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GESCHICHTEN AUS DONNAS KASCHEMME: Fantastische Storys vom Rande der Milchstraße
GESCHICHTEN AUS DONNAS KASCHEMME: Fantastische Storys vom Rande der Milchstraße
GESCHICHTEN AUS DONNAS KASCHEMME: Fantastische Storys vom Rande der Milchstraße
eBook254 Seiten2 Stunden

GESCHICHTEN AUS DONNAS KASCHEMME: Fantastische Storys vom Rande der Milchstraße

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Über dieses E-Book

Eine wichtige "Darreichungsform" der Science-Fiction ist die kurze Erzählung. Denn die kurze Prosaform kann wahre Perlen der Literatur hervorbringen und hat dies bereits unzählige Male bewiesen.
Dies gilt gerade und besonders in der SF, die ihre Spielplätze auf dem Heimatplaneten des Menschen ebenso findet wie auf den Planeten des Sonnensystems und in den Weiten des Alls. Und all überall wiederum sind die lokalen Örtlichkeiten, in denen sich die Aktionen und Abenteuer, die Diskussionen und Streitgespräche abspielen, vielfältiger Natur: Steppen und Eiswüsten, Stadtmoloche und Pioniersiedlungen, Häuser, Fabriken und – Kneipen.
Donnas Kaschemme ist ein solcher Ort, den sich Monika Niehaus für ihre bunt gemixten, interstellar durcheinander gewirbelten Figuren geschaffen hat, die in dieser Kneipe auftreten. Wer eine jener Kaschemmen-Geschichten liest, hat den Eindruck, dieser Treffpunkt der interplanetaren Abenteurer, Händler und Säufer befinde sich im Irgendwo zwischen den Sternensystemen. Doch Donnas Kaschemme befindet sich ganz bieder auf Mutter Erde. Und dort finden sich originelle Figuren in einer originellen Umgebung, geschildert in einer von scharfzüngigem Humor durchsetzten Sprache, in der nicht selten – sozusagen am Rande – Gesellschaftskritik durchschimmert, die noch dazu oft genug nicht ernst gemeint zu sein scheint.
Alles in allem: Die deutsche Science-Fiction ist um eine beeindruckend gute Kurzgeschichtenserie reicher.
SpracheDeutsch
Herausgeberp.machinery
Erscheinungsdatum27. Jan. 2021
ISBN9783957658654
GESCHICHTEN AUS DONNAS KASCHEMME: Fantastische Storys vom Rande der Milchstraße

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    Buchvorschau

    GESCHICHTEN AUS DONNAS KASCHEMME - Monika Niehaus

    Einstand.

    Freibier

    Willi wischte sich den Bierschaum vom Mund, betrachtete sein leeres Glas und sah sich hoffnungsvoll um. »Ich könnte noch ein Bier vertragen …«

    Donnas Kaschemme ist nicht gerade eine vornehme Kneipe. Sie liegt ein wenig ab vom Schuss, am äußersten Rand der Milchstraße auf einem unbedeutenden Planeten namens Terra, aber dafür findet sich hier so manch seltsamer Vogel ein.

    Willi, genannt das Wurmlochwiesel, gehört zu Donnas Stammgästen, wenn er in diesem Teil des Quadranten weilt. Er ist einer der besten Wurmlochscouts der ganzen Galaxis und ein erfolgreicher Kopfgeldjäger, aber da er auf alles wettet, was Beine hat, ist er ständig pleite. Kurz gesagt, er ist ein penetranter Schnorrer.

    Willi räusperte sich: »Neulich, auf Morphos, da habe ich ein Weib getroffen, ein Weib, sage ich euch …«

    Wir unterhielten uns weiter, als hätten wir nichts gehört, und ließen ihn zappeln. Schließlich erbarmte sich Donna und brachte ihm ein neues Bier. Wir rückten unsere Tische zusammen.

    Willi nahm einen tiefen Schluck. »Also, auf Morphos wartete ich auf einen Gewährsmann, der mir wichtige Informationen über einen untergetauchten Banker verkaufen wollte. Wie sich herausstellte, war der Gewährsmann eine Frau, und was für eine …«

    Seine Hände zeichneten üppige Kurven in die Luft. »Groß, mit wunderbarer Figur, eine Taille, die ich mit meinen Händen umfassen konnte und einem prächtigen Hintern … aber das Tollste war ihr aquamarinblaues Haar, das ihr wie ein Wasserfall bis auf die Hüften fiel! Wir wurden rasch handelseinig und erledigten das Geschäftliche. Schon im Gehen wandte sie sich plötzlich um. Ich sei ihr auf den ersten Blick sympathisch gewesen, und seit sie verwitwet sei … ob wir nicht unser Geschäft … sie machte eine einladende Handbewegung.«

    Er grinste breit. »Ich gebe zu, ich musste schlucken. So ein Angebot erhält ein alter Bock wie ich nicht alle Tage. Fast hätte ich bedauert, sie beim Feilschen über den Tisch gezogen zu haben.«

    In diesem Augenblick begann das Licht zu flackern, um schließlich ganz zu verlöschen, und Donna, die auf solche Notfälle vorbereitet war, reichte Kerzen herum.

