe festgemacht, ließen sie wie eine kleine Prinzessin aussehen. Dem äußeren Erscheinungsbild nach und der Art, wie sie sich bewegte und ihre Schritte sanft den Boden berührten, durfte sie eine Beduinin sein.
Einen verstohlenen Blick warf sie mir zu, undurchschaubar. Doch einige Sekunden später flehend, nicht etwas wegzunehmen, was ihr versprochen worden war, ihren Liebsten. Es ging eine Herzlichkeit und Liebe aus ihr heraus, sodass ich nicht abschlagen konnte. Ihr Antlitz, sofern ich es erkennen konnte, war edel, fein, einfach eine Schönheit. Sie hatte mich genau beobachtet, wie lange schon, das wusste ich nicht. Doch wer war sie? Gehörten der Junge aus dem Oman und sie zusammen, und für wen war der Armreif bestimmt? Fragen in meinen Gedanken.
Ich drehte mich schnell um, nochmals das Mädchen zu sehen, sie war nicht mehr zu finden. Der hübsche Mann stand noch vor mir, mit den Worten INSHALLAH – „Wenn Gott will", werden wir uns wiedersehen, und verschwand in der Menschenmenge. War er doch ein kleiner Prinz