Magda Lurch aus Machteburch: Kichergedichte für Kinder

Von Reiner Bonack

Wenn Phantasie und Sprachwitz Purzelbäume schlagen und jüngste Leser das, was sie in ihrem Alltag erleben dennoch wiedererkennen, dann kann man ohne Übertreibung von gelungenen Gedichten für Kinder sprechen.
Diese Sammlung des Autors Reiner Bonack mit ihrer Vielzahl von lustigen, die Sinne wie auch das Nachdenken anregenden Versen ist nicht nur Bücherwürmern und Leseratten wärmstens zu empfehlen. Sie verführt auch Lesemuffel dazu, sie wieder und wieder in die Hand zu nehmen - und dann nach weiterem Lesefutter Ausschau zu halten.
Wer also zögert, seinen Jüngsten mal wieder ein Buch zu schenken, der schaue selbst hinein, und er wird feststellen: Hier ist Zögern fehl am Platze; hier ist ein Buch, das schnell zum Lieblingsbuch werden kann.

• Sprache: Deutsch
• Herausgeber: Books on Demand
• Erscheinungsdatum: 18. Nov. 2015
• ISBN: 9783732276295

Reiner Bonack

Reiner Bonack wurde am 3.1.1951 in Senftenberg geboren, lebte dort acht Jahre bei den Großeltern und anschließend am nördlichen Rand von Berlin. Er ist gelernter Zerspaner / Fräser. Nach dem Armeedienst arbeitete er als Transportarbeiter, Beifahrer und Fräser. Von 1976 bis 1979 studierte er am Institut für Literatur J. R. Becher in Leipzig. Bis 1990 war er als freiberuflicher Autor tätig. Nachfolgend arbeitete er u.a. als Journalist, Freizeitgestalter für Kinder und SeniorInnen, Mitarbeiter in einem Theaterverein, Mitarbeiter der Stadtbibliothek Magdeburg - Redakteur der Anthologie Schauplatz Magdeburg - sowie als Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit und Projektplanung in einem Mehrgenerationenhaus. Reiner Bonack wohnt seit 1980 in Magdeburg. Er veröffentlichte bisher elf Bücher für Erwachsene sowie neun Kinderbücher. 1995 erhielt er den "Haiku-Preis zum Eulenwinkel".

Buchvorschau

Gedicht

IM ERSTEN TEIL,

das kann ich dir schon vorher sagen,

triffst du Faxendrops und Trauerklops

nebst Magda Lurch

aus Machteburch bei Witzboldshagen.

Faxendrops und Trauerklops

Faxendrops und Trauerklops

gingen auf die Reise.

Faxendrops sang laut ein Lied,

Trauerklops war leise.

Auf dem Markt in Gickerstadt

standen 13 Damen,

lachten sich mal richtig satt,

als die beiden kamen.

Bei der Kaffeeklatscherei

tratschten sie noch lange:

Komisch waren die wie zwei

Hühner auf der Stange.

Und besonders dieser Wicht

mit der Trauermiene –

komischer geht’s wirklich nicht,

stimmt doch, Wilhelmine?!

Trauerklops und Faxendrops

zogen langsam weiter.

Faxendrops war traurig jetzt,

Trauerklops war heiter.

In Lustighausen bei Witzboldshagen

In Lustighausen bei Witzboldshagen,

wo die Leute Narrenkappen tragen,

und jeder was zu lachen hat,

fand gestern ein großer Wettbewerb statt.

Man traf sich abends unter den Linden

und suchte den Meister im Schimpfworterfinden.

Von dem, was da zu hören war,

errötete der Mond sogar.

Den ersten Preis hat ein Bürger gewonnen,

der kein Wort aus dem Tierreich genommen.

Er sagte einfach: Dumm seid ihr, alle hier,

kein Tier beschimpft das andere wie wir!

Das soll sich jeder hinter seine Ohren schreiben,

damit wir Menschen Menschen bleiben.

Dann stand man auf und ging nach Haus,

bat um Verzeihung Kuh und Schwein und Katz und Maus.

In Groß Dackelwitz

In Groß Dackelwitz

hat jeder Hund einen Menschen an der Leine,

wohin du auch blickst: Sechs Beine,

manchmal auch zehn,

die nebeneinander gehn.

In Groß Dackelwitz

müssen die Menschen Knochen abnagen

und manchmal im Maul ein Stöckchen tragen.

Sie werden Bello und Wuffi und Schnuffi