    Willi hatte die Gelegenheit genutzt, sich unauffällig ein neues Bier vom Tablett zu angeln. »Auf ihrem Zimmer wollte ich gleich zur Sache kommen, doch sie bat mich, mich umzudrehen, während sie sich für unser Tête-à-Tête bereit mache. In meinen unteren Gefilden regte sich bereits, was sich bei einem Mann in einer solchen Situation eben regt, aber als Gentleman tat ich ihr natürlich den Gefallen. Ihren Striptease wollte ich mir aber nicht entgehen lassen und linste über die Schulter. Fast wären mir die Augen aus dem Kopf gefallen …«

    Willi warf einen Blick in die Runde und stellte zufrieden fest, dass alle wie gebannt an seinen Lippen hingen. »Blauschopf hatte ihr Gewand fallen lassen und holte ein paar Mal tief Atem, als wolle sie ihren Körper aufpumpen wie einen Ballon. Die Atmosphäre schien auf einmal geladen mit Elektrizität. Plötzlich ertönte ein seltsam klirrendes Geräusch. Ihr blaues Haar zerbarst wie Glas, und ihre Körperhülle platzte längs der Mittellinie auf. Aus dem Inneren quoll eine monströse Gestalt mit Wespentaille, einem gewaltigen Hinterleib und mehr Beinen, als einer Frau gut tut.

    Wie hypnotisiert drehte ich mich um. Acht Augen funkelten mich an, jedes einzelne eisblau und diamanthart. Trotz meiner heftigen Gegenwehr wickelte sie mich mit routinierten Beinbewegungen, die auf lange Übung schließen ließen, in einen endlos langen Seidenfaden, der aus ihrem Hintern quoll. Dann senkten sich zwei dolchartige Klauen auf mich herab, aus denen milchiger Magensaft troff …«

    Willi machte eine Kunstpause, und Donna schob ihm unaufgefordert ein neues Bier zu.

    »Und dann?«, tönte es von allen Seiten.

    »Und dann?« Willi ließ seinen Blick von einem zum anderen wandern, und um seinen Mund spielte ein seltsames Lächeln. »Dann lutschte das Biest mich bis auf den letzten Tropfen aus.« Der Kerzenschein ließ seine Augen rötlich aufleuchten. »Das, was hier bei euch am Tisch sitzt, ist ein Geist.«

    Das Tohuwabohu, das daraufhin in Donnas Kaschemme losbrach, können Sie sich nicht vorstellen. Aber wenn Sie mal in der Gegend sind und eine gute Geschichte auf Lager haben, schauen Sie doch vorbei – für eine gute Story lässt Donna schon mal eine Runde Freibier springen.

    »Ihr Haar zerbrach wie blaues Glas«, Hrsg. Thomas Le Blanc und Falko Löffler, Phantastische Bibliothek Wetzlar, 2011

    Wenn Sie bisher nicht wussten, was ein »Gnurk« ist, so können Sie diese Bildungslücke nun schließen.

    Das Duell

    Donnas Kaschemme ist nicht gerade arm an seltsamen Typen, doch ein Gnurk war hier auf Terra am Rand der Milchstraße nun wirklich etwas Besonderes. Gnurks sehen aus wie eine Kreuzung zwischen Erdferkeln und Ferengi. Sie sind Globetrotter und Glücksritter. Und sie gelten als die unverschämtesten Aufschneider in der ganzen Galaxie. Da der Gnurk angeblich von Adel und sein Name für Nicht-Gnurks unaussprechlich war, erlaubte er uns, ihn einfach »Baron« zu nennen.

    An jenem Abend hockten wir mit Willi, dem Wurmlochwiesel, zusammen, als sich der Baron zu uns setzte. Willi ist seines Zeichens Kopfgeldjäger und unser lokaler Champion, was fantastische Geschichten angeht. Donna brachte ungefragt eine Runde Bier. Über ihren Gläsern maßen sich die Kontrahenten mit zusammengekniffenen Augen. Allen war klar, dass es zu einem Showdown kommen würde.

    »Auf Plutonia hab’ ich mal ein Dreihorn erlegt …«, eröffnete Willi die Partie.

