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Bruckmann Reiseführer: 99 x Elsass, wie Sie es noch nicht kennen: 99x Kultur, Natur, Essen und Hotspots abseits der bekannten Highlights
Bruckmann Reiseführer: 99 x Elsass, wie Sie es noch nicht kennen: 99x Kultur, Natur, Essen und Hotspots abseits der bekannten Highlights
Bruckmann Reiseführer: 99 x Elsass, wie Sie es noch nicht kennen: 99x Kultur, Natur, Essen und Hotspots abseits der bekannten Highlights
eBook426 Seiten1 Stunde

Bruckmann Reiseführer: 99 x Elsass, wie Sie es noch nicht kennen: 99x Kultur, Natur, Essen und Hotspots abseits der bekannten Highlights

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Über dieses E-Book

Wer das nicht kennt, verpasst das Beste: 99 versteckte Orte, besondere Erlebnisse, Sehenswertes abseits der Touristenpfade und jede Menge Überraschendes garantiert Ihnen dieser Reiseführer mit über 100 anregenden Bildern.
Das ist Reisen auf höchstem Niveau: Erfahren Sie alles über Koffer & Kultur, lassen Sie sich bei Rebert von der duftenden Symphonie aus Kakao und Vanille betören und staunen Sie, was man aus Holz machen kann. Neugierig? Dieser besondere Reiseführer lässt die 111 Must-see-Orte zwischen Vogesen und Rheinebene links liegen und verrät Ihnen Geheimtipps zwischen Wein, Fachwerk und Natur, die selbst eingefleischte Elsass-Fans noch nicht kennen.
SpracheDeutsch
HerausgeberBruckmann Verlag
Erscheinungsdatum9. Dez. 2019
ISBN9783734317880
Bruckmann Reiseführer: 99 x Elsass, wie Sie es noch nicht kennen: 99x Kultur, Natur, Essen und Hotspots abseits der bekannten Highlights

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    Buchvorschau

    Bruckmann Reiseführer - Volker Knopf

    Knopf

    01

    Das »schwarze Gold« des Elsass

    Wer an Erdöl denkt, dem fallen wohl zunächst einmal die Saudis ein, die mit Petroleum zu immensem Reichtum gekommen sind. Allerdings: Schon weit früher wurde in der alten Welt Erdöl gefördert. Einer der ältesten Fundorte des »schwarzen Goldes« in Europa liegt im elsässischen Merkwiller-Pechelbronn.

    Bereits im Jahr 1498 wurden hier Erdölfunde das erste Mal dokumentarisch erwähnt. 1740 gründete sich mit der »Pétrole d’Alsace« eine der ältesten Erdölgesellschaften weltweit. Mitte des 19. Jahrhunderts begann schließlich die industrielle Förderung. Ein kleines, aber feines Museum in Merkwiller-Pechelbronn erinnert an die Blütezeit des »schwarzen Goldes« in Frankreich. Selbst zur Wundheilung wurde die schwarze Salbe einst benutzt, ehe Fördertürme in großer Zahl die dunkle Substanz aus dem Erdreich pumpten. 1927 fand hier eine Weltpremiere mit der ersten elektrischen Bohrlochmessung statt. Um 1950 stellte die regionale Erdölfördergesellschaft noch einen der größten Arbeitgeber des Departements. Ende der 1950er-Jahre begann dann der Niedergang des Industriezweigs im nördlichen Elsass. Das »elsässische Texas« war fortan Geschichte.

    Schon Jahrzehnte zuvor waren die wandernden Schmierölverkäufer, die einst von Dorf zu Dorf zogen, aus dem Landschaftsbild verschwunden, wie Museumsleiterin Pascale Rolle erklärt. 1970 war endgültig Schluss mit der Förderung, die sich vornehmlich auf Paraffine und Motorenöle konzentriert hatte. Einige der Förderpumpen, die der Region einst Wohlstand verschafften, sind noch rund um das verschlafene Örtchen zu sehen. Etliche Exponate und Schautafeln klären über die einstige Bedeutung des Erdöls für die Gegend auf. Dem Rundgang durch die Ausstellungsräume mit Videovorführung (auf Deutsch) kann eine Besichtigung der Schachtanlage in der Grube Clemenceau angeschlossen werden. Ob Fördertürme, Pumpen, alte Emailleschilder mit Firmenlogos oder das historische Werkzeug der Arbeiter – im Museum von Merkwiller-Pechelbronn lebt die Geschichte des »schwarzen Goldes« im Elsass wieder neu auf.

