Hetti Hexenfee: Flieg höher Hetti, immer höher. Eine Geschichte aus Hexenstadt

Von Helga Wäß

Gibt es Hexenstadt wirklich?
Eine Stadt, in der die Bäume mit den Blättern in den Boden wachsen und mit den Wurzeln in den Himmel?
Bäume in denen Hexenfeen leben? Wurzelterrassen und fliegende Katzen? Schulbusbesen und Besengewerkschaften?
Hetti Hexenfee lebt genau hier.
Sie läuft gerne auf den Haaren, belauscht die Besen oder redet mit Munzio, ihrem treuen Kater. ... doch bei alledem hegt sie einen ganz großen Traum - den Traum vom Allein-Fliegen -, als dieser endlich in Erfüllung geht, erlebt sie hoch oben auf Wolke Nummer Sieben zusammen mit ihrem kleinen Regenbogenbesen ihr erstes wirklich großes Abenteuer ...

Stimmen von Lesern:
"Am besten gefällt mir die Szene mit dem Gewitter. Das Buch ist so spannend - ich konnte gar nicht aufhören zu lesen. Ich denke, dass ich diese Geschichte ab der zweiten Klasse hätte lesen können." Alice, 9 Jahre
"Hetti ist wie ich! ... aber ich habe keine blauen Haare." Lara, 7 Jahre
"Gibt es Hexenstadt wirklich?" Raphael, 6 Jahre
"Ich finde gut, dass die auf den Haaren läuft!" Anna, 6 Jahre

Ein spannendes, lustiges *Collectart-Kinderbuch zum Vorlesen oder selbst Lesen für Kinder von 6 - 10.

Homepage: http://www.hetti-hexenfee.de

• Sprache: Deutsch
• Herausgeber: Books on Demand
• Erscheinungsdatum: 4. Mai 2011
• ISBN: 9783842323223

Helga Wäß

"Ich lebe mit meinem Mann seit über 25 Jahren in München und bin als freiberufliche Kunstwissenschaftlerin tätig. Bereits im Studium der Europäischen Ethnologie und Kulturgeschichte war die Kindheits- und Jugendforschung eines meiner Schwerpunktthemen. Neben meinem Hauptberuf bin ich seit dem Jahr 2000 auch als TV-Trendscout für Kinder- und Jugendthemen sowie als Kinderbuch- und Drehbuchautorin für TV-Serien tätig. Hierdurch habe ich auch immer wieder Ideen für kleine Geschichten, welche die Kinder aus der Familie, von Freunden oder aus der Nachbarschaft gerne hören. Manches Mal schafft es dann eine in ein Buch. So war es auch bei ROBERTO, für welchen das reale Schildkröten-Kuscheltier eines Jungen aus der Nachbarschaft Pate stand. Der Junge hörte damals gerne kleine Geschichten über seine Schildkröte und weil wir befreundet waren, durfte sein Stofftier sogar ein Wochenende bei uns wohnen, damit ich es zeichnen konnte. Es entstand das Buch eines Schildkröten-Kuscheltiers namens Roberto, das mit den Kindern spricht und lustige Abenteuer erlebt. Für dieses Buch wurden alle Namen geändert. Ähnlichkeiten mit lebenden Stofftieren und ihren Menschen sind zufällig oder gewollt. Nach meiner ersten Kinderbuchreihe "Hetti Hexenfee" (3 Bde., bei BoD 2008 bis 2009) folgten 14 spannende originale Drehbücher für die Staffeln der Zeichentrickserie: "Die magischen Zahnfeen"/"The magical toothfairies", Erstausstrahlung 2014. Die magischen Zahnfeen reisen in ihren Geschichten rund um die Welt. Sie haben übrigens auch eine Homepage: http://toothfairy.tv/de/ Die internationale TV-Serie gibt es unter anderem auf DVD. Es ist ein Projekt von Henry Olberg aus Norderstedt und der MTF Vermarktungs-GmbH & Co.KG.

Buchvorschau

Hexenstadt

1

Die Versammlung der Besen

Alle zwei Monate findet auf der Wurzelterrasse der Familie Himmelblau die

Jahreshauptversammlung der

Besengewerkschaft

statt. Da ist was los!

