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Gereimtheiten und andere Gemeinheiten: Satirische Texte
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Gereimtheiten und andere Gemeinheiten: Satirische Texte
eBook140 Seiten50 Minuten

Gereimtheiten und andere Gemeinheiten: Satirische Texte

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Über dieses E-Book

In "Gereimtheiten und andere Gemeinheiten" kommen nicht nur Fußballverweigerer, sondern auch Fremdwähler, Tier- und Ohrenschützer, heiße Lieb- und Rechthaber und sogar der ärztliche Notdienst, also eigentlich alle voll auf ihre Kosten. Und als Sahnehäubchen der satirischen Sammlung ergötze sich der Leser und die Leserin an Limericks zu diversen bewegenden Gegenden und der beliebten Nonsens-Rubrik "Sag mal einen Satz mit …"
SpracheDeutsch
HerausgeberOktober Verlag
Erscheinungsdatum9. Okt. 2013
ISBN9783944369136
Gereimtheiten und andere Gemeinheiten: Satirische Texte

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    Buchvorschau

    Gereimtheiten und andere Gemeinheiten - Klaus Pawlowski

    mit…

    Von Tieren

    Alle Vögel sind schon da

    Dieweil im Liechtensteiner Kraut

    die Schwarzgelddrossel Nester baut,

    das EURO-Sumpfhuhn frech, doch zart

    mit einem Klauerhahn sich paart,

    Zockenten und Verschleiereulen

    im Banken-Dschungel still verweilen …

    Dieweil in Aktienbrüchen träge

    Schwachstelzen hocken im Gelege …

    Dieweil – seht her – in munt’rem Reigen

    Preisvögel bis zum Himmel steigen,

    Brotkehlchen unter äuß’ren Zwängen

    die Körbe sichtlich höher hängen …

    … da lässt in meinem kleinen Garten

    die Kohlemeise auf sich warten,

    und überm schmalen Kleinkredit

    die Knebelkrähe Kreise zieht.

    Mein Sparbuchfink sitzt schon sehr lange

    total vergrippt auf seiner Stange.

    Auch legt bei meinem Kaufmann Meier

    ein Pleitegeier munter Eier,

    weil nebenan jetzt frisch beringt

    ein Abgreifvogel Lidl singt.

    Welch Artenvielfalt querweltein!

    Das muss der Klimawandel sein.

    Gibt’s echte Tauben noch im Land?

    Doch da … in meiner rechten Hand

    ein grauer Spatz so zart, so klein.

    Das kann nur meine Rente sein.

    Artenschutz für Gelbflügler

    Es haben wieder angesichts

    des neuen Artenschutzberichts

    diverse Vogelarten

    schon bald ganz schlechte Karten.

    Die Moorente, der Auerhahn,

    die Trappe gehen auf dem Zahn-

    fleisch. Selbst der Halsbandschnäpper

    wird täglich schlapp und schläpper.

    Die Uferschnepfe hat es schwer,

    die Bekassine legt nicht mehr.

    Es zeigt der Regenpfeifer

    beim Brüten kaum noch Eifer.

    So trifft der Klimawandel nun

    auch unser gelbes Sumpfkampfhuhn.

    Da droht der ganzen Gattung

    Ermattung, gar Bestattung.

    Stirbt aus der scheue Westerwell?

    Sein Anblick, welch ein Freudenquell!

    Mit sanftem Flügelschwingen

    kann er so herrlich singen.

    Der Molligschnabelrösler hockt

    auf einem morschen Ast und stockt

    vollends beim Eierlegen

    im kalten Dauerregen.

    Vergeblich spreizt der Niebelhahn

    die Flügel wie ein Kormoran.

    Und auch die Leutheusschnarre

    fällt schon in Endzeitstarre.

    Weh, wenn du ausstirbst, Sumpfkampfhuhn!

    Was soll ich dann als Dichter tun?

    Wen soll ich noch besingen

    und reimend neu beringen?

    Dem öffentlichen Trend zum Trutz

    verlange ich hier Artenschutz.

    Eisbärs Nachtlied

    Bin ich der letzte Eisbär?

    Zumindest hier im Eismeer?

    Ja, wenn das Eis noch weiß wär’ …

    Doch es ist dreckig grün.

    Auf einem Restchen Schneegrund

    hock’ ich mir mein Filet wund.

    Nichts ist mehr da. Kein Seehund

    und auch kein Pinguin.

    Auf weißen Kreuzfahrtkähnen

    sie an der Reling lehnen.

    Von ihren Mitleidstränen

    schmilzt auch das letzte Eis.

    Und die vom Greenpeace-Kutter

    die schrei’n: »Heut gibt’s kein Futter.

    Nur abgespeckt, mein Gutter,

    nützt du uns als Beweis.«

    Und koste, was es wolle

    trifft schließlich zur Kontrolle

    auf einer letzten Scholle

    der Klimagipfel ein.

    Und Merkel und Obama

    Schrei’n: »Hilfe, welch ein Drama!

    Doch gibt’s ja noch das Lama,

    dann kann’s so schlimm nicht sein.«

    Womöglich kommt ein Arzt her.

    Der spritzt mich um auf Schwarzbär

    und schwärmt, wie schön der Harz wär’,

    so hügelig und grün.

    Ach, wie ich mich doch sehne

    nach meiner Frau Helene.

    Doch liegt die dicke Schöne

    als Fell vor ‘nem Kamin.

    Ich bin k. o.

    Ich sag mal so:

    Ich will in’n Zoo.

    Heimsuchung

    Letzte Sommertage flirren.

    In der Feuchte hockt die Brut:

    Mücken, Mücken lauern, sirren,

    tanzen, stechen, schnorcheln Blut.

    Und zwar meins. Beim Blumenpflücken,

    auch beim Pinkeln hinterm Strauch

    Mücken, Mücken, nichts als Mücken.

    Arme, Beine, Hals und auch

    da, wo wir’s ganz ungern haben,

    da, wo’s gar nicht hingehört,

    da, wo öffentliches Schaben

    selbst den besten Freund verstört.

    Wer geht noch aus freien Stücken

    an den See? Wer geht anstatt

    in die Pilze in die Mücken

    und macht siebzig Sauger satt?

    Noch die letzten Sommertage

    hüllt dies sture Sirren ein.

    Und ich stelle mir die Frage:

    Könnte diese Mückenplage

    Teil der großen Krise sein?

    Ein Skandal

    Dieser Pferdehackfleischschwindel

    ist nicht nur ein übler Scherz.

    Nein, dies metzgernde Gesindel

    sticht mir tief ins heiße Herz.

    Kühe sind zwar nett und friedlich.

    Aber striegeln? Muss nicht sein.

    Ferkelchen sind meistens niedlich.

    Aber Säue streicheln? Nein!

    Dazu könnten Entlein taugen.

    Doch sie sind so klein und scheu

    Haben Gänse sanfte Augen?

    Gucken Hühner warm und treu?

    Lämmer schon, nicht zu vergessen

    Zwergkaninchen. Aber die

    haben keine weißen Blessen.

    Und ein Schafbock könnte nie

    einen Menschen so sehr lieben,

    dass er ihn gesattelt schleppt

    und durch Schenkeldruck getrieben

    lustvoll durchs Gelände steppt.

    Über Gräben und Barrieren

    trägt manch Springpferd fast allein

    die Nation zu Ruhm und Ehren.

    Und zu Gold. Das kann kein Schwein.

    Von der Liebe

    Liebe auf dem Flugplatz

    Carola Becker,

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