    Musée du pétrole · April–Ende Okt. geöffnet · 4 Rue de l’école · 67250 Merkwiller-Pechelbronn Tel. 0033/3 88 80 91 08 · www.musee-du-petrole.com

    Symbol einer industriellen Epoche: eine Förderpumpe im Elsass.

    02

    Kulturgeschichte des Reisens

    Wer das Museum von Jean-Philippe Rolland und seiner Frau Marie betritt, der kommt aus dem Staunen so schnell nicht heraus. Das Ehepaar hat in Haguenau ein ziemlich ungewöhnliches Museum für Koffer und Utensilien des Reisens errichtet. Ein Besuch ist wie eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert.

    Wohin man auch schaut, sieht man riesige, aufwendig restaurierte Koffer aus einer Zeit, als der Orient-Express wohl gerade en vogue war. Zudem gibt die Sammlung von über 320 Koffern von renommierten Marken wie Louis Vuitton, Hermès, Goyard oder Moynar auch einen Einblick in die Mobilität des Menschen und die Kulturgeschichte des Reisens, die mit der Etablierung der Eisenbahn Mitte des 19. Jahrhunderts neue Dimensionen erreichte. Jeder Koffer erzählt eine eigene Geschichte. Für die Rollands ist das Sammeln schon viele Jahre ein faszinierendes Hobby mit viel Nostalgie. Gemeinsam mit seiner Frau restauriert Jean-Philippe Rolland die riesigen, oft hölzernen Reisekoffer auch. Abnehmer hat das Paar etliche. Französische Filmemacher schauen sich immer mal wieder bei ihnen um, wenn sie für Filme, die in Zeiten des Fin de Siècle spielen, originale Stücke benötigen. Die zuweilen mannshohen Koffer muten fast wie Schränke an, sind aufklappbar und nicht nur deshalb auch attraktive Dekostücke für Menschen, die sonst schon alles haben. Natürlich sind die Rollands auch für die internationale Sammlerszene tätig, mit Kunden aus allen Ecken Europas, aber auch aus den USA und Japan. Sie gelten als Koryphäen in Sachen historische Reisekoffer, was Kollektion als auch Restaurationstechnik betrifft. Während man heutzutage meist lässig einen schmalen Trolley hinter sich herzieht, schickte man in Zeiten der Dampfloks und der Ozeankreuzer riesige Koffer auf Reisen. Das älteste Stück im Museum im Nordelsass ist aus dem Jahr 1640. Vornehmlich aus Westeuropa und Nordamerika stammen die Stücke in der weltweit einzigartigen Sammlung, die sehr schön in Szene gesetzt ist. Besonders faszinierend ist, wie viel Mühe und Kunstfertigkeit man zu Zeiten von Jules Verne für den Bau eines Koffers aufgewendet hat. Es handelt sich fraglos um wichtige Statussymbole ihrer Zeit.

    Musée du bagage · Mo–Do 11–18, Fr–So 13–17.30 Uhr · 5 Rue Saint-Georges 67500 Haguenau · www.museedubagage.com

    Die schön in Szene gesetzte Reisekoffersammlung ist weltweit einmalig.

    Postkutschenzeitalter im Musée du bagage in Haguenau

    03

    Als die Kelten im Elsass siedelten

    Eines der bevorzugten Siedlungsgebiete der Kelten war einst das Elsass. 23 Nekropolen und 580 Hügelgräber des sagenumwobenen Volkes sind im Haguenauer Forst zu finden. Es ist eine der dichtesten Ketten von Hügelgräbern in Europa. Das macht die Gegend zu einer wahren Fundgrube für Archäologen.

