Monoflosse: Schwimmen und Tauchen wie ein Delfin. Training - Technik - Ausrüstung
Von Dagmar Andres-Brümmer und Mike Maric
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Über dieses E-Book
Sie gleiten elegant durchs Wasser, schwimmen in anmutigen Wellenbewegungen wie Delfine oder Meerjungfrauen: Der neue Trendsport Monofin oder Mermaiding ist nicht nur schön anzusehen, er verlangt dem Schwimmer auch einiges an Kraft und Koordination ab. Doch ist die Monoflosse einmal gemeistert, können hohe Geschwindigkeiten erreicht werden. Die flexible Einzelflosse erlaubt dem Taucher dabei, die Schwimmbewegung eines Delfins zu imitieren. Dagmar Andres-Brümmer bietet in ihrem Buch einen umfassenden Überblick zu Training, Technik und Ausrüstung:
• Monoflossenschwimmen für Anfänger: Wie erlerne ich die Schwimmtechnik?
• Welche Monoflosse kaufen? Tipps zu Modellen, Material und weiterem Equipment
• Finswimming, Freitauchen und Mermaiding: Schwimmen und Tauchen wie ein Delfin
• Monoflossen für Kinder spielerisch lernen
• Interessantes Hintergrundwissen und eindrucksvolle Bilder zum Flossenschwimmen
Monofin und Mermaiding – der neue Trend im Schwimm- und Tauchsport
Ob im eigenen Pool, im Schwimmbad oder im Freiwasser: überall begeistern sich Wassersportler, Mermaids und Fitness-Fans für das Monoflosse-Schwimmen. Auch bei Kindern sind die hippen Flossen im Trend.
Doch die Meerjungfrauenflosse kommt nicht nur bei Freizeitsportlern zum Einsatz. Sportlehrer und Profisportler haben Finswimming ebenfalls für sich entdeckt. Monoflossen eignen sich sogar zum Apnoetauchen, dem Freitauchen ohne Atemgerät.
Voller Schwimmspaß mit nur einer Flosse – entdecken auch Sie diese einzigartige Sportart für sich!
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Buchvorschau
Monoflosse - Dagmar Andres-Brümmer
VORWORT
Ein Vorwort zu einem Buch über die Monoflosse zu schreiben, macht mich ein wenig verlegen! Leider habe ich in den Jahren, in denen ich selbst im Wettkampf aktiv war, nicht wirklich an die Monoflosse geglaubt. Die französischen Taucher hatten mich Ende der 1990er-Jahre eingeladen, die Monoflosse auszuprobieren. Mir wurde von unglaublichen Tiefenzunahmen im Vergleich zu traditionellen Flossen berichtet. Aber für mich, hartnäckig und stolz, war es nie eine Option, die Ratschläge meiner französischen Wettkampfgegner anzunehmen.
Ich muss zugeben, dass ich mich völlig geirrt habe! Die Monoflosse ist beim Freitauchen wirklich den herkömmlichen Flossen überlegen.
Nachdem ich beschlossen hatte, mit den Rekorden und dem Wettkampf aufzuhören, begann ich mich näher mit der Mono zu beschäftigen. Die Ergebnisse überraschten mich. Ich tauchte tiefer als meine eigenen Tiefenrekorde, die ich mit normalen Flossen aufgestellt hatte, ich verkürzte die Tauchzeit und der Aufstieg war unglaublich einfach.
Um die Monoflosse richtig zu nutzen und effizienter und ökonomischer zu tauchen, muss man allerdings die Technik beherrschen. Und genau das ist das Ziel dieses Buches: mit einfachen bis komplexen Übungen, zusammengestellt von Mike Marić, ehemaligem Top-Athleten, heute Weltklasse-Trainer und Apnea Academy Ausbilder, und Dagmar Andres-Brümmer, mehrfache Deutsche Meisterin und Rekordhalterin im Streckentauchen und ebenfalls Freitauchtrainerin. Ich würde sagen, es kann kaum ein besseres Autoren-Team geben. Hätte ich damals schon ein solches Buch gehabt, hätte ich sicherlich meinen letzten Constant-Weight-Tiefenrekord mit der Monoflosse getaucht.
Dagmar Andres-Brümmer unterwegs im heimischen Gewässer. Ein dicker Neoprenanzug schützt vor der Kälte.
