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PacktaschenZeit
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eBook169 Seiten2 Stunden

PacktaschenZeit

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Über dieses E-Book

"...den Mountain-Drive bis zum Anschlag, kleiner geht’s nicht mehr und steil den Hang hinauf, ein super Anstieg, dafür haben wir beide ja auch trainiert! Gerlinde, das macht Spaß, das macht Laune, kurbeln, kurbeln und hinauf!"
Ob wild und kämpferisch, ob enttäuscht, missmutig oder gelangweilt, dieses Fahrrad gibt niemals auf und rollt mit seiner Besitzerin durch dick und dünn.
Sehnsucht und Reiseplanung, Stille und Reizüberflutung, unbändige Begeisterung im gelben Trikot, glutheiße Straßen in Kubas Osten, herzerfrischende Begegnungen, Nächte unter Sternen, grandiose Aussichten, kurbeln mit bleischweren Beinen und die ewige Leidenschaft, die Welt auf dem Zweirad entdecken zu wollen – Gerlinde Helgers nimmt Sie mit auf Reisen, auf Reisen voller Überraschungen.
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum1. Okt. 2020
ISBN9783943360752
PacktaschenZeit

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    Buchvorschau

    PacktaschenZeit - Gerlinde Helgers

    Gerlinde Helgers

    PacktaschenZeit

    Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek:

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über dnb.d-nb.de abrufbar.

    Impressum

    © 2019 literates-Verlag

    Alle Rechte, auch auszugsweise, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

    Herausgeber: Udo Rosowski

    Druck und Verlag: literates Druck & Verlag GbR Brüggen, www.literates-verlag.de

    Umschlagbilder und Gestaltung: Dieter Helgers

    Printed in Germany

    ISBN print   987-3-943360-54-7

    ISBN ebook 978-3-943360-75-2

    E-Book Distribution: XinXii

    www.xinxii.com

    Inhalt

    atemberaubende Bergwelt

    Der Donauweg

    Kuba

    In drei Wochen um Kubas Osten

    Über die Autorin

     "There is a big view,

         and there is a big, big view,

             and the next is a big, big, big view,

                      never give up!"

    Hostelfather Richard and his magic-map/

    Clifden, Connemara

    Für meine Familie.

    atemberaubende Bergwelt

    Gerlinde Helgers Stolperreim

         .... da die Leidenschaft

                       fürs Radreisen

      nur Leiden schafft,

               wenn die Muskeln abgeschlafft,

                sollten diese gut trainiert sein,

              auch gilt´s

                  den Hungerast zu vermeiden

     und offen zu sein

                         fürs Missgeschick,

             denn so manches Ungereimte

          entpuppt sich als besond´res Glück ....

    ie freut sich, sie streicht über meinen Sattel, über meinen Lenker, sie bewundert mich von allen Seiten, sie strahlt – ich erschaudere vor Glück über das, was mich erwartet.

    In der Tat bin ich genau nach ihren Wünschen, nach ihren Erfordernissen, mein Rahmen stabil, robust, nachtblau mit Haltern für die Packtaschen hinten und auch vorne, sie scheint mit mir in die Welt hinaus zu wollen. Zudem habe ich eine Acht-Gang-Nabenschaltung und ein zusätzliches Planeten-Getriebe, das aus acht straßentauglichen Gängen nochmals acht bergtaugliche machen kann (so etwas nennt sich Mountain-Drive), erfunden von dem schweizerischen Ingenieur Herrn Schlumpf.

    Hoch hinauf scheint meine Fahrerin mit mir zu wollen, und ich werde viel leisten müssen, auch mit meinen Hydraulikbremsen, ich werde sie nicht enttäuschen.

    Während der letzten Wochen sind wir schon mehrere hundert Kilometer gefahren, sie schont mich nicht, packt mehrere Wasserflaschen als Ballast in meine Packtaschen, prescht Hügel und Autobahnauffahrten hinauf, schaltet zwischen den Gängen hin und her und flitzt mit mir auf ebenem Gelände so schnell sie kann.

    Manchmal haut sie ihre Klicks heftig in meine Pedale, manchmal flucht sie und hängt tief über meinem Lenker, oft ringt sie nach Atem und ballt eine Hand zur Faust, aber nie muss ich einen Bordstein hinauf - oder hinunter hüpfen, obwohl ich die besonders dicken Reifen habe, die sogar über Kopfsteinpflaster noch komfortabel rollen können, sie behandelt mich gut – bis auf die Klicks - , fordert viel und lässt immer ein Lächeln über mich gleiten, wenn wir wieder zu Hause angekommen sind, klopft auf meinen Sattel und flüstert mir zu, dass es bald soweit sei, dass es auf die Claudia Augusta gehe, hinweg über die Alpen.

    Und dann spüre ich einen Hauch Luft unter meinem Reifenprofil, ich hebe ab vor Stolz, denn ich bin ein Velo de Ville, für jede Herausforderung gerüstet, auch wenn ich weder weiß wer Claudia Augusta und die Alpen sind, noch was die Worte Biberwier, Fernpass, Imst, Landeck, Finstermünzpass, Nauders und Reschenpass bedeuten, die sie während unseres Trainings immer wieder stakkatoartig ausstößt.