    Im Historischen Museum im Zentrum von Haguenau erfährt der Besucher anhand der Schätze des Museums, welch talentierte Handwerker die Kelten waren. So stellten sie Außergewöhnliches aus Holz her, waren sehr gute Zimmermänner sowie filigrane Schmuckhersteller. Gerade die Bronzegürtel waren typisch für die Kelten, ebenso bestimmte Verzierungen wie Schlangenmotive. Auffällig auch, dass um Haguenau herum keine römischen Ortsnamen zu finden sind. Entlang des Flusses Moder findet man in der Region nur Namen keltischen Ursprungs. Hier verlief einst eine große Handelsstraße für Salz und Bernstein. In der Gegend gibt es etliche keltische Heiligtümer wie den Donon. Der höchste Berg der Nordvogesen wurde schon im neolithischen Zeitalter als Kultplatz genutzt. Während der Eisenzeit, in der Hallstatt- und Latene-Kultur siedelten die Kelten auf beiden Seiten des Rheins. Um etwa 60 v. Chr. ließen sie sich dauerhaft im Nordelsass nieder. Die Römer unter Julius Cäsar beendeten schließlich den Vormarsch der Kelten um ihren Häuptling Ariovist, als jene bei der »elsässischen Schlacht« vernichtend geschlagen wurden.

    Zahlreiche Objekte erinnern an das geheimnisumwitterte Volk ohne Schriftkultur. Begräbnisurnen, Keramiken, Weinkrüge, Medaillons mit Spiralmotiv, Münzen, Schmuck und Armbänder aus der Latene-Zeit sind unter anderem in Haguenau zu betrachten. Beeindruckend sind auch ein Körpergrab sowie ein Bronzeschwert der Kelten (1000 v. Chr.), welches in einer Kiesgrube im nordelsässischen Seltz gefunden wurde. Augenfällige Überreste der keltischen Zivilisation ist eine enorme Anzahl von Hügelgräbern. Im Seltzer Wald, zwischen Wissembourg und Haguenau sind sie entlang der früheren Salzstraße zu sehen.

    Musée historique · 9 Rue du Maréchal Foch · 67500 Haguenau · Tel. 0033/3 88 90 29 39 www.ville-haguenau.fr

    Ein keltisches Bronzeschwert um 1000 v. Chr.

    04

    Das Elsass um das Jahr 1900

    Intention des Bauernhof-Museums »maison rurale de l’outre foret« in Kutzenhausen ist es, das kulturelle Erbe früherer Generationen und das Wissen um alte Handwerkstechniken zu bewahren. Insbesondere die Jugend soll mit dem Projekt »Elsass um 1900« angesprochen werden.

    In dem liebevoll eingerichteten Museumsbauernhof erhält der Interessierte reichlich Einblicke in das bescheidene bäuerliche Leben der Vergangenheit. Akribisch wurden in dem auf mehrere Gebäude verteilten Areal mit Scheune, Werkstätten, Backstube oder Bauernhaus die Artefakte eines quasi verschwundenen bäuerlichen Lebens zusammengetragen. Alte Handwerksberufe wie die des Wagners, Strohschneiders, Seilers oder Korbflechters werden nachgezeichnet. Auffällig, wie filigran und spezialisiert die Werkzeuge für die verschiedenen Handwerksberufe waren – zu Zeiten, als der Wagner noch zu Spannsäge, Schabhobel oder zur Schmiege griff. Äußerst detailliert sind die Werkanleitungen zum Bau eines Wagenrads aus dem 19. Jahrhundert. Eindrucksvoll ist auch die alte Schmiede mit Amboss und unzähligen Zangen in allerlei Größenordnungen oder das Heim des Schuhmachers in kargem Gemäuer.