EINE FLOSSE VON FORMAT
Was ist da drin? Der Herr am Sicherheits-Check des Stuttgarter Flughafens schaut mich strafend an, denn dass die Tasche nicht durch den Scanner passen würde, war eigentlich klar. »Eine Monoflosse«, sage ich höchst freundlich und bin trotzdem überrascht, als er mir ein verständnisvolles »Ahhh, Sie machen Meerjungfrauenschwimmen« entgegnet und mich zum Sperrgepäck-Scanner lotst. Dass ich nicht Meerjungfrauenschwimmen, sondern Apnoetauchen betreibe, erkläre ich nicht weiter. Es kommt ja ungefähr hin.
Schwimmen oder Tauchen mit der Monoflosse hat viele Facetten, und aus den unterschiedlichsten Beweggründen lieben wir unsere großen Flossen – über verschiedene Sportarten und Passionen hinweg. Finswimming mit der Monoflosse ist Hochleistungssport mit Power und Tempo, Apnoetauchen mit der Monoflosse ist Entspannung, Spaß und Faszination, und beim Mermaiding ist die Flosse Bestandteil des Gesamtkunstwerks.
Mit diesem Buch möchten Mike Marić und ich Lust aufs Monoflossenschwimmen machen. Wir möchten Anleitung zum Erlernen und Verbessern der Bewegung geben sowie Tipps für Kauf, Auswahl, Pflege – und auch den etwas schwierigen Transport. Auch wenn es uns Menschen niemals gelingen wird, mit den Meeressäugern im Wasser mitzuhalten, ist die Monoflosse doch ein erster Schritt, uns diesen wundervollen Wesen verbunden zu fühlen und zumindest ein klein wenig zu schwimmen wie ein Delfin.
Für Input und kritisches Feedback zu diesem Buch möchte ich mich bedanken bei Deutschlands bester Tieftaucherin Jennifer Wendland und Deutschlands erfolgreichstem Finswimmingtrainer Lutz Riemann. Dem Erfinder der modernen Monoflosse Boris Porotov sei gedankt für die Informationen aus den Anfangstagen der Flosse und allen Fotografen für die wunderschönen Bilder.
Es sei noch angemerkt, dass wir aus Gründen der Lesbarkeit auf die Gender-Gerechtigkeit verzichtet und nur die männliche Form verwendet haben. Selbstverständlich schließt dies alle Taucherinnen, Flossenschwimmerinnen und Athletinnen mit ein. In diesem Sinne wünsche ich allen potenziellen Meerjungfrauen und -männern, Sportlerinnen und Sportlern viel Spaß mit diesem Buch und glückliche Stunden im Wasser.
Dagmar Andres-Brümmer
Autor Mike Marić taucht mit Delfinbegleitung.
»WENN ICH DIE MONOFLOSSE ANZIEHE, VERWANDLE ICH MICH.«
Es war im Oktober 2001, bei meiner ersten Freitauch-Weltmeisterschaft in Ibiza, als ich zum ersten Mal eine Monoflosse ausprobierte. Es fühlte sich seltsam an, und ich kam nicht damit zurecht. Trotzdem war ich fasziniert. Ich war schneller. Aber ich musste mich anders bewegen. Mir wurde klar: Die Technik ist viel komplexer als mit den normalen Flossen.
In Italien wussten wir Taucher damals nicht viel über Monoflossen. Und als Schüler von Umberto Pelizzari hatte ich nichts darüber gelernt. Also folgte ich meinem Instinkt als Schwimmer und versuchte mich wie ein Delfin zu bewegen.
Der Wendepunkt kam erst, als ich Valter Mazzei traf, der bald ein guter Freund wurde. Valter ist Flossenschwimm-Experte und Trainer des Weltklasse-Flossenschwimmers Stefano Figini. Als Erstes brachte er mir die technischen Feinheiten der Bewegung bei und zeigte mir unmissverständlich: Um den Umgang mit der Monoflosse zu lernen, braucht man Zeit, Begeisterung, aber auch eine gewisse Ehrfurcht und sehr viel Gefühl. Beiden, Valter und Stefano, möchte ich an dieser Stelle danken, denn mit ihnen gemeinsam ist das Projekt »Swim like a Dolphin« entstanden.