Schon am frühen Morgen, noch bevor die Schule losgeht, bringen die Hexen der gesamten Stadt ihre Besen hierher und fliegen mit geräumigen Sammelbesen und alten Staubsaugern wieder nach Hause. Sie schimpfen dabei so fürchterlich, dass man denken könnte, es ziehe ein Gewitter mit Donnergrollen auf. Die Flugstaubsauger haben nämlich keine Beutel mehr, so dass sie während der Fluges so viel Staub in der Luft verteilen, dass alle Anwohner von Hexenstadt husten müssen.

Ach, herrje, ist das ein Schimpfen und ein Keuchen.

Vereinzelt hört man einige Hexenstimmen heraus:

„Immer, wenn ich meinen Besen am dringendsten brauch, hat er eine Sitzung!", schimpfen die einen Hexen.

Und andere ermahnen ihre Flugfeger:

„Trink bloß nicht so wieder soviel Wasser, sonst tropfst du beim Fliegen so fürchterlich!"

Und wieder andere ermahnen ihre Fluggeräte:

„Iss bloß nicht wieder so viel, sonst bist du nachher zu schwer und wir stürzen ab!"

Hetti, unsere kleine Hexenfee, sitzt an diesem Morgen auf der Familienterrasse der Familie Himmelblau, hoch oben über der Stadt. Sie belauscht zwei ältere, erfahrene Besen, die bestimmt schon über 500 Jahre alt sind – und fünfhundert Jahre sind sehr viel, sogar für einen Besen.

Als sie so lauscht, da sagt der eine mit kratziger Stimme:

„Früher gab es so etwas nicht. Immer dieser neue Kram: Besengewerkschaft! Tse, Tse, Tse. Er schüttelt seine Borsten, wobei sich einige von ihnen lösen. „Wie schön könnt ich jetzt in der Ecke stehen. Aber nein, wenn man einmal nicht fliegen muss, wird man hier hergebracht und einfach abgestellt.

Viele Stunden vergehen und es ist schon Nachmittag geworden. Einige Besen sehen ganz schön müde aus. Andere haben sich in Liegestühle gesetzt. Sie haben eine Sonnenbrille auf ihrer Besennase und schlafen ein wenig. Doch die meisten sind ganz doll am Diskutieren.

Der Oberbesen ist ein dicker gerader Stiel mit ziemlich abgestoppten Borsten am unteren Ende:

„Schaut euch das mal an, schimpft er und deutet mit der Nase auf seine Borsten, „das kommt vom Bremsen. Immer wenn meine Hexe landet, dann bremst sie bis meine Borsten qualmen. Das ist vielleicht heiß! Bei dem Gedanken daran treten ihm Schweißperlen auf die Stirn.

„Ja, wo ist die denn zur Schule gegangen?" fragt sein Gegenüber entsetzt.

„Keine Ahnung. Ich weiß nur eins. Wenn das so weitergeht, dann sehe ich schwarz. Ich meine, dann sind irgendwann all meine Borsten verkohlt – halt ganz schwarz."

Überall stehen heute jammernde, geschwätzige Besen. Und ein fleißiger, kleiner, gelb-roter Feger, der sogar schreiben kann, geht herum und notiert alle Beschwerden. Am Schluss ist das eine sehr lange Liste, die, wenn sie erst dem Hexenfeenmeister und der Ratsversammlung von Hexenstadt zur Kenntnis gebracht wird, das Zusammenleben von Hexenfeen und Besen erleichtern soll.

Denn so geht das nicht weiter: Manche Besen sind sehr stark verbogen, ja, sie krümmen sich vor Schmerzen. Ihre Hexen sind im Laufe der Jahre einfach immer dicker geworden.

Andere Flieger fliegen viel zu schnell, so dass ihnen schwindelig wird. Sie können die Fluggeschwindigkeit nicht kontrollieren, weil ihre Hexen zu mager und damit zu leicht sind: „Meine ist eine richtige Bohnenstange. Manchmal denke