    »Dreihörner« – der Baron machte eine wegwerfende Handbewegung – »Dreihörner sind doch trivial! Ja, wenn Sie schon mal einen Paradoxwolf gejagt hätten …« Und an die erwartungsvolle Runde gewandt: »Ich war mit meinem windschnellen Windhund hinter einem besonders flinken Exemplar her, aber je schneller der Hund rannte, desto mehr Vorsprung gewann das Vieh. Schließlich hatte ich einen Geistesblitz: Ich befahl dem Hund, rückwärts zu laufen, und in Nullkommanichts hatte er Meister Isegrim eingeholt. Von den Einheimischen wurde ich sehr gelobt für meinen guten Einfall!«

    Und bevor Willi Luft holen konnte, legte der Gnurk nach: »Ein andermal war ich in einer wirklich brenzligen Lage. Ich war von Dorfbewohnern gebeten worden, sie von einer schrecklichen Raubkatze zu befreien, die die Raumzeit im ganzen Sektor unsicher machte. Ich hatte mich kaum umgedreht, als ich plötzlich den heißen Atem der Bestie im Nacken spürte. Ich erkannte sofort, dass es sich um einen dieser Quantentiger handelte. Das Biest hatte sich von hinten herangeschlichen! Und meine Quantenbüchse lag noch im Zelt – ich war so gut wie verloren! Ich zermarterte mir das Hirn … und dann schleuderte ich ihm die Schrödingergleichung entgegen. Und hast du nicht gesehen, lösten sich seine Umrisse auf und das Biest kollabierte wie ein angestochener Luftballon.«

    Rundum ertönte beifälliges Gemurmel. Donna stellte dem Gnurk noch ein Bier hin. Der Baron nahm einen tiefen Schluck und warf Willi einen Blick zu, doch der hielt den Kopf gesenkt. Die Partie stand eindeutig zugunsten des Gnurks.

    Der beeilte sich, seinen Vorteil zu nutzen: »Und damals Draconia … der König flehte mich an, seine flachsblonde Tochter zu retten, die vor der Drachenhöhle angekettet war. Ich richtete mein Fernrohr auf den Höhleneingang. Der Drache war wirklich ein gewaltiges Vieh, aber ich bin nicht umsonst weit in der Galaxie herumgekommen.« Er grinste selbstsicher in die Runde. »Daher erkannte ich sofort, dass es sich um ein Exemplar der Spezies Draco simulatus handelte, einen sogenannten Scheindrachen. Also wies ich meinen Burschen an, mir zu folgen. Kaum wurde der Drache meiner gewahr, fing er an, Feuer zu spucken, doch ich drehte einfach mein Fernrohr um, und je näher ich kam, desto kleiner wurde er, bis mein Bursche ihn schließlich in seinen feuerfesten Rucksack stecken konnte. Dann führte ich die wunderschöne, flachsblonde Prinzessin heim ins Schloss.«

    Der Gnurk machte eine nonchalante Handbewegung. »Ich kann nur sagen, sie war mir wirklich sehr, sehr dankbar … aber der Kenner genießt und schweigt.«

    Er grinste Willi siegessicher an, wobei seine Fangzähne aufblitzten: »Sie zweifeln doch nicht etwa an meinen Worten, Willi?«

    Willi wischte sich den Bierschaum vom Mund. »Ganz im Gegenteil, Baron. Ich weiß, dass Sie die Wahrheit sprechen!«, entgegnete er kühl. »Mir macht nur Ihr Gedächtnis Sorgen!« Er beugte sich vor: »Erinnern Sie sich etwa nicht mehr daran, dass ich der Bursche war, der Sie da rausgehauen hat, als die Eunuchen der Prinzessin Sie einen Schwanz kürzer machen wollten? Wir sind wirklich im allerletzten Moment davongekommen!«

    Einen Augenblick herrschte Totenstille, dann begann die ganze Kneipe wie ein Mann zu klatschen und zu johlen. Als sich die Aufregung endlich legte, war der Platz des Gnurks leer. Er hatte sich offensichtlich aus dem Staub gemacht – natürlich, ohne seinen Deckel zu begleichen.

    Donna trägt solche Verluste mit Fassung. Ihr geht eine gute Geschichte über alles. Wenn Sie also gerade in der Gegend sind, schauen Sie doch mal vorbei in unserer Kaschemme. Sie werden sich bestimmt nicht langweilen.

    »Invasion der Gnurks«, Hrsg. Thomas Le Blanc und Jörg Weigand, Phantastische Bibliothek Wetzlar, 2012

    Die »Böse Seite des Mondes« zu würfeln, ist wirklich ziemliches Pech. Hier hat der Kuiper-Belter Quoxx seinen ersten Auftritt, der sich zu Willis Intimfeind entwickeln soll.

    Willi ist ein Ehrenmann

    Donnas Kaschemme am Rande der Milchstraße kennen Sie ja inzwischen und auch Willi, das Wurmlochwiesel, unseren Champion im Geschichtenerzählen. Willi ist der beste Kopfgeldjäger im ganzen Quadranten, aber ständig abgebrannt. Und da er in der trockenen terranischen Luft unter starkem Durst leidet, auch immer auf Ausschau nach möglichst kostenlosen Drinks.