Mit den vorgeschlagenen Übungen wollen wir unseren Lesern etwas an die Hand geben, was Verständnis schafft für die Notwendigkeit eines strategisch aufgebauten Trainings – von den kleinen Flossen hin zur Monoflosse. Es geht uns nicht darum, eine Anleitung zum Selbststudium zu liefern, sondern vielmehr ein Begleitbuch für ein Training mit einem qualifizierten Ausbilder.
Tauchen mit der Monoflosse ist die ultimative Umsetzung des Wunsches, eins zu sein mit dem Wasser, und der Vorstellung, ein Teil der bunten Lebensgemeinschaft im Meer zu sein. Das, was der große Jacques Mayol so treffend als »Homo Delphinus« bezeichnet hat. Den Atem anhalten zu lernen und wie ein Delfin zu schwimmen sind die Grundfertigkeiten eines guten Freitauchers, und beide Fertigkeiten erfordern kontinuierliches Üben und Zeit. Aber man wird belohnt: mit dem unbeschreiblichen Gefühl, im Wasser frei zu sein, wenn Körper und Geist eins werden in der Bewegung. Mit der Kraft der Gedanken und der Kontrolle über die Atmung werden wir Taucher. Aber mit dem Beherrschen der Bewegung werden wir ein kleines bisschen mehr wie Delfine.
Mike Marić
Lodi, Italien, 2019
Begegnung mit den wahren Meistern: Delfine berühren uns Menschen seit Jahrtausenden.
1
VON DELFINEN, MEERJUNGFRAUEN UND DER POWER DES DELFINKICKS
Delfine faszinieren uns Menschen seit Jahrtausenden, beginnend mit den Erzählungen in der griechischen Mythologie, wo Delfine in den verschiedensten Rollen auftauchen. Sie sind die Guten, die rettenden Gestalten, in die sich über Bord gehende Seeleute verwandeln. Aber bisweilen sind sie auch heimtückisch, wie der furchteinflößende Delfin, in den sich Sonnengott Apollo in Homers Apollon-Hymnos verwandelt, als er ein Schiff mit arglosen Handelsreisenden aus Kreta kapert. Nicht nur in den Mythen, auch im Alltag standen Delfine im alten Griechenland für etwas Besonderes: Auf Fresken und in Mosaiken, als Skulpturen und auf kunstvoll bemalten Gefäßen tauchten sie im Alltag auf.
Vor gut 3.000 Jahren müssen die Delfinbestände im Mittelmeer um einige Dimensionen größer gewesen sein als heute. Gruppen mit Hunderten von Tieren waren wohl ein durchaus häufiger, gar gewöhnlicher Anblick. Doch die Seefahrt war damals eine gefährliche Sache. Wetter, Strömungen und Stürme waren wenig vorhersehbar. Dass die neugierigen Meeressäuger, die unvermittelt neben einem Schiff auftauchten, gar in seiner Bugwelle mitschwammen und sprangen, die griechischen Seefahrer zugleich faszinierten und ihnen Angst machten, ist nachvollziehbar. Und bis heute haben Delfine nichts von ihrer Faszination verloren.
DELFINE, DIE UNÜBERTROFFENEN MEISTER
Mitte der 1930er-Jahre schipperte ein gewisser Mister E. F. Thompson durch den Indischen Ozean. Vom Deck des Schiffes aus beobachtete er Delfine und stoppte die Zeit. Etwas weniger als sieben Sekunden hatte ein Delfin benötigt, um das fahrende Schiff vom Heck bis zum Bug zu überholen, wie Thompson notierte. Eine Beobachtung, die im fernen Cambridge den britischen Zoologen James Gray faszinierte, denn der Wissenschaftler beschäftigte sich mit der Fortbewegung von Tieren. Da das Schiff, auf dem Thompson gestanden hatte, 41 Meter lang war und mit 8,5 Knoten fuhr, errechnete Gray, dass der Delfin 20 Knoten schnell gewesen sein musste. Aus weiteren Beobachtungen und einer Reihe komplizierter Berechnungen schloss Gray, dass es eigentlich unmöglich sei, dass die Tiere nur mit Muskelkraft eine derartige Geschwindigkeit erreichen könnten. Ihre Muskelkraft müsste ansonsten siebenmal größer sein als die von anderen Säugetieren, schrieb er 1936 im Journal of Experimental Biology. Die Delfine müssten folglich