    Auf alle Fälle müssen sie wohl einen Zauber beinhalten."

    Aus dem Tagebuch des achten Tages gegen 22 Uhr:

    ein Herz hämmert, meine Lunge pfeift, meine Augen wollen gleich ihre Höhlen verlassen...

    ...verdammte Anstiege, ich hasse sie!

    Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr! Mein Lebtag keine Berge mehr!

    Einem zuckenden Tanz gleich schickt meine Fahrradlampe ihr spärliches Licht in die Dunkelheit. Wo hinauf um Himmelswillen führt diese Straße?

    Aus dem Augenwinkel sehe ich links oben ein schimmerndes Licht. Ein erleuchtetes Fenster vielleicht?

    Fenster? Haus? Es geht da jetzt nicht hinauf, oder? Oder?

    Doch!

    Erbarmungslos schiebt sich der Asphalt in leichten Kurven aufwärts, und ich keuche und trete weiter und weiter. Das Licht verschwindet, das Licht taucht auf, das Licht kommt näher und als es beinahe erreicht ist - erlischt es.

    Das darf nicht wahr sein, ich flipp´ aus - wir sind komplett im Aaaa ......,

    -hier ist nichts, gar nichts!

    Aber da - in meinem schwächelnden Lichtkegel erscheint am rechten Straßenrand ein grünes Schild – der Hinweis auf eine Ansiedlung? Aber hier ist ringsherum alles stockfinster!

    Ein schnelles Kopfschütteln und Blinzeln gibt mir auch keine Klarheit, viel mehr reißt es mir ordentlich in den Nacken hinein.

    Ein Delirium? Ja, das muss es sein, durchgedrehtes Delirium mit Wahnvorstellung, bei dem es mein Sehnerv vorgezogen hat, sich abzumelden, denn was da steht, ist unmöglich ...

    –         ALLERHEILIGEN   –

    ... im September?! – das muss das Ende sein ...

    ... das Ende? Aber nein, nicht schon auf Seite 9,

    ihr wollt doch sicher erfahren, wie es dazu kam, oder?

    Also zurück zum Anfang.

    er Sommer 2005 war bisher regenreich gewesen und anscheinend wollte er es auch weiterhin bleiben. In einigen Bundesländern gab es bereits Hochwasserschäden, die Donau nebst ihren Zuflüssen hatte ihre Uferbefestigungen bereits verlassen und das tieferliegende Voralpenland schien untergehen zu wollen.

    Der Wetterbericht teilte uns auch heute, am 23. August wieder mit, dass ein ausgedehntes Tiefdruckgebiet weiterhin über dem gesamten Alpenraum läge und sich feuchte Luftmassen gegen die Allgäuer und die Bayrischen Alpen drängen würden. Man erwarte extreme Regenmengen und diese Staulage würde sich vorerst fortsetzen ...

    Das war´s für Dieter und mich und unsere Räder!

    An eine Alpenüberquerung brauchten wir nicht mehr zu denken, nicht einmal per Auto, denn die Straßen waren bereits gesperrt.

    Und so verbringen wir nun schon mehrere Urlaubstage im Voralpenland bei unserer Tochter mit ihrer Familie, die ihr Haus glücklicherweise in Hanglage haben und somit nicht vom Hochwasser betroffen sind. Sehr gerne gewähren sie uns Unterschlupf und unsere kleine Enkeltochter ist der Sonnenschein, nicht nur an trüben, verregneten Tagen, und lässt uns eine Weile die Berge dieser Welt vergessen.

    Dennoch wollen unsere erwartungsfroh trainierten Beine in die Pedale treten und die Sehnsucht nach einem kleinen Abenteuer lenkt den Blick auf die Höhen und Berge der Umgebung. Und wenn es auch nicht über die Alpen zum Gardasee gehen kann, so könnte es aber dennoch ein besonderes Ereignis werden...

    ... und so werden im Internet die Wetterkarten studiert, und eine der Vorhersagen lautet, dass im Freiburger Raum eine abnehmende Nieder-schlagsneigung mit zunehmender Hochdrucklage während der nächsten beiden Tage zu erwarten sei. Mit regenfreien Stunden kann gerechnet werden.

    Also, auf gen Westen!

    Die Radwanderkarten ‚Bodensee – Schwäbische Alp‘ und ‚Schwarzwald – Oberrhein‘ werden besorgt und der erste Teil der Route zügig geplant, nämlich vom momentanen Heimatort Osterhofen zum Donauradweg, dem wir dann bis Donaueschingen folgen wollen.

    Auf der Radkarte sind etliche Wegstrecken als Feld- und Waldwege mit witterungsbedingter Befahr-barkeit bezeichnet, und wir hoffen, dass sie trotz der langen Regenperiode befahrbar sind.

    Wie es dann im zweiten Teil nach Freiburg weitergehen wird, ist jetzt zweitrangig, denn die Wetterprognosen sind nur Prognosen. Erst einmal abwarten!