    Diesmal saß er ganz gegen seine üblichen Gewohnheiten wortlos an unserem Tisch und nippte an seinem Bier.

    »He, Willi, warum so trübsinnig?«, wollte Quoxx wissen, ein notorisch knauseriger, vierschrötiger Kuiper-Belt-Bewohner, der Willi für einen Schnorrer hält und seinen Geschichten nicht immer den nötigen Respekt zollt. »Warst du nicht hinter diesem Hochstapler, diesem Gnurk, her, der mit dem Sparschwein der Raumschrottgilde durchgebrannt ist?«

    Willi nickte. »War ich.«

    »Und heulte der Gildenmeister nicht nach seinem Kopf und winkte mit einer Menge Zaster?«, bohrte Quoxx weiter

    Willi nickte wieder. »Hat er.«

    Quoxx beugte sich vor. »Aber du hast ihn nicht schnappen können?«

    »Doch, schon.« Willi blieb einsilbig.

    »Warum bist du dann noch immer so pleite, dass du dich den ganzen Abend an einem Bier festhältst?«

    Willi warf einen vielsagenden Blick auf das Tablett, mit dem Donna gerade an unseren Tisch trat, und Quoxx bedeutete ihr mit einer knappen Handbewegung, Willi ein frisches Bier zu geben.

    Willi nahm einen tiefen Schluck. »Nun, wie Quoxx schon sagte, war auf den Kopf des Gnurks eine fette Prämie ausgesetzt, und so heftete ich mich an seine Fersen. Der Kerl kannte eine Menge Tricks, doch ich« – und hier versuchte Willi, bescheiden zu lächeln, was ihm gründlich misslang – »ließ mich nicht abschütteln. Schließlich trieb ich ihn am Rand einer Singularität in die Enge, überwältigte ihn und bugsierte ihn auf mein Raumschiff. Ich brauchte nur noch nach Terra zurückzukehren, ihn abzuliefern und meine Prämie einzustreichen.« Er verstummte und rieb sich das Kinn.

    Quoxx machte Donna ungeduldig ein Zeichen, ein weiteres Bier zu bringen. »Du hattest ihn also im Sack – was konnte denn da noch schief gehen?«

    Willi wischte sich den Schaum vom Mund und grinste verlegen. »Nun, wie sich herausstellte, war der Gnurk gar kein so unebener Kerl, wenn man ihn näher kennenlernte – ein wenig großmäulig, aber kein Vergleich zu seinem Vetter, der uns vor einiger Zeit mit seinen Lügengeschichten einzuwickeln versucht hat. Und er verstand, dass Geschäft nun mal Geschäft ist und ein Kopfgeldjäger von Kopfgeld lebt, und ergab sich in sein Schicksal. Irgendwann schlug er dann vor, die Zeit auf der langen Heimreise mit einem Würfelspielchen zu verkürzen – zum Glück hatte er ein Sechserpack Sonne-und-Mond-Würfel dabei. Es lief alles prächtig, und die Reise verging wie im Flug. Der Gnurk wurde immer kleinlauter, während ich ihm abknöpfte, was vom Sparschwein des Gildenmeisters noch übrig war. Wir hatten schon den Saturnorbit passiert, als er seinen letzten Einsatz, eine silberne Uhr, auf den Tisch legte und ›all in‹ verlangte. Die Chancen standen haushoch zu meinen Gunsten, ich war ihm fünf Sonnen voraus, und die Uhr war wirklich ein Prachtstück. Ich schüttelte also den Becher, warf …« – Willi machte eine Kunstpause, und Quoxx schob ihm ungefragt noch ein Bier zu – »… und konnte meinen Augen nicht trauen: Alle sechs Würfel zeigten bad moons!«

    Ein mitfühlendes Stöhnen ging durch die Runde. Sechs Mal die böse Seite des Mondes! Das war wirklich verfluchtes Pech.

    »Damit hatte er mir nicht nur meinen ganzen Gewinn, sondern auch die gesamte Prämie abgeknöpft, die auf seinen Kopf ausgesetzt war.« Willi straffte die Schultern und hob das Kinn. »Ich musste ihn laufen lassen. Spielschulden sind nun mal Ehrenschulden, und niemand soll sagen, dass Willi, das Wurmlochwiesel, kein Ehrenmann ist …«

    Einen Moment verschlug es uns die Sprache, dann brandete Applaus auf, und wir alle standen auf, um Willi auf die Schulter zu klopfen und ihm zu versichern, dass wir niemals an seinem Charakter gezweifelt hätten. Donna brachte eine Runde Freibier – »Willi hat gewettet, dass er dem Kuiper-Belter mindestens drei Bier abschwatzt«, raunte sie mir ins Ohr – und wir

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