Der Augenblick und du: "Mein Jakobsweg" über die Schladminger Tauern
Von Ursula Koch
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Über dieses E-Book
G E H E N
Wenn man lange unterwegs ist, rutscht vieles in eine neue Dimension. Gedanken, Probleme, Fragen, Freude, Verzagtheit - alles ordnet sich im Gehen neu.
Blickwinkel und Prioritäten ändern sich.
Warum gehe ich immer wieder in die Berge?
Was passiert "da oben" mit mir?
Sich aufmachen - und dann begrüßen, wie es sich weiterentwickelt: Das ist die Kunst im Leben, einer der Schlüssel zur Zufriedenheit.
Ursula Koch
Leidenschaftliche Kindergartenpädagogin und Wanderführerin, Schneiderin, Energetikerin. Aufgewachsen im Dunkelsteinerwald in einer kinderreichen Familie, in der schon immer viel diskutiert, philosophiert und visioniert sowie dokumentiert wurde. Liebt die Bewegung, Musik, Spiel mit der Sprache, Fotografie und künstlerisch-kreatives Handwerk. Lebt in Paudorf, Niederösterreich
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Buchvorschau
Der Augenblick und du - Ursula Koch
Schladminger Tauern
In den Schladminger Tauern
Inhaltsverzeichnis
Dem Abenteuer entgegen
Etappe 1
Obertauern - Giglachseehütte
Weniger ist schwer…
Etappe 2
Giglachseehütte - Landawierseehütte
Wenn dir der deppertste Stein
zum Halt wird
Etappe 3
Landawierseehütte - Gollinghütte
Wenn der Himmel der Erde nah ist
Etappe 4
Gollinghütte - Waldhornalm
Einmal oben – einmal unten
Etappe 5
Waldhornalm – Aich im Ennstal
Höhepunkt und Abschiedsschmerz
Die Kraft des Impulses
Die Moral von der Geschicht´
oder
Schlusswort
Die Schladminger Tauern sind ein Teil der Niederen Tauern und somit eine Untergruppe der Zentralalpen in den Ostalpen.
Die Schladminger Tauern bestehen aus hauptsächlich kristallinen Gesteinen.
Sie haben schroffe, oft steile Bergflanken und viele Kare mit einer Menge von reizvollen Bergseen.
Mein Weg führte mich in 5 Etappen vom Radstädter Tauernpass nach Aich im Ennstal, entlang der Landesgrenze zwischen den Bundesländern Salzburg und Steiermark.
Dem Abenteuer entgegen
Froh gelaunt fahre ich, vor mich hin singend auf der Westautobahn der Nachmittagssonne entgegen.
Vor mir ragt der mächtige Traunstein auf, als würde er sich aus dem Asphalt erheben. Ein Berg! Wie freue ich mich auf meine bevorstehende Tour!
Heute vormittag, als ich mit dem Einpacken begann, war ich ganz leise, aber tief drinnen sehr glücklich...
Ein fast vergessenes Gefühl, das viel Sanftheit in sich trägt. Diese Sanftheit durchströmt mich mit einer ganz leisen Intensität.
DAS BIN ICH!
So fühle ich mich „ganz und „rund
.
Ich freue mich auf meinen Weg über die Berge und die viele Zeit, die ich mit mir sein werde.
Den Wunsch, zur Landawirseehütte zu gehen, trage ich schon lange in mir.
In einem Kalender des Österr. Alpenvereins hatte ich vor Jahren eine Aufnahme dieser in einem Talkessel eingebetteten Hütte entdeckt und ins Herz geschlossen.
Ich hatte die betreffenden Wanderkarten studiert und die Route überlegt. Zweimal war dieses Vorhaben schon geplatzt. Der Enthusiasmus des Frühlings hatte sich bei meinen Bekannten nicht bis zum Sommer gehalten und ich war beide Male alleine mit meiner Wanderidee übriggeblieben.
In den Weihnachtsferien dieses Jahres blätterte ich im Reisebericht einer Bekannten. Sie war den Jakobsweg gegangen und hatte ihre Erlebnisse in Buchform niedergeschrieben. Beim Lesen einiger Zeilen sagte ich spontan: „Ich gehe auch den Jakobsweg – aber nicht in Spanien, sondern meinen eigenen.
Ich gehe über die Schladminger Tauern!"
Das war also MEIN Projekt!
Diesmal sollte mich außer einer Gewitterfront nichts von meinem Vorhaben abbringen.
Die Thematik des Gehens hatte mich erwischt, und so las ich das Buch „Ich bin dann mal weg" von Hape Kerkeling.
Im Frühjahr fixierte ich den Termin. Ich wollte auf alle Fälle gehen: Im August vom Radstädter Tauernpass über die Schladminger Tauern bis ins Ennstal. Einwände, dass man doch nicht alleine in den Bergen zu sein habe und noch dazu als Frau, hatten für mich keine Bedeutung mehr.
Der Wunsch zu gehen war größer. Ob jemand mitkam oder nicht spielte auch keine Rolle mehr.
Warum waren die Pilger vom Gehen, im Speziellen vom Alleine gehen derart fasziniert? Das wollte ich ausprobieren und auch erleben!
Was nimmt man mit? Was braucht man alles? In den meisten Büchern über den Jakobsweg steht, dass die Pilger zu viel mitnehmen – aber was hatte das mit meiner Wanderung zu tun? Ich ging ja über die Alpen!
Von Hütte zu Hütte.
So begann ich mit dem Zusammenlegen der Dinge, die ich mitnehmen wollte:
Wäsche, Turnschuhe, Handy, Kamera, Ladegeräte, Regenkleidung, Toilettenartikel, Kopfbedeckung, Brillen, und viel Proviant.
Der Haufen war so groß, dass ich meinen größten Rucksack aus dem Keller holte; über 30 Jahre alt und daher auch mit beträchtlichem Eigengewicht.
Gepackt kam das Ganze auf 16 kg.
Jetzt bin ich also unterwegs zu meinem großen Abenteuer. Ohne Freunde, dafür mit einem riesengroßen Rucksack.
Zufällig fährt ein lieber