    Des Weiteren machen wir uns auch keine Gedanken darüber, dass wir im Schwarzwald einige erhebliche Steigungen überwinden müssen, um Freiburg zu erreichen - wir haben doch für eine Alpen-überquerung trainiert! Und außerdem nehmen wir keinerlei Campingsachen mit, sind also nur mit leichtem Gepäck unterwegs.

    Am Abend wird nochmals der Wetterbericht bemüht und Optimismus macht sich endgültig breit. Wir können morgen losfahren, und freuen uns sehr auf eine Woche Radfahren.

    Aufbruchsstimmung am Freitag, 26. August 2005

    oller Tatendrang schwingen wir uns auf die bepackten Räder, begleitet von den Wünschen unserer Lieben für eine gute, fröhliche Reise und Wiederkehr.

    Unter einem grau verhangenen Himmel radeln wir auf schmalen ruhigen Nebenstraßen über Bad Waldsee nach Aulendorf und Saulgau.

    Die Luft atmet sich kühl und frisch, grüner Duft umgibt uns und die ländlich stille Idylle hat auch ohne Sonnenschein ihren Reiz. Unsere Beine bewegen sich gerne und wir sind froh, dass es nur ein wenig nieselt. Hinter Saulgau treffen nach wenigen Kilometern auf die Donau.

    Wir sind überrascht, wie schmal sie hier noch ist, schauen von einer kleinen unscheinbaren Holzbrücke dem flinken Treiben ihres Wassers zu und essen währenddessen unser erstes Unterwegs-Butterbrot.

    Der Nieselregen lässt nach, hört auf und eine kaum wahrnehmbare Helligkeit scheint sich über dem Himmel auszubreiten. Wir nehmen dies als Zeichen uns vor der Weiterfahrt unserer Regenmontur zu entledigen, klemmen sie allerdings griffbereit auf dem Gepäckträger fest, und fühlen uns ohne diese Kleidungsstücke sommerlicher und leichter.

    Meine Vorstellung, die Alpen zu überqueren war neben der sportlichen Herausforderung auch davon geprägt mich an der Schönheit, der Wildheit und Erhabenheit der Natur zu erfreuen und ihr auch mit Andacht zu begegnen, vorausgesetzt, dass nicht gerade ein Anstieg oder eine Abfahrt meine volle Konzentration fordern würde.

    Aber wie kommt denn nun die schmale Donau daher, mag manch einer fragen, wie steht dieser Flussabschnitt denn da im Vergleich zu den Alpen und meinen Gedanken?

    Anders, nur anders, und für mich unvergleichlich schön.

    Die Beschaulichkeit der Natur unter einem wolkenverhangenen Himmel, entspanntes Innehalten und tiefes Ausatmen erwarteten mich, eine meditative Fahrt – so überraschend, dass es mich auch jetzt noch durchrieselt, während ich dies schreibe.

    Wenn du magst, lasse dir erzählen, von einem schmalen Fluss, seinen Ufern, seinen Orten.

    Und wem dieses Intermezzo nicht sonderlich behagt, lasse seine Augen gerne über diesen Abschnitt springen, kreuz und quer wie eine Gämse am Berg, bis Donaueschingen erreicht ist, wo es mit Schmackes in die Höhen des Schwarzwaldes geht.

    Der Donauweg

    uf asphaltierten Feldwegen radeln wir mit leichtem Tritt und weitem Blick über Felder, Wiesen und kleine Ortschaften weiter. Der Fluss versteckt sich zeitweise hinter einer dicht be-wachsenen Uferzone und lässt nur sein Plätschern und Murmeln hören und zu dieser sanften Wassermusik zwitschert und trällert es aus Bäumen und Büschen. Der Wind nimmt sich zurück, um diese Sinfonie nicht zu zerbrausen, lebt nur hin und wieder sachte auf, um leise mitzusummen.

    In Sigmaringen angekommen unterbrechen wir die Fahrt entlang der Donau, um uns die Altstadt anzuschauen. Langsam rollen wir durch die Gassen, bleiben stehen und bewundern Fachwerk, Fassaden und Kirchenbau, nicken anerkennend beim Anblick des Schlosses und entscheiden während der Mittagsrast in einem der Gasthäuser, dass wir eine ausführliche und sicherlich lohnenswerte Besichtigung auf einen nächsten Besuch verschieben.

    Die Wolken hängen wieder tief über dem Land und scheinen mit Regen zu drohen, sodass wir vor der Weiterfahrt vorsichtshalber wieder Regenjacke und Hose überziehen. Der Monat August bleibt seinem Nicht-Sommer-Unterhaltungsprogramm treu, ob wir uns daran erfreuen oder nicht.

    Nachdem Dieter und ich den Einzugsbereich Sigmaringens verlassen haben, sind wir wieder allein in der Natur und genießen es, langsam und still dahinzurollen. Der Weg ist in gutem Zustand und die Pfützen können wir meist umfahren.

    In Schleifen mäandert uns die Donau

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