    Gerade für junge Besucher und die Schulklassen, die durch das Museum geführt werden, ist es gefühlt wie eine Reise in die Steinzeit – so unvorstellbar weit weg ist dieses Leben für viele. Dabei ist es gerade mal einige Generationen alt, unterscheidet sich aber eben doch fundamental von unserem modernen Leben. Äußerst informativ ist der Besuch eines bäuerlichen Wohnhauses aus dem späten 19. Jahrhundert, in dem, wie es zu jener Zeit üblich war, mehrere Generationen zusammenlebten. Vor allem wie eng alles beisammen war – von der Viehhaltung über die Räucher- und Mahlkammer bis zur gemütlichen Wohnstube – lässt den Betrachter von heute staunen. Das Vieh war sozusagen Teil der Großfamilie, der Speck hing zuweilen mitten im Wohnraum. Und Freizeit, wie wir sie heute kennen, stand damals eher nicht auf der Agenda.

    Maison rurale de l’outre foret · April–September geöffnet · 1 Rue de l’Eglise 67250 Kutzenhausen · Tel. 0033/3 88 80 53 00 · www.maison-rurale.fr

    Küche aus dem 19. Jahrhundert mit Töpfergut und Butterstampfer

    05

    Blutige deutschfranzösische Geschichte

    Rund 20 000 Soldaten verloren in der Schlacht bei Wœrth im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 ihr Leben. Preußen ebnete die Entscheidung auf den Schlachtfeldern des Elsass den Weg zum Sieg. Einzig dieser Schlacht vom 6. August 1870, als sich 88 000 preußische und 45 000 französische Soldaten gegenüberstanden, widmet sich das Museum im Schloss im elsässischen Wœrth. Der Konflikt wird minutiös anhand von Karten und Dokumenten nachgezeichnet. Zahlreiche Devotionalien wie Musketen, Säbel, Abzeichen, Granaten und Uniformen sind ausgestellt. Besonders eindrucksvoll ist das nachgestellte Schlachtfeld mit rund 4000 eigens dafür gegossenen Zinnsoldaten.

    Musée de La Bataille du 6 août 1870 · ganzjährig geöffnet · 2 Rue du Moulin · 67360 Wœrth Tel. 0033/3 88 09 40 96 · www.cheminsdememoire.gouv.fr

    06

    Als Vosegus noch den Wald beschützte

    Mit Heiligtümern der Nordvogesen beschäftigt sich ein kleines, aber feines Museum in Langensoultzbach im Nordelsass. Vor allem Artefakte zu keltischen und römischen Gottheiten sind Bestandteil der Einrichtung in der katholischen Kapelle mitten im Zentrum des Dorfes. Viele Relikte sind dort zu begutachten – beispielsweise der Sockel einer Jupitersäule mit den vier Gottheiten Juno, Herkules, Merkur und Minerva oder ein Relief, welches Rosmerta, die gallische Göttin der Fruchtbarkeit gemeinsam mit Merkur zeigt. Interessant ist auch eine Darstellung des keltischen Gottes Vosegus, Jäger und Beschützer des Waldes, der dem Mittelgebirge Vogesen seinen Namen lieh.

    Musée Dieux déesses et sanctuaires des Vosges du Nord

    Juni–Sept. sonn- und feiertags geöffnet · Chapelle l’Église · 67360 Langensoultzbach Tel. 0033/3 88 09 31 01 · www.langensoultzbach.free.fr

    Drastische Darstellung der Schlacht anhand von Zinnsoldaten

    In der Kapelle der Dorfkirche ist das Museum untergebracht.

    07

    Feines Walnussöl – kalt gepresst

    Seit 1827 tut sie bereits ihren Dienst – die Ölmühle von Lembach-Pfaffenbronn im Nordelsass. Chretien Jaming betreibt sie in der fünften Generation. Schon beim Betreten des dunklen Mühlraums mit dem markanten Kopfsteinpflaster fühlt man sich in eine andere Zeit zurückversetzt.

    Wo früher noch die Pferde im Kreis gelaufen sind, um die großen Mahlsteine zu bewegen, werden heutzutage natürlich Motoren benutzt. Die beiden

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